@Marius, Thema Sachsenmilch

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Knipser:

@Marius, Thema Sachsenmilch

 
07.02.02 17:47
Ich habe Deine Threads bzgl. squeeze out (Audi, Sachsenmilch) interessiert verfolgt. Toll recherchiert, Respekt. Daraufhin habe ich mir eine kleinere Position von Sachsenmilch (Aktien nicht Milch) zugelegt um realtime zu erleben wie die Story weitergeht. Ich war allerdings leicht irritiert als ich den Kaufbestätigung miener Bank bekam und auf der Stand "Sachsenmilch in Konkurs".
Weißt Du mehr darüber?

MfG  Knipser
Marius:

Hey Knipser,...

 
07.02.02 20:16
...ja, ich weiß mehr darüber. Ich weiß auch das Deine Bank etwa 8 Jahre hinter den Geschenissen herhinkt. Ich stelle mal einen Artikel aus der Welt hier hinein, der wohl für klarheit sorgen wird. Sachsenmilch ist wohl eine ganze Menge aber mit sicherheit nicht Pleite. Ich würde sogar mal behaubten das Sacsenmilch das Gewinnbringendste unternehmen ist das an der Börse gehandelt wird.

Ich freue mich ja über jeden Beitrag zu Sachsenmilch weil er der Aufklärung und der bekantmachung Sachsenmilchs dient, aber lass uns die Beiträge gebündelt im Sachsenmilch Thread vortragen. Einfach in der Suchfunktion oben Sachsenmilch eintragen und hast Du den Thread oben.

Marius

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Sachsenmilch glänzt mit Rekord

Bestmarken bei Ergebnis und Umsatz - Anteilseigner fühlen sich schlecht informiert

Von Uwe Müller

Dresden - Die Sachsenmilch AG, Leppersdorf bei Dresden, hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Doch noch wissen die meisten Aktionäre nichts von der frohen
Botschaft. Denn die von der Alois Müller GmbH & Co. ("Müller-Milch") dominierte Gesellschaft hält ihre Zahlen zurück.

"In irgendeiner kleinen Zeitung werden einige Pflichtangaben veröffentlicht", erläutert Harald Petersen von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Das genüge zwar
den Vorschriften, diene aber dazu, die Anteilseigner gezielt im Ungewissen zu lassen.

Für die Praxis macht die SdK den Müller-Milch-Eigner und Sachsenmilch-Oberaufseher Theo Müller verantwortlich, der sich wie ein "Sonnenkönig absolutistischer Prägung"

gebärde: "Er tut trotz der freien Aktionären so, als ob ihm die Gesellschaft zu 100 Prozent gehört." Andererseits kann sich der Streubesitz aber auch über den "tüchtigen
Geschäftsmann" (Petersen) freuen. Das zeigt der jüngste Geschäftsbericht, der der WELT vorliegt. Danach hat die Sachsenmilch beim operativen Ergebnis mit 33,4 (1999:
12,4) Mio. Euro eine Bestmarke aufgestellt.

Die Steigerung um 168 Prozent liegt deutlich über der Ausweitung des Geschäftsvolumens. Gleichwohl ist auch bei den Umsätzen, die um 19 Prozent auf 550,4
Mio. Euro (1,08 Mrd. DM) erhöht wurden, eine Rekordmarke erreicht. Die Entwicklung schlägt sich im Kurs nieder: Das im geregelten Markt notierte Papier schnellte in den
Vergangenen Tagen bis auf 43,00 Euro empor - Rekordwert der vergangenen zwölf Monate.

Trotzdem stuft der Spezialdienst "Share Infos" ein Engagement auf diesem Niveau als "risikoarmes Investment" ein. Bei der 704-Mitarbeiter-Gesellschaft würde ein Gewinn pro Aktie erwirtschaftet, der gemessen am Aktienkurs in Deutschland seinesgleichen suche.
Zugleich wird der Sachsenmilch vorgeworfen, mit "bilanztechnischen Spielereien" ausgewiesene Gewinne künstlich zu drücken.
Spielraum hierfür bietet die Geschichte von Ostdeutschlands erster börsennotierter AG.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das Unternehmen musste im Juli 1993 Konkurs anmelden. Die noch in Bau befindliche Molkerei erwarb damals "Müller-Milch" über eine Tochter. Diese stellte das Werk fertig und verpachtete es an die mittlerweile vermögenslose Sachsenmilch.

Seither ist der bedeutendste Wert des Milchverarbeiters ein steuerlicher Verlustvortrag von nahezu 300 Mio. DM. Mit anderen Worten: Auf Jahre hinweg müssen keine Steuern
gezahlt werden. Paradox vor dem Hintergrund: In der Bilanz wurden Steuerrückstellungen in Höhe von 16,5 Mio. Euro gebildet. Damit reduziert sich der Jahresüberschuss auf 16,9
Mio. Euro.

SdK-Mann Petersen: "Jeder BWL-Student im ersten Semester würde sagen, da stimmt etwas nicht." Die enormen Rückstellungen - schon 1999 sind 6,2 Mio. Euro abgezweigt
worden - könnten zwar legal begründet werden, machten aber wirtschaftlich keinen Sinn.
Außer einem: "Herr Müller hat keinerlei Interesse, Gewinne auszuweisen und will keine Dividende ausschütten."

Vorstand Thomas Bachofer verweigerte jeden Stellungnahme. Die freien Aktionäre, die weniger als 15 Prozent der Anteile halten, mutmaßen seit langem, dass Mehrheitsaktionär Theo Müller sie aus der Gesellschaft drängen will. Bisher sind aber alle Vorstöße gescheitert. Mit den glänzenden Zahlen dürfte das in Zukunft noch schwerer werden.
Digedag:

@Knipser - wegen "Sachsenmilch in Konkurs"

 
07.02.02 21:41
"
Am 13. November fand in Dresden die abschliessende Verhandlung des seit 1993 laufenden Insolvenzverfahrens statt. Die anwesenden Gläubiger beschlossen das Ende und das Schlußverzeichnis, sowie eine abschließende Ausschüttung an die Gläubiger von ca. 4,8%. Die Gesamtquote ergibt damit ca. 75%. Die Sachsenmilch AG selbst ist von der Angelegenheit aber nicht mehr betroffen, da für alle Zahlungen eine gesonderte Bilanzposition geführt worden war, die erfolgsneutral aufgelöst wird.
Allerdings wird jetzt der Kurszusatz "i.K." entfallen und die Gesellschaft geht unbelastet in die Zukunft.
"

Quelle:
www.SMIL-I.de/

... gemeint ist der 13.November 2001
Knipser:

Danke Marius und Digedag,

 
08.02.02 09:15
falls ich weitere Infos finde werde ich Sie in den von Marius zu eröffnenden Sachsenmilch-Thread stellen.

Knipser
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