24. März 2002 Wenige Tage nach dem Aus für den Baukonzern Holzmann hängt auch das Schicksal der hoch verschuldeten KirchGruppe mit ihren 9.500 Beschäftigten an einem seidenen Faden. Nach Informationen aus Finanzkreisen haben die Banken den Druck auf die KirchGruppe am Wochenende deutlich verstärkt.
Sie wollen der Gruppe nur unter der Bedingung bis zu 800 Millionen Euro zufließen lassen, dass Firmengründer Leo Kirch die Mehrheit an seinem Kerngeschäft KirchMedia abgibt. „Jetzt kommt es darauf an, wie sich Herr Kirch verhält“, sagte ein Branchenkenner am Sonntag. Ansonsten sei auch die Insolvenz der Gruppe möglich. Der Vorschlag sollte bei dem vierten Treffen der Gläubigerbanken mit den Krisenmanagern der KirchGruppe am Sonntagabend diskutiert werden.
Zeit ist Geld
Eine endgültige Entscheidung muss bald fallen, da die Zeit wegen bevorstehender Zahlungsverpflichtungen drängt. Nach eigenen Angaben ist die KirchGruppe mit 6,5 Milliarden Euro verschuldet. Neben einer Mehrheitsübernahme der KirchMedia durch die Banken ist nach Informationen eines Experten auch eine Übernahme durch die Investoren der Gesellschaft im Gespräch. „Es gibt drei Möglichkeiten: Die Übernahme der KirchMedia durch die Banken, durch Investoren oder die Insolvenz“, sagte er.
An den Verhandlungen mit den Sanierungsexperten der KirchGruppe nehmen die wichtigsten Gläubigerbanken der KirchGruppe teil. Dazu zählen unter anderem die halbstaatliche Bayerische Landesbank, die HypoVereinsbank und die Commerzbank. Die Deutsche Bank hatte bislang nach Informationen aus Branchenkreisen nicht teilgenommen.
Politischer Druck in Bayern
Die Grünen im Bayerischen Landtag warnten aber davor, den drohenden Konkurs der KirchGruppe nur zu verschleppen. „Es wäre ein Skandal, wenn die Landesbank auf Drängen des Wahlkämpfers Edmund Stoiber nur deswegen Geld nachschieben müsste, um eine mögliche Kirch-Pleite über den Termin der Bundestagswahl hinauszuzögern“, sagte die haushaltspolitische Sprecherin Emma Kellner am Sonntag in München. Auch die SPD in Bayern warf der Bayerischen Landesbank Fehler vor. „Schon vor zwei Jahren hätte man bei Kirch die Notbremse ziehen müssen und keinerlei weitere Milliarden-Engagements insbesondere beim Formel 1-Geschäft riskieren dürfen“, sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Franz Maget.
Nach Medienberichten wollen die Banken 60 Prozent an der KirchMedia erhalten. Firmengründer Leo Kirch würde dadurch die Mehrheit an seinem Unternehmen verlieren. In der KirchMedia ist das profitable Kerngeschäft der KirchGruppe mit den Fernsehsendern ProSieben, SAT.1 sowie den Übertragungsrechten an der Fußball-Bundesliga und den Weltmeisterschaften gebündelt. Für die Banken wäre ein Einstieg bei der KirchMedia nach Informationen aus Finanzkreisen aber nur ein Zwischenschritt. Langfristig müsse ein Partner für die Beteiligung gefunden werden, hieß es.
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Sie wollen der Gruppe nur unter der Bedingung bis zu 800 Millionen Euro zufließen lassen, dass Firmengründer Leo Kirch die Mehrheit an seinem Kerngeschäft KirchMedia abgibt. „Jetzt kommt es darauf an, wie sich Herr Kirch verhält“, sagte ein Branchenkenner am Sonntag. Ansonsten sei auch die Insolvenz der Gruppe möglich. Der Vorschlag sollte bei dem vierten Treffen der Gläubigerbanken mit den Krisenmanagern der KirchGruppe am Sonntagabend diskutiert werden.
Zeit ist Geld
Eine endgültige Entscheidung muss bald fallen, da die Zeit wegen bevorstehender Zahlungsverpflichtungen drängt. Nach eigenen Angaben ist die KirchGruppe mit 6,5 Milliarden Euro verschuldet. Neben einer Mehrheitsübernahme der KirchMedia durch die Banken ist nach Informationen eines Experten auch eine Übernahme durch die Investoren der Gesellschaft im Gespräch. „Es gibt drei Möglichkeiten: Die Übernahme der KirchMedia durch die Banken, durch Investoren oder die Insolvenz“, sagte er.
An den Verhandlungen mit den Sanierungsexperten der KirchGruppe nehmen die wichtigsten Gläubigerbanken der KirchGruppe teil. Dazu zählen unter anderem die halbstaatliche Bayerische Landesbank, die HypoVereinsbank und die Commerzbank. Die Deutsche Bank hatte bislang nach Informationen aus Branchenkreisen nicht teilgenommen.
Politischer Druck in Bayern
Die Grünen im Bayerischen Landtag warnten aber davor, den drohenden Konkurs der KirchGruppe nur zu verschleppen. „Es wäre ein Skandal, wenn die Landesbank auf Drängen des Wahlkämpfers Edmund Stoiber nur deswegen Geld nachschieben müsste, um eine mögliche Kirch-Pleite über den Termin der Bundestagswahl hinauszuzögern“, sagte die haushaltspolitische Sprecherin Emma Kellner am Sonntag in München. Auch die SPD in Bayern warf der Bayerischen Landesbank Fehler vor. „Schon vor zwei Jahren hätte man bei Kirch die Notbremse ziehen müssen und keinerlei weitere Milliarden-Engagements insbesondere beim Formel 1-Geschäft riskieren dürfen“, sagte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Franz Maget.
Nach Medienberichten wollen die Banken 60 Prozent an der KirchMedia erhalten. Firmengründer Leo Kirch würde dadurch die Mehrheit an seinem Unternehmen verlieren. In der KirchMedia ist das profitable Kerngeschäft der KirchGruppe mit den Fernsehsendern ProSieben, SAT.1 sowie den Übertragungsrechten an der Fußball-Bundesliga und den Weltmeisterschaften gebündelt. Für die Banken wäre ein Einstieg bei der KirchMedia nach Informationen aus Finanzkreisen aber nur ein Zwischenschritt. Langfristig müsse ein Partner für die Beteiligung gefunden werden, hieß es.
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