ROUNDUP: Richter ordnet Zerschlagung von Microsoft in zwei Unternehmen an
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der weltgrößte Software-Konzern Microsoft soll in zwei getrennte Unternehmen zerschlagen werden. Das hat ein Bundesrichter am Mittwoch in Washington verfügt. Er folgte damit einem Vorschlag des Justizministeriums, das zusammen mit 19 Bundesstaaten den Software-Riesen wegen Verstößen gegen das Kartellrecht verklagt hatte. Microsoft hat bereits angekündigt, dass es Berufung einlegen will.
Die verfügten Strafmaßnahmen sind die schwersten in einem US-Kartellverfahren seit zwei Jahrzehnten, als die Telefongesellschaft AT&T in so genannte Baby Bells zerschlagen wurde. Der Richter folgte nach Fernsehangaben auch in allen anderen wichtigen Punkten den Empfehlungen der Regierung.
Eines der Unternehmen soll nach dem Willen von Bundesrichter Thomas Penfield Jackson für das Betriebssystem Windows, das zweite für die Anwendungssoftware wie das Textverarbeitungssystem Word und für den Online-Bereich zuständig sein. Die beiden Firmen dürfen keine Joint Ventures schließen und keine gemeinsamen Führungskräfte besitzen. Allerdings wird Microsoft nach der Anordnung des Richters bis zur Ausschöpfung der Berufungswege durch den Konzern intakt bleiben. In einer ersten Reaktion sprach das Justizministerium von einem gerechten Urteil.
Der Richter stellte in seiner Urteilsbegründung fest, dass sich Microsoft in der Vergangenheit als "vertrauensunwürdig" erwiesen habe. Er hatte bereits im April entschieden, dass sich Microsoft schwerer Verstöße gegen die Kartellgesetze schuldig gemacht habe. Der Konzern habe sein Quasi-Monopol beim Betriebssystem Windows missbraucht, Konkurrenz erstickt und damit den Verbrauchern schwer geschadet.
Microsoft hatte diese Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und sich vor der Urteilsverkündung optimistisch gezeigt, dass das Berufungsverfahren Erfolg haben werde. "Wir werden in den wichtigsten Punkten siegen. Das heißt, wir werden ein integriertes Unternehmen bleiben und unser Recht behalten, den Bedürfnissen der Verbraucher zu entsprechen und Windows mit neuen Fähigkeiten auszustatten", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer. Experten rechnen damit, dass das Berufungsverfahren zwei Jahre dauern könnte./tm/ch/DP
info@dpa-AFX.de
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der weltgrößte Software-Konzern Microsoft soll in zwei getrennte Unternehmen zerschlagen werden. Das hat ein Bundesrichter am Mittwoch in Washington verfügt. Er folgte damit einem Vorschlag des Justizministeriums, das zusammen mit 19 Bundesstaaten den Software-Riesen wegen Verstößen gegen das Kartellrecht verklagt hatte. Microsoft hat bereits angekündigt, dass es Berufung einlegen will.
Die verfügten Strafmaßnahmen sind die schwersten in einem US-Kartellverfahren seit zwei Jahrzehnten, als die Telefongesellschaft AT&T in so genannte Baby Bells zerschlagen wurde. Der Richter folgte nach Fernsehangaben auch in allen anderen wichtigen Punkten den Empfehlungen der Regierung.
Eines der Unternehmen soll nach dem Willen von Bundesrichter Thomas Penfield Jackson für das Betriebssystem Windows, das zweite für die Anwendungssoftware wie das Textverarbeitungssystem Word und für den Online-Bereich zuständig sein. Die beiden Firmen dürfen keine Joint Ventures schließen und keine gemeinsamen Führungskräfte besitzen. Allerdings wird Microsoft nach der Anordnung des Richters bis zur Ausschöpfung der Berufungswege durch den Konzern intakt bleiben. In einer ersten Reaktion sprach das Justizministerium von einem gerechten Urteil.
Der Richter stellte in seiner Urteilsbegründung fest, dass sich Microsoft in der Vergangenheit als "vertrauensunwürdig" erwiesen habe. Er hatte bereits im April entschieden, dass sich Microsoft schwerer Verstöße gegen die Kartellgesetze schuldig gemacht habe. Der Konzern habe sein Quasi-Monopol beim Betriebssystem Windows missbraucht, Konkurrenz erstickt und damit den Verbrauchern schwer geschadet.
Microsoft hatte diese Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und sich vor der Urteilsverkündung optimistisch gezeigt, dass das Berufungsverfahren Erfolg haben werde. "Wir werden in den wichtigsten Punkten siegen. Das heißt, wir werden ein integriertes Unternehmen bleiben und unser Recht behalten, den Bedürfnissen der Verbraucher zu entsprechen und Windows mit neuen Fähigkeiten auszustatten", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer. Experten rechnen damit, dass das Berufungsverfahren zwei Jahre dauern könnte./tm/ch/DP
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