Schon der Berliner Bankier Carl Fürstenberg (1850-1933) sagte: "Kleinleger sind nur Kanonenfutter für die Börse"
Ja klar jetzt sind wir "alle" schlauer nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist.Zusätzlich möchte ich anmerken dass ich deine Posts immer gerne gelesen habe weil sie absolut gut recherchiert und verständlich waren.Und sehr tiefgründig.Auch ich gehöre zu denen die Geld verloren haben.Zum Glück nicht aktuell aber im Zuge der FT-Berichterstattung Februar 2019 habe ich 17k in den Sand gesetzt.Ich will auch nicht nachtreten.Ich möchte aber doch gerne wissen warum und wann so viel Kohle (auch meine) irgendwo versickern konnte.
Gut Börse ist immer Risiko und keine Einbahnstrasse.Das muss jedem klar sein.Man trifft seine Entscheidung und ist dafür verantwortlich.
Allerdings habe ich dann doch irgendwann festgestellt dass es risikoärmere Investments gibt als Wirecard.
Gestandene Firmen mit sauberen Zahlen und Bilanzen.Auch im DAX-MDAX-TEC-DAX oder sonst wo.Man muss ja nicht gleich ETFs oder Gold kaufen.
Wirecard beschäftigt mich noch immer und ich frage mich jeden Tag wie dieser Laden "geführt" wurde.Wer wann welche Entscheidungen getroffen hat.
War Braun intern der Große Zampano dem niemand widersprechen durfte ? Der auch die ganzen dubiosen Vorgänge und Geldflüsse geduldet und gedeckt hat ?
Je länger ich darüber nachdenke umso mehr erhärtet sich mein Verdacht dass es so war.Denn kein CFO oder COO kann solche Summen ohne CEO bewegen
(welche Rolle der alte Aufsichtsrat Wulf -Mathias spielte wissen wir ja auch) Beschwichtigen und zum Tagesgeschäft übergehen.
Deswegen stimme ich dir zu wenn du schreibst ein CFO kann auch nur eine Marionette sein.AvK war dafür am besten geeignet.Diesen Eindruck machte er auf mich schon immer.
Ich vermute den hat man im Regen stehen lassen.Warten auf Anordnung von CEO-Braun und COO Kumpel-Marsalek.Und die Strategie umsetzten die sie vorgeben.Sonst nichts.
Ich kann das auch aus Erfahrung berichten weil ich bis vor 2 Jahren durch meine berufliche Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzender für die Niederlassung Deutschland eines Schweizer Baukonzerns mit ca.10.000 Mitarbeitern tiefen Einblick in interne deutschlandweite Vorgänge bei meinem Arbeitgeber hatte.
Ich kann sagen: Außenstehende können sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen was dort manchmal in Gesprächen mit der Geschäftsführung hinter verschlossenen Türen abgeht.
Nur ein Beispiel: die Kündigung von ca.160 Mitarbeiter steht auf der Tagesordnung/der zuständige Niederlassungsleiter erscheint trotz vorheriger Zusage nicht zur Sitzung.Obwohl er im Haus ist lässt er sich verleugnen.Unser Gremium beendet um 17:00 h die Sitzung.Nächsten Morgen werde ich in sein Büro zitiert wo er mir dann die Liste mit den betroffenen Mitarbeitern übergibt von deren Kündigung er vorher angeblich nichts wußte.Lügen dass sich die Balken biegen.Garniert mit einem freundlichen "keep smiling" Soviel zum Thema Offenheit und Transparenz.
Zurück zu Wirecard und meine Einschätzung : Braun war ein Visionär und ein Nerd der Tag und Nacht nur seine Firma im Kopf hatte.Er war besessen von seinem Lebenswerk
Er war ein Einzelgänger in der Finanzwelt.Man sagt ihm nach dass er dort keine Freunde hatte in diesem Netzwerk.Wo man sich üblicherweise kennt und Kontakte pflegt.
Als er gemerkt hat wie einfach es ist mit seinem verschachtelten Konstrukten Anleger und Banken und Kunden zu besch..ßen ist der Gaul mit ihm durchgegangen und er sah die Bäume in den Himmel wachsen.Realität ausblenden und weiter immer weiter, immer höher.Und kleine oder größere Störfeuer wurden vom Feuerwehrmann Marsalek bekämpft.Mit welchen Mitteln auch immer.Keiner sollte sein Lebenswerk kaputt machen.
Mir wird allerdings auch Angst und Bange wenn ich an unsere deutsche Börsenaufsicht denke.Gut das ist wieder mal eine politische Angelegenheit.Sie wollen sich mit diesem Thema nicht beschäftigen.Das ist der eigentliche Skandal.Anlegerschutz in Deutschland= Fehlanzeige.
Jetzt muss dieser Laden erst mal komplett durchleuchtet werden.Vielleicht kommen sie ja wieder auf die Beine.James Freis seine Vita und seine Reputation sind der letzte Rettungsanker.Aber nur mit Transparenz,Offenheit,Klarheit,ehrliche nachvollziehbare Zahlen.Und keine zwielichtigen asiatischen Gestalten und Firmen (TPAs) usw....
So jetzt mit einem leckeren Kaffee ab in Garten und die Sonne genießen und die weitere Entwicklung in diesem Wirtschaftskrimi beobachten.