Wenn ich mich auf Menorca oder auf Rügen aufhalte, spüre ich da fast ind er Luft liegend immer noch gewaltige Unterschiede. Und das ist gut so. Ich weiß nicht, ob es erstrebenswert ist, daß die Nationen so verschmelzen. Ich meine, natürlich hat es schon immer Völkerwanderung(en) kleinerer oder größerer Art gegeben und das ist auch notwendig. Aber das, was von Menschen geschaffen wurde, ich denke da mal nur an bauliche Dinge, beruht oft auch auf einer Form des Nationalbewußtseins, ob das nun das Brandenburger Tor oder auch etwas immaterielles wie ein Gedicht ist. Gerade die Verschiedenartigkeit hat diese wunderbaren Dinge hervorgebracht. Und ich finde es auch interessant, in anderen Ländern andere Mentalitäten zu erleben, andere Sitten und Bräuche zu erfahren. Dies würde über kurz oder lang bei einem Weltstaat verschwinden. Ansatzweise erfahren wir es jetzt schon über die Vermcdonaldisierung, im Popmusik-Bereich oder bei Filmen (ich finde de Fúnes-Filme auf die eine Art gut und Rühmann-Filme auf die andere).
Und um mal etwas Positives für den Nationalgedanken zu bringen: Ohne diesen wäre das Ende des Kommunismus vielleicht nie oder zumindest sehr viel später gekommen, wenn nicht die DDRler sich ihrer Zugehörigkeit bewußt geworden wären. Oder die französische Revolution. Es gibt derlei viele Bsp.
Das mit der Beschimpfung trifft dann durch gottlob nicht zu, aber viele andere äußern sich da sehr herablassend.
Ob ich ein Weltbürger bin? Irgendwie schon, da hast Du sicher recht. Aber der Begriff ist mir nach wie vor zu schwammig. Ich bin (weitestgehend) weltoffen, mal von Agitationen gegen die SPD abgesehen, die mir zur Zeit einfach nicht als demokratische Partei erscheinen. Ich denke mal, Du verbindest mit Weltbürger Toleranz, Akzeptanz, Demokratie, Gleichheit, Freiheit, Frieden usw. Das trifft auch bei mir zu.
Mir gefällt die Diskussion übrigens auch, da man so über eigene Einstellungen besser reflektiert.
MfG, S.Lord