Zuerst einmal Merryl Lynch:
Intertainment verkaufen Datum : 14.02.2000
Zeit :09:20 Die Analysten der Investmentbank Merril Lynch empfehlen die Aktie des
Filmlizenzhändlers Intertainment (WKN
622360) nach wie vor zum Verkauf.
Die vorgelegten Geschäftszahlen hätten zwar über den Erwartungen gelegen.
Allerdings kann der zuständige Analyst Bernd Tubeileh die Umsatzprognose
des Medienkonzerns für das laufende Jahr nicht nachvollziehen. Es sei
nicht zu ersehen, woher die Zahlen kommen sollen. Das Unternehmen verfüge
als relativ kleine Firma über ein Portfolio von rund 100 bis 200 Filmen.
Man könne nicht beurteilen, was sich noch in der Pipeline befindet. Auch
die Kooperation mit dem US-Produzenten Francise sei nicht adäquat
einzuschätzen, da das junge Unternehmen keinen Track Record habe.
Der Medienkonzern sei wesentlich von dem Erfolg einzelner Filme abhängig.
Anhand der Fusion von Medienunternehmen mit Internetfirmen, wie zwischen
AOL und Time Warner zu beobachten, dürften sich die langfristigen
Perspektiven des Filmhandels verschlechtern, befürchtet der Experte.
Für die Jahre 2000 und 2001 rechnet der Analyst mit einem Gewinn je Aktie
von 7,63 DM liegen und 11,55 DM.
Angesichts der verschlechterten Geschäftsperspektiven sollte der
investierte Anleger den NEMAX-50-Titel aus dem Depot nehmen.
Zur Pipeline:
Die Intertainment AG (DE0006223605) hat dem britischen Medienunternehmen Redbus und dem französischen Fernsehsender TF1 Filmlizenzen im Gesamtvolumen von über 70 Millionen US- Dollar verkauft. Einschließlich der bereits vor kurzem veröffentlichten Free-TV-Abschlüsse für den italienischen und den spanischen Markt hat Intertainment damit in jüngster Zeit Filmlizenz-Pakete im Volumen von rund 115 Millionen Dollar veräußert. "Verhandlungen über weitere Abschlüsse befinden sich zudem in der Endphase,", sagte Rüdiger Baeres, der Vorstandsvorsitzende des am Neuen Markt notierten Münchner Unternehmens.
Während TF1 und Intertainment einen Free-TV-Deal für den französischen Markt abschlossen, umfasst der Vertrag mit Redbus sowohl Free-TV- als auch Video-on-Demand-Rechte für Großbritannien. Das Abkommen mit den Briten beinhaltet unter anderem die amerikanischen Main-Stream-Filme "Keine Halben Sachen" (Orig. The Whole Nine Yards) mit Bruce Willis in der Hauptrolle, "Battlefield Earth" (John Travolta), "Art Of War" (Wesley Snipes und Donald Sutherland), "Get Carter" mit Sylvester Stallone, "The Pledge" (Jack Nicholson), "The Whole Shebang" (Bridget Fonda) und "Angel Eyes" (Jennifer Lopez).
Die verkauften Filme stammen von den renommierten amerikanischen Produktionsgesellschaften Franchise Pictures und Original Voices. Intertainment hatte von beiden Unternehmen im vergangenen Jahr die gesamteuropäischen Rechte an den Produktionen erworben. Die Verträge sichern dem Münchner Medienunternehmen die Rechte für sämtliche Vermarktungsvarianten zu. Dies bedeutet, dass die französischen und britischen Kino-, Video-, und Pay-TV-Umsätze der jetzt verkauften Filme Intertainment auch noch zufließen werden.
Thema Internet:
Die Intertainment AG (DE0006223605), beteiligt sich zu 26 Prozent am Aktienkapital des US-amerikanischen Internet-Unternehmens Sightsound.com. Das Unternehmen besitzt das alleinige US-Patent zum digitalen Download von Filmen und Musik über das Internet. Dieses exklusive Patent sichert Sightsound.com die alleinige Kontrolle über den Verkauf und den Verleih von Filmen, die in den USA vom Internet geladen werden. Sightsound.com funktioniert wie eine virtuelle Videothek: Der Kunde lädt sich einen Film vom Internet auf seinen Computer und entscheidet bei Zahlung per Kreditkarte, ob er den Film kaufen oder mieten möchte. Der Film kann nicht kopiert werden. Wenn die Verleihfrist abgelaufen ist, erlischt der Film auf dem PC.
Sightsound.com eröffnet der Intertainment AG einen völlig neuen Vertriebsweg für ihre erstklassigen US-Studio-Produktionen. Durch die Kofinanzierungsvereinbarung mit Franchise Pictures wird die Netcaster- Plattform von Sightsound.com in Zukunft mit erstklassigem Content ausgestattet. Darüber hinaus führt Sightsound.com Board Member Frank Biondi (vormals CEO von Universal Studios, CEO von Viacom und CEO von HBO) Kooperationsverhandlungen mit weiteren US-Studios, die zum qualitativen Ausbau der Angebotspalette an hochwertigen Filmen beitragen werden.
Angesichts eines jährlichen Videogesamtumsatzes, der in den USA gut 30 Milliarden Mark beträgt, erschließt sich für Intertainment in den kommenden Jahren allein hier ein Multi-Millionen- Dollar-Markt. Hinzu kommen jedoch noch die Lizenzgebühren, die Sightsound.com er zielt, wenn künftig auch andere Produzenten das System als Distributionsplattform für ihre Filme nutzen. Sightsound.com partizipiert dabei doppelt: Zum einen von der stetig steigenden Zahl der E-Commerce-User und zum anderen von zusätzlichen Erlösen aus dem Verkauf von Bannerwerbung.
"Mit der Akquisition von Sightsound.com", ist sich Rüdiger Baeres, Vorstandsvorsitzender der Intertainment AG sicher, "tätigen wir einen bedeutenden Schritt in das Internet-Zeitalter. Wir sichern uns schon heute die perfekt funktionierende und qualitativ hochwertige Netcaster-Plattform für den E-Commerce- Markt der Zukunft. Ziel ist, der Aufbau einer internationalen virtuellen Filmbibliothek, ausgestattet mit kommer ziell hochwertigem Content."
Sightsound.com kann auf jedem herkömmlichen Pentium-PC geladen werden. Durch die Applikation auf Microsoft Windows Media Player 4.0 bietet das System die höchste Bild- und Sound-Qualtität, die derzeit auf PCs erreicht werden kann.
Kommentar Prior:
Intertainment-Tochter geht an Nasdaq Datum : 12.04.2000
Zeit :12:46 Dem Vernehmen nach plane Sightsound.com laut Prior Börse bereits für Juni
seine Erstnotiz an der amerikanischen Wachstumsbörse NASDAQ.
Die US-Firma besitze ein exklusives Patent für eine Technologie, mit der
man Filme digital aus dem Internet herunterladen könne. Intertainment (WKN
622360) halte 26% an Sightsound, dessen Wert Experten schon auf mehrere
hundert Millionen Dollar taxierten. Die Gesellschaft habe im Dezember
letzten Jahres für die strategisch Beteiligung schlappe 20 Mio. Dollar auf
den Tresen gelegt.
Die einzigartige Sight-sound-Technologie ermögliche es, täglich bis zu
360.000 Filme im weltweiten Netz abzurufen. Vorstandschef Rüdiger Baeres
glaube sogar, daß der digital download langfristig dem Pay-TV in Europa
den Todesstoß versetzten könne. Die Münchener schaffen sich den
Börsen-Experten zufolge zum einen mit Sightsound einen zukunftsträchtigen
Absatzkanal für eigene Streifen. Und zum anderen wolle Baeres die
Internetplattform auch Konkurrenten zur Verfügung stellen und saftige
Lizenzeinnahmen einstreichen. In fünf Jahren solle der Onlinevertrieb
schon mehr als die Hälfte der Einnahmen von Intertainment generieren. Im
Prior-Gespräch habe Baeres angekündigt, daß er sich in den kommenden
Monaten an mehreren Internet-Service-Providern im europäischen Ausland
beteiligen möchte.
Für 2000 und 2001 erwarteten die Analysten der HypoVereinsbank ein
Ergebnis je Aktie von 1,92 Euro sowie 4,33 Euro.
Das KGV von 24 erscheine dem Prior-Team angesichts der Gewinndynamik eher
bescheiden. Zudem spekuliere man darauf, daß Baeres seine konservativen
Planzahlen auch für das laufende Jahr deutlich werde übertreffen könne.
Investoren sollten bedenken, daß Intertainment bereits bis Anfang April
rund die Hälfte der angepeilten 148 Mio. Euro Umsatz durch Rechteverkäufe
in England, Frankreich, Italien und Spanien in der Tasche habe.
Mein persönliches Fazit: Kaufen. Ich habe mein Geld aus dem AAP Verkauf in Intertainment investiert. Nach Edel mein 2. Versuch, mit Medienaktien Geld zu verdienen.
Wie sagte schon Kostolany: Zu 51% lag ich richtig ;-)
Al grüßt