Verkauft Leo Kirch bald seine Anteile an dem spanischen TV-Sender Telecinco? Angeblich will Italiens Silvio Berlusconi einen Teil von Kirchs Aktienpaket übernehmen.
Leo Kirch hofft auf finanzstarken Käufer
München – Lange war Leo Kirch stolzer Besitzer eines Aktienpaktes an dem gewinnträchtigsten TV-Senders Europas: dem spanischen Sender Telecinco. Doch seitdem der Medienmann in finanzielle Bedrängnis geraten ist, Banken ihre millionenschweren Kredite nicht mehr automatisch verlängern und Gesellschafter Rupert Murdoch sich öffentlich Gedanken über die Zukunft des defizitären Pay-TV-Senders Premiere World macht, will Kirch seinen 25-Prozent-Anteil an Telecinco so teuer und so schnell wie möglich verkaufen.
Wie das Fachblatt "textintern" meldet haben sich auch Interessenten eingefunden. So berichtet Madrids Wirtschaftspresse, dass zwei der bisherigen Gesellschafter von Telecinco ihre Anteile aufstocken wollten: die italienische Mediaset, die zum Berlusconi-Imperium gehört, und die baskische Grupo Correo de Communicación.
Den Bericht wollte eine Kirch-Sprecherin gegenüber manager-magazin.de nicht bestätigen. Sie sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen, nenne aber die Verhandlungspartner nicht. Wann die Verhandlungen abgeschlossen sein werden, könne sie nicht sagen.
Berlusconi ja, RTL Group nein
Wie es in dem Bericht heißt wollten sich Mediaset und die Grupo Correo 15 Prozent des Kirch-Pakets teilen. Die restlichen 10 Prozent sollen unter privaten Investoren aufgeteilt werden. Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass Bankhäuser potenziellen Investoren ein dem entsprechendes Angebot unterbreiteten.
Auch der President der RTL Group, Juan Arbelló, befinde sich bei dieser Gruppe der Investoren, hieß es in dem Artikel. Ein Sprecher der RTL-Group dementierte allerdings gegenüber manager-magazin.de den Bericht. Arbelló habe kein Interesse an einem Anteil an Telecinco, nicht zuletzt deshalb, weil es zu einem Interessenkonflikt führen würde. Die Bertelsmann-Tochter RTL Group ist bereits an dem spanischen Sender AntennaTres beteiligt. Wer noch von den Banken angeschrieben wurde, ist nicht bekannt.
Murdoch und Berlusconi unter einer Decke?
Abgesehen von Telecinco stehen wahrscheinlich auch bei Premiere World bald Veränderungen der Gesellschafterstruktur an. In der vergangenen Woche hatte Murdoch gesagt, er könne sich eine Aufstockung der Premiere World-Anteile sowie die Übernahme des Managements bei dem Pay-TV-Sender vorstellen. Wie weit die Überlegungen schon fortgeschritten sind, ist bislang jedoch nicht bekannt.
Spekulationen, dass Silvio Berlusconi seine Premiere World-Anteile an Murdoch verkaufen könnte – möglicherweise um den Kauf der Telecinco-Anteile zu finanzieren -, kommentierte die Kirch-Sprecherin nicht. Das Unternehmen habe keinen Einfluss darauf, was die Gesellschafter unter sich besprechen würden. Medien hatten zuvor berichtetet, dass Berlusconi und Murdoch sich am vergangenen Wochenende getroffen hätten, um über die Zukunft des verlustreichen Pay-TV-Senders zu sprechen.
Alexandra Knape
Leo Kirch hofft auf finanzstarken Käufer
München – Lange war Leo Kirch stolzer Besitzer eines Aktienpaktes an dem gewinnträchtigsten TV-Senders Europas: dem spanischen Sender Telecinco. Doch seitdem der Medienmann in finanzielle Bedrängnis geraten ist, Banken ihre millionenschweren Kredite nicht mehr automatisch verlängern und Gesellschafter Rupert Murdoch sich öffentlich Gedanken über die Zukunft des defizitären Pay-TV-Senders Premiere World macht, will Kirch seinen 25-Prozent-Anteil an Telecinco so teuer und so schnell wie möglich verkaufen.
Wie das Fachblatt "textintern" meldet haben sich auch Interessenten eingefunden. So berichtet Madrids Wirtschaftspresse, dass zwei der bisherigen Gesellschafter von Telecinco ihre Anteile aufstocken wollten: die italienische Mediaset, die zum Berlusconi-Imperium gehört, und die baskische Grupo Correo de Communicación.
Den Bericht wollte eine Kirch-Sprecherin gegenüber manager-magazin.de nicht bestätigen. Sie sagte, das Unternehmen sei in Gesprächen, nenne aber die Verhandlungspartner nicht. Wann die Verhandlungen abgeschlossen sein werden, könne sie nicht sagen.
Berlusconi ja, RTL Group nein
Wie es in dem Bericht heißt wollten sich Mediaset und die Grupo Correo 15 Prozent des Kirch-Pakets teilen. Die restlichen 10 Prozent sollen unter privaten Investoren aufgeteilt werden. Aus Branchenkreisen ist zu hören, dass Bankhäuser potenziellen Investoren ein dem entsprechendes Angebot unterbreiteten.
Auch der President der RTL Group, Juan Arbelló, befinde sich bei dieser Gruppe der Investoren, hieß es in dem Artikel. Ein Sprecher der RTL-Group dementierte allerdings gegenüber manager-magazin.de den Bericht. Arbelló habe kein Interesse an einem Anteil an Telecinco, nicht zuletzt deshalb, weil es zu einem Interessenkonflikt führen würde. Die Bertelsmann-Tochter RTL Group ist bereits an dem spanischen Sender AntennaTres beteiligt. Wer noch von den Banken angeschrieben wurde, ist nicht bekannt.
Murdoch und Berlusconi unter einer Decke?
Abgesehen von Telecinco stehen wahrscheinlich auch bei Premiere World bald Veränderungen der Gesellschafterstruktur an. In der vergangenen Woche hatte Murdoch gesagt, er könne sich eine Aufstockung der Premiere World-Anteile sowie die Übernahme des Managements bei dem Pay-TV-Sender vorstellen. Wie weit die Überlegungen schon fortgeschritten sind, ist bislang jedoch nicht bekannt.
Spekulationen, dass Silvio Berlusconi seine Premiere World-Anteile an Murdoch verkaufen könnte – möglicherweise um den Kauf der Telecinco-Anteile zu finanzieren -, kommentierte die Kirch-Sprecherin nicht. Das Unternehmen habe keinen Einfluss darauf, was die Gesellschafter unter sich besprechen würden. Medien hatten zuvor berichtetet, dass Berlusconi und Murdoch sich am vergangenen Wochenende getroffen hätten, um über die Zukunft des verlustreichen Pay-TV-Senders zu sprechen.
Alexandra Knape