In einem offiziellen Videomitschnitt sagt CEO Steve Ballmer, sein Unternehmen müsse Windows im Fall einer Niederlage eventuell vom Markt nehmen. In dem Video offenbart Ballmer zudem eine beeindruckende Unkenntnis seiner eigenen Produkte.
Im Falle von harten Sanktionen muss Microsoft sein Betriebssystem Windows nach Einschätzung von Konzernchef Steve Ballmer möglicherweise vom Markt nehmen. Das geht aus einem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Video einer Befragung Ballmers durch Anwälte der US-Bundesstaaten hervor, die im Kartellverfahren gegen den Softwarekonzern einen Kompromiss ablehnen.
"Ich wüsste nicht, wie wir die von den (noch gegen Microsoft klagenden) Bundesstaaten gestellten Forderungen erfüllen könnten", sagte Ballmer den Anwälten Anfang Februar. "Ich glaube in der Tat, dass wir dann Windows vom Markt nehmen müssten", wird Ballmer in einem Protokoll zur Anhörung zitiert.
Schlanke Windows-Version gefordert
Der Windows-Hersteller war von Gerichten des Missbrauchs seiner Marktmacht für schuldig befunden worden. Im November 2001 hatte sich der Konzern mit der US-Regierung auf einen Vergleich geeinigt, mit dem der seit Jahren andauernde Rechtsstreit beigelegt werden soll.
Die Einigung wird aber nur von der Hälfte der ebenfalls klagenden 18 US-Bundesstaaten mitgetragen. Die übrigen neun Staaten lehnen den Vergleich bisher ab und versuchen, härtere Strafen gegen Microsoft durchzusetzen.
Sie verlangen unter anderem, dass Microsoft auch eine Version seines Betriebssystems anbietet, die keine so genannte "Middleware" enthält. Dazu gehören Internet-Browser, Video-Player und Instant-Messaging-Software. Ballmer behauptet, es sei unmöglich, mehrere abgespeckte Windows-Versionen anzubieten - schließlich müsse Microsoft dann de facto mehrere Betriebssysteme testen und vermarkten.
Mehr Versionen als Sandkörner am Strand
Folgt man Ballmers Darstellung, dann ist "mehrere Versionen" stark untertrieben. Der Microsoft-Chef spricht in dem Video von "Tausenden von Millionen" weiterer Windows-Versionen. Diese Produktvielfalt würde den Konsumenten verwirren - nachvollziehbar, denn nach Ballmers Rechenexempel gibt es, wenn die Bundesstaaten Recht bekommen, vielleicht bald mehr Windows-Versionen als PC-Benutzer. Tatsächlich verlangen die neun klagenden Staaten nichts Derartiges. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme der Kläger wird Microsoft lediglich aufgefordert, "eine einzige unvermischte Version seines Betriebssystems" anzubieten.
Microsofts PR-Strategen haben das Video der Anhörung zum Download auf die Microsoft-Webseite gestellt, allerdings in einer stark editierten Form. Ballmer, spottet die Nachrichtenseite TheRegister.co.uk, gebe in der editierten Fassung "den gebrochenen kleinen Mann, der mit den Tränen kämpft, während er sein geliebtes Windows verteidigt" - dabei ist der Microsoft-Chef normalerweise nicht für seine stille zurückhaltende Art bekannt (siehe:).
Nicht ganz so gut kommt Ballmer in der ungeschnittenen Version des Videos weg. Zwar wirkt er auch hier ruhig - vor allem aber macht der Topmanager einen äußerst verwirrten Eindruck. Immer wieder muss er bei technischen Details passen: So gesteht Ballmer etwa, dass er keine Ahnung hat, ob Windows CE .Net bereits auf dem Markt ist und was das Programm überhaupt tut. "Ich weiß nicht", "Ich bin da kein Experte" sind die häufigsten Antworten Ballmers auf die Fragen der Anwälte.
(Quelle: www.manager-magazin.de)
So long,
Calexa
Im Falle von harten Sanktionen muss Microsoft sein Betriebssystem Windows nach Einschätzung von Konzernchef Steve Ballmer möglicherweise vom Markt nehmen. Das geht aus einem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Video einer Befragung Ballmers durch Anwälte der US-Bundesstaaten hervor, die im Kartellverfahren gegen den Softwarekonzern einen Kompromiss ablehnen.
"Ich wüsste nicht, wie wir die von den (noch gegen Microsoft klagenden) Bundesstaaten gestellten Forderungen erfüllen könnten", sagte Ballmer den Anwälten Anfang Februar. "Ich glaube in der Tat, dass wir dann Windows vom Markt nehmen müssten", wird Ballmer in einem Protokoll zur Anhörung zitiert.
Schlanke Windows-Version gefordert
Der Windows-Hersteller war von Gerichten des Missbrauchs seiner Marktmacht für schuldig befunden worden. Im November 2001 hatte sich der Konzern mit der US-Regierung auf einen Vergleich geeinigt, mit dem der seit Jahren andauernde Rechtsstreit beigelegt werden soll.
Die Einigung wird aber nur von der Hälfte der ebenfalls klagenden 18 US-Bundesstaaten mitgetragen. Die übrigen neun Staaten lehnen den Vergleich bisher ab und versuchen, härtere Strafen gegen Microsoft durchzusetzen.
Sie verlangen unter anderem, dass Microsoft auch eine Version seines Betriebssystems anbietet, die keine so genannte "Middleware" enthält. Dazu gehören Internet-Browser, Video-Player und Instant-Messaging-Software. Ballmer behauptet, es sei unmöglich, mehrere abgespeckte Windows-Versionen anzubieten - schließlich müsse Microsoft dann de facto mehrere Betriebssysteme testen und vermarkten.
Mehr Versionen als Sandkörner am Strand
Folgt man Ballmers Darstellung, dann ist "mehrere Versionen" stark untertrieben. Der Microsoft-Chef spricht in dem Video von "Tausenden von Millionen" weiterer Windows-Versionen. Diese Produktvielfalt würde den Konsumenten verwirren - nachvollziehbar, denn nach Ballmers Rechenexempel gibt es, wenn die Bundesstaaten Recht bekommen, vielleicht bald mehr Windows-Versionen als PC-Benutzer. Tatsächlich verlangen die neun klagenden Staaten nichts Derartiges. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme der Kläger wird Microsoft lediglich aufgefordert, "eine einzige unvermischte Version seines Betriebssystems" anzubieten.
Microsofts PR-Strategen haben das Video der Anhörung zum Download auf die Microsoft-Webseite gestellt, allerdings in einer stark editierten Form. Ballmer, spottet die Nachrichtenseite TheRegister.co.uk, gebe in der editierten Fassung "den gebrochenen kleinen Mann, der mit den Tränen kämpft, während er sein geliebtes Windows verteidigt" - dabei ist der Microsoft-Chef normalerweise nicht für seine stille zurückhaltende Art bekannt (siehe:).
Nicht ganz so gut kommt Ballmer in der ungeschnittenen Version des Videos weg. Zwar wirkt er auch hier ruhig - vor allem aber macht der Topmanager einen äußerst verwirrten Eindruck. Immer wieder muss er bei technischen Details passen: So gesteht Ballmer etwa, dass er keine Ahnung hat, ob Windows CE .Net bereits auf dem Markt ist und was das Programm überhaupt tut. "Ich weiß nicht", "Ich bin da kein Experte" sind die häufigsten Antworten Ballmers auf die Fragen der Anwälte.
(Quelle: www.manager-magazin.de)
So long,
Calexa