Wie funktioniert HFT?
HFT basiert auf einem sehr simplen Konzept und ich möchte in diesem Posting etwas Aufklärungsarbeit leisten, weswegen HFT m.E. eher Betrug als Trading ist.
Es ist sicherlich keine besonders ausgefeilte Software hierfür nötig, wie man immer wieder vorgegaukelt bekommt.
Ohne aktive Beihilfe zum Betrug durch den Handelsplatz wäre diese Form des Tradings mit keiner Software der Welt, sondern nur durch Zeitreisen möglich!
Wichtiger als die Software ist für funktionierendes HFT lediglich eine elektronische Börse und ein Betriebsumfeld, was diese besondere Form des Insiderhandels zulässt/begünstig.
Die Börse verschafft dem zahlenden Kunden einen Zeitvorteil beim Zugang zu Insiderinformationen bezüglich eingehender Aktienorders.
Dadurch, dass im Einzelfall relativ kleine Beträge ergaunert werden und es bislang noch nicht breit verstanden ist, kam es noch nicht zu einem Verbot.
Gegen Geld bekommen einzelne Akteure einen HFT-Server-Platz direkt neben dem Börsenserver.
Sie kaufen dadurch ein kleines Zeitfenster ein, indem sie die eingehenden Orders (inkl. Limitpreis!) einige Millisekunden vor allen Anderen zu sehen bekommen.
Dadurch können sie im Vorfeld agieren, die georderte Aktie am Markt kaufen und um Centbeträge teuerer zu dem bereits vorher bekannten Limit verkaufen. Hier gilt das Prinzip "Kleinvieh macht auch Mist": Die Software scannt andauernd autonom einkommende Orders auf die Limitangaben und passende bereits vorhandene Verkaufsaufträge. Dafür ist keine besonderes KI oder Programmiertechnik erforderlich. Ich bin überzeugt, das könnte jede Hausfrau mit etwas Einarbeitung und genügend (finanzieller) Motivation programmieren.
Findet die Software eine lukative Kombination, kauft sie die Aktie umgehend und erstellt eine zum Limit der gerade eingehenden Kaufsorder passende Verkaufsorder.
Die Differenz ist der Gewinn.
Charakteristische Merkmal von HFT ist NICHT die -oho GEHEIM- Software, wie immer wieder GERN suggeriert wird, sondern die Tatsache, dass man früher als alle anderen über die eingehenden Kurse im Bilde ist.
Da der Verkäufer bereits vor allen anderen über sämtliche eingehenden Kaufaufträge bescheid weiß und dieses Wissen zur Kursbildung der eigenen Verkaufsorder ausnutzt, finde ich passender als HFT:
MMOic= MassiveMultiOrderInsiderCheating.
Insiderhandel ist ein Verbrechen und setzt voraus, dass im Vorfeld bekannte Informationen zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden können.
Es ist dabei völlig unerheblich WIE LANGE im Vorfeld diese Information bekannt ist. Wichtig ist nur, dass die Zeitspanne ausreicht, um gewinnbringend genutzt zu werden. Beim HFT reichen 30ms nur deswegen aus, weil die Akteuere ihre Server direkt neben die Börsenrechner stellen dürfen. Insofern liefern hier die Börsenbetreiber den HFT-Betrügern gegen Geld Schützenhilfe.
Die Börsenbetreiber konnten natürlich SELBER schon immer (auch vor 100 Jahren) diese Form des Handels betreiben, da man hierfür theoretisch noch nichtmal einen Computer benötigt (wenn alle anderen auch keinen haben).
Auch wenn es verboten ist, so war das sicherlich schon immer ein kleines bischen der Nebenverdienst eines Börsenbrokers aus diesen kleinen Differenzgeschäften ab und an was persönlich mitzunehmen. Reine Vertrauenssache: solange es nicht überhand nimmt, vertrauen alle Teilnehmer an die Fairness der gebildeten Börsnkurse.
HFT geht da einen Schritt zu weit, da hierdurch kein einziger fairer Kurs mehr an der Börse zustande kommt.
HFT geht sogar noch einen Schritt weiter, da es darüber hinaus theoretisch mit diesem Insiderwissen möglich ist Kurse nach oben und unten zu steuern, da fängt HFT erst an interessant zu werden. Ab hier benötigt man komplexe Algos.