Kapitalerhöhung von BB Medtech gescheitert
Von Tim Bartz, Frankfurt
Die geplante Kapitalerhöhung der am Neuen Markt gelisteten Schweizer Beteiligungsholding BB Medtech ist geplatzt. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, habe sich trotz deutlichen Interesses der Anleger eine spürbare Zurückhaltung für konkrete Zeichnungsaufträge gezeigt.
Damit gehen die Chancen von BB Medtech, wie das Schwesterunternehmen BB Biotech in den Auswahlindex Nemax 50 aufzusteigen, vorerst gegen Null. Konsortialführer DZ Bank führte den Abbruch der Emission auf das schwierige Marktumfeld zurück. Noch in der vergangenen Woche hatte ein Firmensprecher von BB Medtech der FTD gesagt, die Platzierung laufe gut an.
BB Medtech wollte über die Ausgabe von 6,5 Millionen Inhaberaktien zuzüglich einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 900.000 Papieren gut 130 Mio. Euro einnehmen und so das Handelsvolumen in seiner Aktie steigern. Die Titel konnten vom 26. März bis zum Montag dieser Woche gezeichnet werden. Der Ausgabepreis der neuen Aktien sollte sich am aktuellen Börsenkurs orientieren. Am Dienstagvormittag zogen BB Medtech um 0,3 Prozent auf 18,85 Euro an. Seit ihrem Jahrestief am 21. September 2001 hat die BB-Medtech-Aktie bis jetzt rund 79 Prozent an Wert zugelegt. Der vergleichbare Medizin- und Gesundheitstechnik-Subindex am Neuen Markt hat in dieser Zeit nur um gut 23 Prozent zugelegt.
Investitionen geplant
Um in den Nemax 50 aufzurücken, müssen Firmen bei Marktkapitalisierung und Handelsvolumen zu den 60 größten am Neuen Markt gehören. Mit den Einnahmen wollte BB Medtech nach früheren Angaben eines Firmenprechers in vier bis fünf neue Beteiligungen investieren und so sein Portfolio auf 16 bis 17 Firmen erhöhen. Die bislang größte ist der 51-prozentige Anteil an Nobel Biocare.
Die Absage der Kapitalerhöhung von BB Medtech ist ein schwerer Rückschlag für den Neuen Markt. Noch Ende März, als der Windanlagenbetreiber Repower Systems ein erfolgreiches Börsendebüt feierte, hatten Experten dem Wachstumssegment die Wiedergeburt als Refinanzierungs-Plattform für junge Unternehmen prophezeit. Der Repower-Börsengang war als Vorbote einer neuen Welle von "Initial Public Offerings” (IPO) bezeichnet worden, die sich vor allem aus den Branchen Bio- und Nanotechnologie sowie Medizin- und Umwelttechnik speisen sollte.
Kleinanleger lassen BB Medtech im Stich
Das Repower-IPO war um so freudiger aufgenommen worden, als dass noch im Februar die Zweitnotierung des bereits an der US-Technologiebörse Nasdaq gelisteten spanischen Pornoproduzenten Private Media am mangelnden Anlegerinteresse gescheitert war. Auch der BB-Medtech-Sprecher hatte in der vergangenen Woche der FTD gesagt, dass nach dem Repower-IPO "eine gewisse Entspannung” spürbar sei. "Wir stoßen auf großes Interesse bei großen institutionellen Anlegern”, hatte der Sprecher gesagt.
Vor allem aber die Kleinanleger ließen nun BB Medtech im Stich. "Unsere Zielvorstellung war deutlich auf Kleinanleger ausgerichtet”, sagte der DZ-Bank-Sprecher. Zu wieviel Prozent die Tranche gezeichnet wurde, wollte er nicht sagen. Bei BB Medtech war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. In Deutschland waren die Papiere durch ein öffentliches Angebot vor allem Privatanlegern, in Europa über eine Privatplatzierung auch institutionellen Investoren angeboten worden.
Von Tim Bartz, Frankfurt
Die geplante Kapitalerhöhung der am Neuen Markt gelisteten Schweizer Beteiligungsholding BB Medtech ist geplatzt. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, habe sich trotz deutlichen Interesses der Anleger eine spürbare Zurückhaltung für konkrete Zeichnungsaufträge gezeigt.
Damit gehen die Chancen von BB Medtech, wie das Schwesterunternehmen BB Biotech in den Auswahlindex Nemax 50 aufzusteigen, vorerst gegen Null. Konsortialführer DZ Bank führte den Abbruch der Emission auf das schwierige Marktumfeld zurück. Noch in der vergangenen Woche hatte ein Firmensprecher von BB Medtech der FTD gesagt, die Platzierung laufe gut an.
BB Medtech wollte über die Ausgabe von 6,5 Millionen Inhaberaktien zuzüglich einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von 900.000 Papieren gut 130 Mio. Euro einnehmen und so das Handelsvolumen in seiner Aktie steigern. Die Titel konnten vom 26. März bis zum Montag dieser Woche gezeichnet werden. Der Ausgabepreis der neuen Aktien sollte sich am aktuellen Börsenkurs orientieren. Am Dienstagvormittag zogen BB Medtech um 0,3 Prozent auf 18,85 Euro an. Seit ihrem Jahrestief am 21. September 2001 hat die BB-Medtech-Aktie bis jetzt rund 79 Prozent an Wert zugelegt. Der vergleichbare Medizin- und Gesundheitstechnik-Subindex am Neuen Markt hat in dieser Zeit nur um gut 23 Prozent zugelegt.
Investitionen geplant
Um in den Nemax 50 aufzurücken, müssen Firmen bei Marktkapitalisierung und Handelsvolumen zu den 60 größten am Neuen Markt gehören. Mit den Einnahmen wollte BB Medtech nach früheren Angaben eines Firmenprechers in vier bis fünf neue Beteiligungen investieren und so sein Portfolio auf 16 bis 17 Firmen erhöhen. Die bislang größte ist der 51-prozentige Anteil an Nobel Biocare.
Die Absage der Kapitalerhöhung von BB Medtech ist ein schwerer Rückschlag für den Neuen Markt. Noch Ende März, als der Windanlagenbetreiber Repower Systems ein erfolgreiches Börsendebüt feierte, hatten Experten dem Wachstumssegment die Wiedergeburt als Refinanzierungs-Plattform für junge Unternehmen prophezeit. Der Repower-Börsengang war als Vorbote einer neuen Welle von "Initial Public Offerings” (IPO) bezeichnet worden, die sich vor allem aus den Branchen Bio- und Nanotechnologie sowie Medizin- und Umwelttechnik speisen sollte.
Kleinanleger lassen BB Medtech im Stich
Das Repower-IPO war um so freudiger aufgenommen worden, als dass noch im Februar die Zweitnotierung des bereits an der US-Technologiebörse Nasdaq gelisteten spanischen Pornoproduzenten Private Media am mangelnden Anlegerinteresse gescheitert war. Auch der BB-Medtech-Sprecher hatte in der vergangenen Woche der FTD gesagt, dass nach dem Repower-IPO "eine gewisse Entspannung” spürbar sei. "Wir stoßen auf großes Interesse bei großen institutionellen Anlegern”, hatte der Sprecher gesagt.
Vor allem aber die Kleinanleger ließen nun BB Medtech im Stich. "Unsere Zielvorstellung war deutlich auf Kleinanleger ausgerichtet”, sagte der DZ-Bank-Sprecher. Zu wieviel Prozent die Tranche gezeichnet wurde, wollte er nicht sagen. Bei BB Medtech war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. In Deutschland waren die Papiere durch ein öffentliches Angebot vor allem Privatanlegern, in Europa über eine Privatplatzierung auch institutionellen Investoren angeboten worden.