Die Internetbranche ist derzeit en vogue, wie die Renaissance von Veteranen wie eBay oder Amazon zeigt. Während der Markt für Online-Auktionen oder der Internethandel von den genannten Firmen dominiert wird, gibt es andere explosiv wachsende Geschäftsfelder im WorldWideWeb, die gerade am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Große Chancen räumen viele Experten dabei dem Online-Gaming ein.
Nach Angaben der Marktforscher von InformaMedia soll der Markt für Online-Spiele bis 2006 auf 14,5 Milliarden Dollar wachsen von 2,5 Milliarden Dollar in 2001. Dabei sollen die Märkte in Europa und Asien, die bislang noch unterentwickelt sind, besonders stark zulegen. Der Grund für den Optimismus für die Branche lässt sich einfach erklären: Das Internet ist die optimale Plattform zur Abwicklung von Wettspielen - anonym, einfach zu bedienen und mit einer riesigen und ständig wachsenden Zahl an potenziellen Kunden.
Eine große Scheibe von dem Kuchen im Online-Gaming will sich Pacific Vegas abschneiden. Der in der Dominikanischen Republik beheimatete Konzern hat in 2002, dem ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit, ein unglaubliches Wachstumstempo hingelegt. Quasi aus dem Stand wurden Wetteinsätze von gut 94 Millionen US-Dollar eingesammelt. Im Gegensatz zu vielen anderen Start Ups aus dem Internetsektor schrieb Pacific Vegas dabei schwarze Zahlen und erwirtschaftete einen Gewinn von 0,37 Millionen Dollar.
Der Konzern betreibt nicht nur die Internet-Wettbüros sondern entwickelt auch die entsprechende Software zum Betrieb der Spiele. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in Europa und Asien, weil die Behörden dort den Online-Spielen weitaus offener gegenüber stehen als in Nordamerika. Der Großteil der Erlöse fließt bislang aus Sportwetten, aber auch klassische Casino-Spiele wie Black Jack oder Roulette stehen zur Auswahl.
Rasantes Wachstum geplant
Das Management um den CEO Raymond Chou plant für die kommenden Jahre eine Fortsetzung des rasanten Wachstumstempos. In 2003 will der Firmenchef 300 Millionen Dollar an Wetteinsätzen einsammeln und damit einen Nettogewinn von 10,8 Millionen Dollar erzielen. Bei 100 Millionen ausstehender Aktien errechnet sich daraus ein Gewinn je Anteil von 0,11 Dollar. Für die Aktie, die in Berlin unter der WKN 216121 sowie an der Nasdaq OTC unter dem Kürzel PVEG gekauft werden kann, ergibt sich damit beim aktuellen Kurs von 0,85 Euro ein KGV von 8.
Allerdings darf das geringe Gewinnvielfache nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Investment mit Risiken verbunden ist. Bei Pacific Vegas handelt es sich um ein Start Up, dessen Geschäftsmodell sich erst noch als langfristig tragfähig beweisen muss. Gebremst werden könnten die Wachstumspläne etwa durch strengere Vorschriften für den Zugang zu Glücksspielen im Internet oder das vollständige Verbot in einzelnen Ländern. Dazu steht Pacific Vegas in Konkurrenz zu rund 200 Wettbewerbern, die vom dem riesigen Kuchen ebenfalls etwas abhaben wollen. Dazu kommen noch die Wettbüros und Spielcasinos, die bislang ihre Kunden nicht per Internet locken, aber ebenfalls ins Online-Geschäft einsteigen könnten.
Die Aktie bietet also erhebliche Chancen, Anleger müssen dafür aber auch Risiken in Kauf nehmen.