Erleichtert zeigten sich die Anleger über die Kursgewinne am Donnerstag. Allerdings war in dem Dax-Schlussstand von 4.862,62 Punkten (plus 1,2 Prozent) ein kleiner Wermutstropfen enthalten. Denn damit hat es der Index bisher nicht geschafft, sich wieder über die charttechnische Hürde bei 4.870 Punkten vorzuarbeiten. Angesichts der verglichen mit den Notierungen zum hiesigen Handelsschluss nachfolgend weiter abgerutschten US-Aktienkurse stellen sich Händler auf einen wenig dynamischen Handelsauftakt ein. Allerdings stecke nach den jüngsten Verlusten auch schon viel Negatives in den Kursen drin. Die Aufschläge in Japan und Hongkong zeigten außerdem, dass von der Wall Street zum Wochenausklang zunächst jedenfalls kein großer Druck ausgehe.
Einen ausgesprochen schwachen Handelstag durchlitt der deutsche Rentenmarkt am Donnerstag. Der Bund-Future verlor letztlich 75 Basispunkte auf 107,66 Prozent. Damit habe sich das Bild wieder deutlich eingetrübt, heißt es. Nachdem auch der US-Rentenmarkt am Vortag zur Schwäche geneigt habe, sei nicht mit einer schnellen Erholung zu rechnen, so das Urteil der Marktteilnehmer.
Kaum verändert präsentiert sich der Euro am Freitag im asiatischen Handel. Gegen 7.25 Uhr werden 0,8712 Dollar genannt nach 0,8710 Dollar am Donnerstagabend in New York. Gegenüber dem Yen notiert der Dollar mit 133,69 Yen und damit etwas höher als im späten New Yorker Geschäft mit 133,56 Yen. Händler berichten über eine anhaltende Pattsituation. Derzeit gebe es im Verhältnis Euro-Dollar und Dollar-Yen keine Hinweise auf einen Ausbruch aus den zuletzt gültigen Handelsspannen.
Fester hat der Aktienmarkt in Tokio am Freitag den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verbesserte sich um 1,1 Prozent oder 102,79 Yen auf 9.686,06 Yen. Der Topix stieg um 0,9 Prozent oder 8,73 Zähler auf 949,97 Punkte. Die japanischen Aktien profitierten Händlerangaben zufolge den zweiten Tag in Folge von der Hoffnung auf staatliche Unterstütungsmaßnahme zugunsten der Aktienmärkte. Spekulationen zufolge soll eine staatliche Hilfeinrichtung den Banken Aktien abkaufen. Dies half nicht nur dem Aktienmarkt im Allgemeinen sondern speziell auch den japanischen Bankaktien.
Aktien Hongkong am Mittag freundlich
Freundlich tendieren die Aktienkurse am Freitagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index steigt bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 0,6 Prozent oder 62,30 Punkte auf 10.471,98 Zähler. Im Verlauf des Vormittags hat er sich in einer engen Spanne bewegt, wie Händler sagen. Vor den freien Tagen in der kommenden Woche auf Grund des Chinesischen Neujahrsfestes halten sich die Anleger zurück, heißt es als Begründung für den geringen Umsatz von Aktien im Wert von 3,54 Milliarden Hongkong-Dollar. Schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln sich Immobilientitel, was sich im Rückgang des entsprechenden Subindizes um 1,3 Prozent auf 14.243 Zähler widerspiegelt. (vwd)
US-Aktien nachbörslich wenig verändert
Kaum verändert präsentierten sich die Aktienkurse im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag. Der Nasdaq 100 Index stieg um 1,3 auf 1.415,16 Zähler. Während sich die meisten größeren Technologietitel stabil bis gut behauptet zeigten, zählten Electronic Date Systems zu den Verlierern. Der Wert verlor 3,4 Prozent auf 57 Dollar. Die wegen ihrer Bilanzierungspraktiken ins Gerede gekommene Pharmagesellschaft Elan büßte 9,6 Prozent auf 12,20 Dollar ein. Das Unternehmen bestätigte Untersuchungen durch die Börsenaufsicht.
Cisco-Prognose drückt US-Technologiewerte
Der verhaltene Ausblick des US-Netzwerkausrüsters Cisco Systems hat am Donnerstag die Nasdaq belastet. Der von mehreren US-Einzelhändlern gemeldete Umsatzanstieg im Januar sowie positive Konjunkturdaten hätten dagegen die Verluste der Blue-Chips begrenzt, sagten Händler.
Der Dow Jones schloss 0,29 Prozent im Minus auf 9.625,44 Punkten. Die Nasdaq fiel 1,68 Prozent auf 1.782,20 Zähler, und der breiter gefasste S&P 500-Index lag 0,31 Prozent niedriger auf 1080,19 Punkten.
„Es sind gemischte Nachrichten. Obwohl die Zahlen von Cisco gut sind, sind die Leute besorgt ... wegen der erwarteten Umsatzstagnation", sagte Michael Kayes, Chefinvestment-Officer bei Eastover Capital Management. Die Aktien von Cisco verloren rund 8,3 Prozent auf 17,06 Dollar und waren der umsatzstärkste Wert an der Nasdaq. Das Unternehmen hatte am Vortag mitgeteilt, die Umsätze dürften im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal stagnieren, oder im unteren einstelligen Bereich zunehmen. Der erzielte Gewinn im abgelaufenen Quartal war jedoch fast doppelt so hoch wie von Analysten erwartet.
Die Titel der Einzelhandelsgruppe Kohl's, deren Umsätze im Januar deutlicher als erwartet zugenommen hatten, legten 0,18 Prozent auf 67,20 Dollar zu. Die Aktien des Textil-Einzelhändlers Ann Taylor stiegen rund 7,5 Prozent auf 40,94 Dollar. Das Unternehmen erwartet nach eigenen Angaben für das Gesamtjahr 2002 einen Gewinn über den Prognosen. „Diese Berichte könnten breiter gefasst bedeuten, dass wir tatsächlich aus der Rezession heraus sind", sagte Michael Niemira, Volkswirt bei der Bank of Tokyo-Mitsubishi.
WorldCom kletterten rund 12,4 Prozent auf 7,52 Dollar. Das Unternehmen war zuvor Spekulationen über mögliche Zahlungsschwierigkeiten entgegen getreten. Im abgelaufenen Quartal hatte WorldCom einen deutlichen Gewinnrückgang in seinem Hauptgeschäftsbereich Datenübertragung verzeichnet.
US-Anleihen schließen schwächer
Schwächer haben die US-Treasurys am Donnerstag im späten New Yorker Handel notiert. Zehnjährige Papiere mit einem Zinskupon von fünf Prozent verloren 30/32 auf 99-20/32, die Rendite erhöhte sich auf 4,93 Prozent von 4,925 Prozent am Mittwoch. Der Longbond mit einem Zinsschein von 5,375 Prozent gab um 19/32 auf 99-15/32 nach und rentierte mit 5,41 Prozent, nach 5,368 Prozent. Fed Funds wurden zu Prozent 1-3/4 Prozent gehandelt.
Marktteilnehmer erklärten die deutlichen Verluste bei den zehnjährigen Treasurys unter anderem mit der Auktion zehnjähriger Anleihen am Vortag, die Titel im Volumen von 13 Milliarden Dollar auf den Markt gebracht habe. Eine bestimmende Rolle habe aber auch die offenbar eingetretene Stabilisierung an den Aktienmärkten gespielt. Bisher hätten die Treasurys von den immer neuen Hiobsbotschaften an den Aktienmärkten profitiert, aber an Tagen wie diesen gehe schon mal etwas Boden verloren, bemerkte Wiliiam Strazullo von State Street Markets in Boston.
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Medienschau
UnternehmensnachrichtenLiberty unnachgiebig - Kabelgeschäft vor dem Scheitern
Die Liberty Media Group wird aller Voraussicht nach keine Zugeständnisse an das Bundeskartellamt machen, um den Kauf des Fernsehkabels der Deutschen Telekom doch noch zu ermöglichen. Dies berichtet die “Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf Kreise des US-Konzerns. “Im Augenblick sind keine Konzessionen geplant“, wird ein mit der Strategie vertrauter Mitarbeiter bei Liberty zitiert. Damit sei das Veto der Wettbewerbshüter aus Bonn zum 5,5 Milliarden Euro schweren Kabel-Deal weitgehend besiegelt. Es sei noch nie vorgekommen, dass das Kartellamt ohne Konzessionen der Beteiligten von seiner ursprünglich geäußerten Meinung abweicht, heißt es. (vwd)
Murdoch bricht Beziehungen zu Kirch ab
Der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch hat nach einem Bericht der “Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) angekündigt, sich geschäftlich von der Kirch-Gruppe zu trennen. Statt weitere Mittel in Kirch-Beteiligungen zu stecken, ziele er nun darauf, sein Geld von dem hoch verschuldeten deutschen Medienkonzern zurück zu bekommen. Der Australier signalisiere damit erstmals, dass er eine Option zum Verkauf seiner Anteile an Premiere World für 1,7 Milliarden Euro an Kirch ausüben will. (vwd)
BMW steigert Fahrzeug-Absatz im Januar um 18,7 Prozent
BMW hat den weltweiten Fahrzeugabsatz im Januar gegenüber dem Vorjahr um 18,7 Prozent auf 77.807 Einheiten gesteigert. Die Verkaufszahlen in Asien seien dabei um 21 Prozent auf 4.300 verbessert worden, teilte BMW mit. In China seien die Absätze im Januar um 80,2 Prozent gesteigert worden und in Südkorea um 33,3 Prozent. In Japan hätten 10,1 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt werden können, hieß es weiter. (Reuters)
EDS steigerte Quartalsgewinn um 20 Prozent
Der Anbieter von EDV-Dienstleistungen EDS hat im vierten Quartal 2001 den Gewinn um 20 Prozent auf 396 Millionen Dollar von 331 Millionen Dollar im Vorjahr gesteigert. Der Gewinn je Aktie habe sich auf 81 (Vorjahr 70) Cents erhöht, teilte die Electronic Data Systems Corp (EDS) am Donnerstag mit. Der Umsatz habe 5,9 (5,2) Milliarden Dollar erreicht. Der Kurs der EDS-Aktie fiel daraufhin im nachbörslichen Instinet-Handel auf 56,50 Dollar von 59,00 Dollar beim Börsenschluss. Der Gewinn sei gut gewesen, aber der Umsatz sei ein bisschen schwächer gewesen, sagte ein Analyst. (Reuters)
AIG profitiert im 4. Quartal von steigenden Prämieneinnahmen
Die American International Group (AIG), New York, hat im vierten Quartal ihre Prämieneinnahmen im Bereich General Insurance weltweit um 15,4 Prozent auf 5,20 Milliarden Dollar gesteigert. Wie das US-Unternehmen am Donnerstag mitteilte, stiegen die Prämien in den jeweiligen Landeswährungen um 17,5 Prozent. Ein Teil des Wachstums außerhalb der USA sei jedoch durch den starken Dollar wieder zunichte gemacht worden. Eine steigende Bedeutung für die AIG habe 2001 das Lebensversicherungsgeschäft gehabt. Hier kletterten die Prämieneinnahmen im vierten Quartal vor realisierten Kapitalverlusten um 18,9 Prozent auf 1,53 Milliarden Dollar. (vwd)
WirtschaftsnachrichtenJapans Regierung drängt Notenbank massiv zum Handeln
Japans Regierung hat die Notenbank massiv gedrängt, die Geldversorgung zu erhöhen und die Deflation entschiedener zu bekämpfen. Entsprechend äußerten sich am Freitag Ministerpräsident Junichiro Koizumi, Finanzminister Masajuro Shiokawa und Wirtschaftsminister Heizo Takenaka in Tokio. Die Notenbank beschloss allerdings mit Mehrheit, an ihrem geldpolitischen Kurs unverändert festzuhalten. Shiokawa sagte zu Journalisten, er wolle, dass die Notenbank mehr Liquidität bereitstelle, indem sie die Käufe japanischer Staatsanleihen auf eine Billion Yen (rund 8,6 Milliarden Euro) von 800 Milliarden Yen im Monat aufstocke. (Reuters)
Argentiniens Banken wieder geöffnet - Kein Devisenhandel
Die argentinischen Banken öffnen nach Angaben der Zentralbank nach viertägiger Pause am Freitag wieder ihre Filialen. Der Devisenhandel bleibe aber bis Montag ausgesetzt, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Buenos Aires mit. Die Regierung hatte am vergangenen Wochenende Maßnahmen angekündigt, die Bindung des Peso an den Dollar völlig aufzuheben und den Wechselkurs frei schwanken zu lassen. (Reuters)
New York Stock Exchange ändert Regeln für Research-Analysten
Der Board der New York Stock Exchange (NYSE) hat am Donnerstag Regeländerungen für die Aktien-Research-Analysten der NYSE- Mitgliedsunternehmen beschlossen. Demnach soll künftig unter anderem der Handel mit Aktien durch Analysten eingeschränkt werden, die von diesen Analysten gecovert werden. Verboten sei künftig der Handel mit Aktien gegen die eigene Empfehlung. (vwd)
Monti will Ost-Beihilfen der EU um bis zu 2/3 senken
Nach dem Konflikt über den Autohandel und das deutsche Defizit droht neuer Streit zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission, schreibt die “Financial Times Deutschland“ (FTD - Freitagausgabe). Wettbewerbskommissar Mario Monti wolle nach einem der „Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) vorliegenden Vorschlag die Grenzen für nationale Investitionshilfen bei industriellen Großprojekte stark senken. Betroffen wäre vor allem Ostdeutschland. Deutschland wolle verhindern, dass die EU-Kommission kommenden Mittwoch endgültig darüber entscheidet. (vwd)
Neue Indexrangliste der Deutschen Börse liegt vor
Am kommenden Mittwoch wird über mögliche Änderungen in den Arbeitskreisen Aktienindizes beraten. Aufstiegschancen in den MDax haben nach der vorgelegten Rangliste unter anderem DIS, G. Weber, Indus und Möbel Walther. Ausscheiden könnten demnach Phoenix, Baader und Deutz. (FAZ.NET)