Mais im Motor
Es ist gar nicht so lange her, da sorgten saftige Preisanstiege an Deutschlands Zapfsäulen für kollektives Aufstöhnen. Auch für den preisverwöhnten US-Bürger werden die Tankkosten zum Thema. Zwar ist in den USA der Liter Benzin oder Diesel erheblich billiger. Doch auch im Autoland Nummer eins ist eine erste Schmerzgrenze erreicht. Gefragt sind Alternativen – und damit Unternehmen, die diese Alternativen anbieten.
Supermarkt der Welt
Eines davon ist die US-amerikanische Archer Daniels Midland, kurz ADM, mit Hauptsitz in Decatur, Illinois, inmitten einer der Kornkammern der USA. Gegründet im Jahr 1902 ist ADM heute mit einem weltweit verzweigten Franchise-System einer der größten Verarbeiter von landwirtschaftlichen Produkten der Welt. Insbesondere in drei Bereichen ist der Riese aktiv: in der Herstellung von Pflanzenölen und Lebens- und Futtermitteln aus Sojabohnen, Sonnenblumenkernen, Baumwollsamen, Erdnüssen, Kakaobohnen, Raps und Flachs. Mit verschiedenen Baumwollprodukten beliefert der Konzern auch Industrieunternehmen der Sparten Pharma, Chemie, Papier und Filterproduktion. Als Zweites verarbeitet ADM Mais und Weizen in Süßstoffe, Stärke, Glukose – und vor allem in die Biokraftstoffe Ethanol und Biodiesel. Das dritte Segment umfasst Leistungen rund um die Landwirtschaft wie Ernte einbringen, Transport und Lagerhaltung. Ein beachtliches Spektrum, innerhalb dessen Biokraftstoff einen immer größeren Anteil ausmacht – besonders die Produktion von Ethanol aus Mais. So ist ADM mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent der größte Ethanol-Produzent der USA. Und die USA sind der weltweit größte Anbieter von aus Mais produziertem Ethanol, was ADM zu einem der Top Global Player macht. Traumhaft ist auch der Abstand zur US-Konkurrenz: jeweils magere vier Prozent vom Markt halten die nächsten Anbieter Aventine Renewable Energy und Cargill. Ein Markt mit hohem Potenzial, denn auf Ethanol als Motorkraftstoff entfallen in den USA gerade drei Prozent.
Klasse durch Masse
In diese Rechnung fließen allerdings Subventionen, Steuererleichterungen und die positive Nachfragewirkung durch den hohen Ölpreis mit ein, ohne die ADMs Biosprit derzeit nicht profitabel wäre. Wie etwa die EU, will auch die US-Regierung dem Aufbau einer tragfähigen Ethanol- und Biodieselindustrie auf die Sprünge helfen und in den nächsten Jahren die Vergünstigungen nach und nach abbauen. Doch der Konzern hat längst vorgebaut. Um langfristig bestehen zu können, hat er in den vergangenen Jahren massiv vor allem in die Regionen Südamerika und China investiert. Hier insbesondere will ADM in längerer Frist Gewinne aus der Herstellung von Ethanol und Biodiesel einfahren und in größerem Stil biologisch abbaubare Plastikmaterialien herstellen. Fakten, die ein Investment in ADM und damit vor allem in den Megamarkt Ethanol attraktiv machen. So rechnen Analysten im laufenden Geschäftsjahr zum Ende Juni 2006 mit einem ansehnlichen Gewinn pro Aktie von 1,23 Euro und einer Dividende von 0,26 Euro. Fürs Geschäftsjahr darauf sind die Schätzungen noch positiver, mit 1,41 Euro Gewinn und 0,27 Euro Dividende. Das geschätzte KGV liegt derzeit bei nicht ganz billigen 17. Fürs kommende Geschäftsjahr allerdings erwarten Analysten eine 16. Zudem schlägt die Rohstoffhausse auch auf Sekundärrohstoffe durch. Dass Ethanol ein gewinnträchtiges Geschäft werden dürfte, zeigen auch Autobauer wie Saab und Ford, die für den Ethanol-Antrieb trommeln. Allein die Motorsteuerung muss hierfür neu programmiert und einige Zusatzteile in den Kraftstofftrakt eingebaut werden. Eine Unwägbarkeit für Firmen wie ADM sind allerdings Unwetterkatastrophen wie Wirbelsturm Katrina. Längerfristig gesehen sollten sich Gewinneinbußen jedoch wieder ausgleichen.
Fazit
Der Biokraftstoff Ethanol ist im Kommen und bietet ADM als einem der Großen im Geschäft beste Aussichten, am hohen Potenzial des Biosprits zu verdienen. Steigende Ölpreise bei sinkenden Reserven und hoher Schadstoffausstoß dürfte in den kommenden Jahren die Nachfrage nach dem ‚nachwachsenden’ und schadstoffärmeren Ethanol anheizen. Eine Paradeaktie für den konservativen Depotteil mit Kursfantasie.
Quelle: deraktionaer.de
...be invested
Der Einsame Samariter
Es ist gar nicht so lange her, da sorgten saftige Preisanstiege an Deutschlands Zapfsäulen für kollektives Aufstöhnen. Auch für den preisverwöhnten US-Bürger werden die Tankkosten zum Thema. Zwar ist in den USA der Liter Benzin oder Diesel erheblich billiger. Doch auch im Autoland Nummer eins ist eine erste Schmerzgrenze erreicht. Gefragt sind Alternativen – und damit Unternehmen, die diese Alternativen anbieten.
Supermarkt der Welt
Eines davon ist die US-amerikanische Archer Daniels Midland, kurz ADM, mit Hauptsitz in Decatur, Illinois, inmitten einer der Kornkammern der USA. Gegründet im Jahr 1902 ist ADM heute mit einem weltweit verzweigten Franchise-System einer der größten Verarbeiter von landwirtschaftlichen Produkten der Welt. Insbesondere in drei Bereichen ist der Riese aktiv: in der Herstellung von Pflanzenölen und Lebens- und Futtermitteln aus Sojabohnen, Sonnenblumenkernen, Baumwollsamen, Erdnüssen, Kakaobohnen, Raps und Flachs. Mit verschiedenen Baumwollprodukten beliefert der Konzern auch Industrieunternehmen der Sparten Pharma, Chemie, Papier und Filterproduktion. Als Zweites verarbeitet ADM Mais und Weizen in Süßstoffe, Stärke, Glukose – und vor allem in die Biokraftstoffe Ethanol und Biodiesel. Das dritte Segment umfasst Leistungen rund um die Landwirtschaft wie Ernte einbringen, Transport und Lagerhaltung. Ein beachtliches Spektrum, innerhalb dessen Biokraftstoff einen immer größeren Anteil ausmacht – besonders die Produktion von Ethanol aus Mais. So ist ADM mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent der größte Ethanol-Produzent der USA. Und die USA sind der weltweit größte Anbieter von aus Mais produziertem Ethanol, was ADM zu einem der Top Global Player macht. Traumhaft ist auch der Abstand zur US-Konkurrenz: jeweils magere vier Prozent vom Markt halten die nächsten Anbieter Aventine Renewable Energy und Cargill. Ein Markt mit hohem Potenzial, denn auf Ethanol als Motorkraftstoff entfallen in den USA gerade drei Prozent.
Klasse durch Masse
In diese Rechnung fließen allerdings Subventionen, Steuererleichterungen und die positive Nachfragewirkung durch den hohen Ölpreis mit ein, ohne die ADMs Biosprit derzeit nicht profitabel wäre. Wie etwa die EU, will auch die US-Regierung dem Aufbau einer tragfähigen Ethanol- und Biodieselindustrie auf die Sprünge helfen und in den nächsten Jahren die Vergünstigungen nach und nach abbauen. Doch der Konzern hat längst vorgebaut. Um langfristig bestehen zu können, hat er in den vergangenen Jahren massiv vor allem in die Regionen Südamerika und China investiert. Hier insbesondere will ADM in längerer Frist Gewinne aus der Herstellung von Ethanol und Biodiesel einfahren und in größerem Stil biologisch abbaubare Plastikmaterialien herstellen. Fakten, die ein Investment in ADM und damit vor allem in den Megamarkt Ethanol attraktiv machen. So rechnen Analysten im laufenden Geschäftsjahr zum Ende Juni 2006 mit einem ansehnlichen Gewinn pro Aktie von 1,23 Euro und einer Dividende von 0,26 Euro. Fürs Geschäftsjahr darauf sind die Schätzungen noch positiver, mit 1,41 Euro Gewinn und 0,27 Euro Dividende. Das geschätzte KGV liegt derzeit bei nicht ganz billigen 17. Fürs kommende Geschäftsjahr allerdings erwarten Analysten eine 16. Zudem schlägt die Rohstoffhausse auch auf Sekundärrohstoffe durch. Dass Ethanol ein gewinnträchtiges Geschäft werden dürfte, zeigen auch Autobauer wie Saab und Ford, die für den Ethanol-Antrieb trommeln. Allein die Motorsteuerung muss hierfür neu programmiert und einige Zusatzteile in den Kraftstofftrakt eingebaut werden. Eine Unwägbarkeit für Firmen wie ADM sind allerdings Unwetterkatastrophen wie Wirbelsturm Katrina. Längerfristig gesehen sollten sich Gewinneinbußen jedoch wieder ausgleichen.
Fazit
Der Biokraftstoff Ethanol ist im Kommen und bietet ADM als einem der Großen im Geschäft beste Aussichten, am hohen Potenzial des Biosprits zu verdienen. Steigende Ölpreise bei sinkenden Reserven und hoher Schadstoffausstoß dürfte in den kommenden Jahren die Nachfrage nach dem ‚nachwachsenden’ und schadstoffärmeren Ethanol anheizen. Eine Paradeaktie für den konservativen Depotteil mit Kursfantasie.
Quelle: deraktionaer.de
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Der Einsame Samariter