ftd.de, Sa, 5.1.2002, 11:57
Konjunkturforscher bescheinigen dem Euro wachsende Stärke
Nach Ansicht führender Wirtschaftsforscher wird der Euro-Kurs in den kommenden Jahren kräftig steigen. Mittelfristig sei die Parität zum US-Dollar in Sicht.
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts , Hans-Werner Sinn, sagte der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe): "Wir gehen davon aus, dass der Eurokurs in den nächsten drei Jahren deutlich ansteigen wird". Langfristig sei die Parität zum Dollar ein plausibler Wert. Ein Euro-Kurs von einem Dollar gebe die Kaufkraftparitäten beider Wirtschaftsräume angemessen wieder.
Nach der Bargeld-Einführung war der Euro-Kurs zunächst deutlich auf über 0,90 $ gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Freitag auf 0,8954 $ fest.
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte der "Berliner Zeitung": "Ich sehe den Euro steigend". Mittelfristig sei sogar ein Anstieg des Euro-Kurses über die Dollar-Parität möglich. Bedingung dafür sei aber, dass sich die Wirtschaft in Euroland wieder erhole.
Der Leiter der Konjunkturabteilung im Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) , Jörg Beyfuß, sagte: "Die Zeiten des starken Wachstums in den USA sind vorüber". Die Furcht vor einem Chaos bei der Bargeldeinführung sei nun verschwunden. "All das spricht dafür, dass sich der Euro nun in Richtung Parität bewegen dürfte".
Die Leiterin der Konjunkturabteilung des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) , Elke Schäfer-Jäckel sieht den Euro-Kurs Ende 2003 "bereits leicht über einem Dollar".
Etwas pessimistischer zeigte sich lediglich der Konjunkturforscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Joachim Scheide. Er sagte: "Wenn die US-Konjunktur wieder anspringt, steigen auch die Zinsen in Amerika - und der Zinsvorsprung des Euro schrumpft zusammen". Im nächsten Jahr werde der Euro fallen.
© 2002 Financial Times Deutschland
Konjunkturforscher bescheinigen dem Euro wachsende Stärke
Nach Ansicht führender Wirtschaftsforscher wird der Euro-Kurs in den kommenden Jahren kräftig steigen. Mittelfristig sei die Parität zum US-Dollar in Sicht.
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts , Hans-Werner Sinn, sagte der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe): "Wir gehen davon aus, dass der Eurokurs in den nächsten drei Jahren deutlich ansteigen wird". Langfristig sei die Parität zum Dollar ein plausibler Wert. Ein Euro-Kurs von einem Dollar gebe die Kaufkraftparitäten beider Wirtschaftsräume angemessen wieder.
Nach der Bargeld-Einführung war der Euro-Kurs zunächst deutlich auf über 0,90 $ gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Freitag auf 0,8954 $ fest.
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte der "Berliner Zeitung": "Ich sehe den Euro steigend". Mittelfristig sei sogar ein Anstieg des Euro-Kurses über die Dollar-Parität möglich. Bedingung dafür sei aber, dass sich die Wirtschaft in Euroland wieder erhole.
Der Leiter der Konjunkturabteilung im Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) , Jörg Beyfuß, sagte: "Die Zeiten des starken Wachstums in den USA sind vorüber". Die Furcht vor einem Chaos bei der Bargeldeinführung sei nun verschwunden. "All das spricht dafür, dass sich der Euro nun in Richtung Parität bewegen dürfte".
Die Leiterin der Konjunkturabteilung des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) , Elke Schäfer-Jäckel sieht den Euro-Kurs Ende 2003 "bereits leicht über einem Dollar".
Etwas pessimistischer zeigte sich lediglich der Konjunkturforscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Joachim Scheide. Er sagte: "Wenn die US-Konjunktur wieder anspringt, steigen auch die Zinsen in Amerika - und der Zinsvorsprung des Euro schrumpft zusammen". Im nächsten Jahr werde der Euro fallen.
© 2002 Financial Times Deutschland