Staatsanwaltschaft Dresden sieht laut n-tv keinerlei Anzeichen für ein ausländerfeindliches Motiv...
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Die im Fall Joseph festgenommenen drei Tatverdächtigen sind wieder frei. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hob die Haftbefehle gegen die zwei Männer und eine Frau auf. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach bei einem Treffen mit der Mutter in Berlin der Familie sein Mitgefühl aus.
Der dringende Tatverdacht könne nicht aufrechterhalten werden, teilte die Justizbehörde in der sächsischen Landeshauptstadt mit. Es gebe außerdem bislang keine Hinweise auf einen rechtsradikalen Hintergrund. Ob die Bundesstaatsanwaltschaft in den Fall eingeschaltet wird, blieb offen.
Die Dresdner Staatsanwaltschaft zweifelte vor allem an der Glaubwürdigkeit des Hauptbelastungszeugen. Die Vernehmung habe das von einem Beschuldigten angegebene Alibi nicht widerlegen können, teilte die Behörde mit. Zudem habe der Zeuge auf Bildern zwei der Beschuldigten nicht erkennen können. Gegenüber den Ermittlern habe er ausgesagt, ihm seien die Namen von der Familie praktisch in den Mund gelegt worden.
Soko "Schwimmbad " intensiviert Ermittlungen
Bei der Dresdner Polizei arbeiten mittlerweile 30 Experten in der Sonderkommission "Schwimmbad" an dem Fall. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Claus Bogner, sagte, es würden alle in Frage kommenden Zeugen vernommen. Die Ermittler wollen auch Hinweisen nachgehen, wonach mehrere Zeugen von Josephs Familie Geld erhalten haben sollen. Bogner warnte aber vor einem falschen "Zungenschlag" in dem Zusammenhang. Derzeit könne man nicht sagen, ob die Familie "motivierend" oder "stark beeinflussend" eingegriffen haben.
Schröder empfängt Mutter von Joseph
Unterdessen ist die Mutter des Jungen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammengekommen. Das Treffen war streng abgeschirmt. Der Kanzler übte Solidarität mit der Apothekerin aus dem ostsächsischen Sebnitz. Unmittelbar vor dem Treffen sagte er, die Mutter habe Anspruch aufs Zuhören. Dass man ihr helfe, habe nichts mit Einmischung in den Fall zu tun.
Der grausame Tod von Joseph sorgt in Deutschland seit Tagen für Schlagzeilen. Er soll vor dreieinhalb Jahren in einem Freibad in Sebnitz von Neonazis misshandelt, betäubt und schließlich ertränkt worden sein. Die Ermittlungsbehörden hatten den Fall 1998 als Badeunfall zu den Akten gelegt. Josephs Eltern haben daraufhin auf eigene Faust weitere Untersuchungen angestellt. Sie sehen einen rechtsextremistischen Hintergrund, weil Josephs Vater irakischer Herkunft ist.
Quelle: www.n-tv.de
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Und wieder wurde den Rechtsradikalen ein Forum geboten, dass ihnen nicht zusteht. Ich denke man sollte bei der Einschätzung, ob es sich um eine rechtsradikale Tat handelt, sehr gewissenhaft analysieren. Durch Vorverurteilungen und Fallscheinschätzungen kann man schnell Dinge hervorrufen, deren Gegenteil man eigentlich bezwecken wollte.
Auch die Mutter von Joseph hatte gestern in der Sendung "Talk in Berlin" Vorurteile über die deutsche Bevölkerung. Sie sagte unter anderem, dass man der deutschen Bevölkerung noch gut anmerken kann, das sie die direkte Nachkommenschaft der Nazis sind und sie - die dt. Bevölkerung - deswegen Ausländer hasst. Ich denke man sollte mit solchen Worten vorsichtig sein. Erstens waren viele Deutsche im 3. Reich alles andere als Nazis. Und zweitens denke ich, dass eine sehr große Mehrheit ausländerfeindliche Taten ins schärfster weise verabscheut. Durch die pauschale Diffamierung der dt. Bevölkerung unterstützt die Mutter indirekt die Taten von Rechtsradikalen. Sie gesteht denen ja quasi ein Ansehen in der Bevölkerung ein. Wenn ein Großteil der dt. Bevölkerung ausländerfeindlich wäre, müssten diese die Taten der Rechtsradikalen ja unterstützen und gutheißen. Durch solche Diffamierungen werden solche Extremisten auf eine Stufe gestellt, auf die sie mit Sicherheit nicht gehören. Außerdem fühlen sich die Rechtsradikalben dadurch möglicherweise in ihrer Einstellung bestätigt. Sie denken, dass eine Großteil der Bevölkerung hinter ihnen steht. Es sollte aber jedem klar sein, dass dieses immer Taten von Einzelgängern und kleinen Gruppierungen sind. Die Mehrheit der dt. Bevölkerung verabscheut solche Taten. Unterstützung finden hingegen die Opfer und die Menschen die diesen schrecklichen Taten entgegen treten. Man darf den Tätern keinerlei Plattform in der Öffentlichkeit geben. Immer wo es zu rechtsradikalen Taten kommt, müssen solche Verbrecher von der gesamten Bevölkerung geächtet werden. Kinder und Jugendliche sollten in Menschen, die sich für andere Menschen einsetzen ihre Vorbilder sehen. Meiner Meinung nach kommt die Berichterstattung in den Medien über Menschen, die Verbrechen durch ihr Tun verhindern, viel zu kurz. Aufgrund der oft exzessiven Berichterstattung über die Täter, geraten die Opfer schnell in Vergessenheit.
Durch die stark auf die Täter bezogenen Berichterstattungen, könnte bei Kindern und Jugendlichen leicht der Eindruck erweckt werden, ausländerfeindliche Menschen genießen in der Bevölkerung ein gewisses Ansehen. Das sollte aber mit aller Kraft verhindert werden.
Was bleibt...
Sollte es sich tatsächlich erweisen, dass es keine rechtsradikale Tat war, stehen die Extremisten als große Sieger dar: sie sind gar nicht so schlimm wie man eigentlich denkt und die Bevölkerung hat sich offenbar geirrt. Die Rechtsradikalen stehen dann quasi als Opfer dar, da sie ja zu unrecht verdächtigt wurden. In solchen Fällen tritt dann oft Hass gegen die eigentlichen Opfer auf. Man unterstützt also indirekt die ausländerfeindlich Haltung dieser Extremisten. Deswegen sollte man meiner Meinung sehr genau überlegen, ob man von rechtsradikalen Taten sprechen kann ohne näheres über die Umstände zu wissen. Die wahren Opfer dieser Tat sollten die Unterstützung und Anteilnahme der gesamten Bevölkerung bekommen, nicht die Verbrecher!
Wie immer nur meine Meinung
Buckmaster