Dünnstes Notebook der Welt soll Acer retten
Der angeschlagene Computerhersteller aus Taiwan will sich wieder aufrappeln. Helfen sollen superdünne Notebooks und hochauflösende Tablets.
Am liebsten würde Acer das vergangene Jahr vergessen: Im weltweiten Markt für Computer rutschte der Hersteller aus Taiwan vom zweiten auf den vierten Platz. Der Ansturm auf die kleinen Netbooks, die Acer zahlreicher und billiger als alle Konkurrenten verkaufte, ist längst Vergangenheit. Insgesamt reichte es für 2011 nur noch für einen Verlust in der Bilanz. Das Ziel, sogar am größten PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) vorbeizuziehen, ist in weite Ferne gerückt.
Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas ist von alldem nichts zu spüren. Offenbar hat Acer das vergangene Jahr bereits vergessen, Acer-Chef J.T. Wang strotzte zumindest kurz vor CES-Start vor Selbstbewusstsein. "Acer ist wieder auf dem richtigen Weg", sagte Wang.
Ultrabook misst an der dicksten Stelle nur 15 Millimeter
Der Computer-Bauer will sich vor allem mit superdünnen Notebooks, so genannten Ultrabooks, und mit Tablets wieder nach vorn schieben. In Las Vegas präsentierte das Unternehmen gleich drei dieser Notebooks, darunter auch das nach eigenen Angaben "dünnste Ultrabook der Welt", das an der dicksten Stelle nur 15 Millimeter misst. Das Asprire S5 wieg 1,35 Kilogramm, verzichtet aber auf ein optisches Laufwerk. Nach dem Aufklappen soll es in 1,5 Sekunden einsatzbereit sein.
- Außerdem präsentierte Acer das erste Tablet mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixel. Magazinseiten lassen sich bei einer solchen Auflösung lesen, ohne in den Text hineinzoomen zu müssen, wie es bei anderen Tablets üblich ist. Bei den Details zum Tablet gibt sich Acer verschlossen. Nur so viel: Das Gerät wird mit einem Vierkern-Prozessor von Nvidia betrieben.
Das Tablet läuft mit Googles Betriebssystem Android. Allerdings will Acer künftig auch Tablets mit der Microsoft-Software Windows 8 herstellen, wartet aber noch auf die Freigabe dieser nächsten Windows-Version, die für Herbst erwartet wird. Microsoft kümmere sich um Windows und Google kümmere sich um Android, sagte Acer-Chef Wang. "Wir werden uns um das Dazwischen kümmern."
AcerCloud synchronisiert alle Geräte
Zum ersten Mal verbindet Acer seine Geräte mit einem Dienste-Angebot. Ähnlich wie Apple mit seiner iCloud ermöglicht Acer das Synchronisieren der Geräte untereinander und nennt diese Lösung AcerCloud. Fotos, Filme, Musik und Dokumente können drahtlos zwischen verschiedenen Geräten, beispielsweise dem Computer und einem Smartphone, ausgetauscht werden.
Das soll sogar zwischen einem Windows-Rechner und einem Android-Handy funktionieren, unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Mobiltelefon von Acer handelt. Allerdings stellt die AcerCloud nur die Verbindung mit den Dateien auf dem Computer her. Inhalte wie Musik oder Filme werden also - anders als bei Apple - nicht auf Acer-Großrechnern gespeichert.
Welt online - 9. Januar 2012 - 8.48 Uhr - Autor: Thomas Heuzeroth