02. Nov,20:44 REUTERS
FOKUS 4 - USA setzen Flächenbombardements nahe Kabul fort
(neu. Bush-Äußerungen, Bush-Sprecher, Details) Kabul, 02. Nov (Reuters) - Mit Flächenbombardements auf Stellungen nördlich von Kabul haben die USA am Freitag versucht, die regierenden Taliban vor einer Offensive der Opposition auf die afghanische Hauptstadt weiter zu schwächen. Ein Kommandeur der oppositionellen Nordallianz sagte, die Anhöhen oberhalb des Flughafens Bagram seien mehrmals mit B-52-Bombern angegriffen worden. Bagram wird von der Opposition gehalten, liegt aber in Reichweite der Taliban-Geschütze. Kabul wurde unterdessen erstmals seit vier Tagen wieder von den USA unter Beschuss genommen. US-Präsident George W. Bush äußerte sich überzeugt, dass die USA den moslemischen Extremisten Osama bin Laden und dessen Helfershelfer letztlich fassen und die Bombardements zum Erfolg führen werden. Die US-Luftangriffe auf Stellungen der Taliban und der extremistischen Gruppe El Kaida halten seit dem 7. Oktober an. Die USA fordern die Auslieferung des moslemischen Extremisten Osama bin Laden. Sie machen Bin Laden und seine Gruppe für die Anschläge in New York und Washington am 11. September verantwortlich, bei denen rund 5000 Menschen starben. US-Langstreckenbomber vom Typ B-52 flogen nach Angaben oppositioneller Kommandeure ohne Gegenwehr der Taliban Angriffe auf Stellungen nördlich von Kabul. Kommandeur Mustafah von der Nordallianz sagte Reuters, er habe von seiner Stellung in Rabat aus mindestens zwei Angriffswellen der US-Luftwaffe gesehen. Pro Welle seien in den Tutachan-Höhen nördlich Kabuls zwischen zehn und zwölf Explosionen zu beobachten gewesen, die mit ihrer Wucht auch Häuser in einiger Entfernung von der Front erschüttert hätten. Drei B-52-Bomber waren zuvor in niedriger Flughöhe über die Hauptstadt Kabul geflogen. Dabei gab es keine Anzeichen für eine Reaktion der Luftabwehr der Taliban. "Sie flogen so niedrig, dass man alles sehen konnte", sagte ein Reuters-Reporter. "Alle gingen auf die Straße, um das zu sehen." Auf den Norden der Stadt fiel anscheinend eine einzelne Bombe. Die Nordallianz, die die USA zu verstärkten Angriffen auf die Taliban-Front aufgefordert hatte, teilte mit, sie bereite ihre Truppen auf eine Offensive auf Kabul vor. Am Mittwoch hatte ein Kommandeur der Nordallianz gesagt, der Angriff könne innerhalb von fünf Tagen beginnen. Die USA hatten bereits angekündigt, dass sie ihre Angriffe auch während des Mitte November beginnenden Fastenmonats Ramadan fortsetzen werden. Die Türkei, das einzige mehrheitlich moslemische NATO-Mitglied, stärkte der Führungsmacht der Allianz in diesem Punkt den Rücken. Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Necdet Sezer sagte: "Der Terrorismus respektiert keine heiligen Werte, Feste oder den Ramadan". Die Türkei sei als mehrheitlich moslemisches Land zwar für die Rücksichtnahme auf religiöse Werte, doch resultiere daraus nicht die Forderung nach einer Waffenpause. Die türkische Regierung hatte den USA am Donnerstag die Entsendung von 90 Elitesoldaten für den Feldzug in Afghanistan zugesagt. Die von den USA angekündigte Fortsetzung der Angriffe im Ramadan würde zwar kein moslemisches Tabu brechen, könnte aber anti-amerikanische Stimmungen in vielen moslemischen Staaten anheizen. Bush äußerte sich unterdessen optimistisch über den Erfolg des Afghanistan-Feldzuges: "Wir machen drüben in Afghanistan Fortschritte", sagte Bush in Washington. Es gehe langsam voran, aber das Netz um den Feind werde immer enger gezogen. Bush fügte hinzu: "Wir machen es dem Feind schwerer, zu kommunizieren. Wir machen es dem Feind schwerer, sich selbst zu schützen. Wir machen es dem Feind schwerer, sich zu verstecken. Und wir werden ihn und die anderen kriegen." Nach einer Repräsentativ-Umfrage der "New York Times" äußerten sich allerdings nur noch 28 Prozent der Amerikaner sehr zuversichtlich, dass Bin Laden gefasst werden wird. Der Sprecher des US-Präsidialamtes, Ari Fleischer, wies zugleich Angaben der Taliban zurück, wonach während der Militäraktionen in Afghanistan bereits 70 bis 200 Amerikaner ums Leben gekommen seien. "Die Taliban lügen schon wieder", sagte Fleischer zu entsprechenden Äußerungen des Taliban-Konsuls in Pakistan, Mulvi Rahamatullah Kakazada. Auch ein Sprecher des US-Verteidigungsministerium nannte diese Angaben völlig falsch. Seit Begin des Feldzuges am 7. Oktober seien erst drei Amerikaner ums Leben gekommen. Dabei habe es sich um Unfälle im Aufmarschgebiet außerhalb Afghanistans gehandelt, über die bereits berichtet worden sei. bek/brs
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FOKUS 4 - USA setzen Flächenbombardements nahe Kabul fort
(neu. Bush-Äußerungen, Bush-Sprecher, Details) Kabul, 02. Nov (Reuters) - Mit Flächenbombardements auf Stellungen nördlich von Kabul haben die USA am Freitag versucht, die regierenden Taliban vor einer Offensive der Opposition auf die afghanische Hauptstadt weiter zu schwächen. Ein Kommandeur der oppositionellen Nordallianz sagte, die Anhöhen oberhalb des Flughafens Bagram seien mehrmals mit B-52-Bombern angegriffen worden. Bagram wird von der Opposition gehalten, liegt aber in Reichweite der Taliban-Geschütze. Kabul wurde unterdessen erstmals seit vier Tagen wieder von den USA unter Beschuss genommen. US-Präsident George W. Bush äußerte sich überzeugt, dass die USA den moslemischen Extremisten Osama bin Laden und dessen Helfershelfer letztlich fassen und die Bombardements zum Erfolg führen werden. Die US-Luftangriffe auf Stellungen der Taliban und der extremistischen Gruppe El Kaida halten seit dem 7. Oktober an. Die USA fordern die Auslieferung des moslemischen Extremisten Osama bin Laden. Sie machen Bin Laden und seine Gruppe für die Anschläge in New York und Washington am 11. September verantwortlich, bei denen rund 5000 Menschen starben. US-Langstreckenbomber vom Typ B-52 flogen nach Angaben oppositioneller Kommandeure ohne Gegenwehr der Taliban Angriffe auf Stellungen nördlich von Kabul. Kommandeur Mustafah von der Nordallianz sagte Reuters, er habe von seiner Stellung in Rabat aus mindestens zwei Angriffswellen der US-Luftwaffe gesehen. Pro Welle seien in den Tutachan-Höhen nördlich Kabuls zwischen zehn und zwölf Explosionen zu beobachten gewesen, die mit ihrer Wucht auch Häuser in einiger Entfernung von der Front erschüttert hätten. Drei B-52-Bomber waren zuvor in niedriger Flughöhe über die Hauptstadt Kabul geflogen. Dabei gab es keine Anzeichen für eine Reaktion der Luftabwehr der Taliban. "Sie flogen so niedrig, dass man alles sehen konnte", sagte ein Reuters-Reporter. "Alle gingen auf die Straße, um das zu sehen." Auf den Norden der Stadt fiel anscheinend eine einzelne Bombe. Die Nordallianz, die die USA zu verstärkten Angriffen auf die Taliban-Front aufgefordert hatte, teilte mit, sie bereite ihre Truppen auf eine Offensive auf Kabul vor. Am Mittwoch hatte ein Kommandeur der Nordallianz gesagt, der Angriff könne innerhalb von fünf Tagen beginnen. Die USA hatten bereits angekündigt, dass sie ihre Angriffe auch während des Mitte November beginnenden Fastenmonats Ramadan fortsetzen werden. Die Türkei, das einzige mehrheitlich moslemische NATO-Mitglied, stärkte der Führungsmacht der Allianz in diesem Punkt den Rücken. Ein Sprecher des türkischen Präsidenten Necdet Sezer sagte: "Der Terrorismus respektiert keine heiligen Werte, Feste oder den Ramadan". Die Türkei sei als mehrheitlich moslemisches Land zwar für die Rücksichtnahme auf religiöse Werte, doch resultiere daraus nicht die Forderung nach einer Waffenpause. Die türkische Regierung hatte den USA am Donnerstag die Entsendung von 90 Elitesoldaten für den Feldzug in Afghanistan zugesagt. Die von den USA angekündigte Fortsetzung der Angriffe im Ramadan würde zwar kein moslemisches Tabu brechen, könnte aber anti-amerikanische Stimmungen in vielen moslemischen Staaten anheizen. Bush äußerte sich unterdessen optimistisch über den Erfolg des Afghanistan-Feldzuges: "Wir machen drüben in Afghanistan Fortschritte", sagte Bush in Washington. Es gehe langsam voran, aber das Netz um den Feind werde immer enger gezogen. Bush fügte hinzu: "Wir machen es dem Feind schwerer, zu kommunizieren. Wir machen es dem Feind schwerer, sich selbst zu schützen. Wir machen es dem Feind schwerer, sich zu verstecken. Und wir werden ihn und die anderen kriegen." Nach einer Repräsentativ-Umfrage der "New York Times" äußerten sich allerdings nur noch 28 Prozent der Amerikaner sehr zuversichtlich, dass Bin Laden gefasst werden wird. Der Sprecher des US-Präsidialamtes, Ari Fleischer, wies zugleich Angaben der Taliban zurück, wonach während der Militäraktionen in Afghanistan bereits 70 bis 200 Amerikaner ums Leben gekommen seien. "Die Taliban lügen schon wieder", sagte Fleischer zu entsprechenden Äußerungen des Taliban-Konsuls in Pakistan, Mulvi Rahamatullah Kakazada. Auch ein Sprecher des US-Verteidigungsministerium nannte diese Angaben völlig falsch. Seit Begin des Feldzuges am 7. Oktober seien erst drei Amerikaner ums Leben gekommen. Dabei habe es sich um Unfälle im Aufmarschgebiet außerhalb Afghanistans gehandelt, über die bereits berichtet worden sei. bek/brs
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