Kein Dialog-Push:

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DarkKnight:

Kein Dialog-Push:

 
19.12.00 08:47

Bis zum Abend brauchte das Management der Dialog Semiconductor plc am Montag, um über eine Telefonkonferenz den Versuch einer Schadenbegrenzung zu unternehmen. Diese hat jedoch auch keine Erkenntnisse gebracht. Unterm Strich hat Dialog, die aus der ehemaligen Daimler-Beteiligung Temic hervorgegangen ist, an einem Tag zwei Drittel ihres Börsenwerts eingebüßt. Der Kurs brach von 22,30 auf 7,70 Euro ein. Auch bei dem Conference Call hat CEO und President Roland Pudelko den Namen des Kunden nicht genannt. Ad hoc war lediglich mit knappen Worten mitgeteilt worden, man rechne für das nächste Jahr mit einem deutlich geringeren Gewinn je Aktie. Auch der Umsatz werde 2001 voraussichtlich nicht zunehmen. Schon für das vierte Quartal befürchtet die Gesellschaft Ergebnisse, die geringfügig unter den Erwartungen des Marktes liegen.
Der nicht genannte Großabnehmer habe seine in Aussicht gestellte Bestellvolumen um die Hälfte reduziert. Als bedeutender Dialog-Kunde gilt Ericsson. Deren Aktie fiel am Montag in Stockholm um 3,3%. Die Schwierigkeiten bei Dialog dürften auch auf andere Halbleiter-Konzerne ausstrahlen. Die Aktie der in anderen Abnehmersegmenten tätigen Elmos gaben gestern in Xetra um 10% nach, während Micronas ungeschoren davonkam und der Maschinenbauer Aixtron zulegen konnte. Ericsson ist mit 5,6% an Dialog beteiligt. Weitere Großaktionäre sind die Venture-Capital-Gesellschaft Apax (43%), die Adtran mit 12,l6% und das Management. Im Streubesitz liegen 30,6%.
Weniger abhängig von Großkunden

Wie Pudelko in der Konferenz sagte, generiere Dialog weiter cash und rutsche nicht in die Verlustzone. Für 2002 sagt er einen "dramatischen Anstieg" im Umsatz nach dem für das nächste Jahr erwarteten Schnitt voraus. Der Umsatzanteil des Großkunden, der seine Auftragsvorhersagen für 2001 reduzierte, liege bei 55%. Die beiden nächstgrößeren Abnehmer kämen auf 17 und 7%. Man wolle künftig unabhängiger von einzelnen Kunden werden.
Dialog bezeichnet sich als Hersteller bestimmter Silizium-Chip-Typen, Mixed Signal-Asics bzw. anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise, für führende Mobiltelefonhersteller. Darüber hinaus stellt die Gruppe Mixed Signal-Asics für die Autoindustrie und andere industrielle Anwendungen her.
Noch Ende Oktober hatte die von Kirchheim/Teck aus gesteuerte Dialog mitgeteilt, sie habe im bisherigen Jahresverlauf ihr rasantes Wachstum fortgesetzt. Der Umsatz war in den ersten neun Monaten um 176% auf 152,2 Mill. Euro gestiegen. Gut 87% wurden mit Produkten für Handys erzielt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sprang um 299% auf 27,8 Mill. Euro, und der Gewinn je Aktie kletterte von 0,09 auf 0,45 Euro.
Wie weiter mitgeteilt worden war, entwickelte sich das Finanzergebnis aufgrund von Wechselkursgewinnen und Zinserträgen aus Geldanlagen der Nasdaq-Platzierung im Juni "sehr positiv". Die Resultate bestätigten, dass "unsere Ziele für dieses Jahr klar erreicht werden und eine exzellente Basis für das zukünftige Wachstum in 2001 liefern", schloss das Vorwort Pudelkos zum Quartalsbericht am 25. Oktober.
Goldman Sachs, die Dialog im Oktober 1999 als Konsortialführer an die Börse geführt hatte, senkte die Ergebnisprognose am Montag
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