Gold-Zack wird wiederbelebt
Umwandlung in eine Beteiligungsgesellschaft geplant - Aktie legt mehr als 28 Prozent zu
ars Frankfurt - Neues Leben eingehaucht bekommt die in Insolvenz befindliche Gold-Zack. Der Aufsichtsrat des ehemaligen Finanzdienstleisters hat am Dienstag bekannt gegeben, dass Hans Wrieden zum Vorstandsvorsitzenden sowie Robert G. Loch zum neuen Vorstandsmitglied bestellt wurde. Nach Gesprächen mit Investoren ist es das Ziel des neuen Vorstands, das Insolvenzverfahren durch einen Insolvenzplan aufzuheben. Die Investoren sollen laut Marktgerüchten aus dem ehemaligen Gold-Zack-Umfeld stammen.
Die Nachricht über die Wiederbelebung des Börsenmantels führte am Dienstag zu einem Kurssprung von 28,3 % auf 1,45 Euro. Bereits vor der Ad-hoc-Meldung, die um 15.20 Uhr über die Agenturen lief, war der Wert um 8 % angestiegen. Offensichtlich waren hier einige Anleger besser informiert als andere. Zu Jahresanfang notierte der damalige Hoffnungswert noch bei 0,10 Euro.
Nach Informationen aus Frankfurter Bankkreisen kann das Verfahren zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten in Anspruch nehmen. Ziel ist es, den ehemaligen MDax-Wert als eine Beteiligungsholding wiederzubeleben und bestehende Unternehmen in die revitalisierte Gesellschaft einzubringen. Entsprechend der Ad-hoc-Meldung soll es sich hier schwerpunktmäßig um Firmen aus der Textilbranche handeln. Es ist allerdings noch nicht klar, ob es sich dabei um bereits börsennotierte Gesellschaften handelt.
Ungewöhnlich ist dabei der offensichtliche Verzicht auf eine Kapitalherabsetzung. In circa zwei Monaten werden Einzelheiten über den weiteren Verlauf erwartet. Im Markt kursierten am Dienstag Spekulationen, dass langfristig die Gläubiger der Wandelanleihe abgefunden werden oder ein Umtausch in Aktien der neuen Gesellschaft erfolgen soll.
Mit der Wiederbelebung des Börsenmantels setzt sich die ereignisreiche Geschichte des ehemaligen Kurzwarenherstellers und späteren Finanzdienstleisters fort. Unter dem Großaktionär Dietrich Walther, der 1996 die Mehrheit an dem Traditionsunternehmen Gold-Zack übernahm, wandelte sich die Gesellschaft zu einem Emissionshaus, das vor allem in den Glanzzeiten des Neuen Markts seine größten Erfolge feierte und in den MDax aufstieg.
Die Pleite der Gontard & MetallBank, die Gold-Zack 100 Millionen Euro kostete, leitete dann das Ende des Finanzdienstleisters ein. Die Gontard & MetallBank war mit 45 % Großaktionär des Emissionshauses. Im Juni 2003 erklärte sich Gold-Zack dann für zahlungsunfähig.