Nach der Hauptversammlung der Hoechst-AG am 31.08.04 liegen die Fakten auf dem
Tisch, wie es voraussichtlich mit den verbliebenen freien Aktionären von HOECHST weitergeht:
Der Squeeze-Out scheint beschlossenen Sache. Die Aktionäre können sich dagegen
nicht erfolgreich wehren. Lediglich gegen die Höhe der Abfindung.
Wie am Montag bereits publiziert wurde, beabsichtigt die SANOFI-AVENTIS-Gruppe,
lediglich eine Barabfindung von 50,-EURO zu zahlen. Zuvor solle ein Pflichtangebot
unterbreitet werden, das sogar unter 50,-EURO liege. Allerdings erwarte SANOFI-
-AVENTIS nicht, daß das Angebot erfolgreich sein wird. Das Abfindungsangebot solle
auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember 2004 beschlossen wer-
den. Da mittlerweile ein Großteil der restlichen Anteile (knapp 2%) von Spezialfonds
(die auf Gewinne bei Squeeze-Outs spekulieren) gehalten werden, ist davon auszu-
gehen, daß das Abfindungsangebot von den freien Aktionären nicht "geschluckt" wird.
Der Konzern erwarte, daß es zu Einsprüchen und Anfechtungsklagen kommen werde, die das Verfahren möglicherweise bis weit ins Jahr 2005 hinein verzögern.
Da Fonds und Anlagegesellschaften dem Konzern auch rechtswidrige Handlungen
vorwerfen, gehe ich davon aus, daß der Konzern daran interessiert sein wird, die An-
gelegenheit leise, schnell und auf billigste Weise aus der Welt zu schaffen: durch deutliche Aufstockung des Abfindungsangebotes. Bis dahin warte ich ab.
Anmerkung: wer sich näher mit den rechtlichen Möglichkeiten und Hintergründen bei
Zwangsabfindungen und Squeeze-Outs befassen möchte, findet hier interessante
Informationen: www rotter-rechtsanwaelte.de/Aktionärsvertretung/FAQ