“Der Anleger sieht vor allem zwei Möglichkeiten, sein Geld zu vermehren: relativ risikolose und relativ risikoreiche Formen der Geldanlage. Zur ersteren gehören Schatzbriefe (Bonds, Renten) und Immobilien, zur letzteren gehören Aktien, Optionen, etc. Die relativ risikolosen Anlageformen versprechen etwa fünf Prozent Rendite, von den risikoreicheren Anlagen verspricht sich der Anleger mehr. Unternehmensbeteiligungen (Aktien) werden unter anderem unter dem Aspekt des KGV betrachtet. Dieses Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt an, wie viele Jahresgewinne eines Unternehmens benötigt werden, um alle Aktien dieses Unternehmens zum gegenwärtigen Börsenkurs kaufen zu können. Wendet man diese Betrachtungsweise auf eine durchschnittliche Immobilie an, so wird deutlich, dass in etwa die Mieteinnahmen von 20 Jahren notwendig sind, um diese Immobilie bezahlen zu können. Die Investition hat also ein KGV von 20, oder sie rentiert mit fünf Prozent. An der Börse weisen die Aktien der Unternehmen z.B. des Dax bei den momentanen Preisen ein durchschnittliches KGV von ca. 25 auf. Ein Unternehmen (Aktie) ist aber eine relativ risikoreiche Investition, warum also soll ein Anleger für eine riskante Investition das gleiche hohe KGV in Kauf nehmen wie bei einer risikoarmen Investition? Kein Unternehmer würde sein Geld in eine Unternehmung stecken, bei der nicht ihm im Falle des Gelingens ein Profit von mindestens 10% auf das eingesetzte Kapital winkt (KGV von 10). Zu Beginn des Jahres 2000 betrug das durchschnittliche KGV der im Dax zusammengefassten Aktien über 30, die im S&P 500 sowie im Dow Jones gelisteten Unternehmen erreichten im Schnitt Werte von über 40. In den 125 Jahren, seitdem man diesen Wert beobachtet, hat es noch nie dauerhaft solche Werte gegeben. Nur viermal in der Geschichte der Börsen erreichte das Durchschnitt-KGV (hier am Beispiel des S&P 500 Index, der 500 US-Aktien umfasst) Werte von über 20.
=> 1901, den Wert von 25, gefolgt von einer Korrektur, die das KGV bis 1922 auf 5 brachte.
=> 1929, den Wert von 32, gefolgt von einer Korrektur, die das KGV bis 1932 auf 6 brachte.
=> 1966, den Wert von 24, gefolgt von einer Korrektur, die das KGV bis 1981 auf 7 brachte.
=> 2000, den Wert von 44, gefolgt von einer Korrektur, die wir ja momentan erleben.
Wird auch diese Korrektur mittelfristig Durchschnitts-KGVs erbringen, die um die 10 liegen? Dann müsste der Dax auf Werte um 2500 zurückgehen, der Dow Jones auf 3000-4000, der S&P 500 auf 400-500 sinken, bei gleichbleibenden Gewinnen. “
@FranzS: Davon laß ich lieber die Finger weg.