Schön, daß man nicht das Licht ausschaltet, wenn der Wasserhahn tropft...
Deine Aussage jemandem zu mailen, den Du nichtmal namentlich benennen willst, spricht eigentlich für Deine Unfähigkeit, Zusammenhänge zu sehen und Research-Work zu betreiben. Oder: gacker nicht, wenn Du keine Eier legst.
Daher hier für alle Kinowelt-Fans:
ein paar Infos zur Beziehung zwischen KNW und dem SSV Ulm: Interview mit Jürgen C. Mahnke
Seit Dezember schlummerte die Initialzündung für die neue Zeitrechnung beim SSV Ulm 1846
in der Schublade. Nun ist die positive Bombe geplatzt. Die Fußballabteilung wird in Form einer
GmbH ausgegliedert. Dabei gab das finanzielle Engagement (2,45 Millionen Mark der für die
GmbH vom DFB geforderten fünf Millionen Mark) der Kinowelt Medien AG mit Sitz in Schwabing
den letzten entscheidenden Anstoß für diesen Schritt bei den "Spatzen". Jürgen C. Mahnke,
ehemaliger ARD-Sportschau-Moderator und 47jähriger Berater aus Bielefeld im Bereich
Öffentlichkeitsarbeit für die Firma, die mit dem Film "Der englische Patient" einen
Kassenschlager vorzuweisen hat, stand dem SSV-Kurier Rede und Antwort.
SSV-Kurier: Wie kam es zum erstmaligen Einstieg der Kinowelt Medien AG bei einem Verein
aus dem Profilager? Jürgen C. Mahnke: Zunächst einmal muß ich der Vereinsführung ein großes Lob zollen. Die
Informationen wurden erst nachdem alles unter Dach und Fach war an die Öffentlichkeit
gegeben. Das ist nicht immer so. Die richtungweisenden Verhandlungen haben nämlich schon
im Dezember stattgefunden.
SSV-Kurier: Warum steigt die Firma gerade beim SSV Ulm 1846 ein?
Jürgen C. Mahnke: Die ersten Kontakte kamen über das persönliche gute Verhältnis zwischen
Dr. Michael Kölmel, Inhaber der Firma, und dem Vereinsvorsitzenden Florian Ebner zustande.
Sie kennen sich noch aus gemeinsamen beruflichen Zeiten im Bereich der Printmedien.
Außerdem ist der SSV ein Verein, in dem kontinuierlich gearbeitet wird. Es gibt keine Skandale.
Wer diesen Klub und die Arbeitsweise nicht gesehen hat, der hat etwas verpaßt. Wir freuen
uns, daß der SSV Ulm 1846 uns als Partner angenommen hat.
SSV-Kurier: Welche Erwartungen sind an das Engagement geknüpft?
Jürgen C. Mahnke: Dr. Michael Kölmel wäre ein schlechter Geschäftsmann, wenn er sein Geld
verschenken würde. Natürlich stecken auch wirtschaftliche Interessen hinter unserem Einstieg.
Wir gehen aber davon aus, daß der Betrag gewinnbringend angelegt ist. Wir wollen die
Fußballer aus dem Gemeinnützigkeitsgedanken unter dem Vereinsdach herausführen. Es soll
wirtschaftlich unabhängiger gearbeitet werden können.
SSV-Kurier: Inwiefern bestehen Sie auf ein Mitbestimmungsrecht?
Jürgen C. Mahnke: Die Vereine sollen unabhängig bleiben. Es wird von uns sicher keine
Person irgendeinen Posten im Präsidium übernehmen. Wir können Ratschläge geben und
unser Know-how zur Verfügung stellen. Vor allem aber sollen die Klubs, die wir unterstützen,
untereinander profitieren. Wir wollen bestimmt keine Samariter für die deutsche
Ligenlandschaft sein.
SSV-Kurier: Welche sportlichen Hoffnungen sind an das Engagement geknüpft?
Jürgen C. Mahnke: Wir wollen kontinuierlich zusammenarbeiten. Wenn gut gearbeitet wird,
stellt sich auch der Erfolg ein. Wir haben ein langfristiges Konzept. Irgendwann wird sich der
Erfolg auch in der ersten Liga einstellen.
SSV-Kurier: Wofür sind die finanziellen Mittel vorgesehen?
Jürgen C. Mahnke: Langfristig wollen wir eine gute Jugendarbeit aufbauen. Den Jugendlichen
soll ein gutes sportliches Ausbildungsumfeld geboten werden. Die Jungs sollen in die erste
Mannschaft hineinwachsen.
SSV-Kurier: Bei der Unterstützung der Regionalligisten SV Waldhof Mannheim, Alemannia
Aachen oder Dynamo Dresden scheint das Konzept aber anders auszusehen?
Jürgen C. Mahnke: Auch in diesen Vereinen wollen wir die Jugendarbeit optimieren.Allerdings
mußten die Klubs erst einmal auf eine vernünftige finanzielle Basis gestellt werden.
SSV-Kurier: Wann werden Sie sich in Ulm einmal ein Zweitligaspiel anschauen?
Jürgen C. Mahnke: Spätestens bei der Aufstiegsfeier will ich dabei sein - jetzt aber im Ernst. Ich
habe die Mannschaft beim 2:2-Unentschieden bei Fortuna Köln gesehen. Die Spatzen spielen
einen schönen und erfrischenden Fußball. Die Chancen auf Platz drei sind so gut wie nie zuvor
für Ulm.