Donald Duck übrigens auch nicht. Sonst könnte die alte Pottsau sicher auch nicht den ganzen Tag ohne Hose durch Entenhausen laufen. Minnie und Daisy scheint die Genitalarmut ihrer Partner seltsamerweise herzlich wenig zu stören. Früher dachte ich eine ganze Zeit lang, sie hätten ein Verhältnis und ließen sich heimlich von Kater Karlo nageln, aber das stimmt nicht. In ganz Eunuchenhausen läuft zwischentierlich absolut null!
Okay, niemand weiß, was wirklich abgeht, wenn die Lichter ausgeknipst und die lustigen Taschenbücher zugeklappt sind. Vielleicht schwingt sich Donald dann mit erigiertem Bürzel in seinen Latex-Matrosenanzug und läßt sich von Tick, Trick und Track in Dagoberts Geldspeicher auspeitschen, vielleicht gehen die Panzerknacker auch gemeinsam duschen, aber das bleibt reine Spekulation.
In der Disney-Welt ist eben alles anders. Da haben sich alle lieb, aber ohne anfassen, Schweine können sprechen und nicht nur faul auf dem Teller in der Soße liegen, und Pluto pinkelt nie auf den Teppich. Niemand muß jemals traurig sein, denn wenn man den Krebsbefund bekommt, tanzt dazu ein heiteres Mäuseballett. Das Leben kann so schön sein, wenn es gemalt ist! Und gegen ein bißchen käuflichen Optimismus ist ja auch wahrscheinlich nichts einzuwenden. Ich habe als Kind auch lieber "Das Dschungelbuch" gesehen als jede noch so gut gemachte "SPIEGEL TV-Reportage", und das geht mir heute eigentlich immer noch so.
Inzwischen allerdings scheint den malenden Kommerzkaspern aus dem kulturellen Disneyandertal ja wirklich absolut keine Peinlichkeit mehr plump genug zu sein.
Nach "Pocahontas", der pastelifarbenen Aufarbeitung der Indianervertreibung, folgt nun - kein Scherz! - die Zeichentrickversion von "Der Glöckner von Notre Dame"! Ein Sackgesicht zum Knutschen verknallt sich unglücklich in die scharfe Wuchtbrurnme Esmeralda, bimmelt sich den Buckel schief und am Ende singt das lustige Depri-Monster mit ihr und dem sprechenden Mauervorsprung "I'm Too Sexy". So kann man ein gothisches Drama natürlich auch interpretieren.
Auf Erden klingeln die Kassen, und im Himmel zertrümmert Victor Hugo schreiend seine Harfe, während auf CD die Musical-Version von "Les Miserables" läuft. Wie wär's denn vielleicht als nächstes mit "Walt Disney's Holocausty" (Alterntivtitel: "Goofys Liste") oder "Tschernobilly, der auseinander fallende Elefant"? Es lebe die Trivialität des Tragischen!
Mit Verlaub
Arbeiter
Okay, niemand weiß, was wirklich abgeht, wenn die Lichter ausgeknipst und die lustigen Taschenbücher zugeklappt sind. Vielleicht schwingt sich Donald dann mit erigiertem Bürzel in seinen Latex-Matrosenanzug und läßt sich von Tick, Trick und Track in Dagoberts Geldspeicher auspeitschen, vielleicht gehen die Panzerknacker auch gemeinsam duschen, aber das bleibt reine Spekulation.
In der Disney-Welt ist eben alles anders. Da haben sich alle lieb, aber ohne anfassen, Schweine können sprechen und nicht nur faul auf dem Teller in der Soße liegen, und Pluto pinkelt nie auf den Teppich. Niemand muß jemals traurig sein, denn wenn man den Krebsbefund bekommt, tanzt dazu ein heiteres Mäuseballett. Das Leben kann so schön sein, wenn es gemalt ist! Und gegen ein bißchen käuflichen Optimismus ist ja auch wahrscheinlich nichts einzuwenden. Ich habe als Kind auch lieber "Das Dschungelbuch" gesehen als jede noch so gut gemachte "SPIEGEL TV-Reportage", und das geht mir heute eigentlich immer noch so.
Inzwischen allerdings scheint den malenden Kommerzkaspern aus dem kulturellen Disneyandertal ja wirklich absolut keine Peinlichkeit mehr plump genug zu sein.
Nach "Pocahontas", der pastelifarbenen Aufarbeitung der Indianervertreibung, folgt nun - kein Scherz! - die Zeichentrickversion von "Der Glöckner von Notre Dame"! Ein Sackgesicht zum Knutschen verknallt sich unglücklich in die scharfe Wuchtbrurnme Esmeralda, bimmelt sich den Buckel schief und am Ende singt das lustige Depri-Monster mit ihr und dem sprechenden Mauervorsprung "I'm Too Sexy". So kann man ein gothisches Drama natürlich auch interpretieren.
Auf Erden klingeln die Kassen, und im Himmel zertrümmert Victor Hugo schreiend seine Harfe, während auf CD die Musical-Version von "Les Miserables" läuft. Wie wär's denn vielleicht als nächstes mit "Walt Disney's Holocausty" (Alterntivtitel: "Goofys Liste") oder "Tschernobilly, der auseinander fallende Elefant"? Es lebe die Trivialität des Tragischen!
Mit Verlaub
Arbeiter