27. Juni 2001 Düstere Chartsignale vom Neuen Markt zu Wochenbeginn. Droht der Absturz weiterzugehen, und werden auch die Standardwerte des Dax mit in die Tiefe gerissen? FAZ.NET befragte dazu Markus Metz, Charttechnik-Experte bei Staud Research.
Zu Wochenbeginn hat der Nemax All Share sein bisheriges Jahrestief von Anfang April unterschritten. Droht dasselbe jetzt auch beim Blue-Chip-Index Nemax 50?
Auch beim Nemax 50 müssen wir davon ausgehen, dass wir das April-Tief bei rund 1.250 Punkten mindestens anlaufen werden. Wir rechnen dort mit einer vorübergehenden Stabilisierung, darüber hinaus aber überwiegen bei weitem die Risiken, dass wir neue Konsolidierungstiefs sehen. Die „relative Stärke“ des Nemax 50 gegenüber dem Nemax All Share ist darauf zurückzuführen, dass sich einige größere Werte wie Aixtron, Qiagen, Medion oder BB Biotech - zumindest bis vor kurzem - noch relativ gut gehalten haben.
Wo kann die Konsolidierung beim Nemax 50 noch hinführen?
Mit Hilfe der klassischen Charttechnik kann man unterhalb von 1.250 Punkten keine sinnvollen Unterstützungen mehr ableiten. Ein Blick auf die Elliott Waves beispielsweise legt aber nahe, dass sich das Korrekturrisiko bis unter 1.000 Punkte, also in den dreistelligen Bereich bewegt.
Die Umsätze der vergangenen Tage waren ja relativ gering - kann man daraus Hoffnung schöpfen?
Eigentlich ist es schon ein gutes Indiz, wenn in einer Korrekturphase die Umsätze rückläufig sind. Im Fall der Nemax-Indizes relativiert sich das aber um einiges. Dort sind die geringen Umsätze eher auf ein extrem nachlassendes Interesse an diesem Marktsegment zurückzuführen. Bei den Schwergewichten wie Aixtron oder Qiagen haben die Umsätze während der jüngsten Einbrüche allerdings zugenommen.
Kommen wir zu diesen Einzelwerten. Wie kritisch ist da die Situation?
Bei Aixtron besteht kurzfristiges Erholungspotenzial bis in Bereiche von 35,50 Euro, um den Gap von Montag zu schließen. Darüber hinaus aber überwiegen ganz klar die Risiken. Auch bei Aixtron muss man davon ausgehen, dass die zwischenzeitliche Erholung eine Bärenmarktrally war. Wir glauben, dass sich Aixtron nicht so schnell von dem Debakel am Montag erholen wird. Mittel- bis langfristig gehen wir von einer Fortsetzung der Konsolidierung aus, die in den Bereich von 19 bis 16 Euro führen kann.
Auch bei Qiagen ist die Lage ziemlich angespannt. Momentan kämpft die Aktie mit ihrem mittelfristigen Aufwärtstrend im Bereich von 22 bis 23 Euro. Leider deutet die überwiegende Zahl der technischen Indikatoren darauf hin, dass es diesen Trend nicht dauerhaft verteidigen kann. Das eröffnet Potenzial auf die nächsten Unterstützungen auf zunächst 15 Euro. Gelingt es nicht, sich dort zu stabilisieren, droht ein weiterer Einbruch bis auf Werte von acht bis neun Euro.
Sieht es beim Standardwerte-Index Dax ähnlich düster aus?
Zweifelsohne war die Entwicklung der vergangenen Tage natürlich auch hier alles andere als berauschend. Im Vergleich zum Nemax verläuft die Konsolidierung beim Dax aber noch in einem „analytisch zumutbaren“ Rahmen, der immer noch Hoffnung auf einen Aufwärtsschub wie etwa im April zulässt. Kurzfristig wichtige Unterstützungen sehen wir beim Dax im Bereich von 5.780 und 5.650 Punkten. Über diese Punkte sollte die Konsolidierung nicht hinausgehen.
Bemerkenswert ist übrigens auch das auffällige Auseinanderdriften von Nasdaq und Nemax seit Anfang Juni. Obwohl der Nasdaq ebenfalls der „New Economy“ zuzurechnen ist, sehen wir auch dort ähnlich wie beim Dax wegen der geringeren Heftigkeit der Abwärtsbewegung noch Hoffnung, dass sich die Erholung fortsetzen kann. Beim Nasdaq ist dafür die Marke von 1.920 Punkten zu beachten.
Zu Wochenbeginn hat der Nemax All Share sein bisheriges Jahrestief von Anfang April unterschritten. Droht dasselbe jetzt auch beim Blue-Chip-Index Nemax 50?
Auch beim Nemax 50 müssen wir davon ausgehen, dass wir das April-Tief bei rund 1.250 Punkten mindestens anlaufen werden. Wir rechnen dort mit einer vorübergehenden Stabilisierung, darüber hinaus aber überwiegen bei weitem die Risiken, dass wir neue Konsolidierungstiefs sehen. Die „relative Stärke“ des Nemax 50 gegenüber dem Nemax All Share ist darauf zurückzuführen, dass sich einige größere Werte wie Aixtron, Qiagen, Medion oder BB Biotech - zumindest bis vor kurzem - noch relativ gut gehalten haben.
Wo kann die Konsolidierung beim Nemax 50 noch hinführen?
Mit Hilfe der klassischen Charttechnik kann man unterhalb von 1.250 Punkten keine sinnvollen Unterstützungen mehr ableiten. Ein Blick auf die Elliott Waves beispielsweise legt aber nahe, dass sich das Korrekturrisiko bis unter 1.000 Punkte, also in den dreistelligen Bereich bewegt.
Die Umsätze der vergangenen Tage waren ja relativ gering - kann man daraus Hoffnung schöpfen?
Eigentlich ist es schon ein gutes Indiz, wenn in einer Korrekturphase die Umsätze rückläufig sind. Im Fall der Nemax-Indizes relativiert sich das aber um einiges. Dort sind die geringen Umsätze eher auf ein extrem nachlassendes Interesse an diesem Marktsegment zurückzuführen. Bei den Schwergewichten wie Aixtron oder Qiagen haben die Umsätze während der jüngsten Einbrüche allerdings zugenommen.
Kommen wir zu diesen Einzelwerten. Wie kritisch ist da die Situation?
Bei Aixtron besteht kurzfristiges Erholungspotenzial bis in Bereiche von 35,50 Euro, um den Gap von Montag zu schließen. Darüber hinaus aber überwiegen ganz klar die Risiken. Auch bei Aixtron muss man davon ausgehen, dass die zwischenzeitliche Erholung eine Bärenmarktrally war. Wir glauben, dass sich Aixtron nicht so schnell von dem Debakel am Montag erholen wird. Mittel- bis langfristig gehen wir von einer Fortsetzung der Konsolidierung aus, die in den Bereich von 19 bis 16 Euro führen kann.
Auch bei Qiagen ist die Lage ziemlich angespannt. Momentan kämpft die Aktie mit ihrem mittelfristigen Aufwärtstrend im Bereich von 22 bis 23 Euro. Leider deutet die überwiegende Zahl der technischen Indikatoren darauf hin, dass es diesen Trend nicht dauerhaft verteidigen kann. Das eröffnet Potenzial auf die nächsten Unterstützungen auf zunächst 15 Euro. Gelingt es nicht, sich dort zu stabilisieren, droht ein weiterer Einbruch bis auf Werte von acht bis neun Euro.
Sieht es beim Standardwerte-Index Dax ähnlich düster aus?
Zweifelsohne war die Entwicklung der vergangenen Tage natürlich auch hier alles andere als berauschend. Im Vergleich zum Nemax verläuft die Konsolidierung beim Dax aber noch in einem „analytisch zumutbaren“ Rahmen, der immer noch Hoffnung auf einen Aufwärtsschub wie etwa im April zulässt. Kurzfristig wichtige Unterstützungen sehen wir beim Dax im Bereich von 5.780 und 5.650 Punkten. Über diese Punkte sollte die Konsolidierung nicht hinausgehen.
Bemerkenswert ist übrigens auch das auffällige Auseinanderdriften von Nasdaq und Nemax seit Anfang Juni. Obwohl der Nasdaq ebenfalls der „New Economy“ zuzurechnen ist, sehen wir auch dort ähnlich wie beim Dax wegen der geringeren Heftigkeit der Abwärtsbewegung noch Hoffnung, dass sich die Erholung fortsetzen kann. Beim Nasdaq ist dafür die Marke von 1.920 Punkten zu beachten.