Herr Staatsanwalt, bitte übernehmen Sie!

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Brummer:

Herr Staatsanwalt, bitte übernehmen Sie!

 
09.01.02 08:23
Im vergangenen Jahr leitete das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel 55 neue Insider-Untersuchungen ein. 25 davon wurden an die Staatsanwaltschaft weitergegeben - die höchste Zahl seit Gründung des Amtes.

Hamburg - Das Börsenjahr 2001 bescherte nicht nur den Anlegern herbe Verluste, sondern auch den Ermittlungsbehörden jede Menge Arbeit. Das Frankfurter Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe), das Anfang 1995 seine Arbeit aufgenommen hatte, musste sich mit insgesamt 105 Insider-Untersuchungen befassen. 50 Verfahren stammten noch aus der Zeit vor dem 1. Januar 2001, 55 weitere wurden bis zum 31. Dezember neu aufgenommen.

Insgesamt 25 Fälle wurden bis zum Jahresende an die Staatsanwaltschaften weitergeleitet - ein Rekordwert. Im Jahr zuvor lag diese Zahl bei 22, 1999 waren es nur 13.

Ein großer Teil der 55 neuen Untersuchungen im Jahr 2001 betraf Aktien des Neuen Marktes. BAWe-Sprecherin Regina Nößner gegenüber manager-magazin.de: "Mehr als 30 Verfahren wurden im Zusammenhang mit Wertpapieren von Nemax-Unternehmen eingeleitet. In vielen dieser Fälle kam es vor Ad-hoc-Meldungen zu Kurs- und Umsatz-Auffälligkeiten, die darauf hindeuten, dass einige Marktteilnehmer möglicherweise etwas früher Bescheid wussten."

Daneben gab es allerdings auch Fälle im Dax-Segment, die zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten. Einer davon betraf die Aktie der Deutschen Telekom . Die Ermittlungen waren eingeleitet worden, nachdem die Deutsche Bank eine positive Studie zur T-Aktie veröffentlicht und kurz darauf im Auftrag von Hutchison Whampoa über 30 Millionen Anteile verkauft hatte. Dies führte zu einem Kursrutsch von bis zu 20 Prozent.

Das Verfahren endete ähnlich wie die meisten anderen Fälle: Es wurde, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am 7. Januar mitteilte, nach einer längeren Prüfung eingestellt.

Clemens von Frentz
Brummer:

Die Liste der Pleiten und Skandale

 
09.01.02 08:28
Fachleute sind sich einig: Die Krise des Neuen Marktes ist vor allem eine Folge der zahlreichen Skandale, die das Vertrauen der Anleger nachhaltig erschüttert haben.

Frankfurt - Stellvertretend für viele andere brachte der Münchner Vermögensverwalter Gottfried Heller in einem Interview mit manager-magazin.de die Dinge auf den Punkt. Sein Fazit: "Die Kleinanleger sind nichts als Kanonenfutter."

Eine kleine Übersicht der Pleiten und Skandale in alphabetischer Reihenfolge:

www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,142482,00.html
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