Die Geothermie-Branche in ganz Deutschland schaut zur Zeit vor allem auf Graben-Neudorf, dort bohrt (oder bohrte?) die Deutsche Erdwärme.
Allerdings lief es schon in der Vergangenheit nicht rund: hatte man nicht 1000 Meter Bohrweg verloren und musste diese Strecke neu bohren?
Begonnen hatte man am 15. Mai 2022, die Bohrtiefe von 3.700 Meter sollte nach drei Monaten erreicht sein:
www.deutsche-erdwaerme.de/presse/...-graben-neudorf-gestartet
Aber es dauerte länger, Herbert Pohl, Geschäftsführer der Deutschen Erdwärme meinte dann im Dezember: "Mein Ziel ist die erfolgreiche Bohrung als Weihnachtsgeschenk unter dem Christbaum."
www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/...olgreich-102.html
Es wurde nichts mit dem Geschenk - inzwischen hatte sich die Bohrzeit von den geplanten 3 Monaten auf 8 Monate verlängert.
Im Januar wurde dann eine weitere Verzögerung gemeldet, das Ende der Bohrung auf unbestimmte Zeit verschoben: offensichtlich wurden die letzten 900 Meter der Bohrung nicht korrekt ausgeführt - Pfusch am Bau könnte man sagen.
bnn.de/karlsruhe/karlsruher-norden/...tLz9s3_HmMribl5dwMDcfEo
Die Meldung der BNN und die Presseerklärung der Deutschen Erdwärme lassen alle Möglichkeiten offen, von der „Reparatur“ oder der „Ausbesserung“ der defekten Bohrtrasse bis zur kompletten Einstellung des Projektes. Das Letztere dürfte dem Unternehmen teuer zu stehen kommen. Die Verfüllung eines solchen fast 4 Kilometer tiefen Bohrloches ist äußerst kostspielig. Die Deutsche Erdwärme Gmbh hat jedoch Erfahrungen hiermit. Im benachbarten Bellheim kippte sie schon einmal ein Bohrloch der Firma Hotrock mit Beton zu. Bei dieser Firma war Horst Kreuter (jetzt bei der Vulcan Energy Resources GmbH) Geschäftsführer.
Hatte Horst Kreuter in der Vergangenheit neben Bellheim nicht bereits 4 weitere geothermische Fehlschläge mit zu verantworten: Offenbach/Queich, Groß-Gerau, Riedstadt, Rülzheim? Er wollte „den Oberrheingraben mit Erdwärmekraftwerken zupflastern“ - daraus wurde allerdings bisher nichts:
www.brandeins.de/magazine/...wir-schon/operation-glueckssache
Glauben Investoren vor dem Hintergrund der problematischen Bohrung in Graben-Neudorf wirklich, dass Vulcan die zur Verwirklichung seiner allzu optimistischen Prognosen, die zur Erfüllung der bereits geschlossenen Liefervorverträge notwendigen Geothermiewerke fristgerecht – oder überhaupt – bauen kann?
Und machen die schon bestehenden Werke Landau und Insheim nicht immer wieder Probleme, die zu teilweise auch längeren Stillstandszeiten führen? Dazu löst Insheim immer wieder kleine Erdbeben aus, in der Region sinkt die Akzeptanz dieser Technologie immer weiter:
Insheim ins Suchfeld eingeben: erdbeben.led-bw.de
Das Verhältnis von Chance und Risiko dürfte sich mit den neuesten Meldungen aus Graben-Neudorf auch für die Aktie von Vulcan erheblich verschlechtert haben.