Hier mein Bericht für alle, die schlauer waren als ich und nicht in Berlin den Jahreswechsel gefeiert haben:
Alles fing ja damit an, daß ich gestern gegen 16.30 Uhr zum letzten Mal im vergangenen Jahrtausend das Brandenburger Tor durchschritt. Wobei "durchschritt" sicherlich das falsche Wort ist. "Durchgeschoben" liegt wesentlich näher an der Wahrheit. Nach einer Runde um die blaue Siegessäule fand ich mich dann auch vor der Sat.1 Bühne in einer Menschenmenge wieder, die völlig unkoordiniert hin und her rannte. Das ging dann so lange, bis überhaupt nichts mehr ging. Auf der Bühne sangen grade Modern Talking (*kotz*) und zu allem Überdruß fing die Menge um mich herum plötzlich an zu grölen: "Das ist Waaaaaahnsinn. Warum schickst du mich in die Hööööööllle, Hölle, Hölle, Hölle, Hölle." Erst gegen 18.00 gelang es einer kleineren Gruppe, der ich glücklicherweise angehörte, sich in die rechsseitige Vegetation drängen zu lassen und somit dieser akustischen Folter zu entgehen.
Danach wollte ich durchs Brandenburger Tor zurückgehen, was nicht ging, weil schon alles abgesperrt war. Ich mußte mich also durchs Adlon kämpfen und kam eine weitere halbe Stunde später endlich am U-Bahnhof Friedrichstraße an und konnte zu meiner Party fahren.
Dort blieb ich aber nicht lange. Gegen 22.30 Uhr kam da nämlich der Gedanke auf: "Hey Leute! Wir gehen jetzt mal zum Brandenburger Tor."
Ich rief: "Nein, nein! Nicht! Wollt ihr denn schon alle so jung sterben?"
Ich wurde überstimmt und schloß mich in einem Anfall geistiger Umnachtung dieser Suizid-Selbsthilfegruppe an.
Naja. Wir stiegen U-Bahnstation Stadtmitte aus und kämpften uns durchs Katastrophengebiet in dem bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten.
Erstaunlicherweise fanden wir durch eine Seitenstraße Zugang zu "Unter den Linden", obwohl die Straße eigentlich "In den Linden" hätte heißen sollen, betrachtete man den zahlreichen menschlichen Baumschmuck.
Dann nahmen wir uns an die Hände, um uns nicht zu verlieren und ließen uns von der strömenden Menschenmenge Richtung Schauplatz der Apokalypse treiben.
Mehrmals geschah es dabei, daß von uns am Straßenrand stehende Personen einfach mitgerissen wurden und erst nach hundert Metern der Menschenflut wierder entrinnen konnten.
Vor der russischen Botschaft flüchteten wir schließlich auf den Mittelstreifen, wo ein wenig mehr Platz war und warteten die letzten 40 Minuten bis zum Weltuntergang.
Der kam dann auch prompt und ich lernte zwei neue Sportarten kennen.
Kollektives Sektduschen und Böllerslalom.
Gegen 00.30 retteten wir uns dann zur S-Bahnstation Friedrichstraße, was in dem Pulvernebel und den knöchelhoch in den Straßen liegenden Glasscherben nicht einfach war.
Nun wollten wir mit einer S-Bahn zurück zu unserer Party fahren, was nicht ging, weil sich ein Selbstmörder vor die Bahn geworfen hatte. Wir mußten also ein anderes Gleis benutzen und erreichten nach einer Fahrt im Schritttempo S-Bahnstation Wilmerstraße (?). Dort angekommen stiegen wir in die U-Bahn um, worin unter anderem ein Mann mit einer geladenen Pistole und eine Tunte in Rock und fluffigem Federschal mitfuhren.
Gegen 1.30 erreichten wir dann wieder unsere Party, wo ich mich anschließend über eine Stunde lang mit einer jungen Frau über die Gesellschaft, Gott, Meditation und den Sinn des Lebens unterhielt. Danach fragte sie mich, ob ich kiffe, weil Münster ja so dicht an der holländischen Grenze liegt.
Jaja. Aber schön wars.
Was habt ihr so erlebt?
Garion
P.S. Ist mein lieber estrich gesund und munter aus Antalya zurück???
Alles fing ja damit an, daß ich gestern gegen 16.30 Uhr zum letzten Mal im vergangenen Jahrtausend das Brandenburger Tor durchschritt. Wobei "durchschritt" sicherlich das falsche Wort ist. "Durchgeschoben" liegt wesentlich näher an der Wahrheit. Nach einer Runde um die blaue Siegessäule fand ich mich dann auch vor der Sat.1 Bühne in einer Menschenmenge wieder, die völlig unkoordiniert hin und her rannte. Das ging dann so lange, bis überhaupt nichts mehr ging. Auf der Bühne sangen grade Modern Talking (*kotz*) und zu allem Überdruß fing die Menge um mich herum plötzlich an zu grölen: "Das ist Waaaaaahnsinn. Warum schickst du mich in die Hööööööllle, Hölle, Hölle, Hölle, Hölle." Erst gegen 18.00 gelang es einer kleineren Gruppe, der ich glücklicherweise angehörte, sich in die rechsseitige Vegetation drängen zu lassen und somit dieser akustischen Folter zu entgehen.
Danach wollte ich durchs Brandenburger Tor zurückgehen, was nicht ging, weil schon alles abgesperrt war. Ich mußte mich also durchs Adlon kämpfen und kam eine weitere halbe Stunde später endlich am U-Bahnhof Friedrichstraße an und konnte zu meiner Party fahren.
Dort blieb ich aber nicht lange. Gegen 22.30 Uhr kam da nämlich der Gedanke auf: "Hey Leute! Wir gehen jetzt mal zum Brandenburger Tor."
Ich rief: "Nein, nein! Nicht! Wollt ihr denn schon alle so jung sterben?"
Ich wurde überstimmt und schloß mich in einem Anfall geistiger Umnachtung dieser Suizid-Selbsthilfegruppe an.
Naja. Wir stiegen U-Bahnstation Stadtmitte aus und kämpften uns durchs Katastrophengebiet in dem bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten.
Erstaunlicherweise fanden wir durch eine Seitenstraße Zugang zu "Unter den Linden", obwohl die Straße eigentlich "In den Linden" hätte heißen sollen, betrachtete man den zahlreichen menschlichen Baumschmuck.
Dann nahmen wir uns an die Hände, um uns nicht zu verlieren und ließen uns von der strömenden Menschenmenge Richtung Schauplatz der Apokalypse treiben.
Mehrmals geschah es dabei, daß von uns am Straßenrand stehende Personen einfach mitgerissen wurden und erst nach hundert Metern der Menschenflut wierder entrinnen konnten.
Vor der russischen Botschaft flüchteten wir schließlich auf den Mittelstreifen, wo ein wenig mehr Platz war und warteten die letzten 40 Minuten bis zum Weltuntergang.
Der kam dann auch prompt und ich lernte zwei neue Sportarten kennen.
Kollektives Sektduschen und Böllerslalom.
Gegen 00.30 retteten wir uns dann zur S-Bahnstation Friedrichstraße, was in dem Pulvernebel und den knöchelhoch in den Straßen liegenden Glasscherben nicht einfach war.
Nun wollten wir mit einer S-Bahn zurück zu unserer Party fahren, was nicht ging, weil sich ein Selbstmörder vor die Bahn geworfen hatte. Wir mußten also ein anderes Gleis benutzen und erreichten nach einer Fahrt im Schritttempo S-Bahnstation Wilmerstraße (?). Dort angekommen stiegen wir in die U-Bahn um, worin unter anderem ein Mann mit einer geladenen Pistole und eine Tunte in Rock und fluffigem Federschal mitfuhren.
Gegen 1.30 erreichten wir dann wieder unsere Party, wo ich mich anschließend über eine Stunde lang mit einer jungen Frau über die Gesellschaft, Gott, Meditation und den Sinn des Lebens unterhielt. Danach fragte sie mich, ob ich kiffe, weil Münster ja so dicht an der holländischen Grenze liegt.
Jaja. Aber schön wars.
Was habt ihr so erlebt?
Garion
P.S. Ist mein lieber estrich gesund und munter aus Antalya zurück???