Wirtschaftspressemitteilungen
29-03-2004
MWG Biotech geht nach Neuausrichtung gut gerüstet in die Zukunft
Vorstand prognostiziert moderates Umsatzwachstum und positives EBITDA für das Geschäftsjahr 2004
Ebersberg, 30. März 2004 – Moderates Umsatzwachstum und ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sind die Ziele für die MWG Biotech AG, Ebersberg, im laufenden Geschäftsjahr 2004. „Durch die Weiterentwicklung und Erneuerung des Produktportfolios mit innovativen Produkten und Dienstleistungen ist die MWG Biotech AG strategisch besser positioniert denn je“, erklärte Thomas Becker, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens auf der Bilanzpressekonferenz in München. Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen Neuausrichtung der MWG Biotech AG, die Mitte 2001 begann und mit dem Geschäftsjahr 2003 weitestgehend abgeschlossen werden konnte. „Die Erfolge der nicht immer populären Maßnahmen sind im Ergebnistrend seit dem Geschäftsjahr 2000 deutlich erkennbar“, so Becker. Zwischen den Jahren 2000 und 2003 wurden die Produktmargen um 71 Prozent erhöht und der EBITDA-Verlust um 76 Prozent verringert. Die Umsatzentwicklung blieb dagegen im Geschäftsjahr 2003 unter den Erwartungen. Dies lag an den unverändert schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich bei Industrie und öffentlicher Hand in Form einer deutlichen Investitionszurückhaltung bemerkbar machten. Dies führte zu zeitlichen Verschiebungen oder Ausfällen von Pro-jekten. Darüber hinaus belasteten die starken Kursveränderungen in der Relation Euro zu US-Dollar und britischem Pfund den Umsatz der MWG Biotech AG.
In absoluten Zahlen verbesserte die MWG Biotech AG im Geschäftsjahr 2003 ihr EBITDA auf minus 3,8 Millionen Euro nach minus 13,6 Millionen Euro in 2002. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) lag bei minus 10,8 Millionen Euro nach minus 24,4 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz betrug im Berichtszeitraum 43,0 Millionen Euro. 2002 hatte die MWG Biotech AG einen Umsatz von 49,6 Millionen Euro erwirtschaftet.
Der Bereich Genomic Information (Sequenzierung) musste im Geschäftsjahr 2003 aufgrund einer deutlich geringeren Anzahl von Großprojekten als im Vorjahr und einer daraus resultierenden reduzierten Kapazitätsauslastung sowie einem Preisverfall von etwa 30 Prozent einen Umsatzrückgang auf 7,3 Millionen Euro (im Vorjahr 10,3 Millionen Euro) hinnehmen. Das EBITDA sank auf minus 0,8 Millionen Euro (im Vorjahr plus 1,2 Millionen Euro).
Bei einem nahezu stabilen Umsatz von 19,7 Millionen Euro knapp unter Vorjahresniveau (20 Millionen Euro) konnte der Bereich Genomic Synthesis (Herstellung synthetischer Nukleinsäuren) das EBITDA weiter signifikant auf 3,4 Millionen Euro (im Vorjahr 1,8 Millionen Euro) steigern. „Angesichts eines enormen Wettbewerbsdrucks und einem Preisverfall von rund 20 Prozent eine bemerkenswerte Entwicklung“, betonte Becker.
Das Geschäftsfeld Genomic Diagnosis (Microarrays) lag mit einem Umsatz von 6,4 Millionen Euro nach 8,2 Millionen Euro im Vorjahr deutlich unter den Erwartungen. Dies kam unter anderem aus dem extremen Preisverfall von etwa 50 Prozent, zum anderen wurde gerade dieser Bereich von den Währungseffekten besonders hart getroffen. Trotz rückläufiger Umsätze verbesserte sich das EBITDA auf minus 2,6 Millionen Euro (im Vorjahr minus 3,0 Millionen Euro).
Im Bereich Genomic Technology (Laborautomation) machte sich vor allem die Verzögerung von Projekten bemerkbar, was zu einer Verschiebung von Umsätzen in das laufende Geschäftsjahr führte. Der Umsatz 2003 des Bereichs lag daher mit 9,6 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 11,2 Millionen Euro. Das EBITDA konnte dagegen von minus 13,6 Millionen Euro in 2002 auf minus 3,8 Millionen Euro in 2003 verbessert werden. „Eine gut gefüllte Projekt-Pipeline und die Einführung einer neuen Generation von Thermocyclern lassen für diesen Bereich für das Geschäftsjahr 2004 eine weiterhin erfreuliche Entwicklung erwarten“, prognostizierte Becker.
Der Cash-Bestand von 11,5 Millionen Euro zum Jahresende 2003 ist für die aktuelle Unternehmensentwicklung adäquat. „Zur Wahrnehmung strategischer und technologischer Opportunitäten prüfen wir allerdings mögliche Kapitalmaßnahmen“, erklärte Becker und gab sich für das Geschäftsjahr 2004 sehr zuversichtlich. „Wir werden mit einem erweiterten Produktportfolio und einer nachhaltigen Innovationsstrategie den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. Zusätzlich bauen wir unsere Vertriebs- und Marketingstruktur mit drei neuen Säulen um: Fokussierung unseres eigenen Außendienstes auf Großkunden und erklärungsbedürftige Produkte, Ausweitung des indirekten Vertriebs über Distributoren und Einrichtung eines besonderen Distributionskanals ,Solution Sales’. Unser Ziel ist dabei die Erreichung positiver Ergebnisbeiträge bei solide steigenden Umsätzen und eine Verbesserung der Liquidität“, sagte Becker. „Dies sollte mit sich weiter verbessernden Margen und konsequentem Kosten-Management durchaus erreichbar sein.“