Lucent schockiert die Anleger
Der Telekommunikationsausrüster Lucent hat Anleger und
Analysten mit der Mitteilung geschockt, seine Umsatzzahlen für
das vierte Geschäftsquartal 2000, das am 30. September geendet
hat, nachträglich um 125 Millionen US-Dollar nach unten
korrigieren zu müssen. Erst vor einem Monat hatte der Konzern
seinen Geschäftsbericht vorgestellt. Schon kurz vor der
Vorstellung hatte der damalige Chef des Konzerns, Richard
McGinn, die Erwartungen deutlich nach unten korrigiert – was eine
seiner letzten öffentlichen Handlungen an Spitze von Lucent sein
sollte. Die Vorstellung des Geschäftsberichts konnte er schon nicht
mehr als CEO erleben.
Die erneute Korrektur der Umsatzzahlen zieht vermutlich eine
weitere Verminderung des operativen Quartalsergebnisses um
zwei Cent pro Aktie nach sich. Damit würden von den
ursprünglich für das Quartal erwarteten 27 Cent nur noch 16
tatsächlich übrig bleiben und das sowieso negative Nettoergebnis
von 225 Millionen US-Dollar noch tiefer in den roten Bereich
treiben.
Verglichen mit dem berichteten Umsatz von 9,4 Milliarden
US-Dollar sind 125 Millionen US-Dollar eigentlich verhältnismäßig
wenig – die ohnehin in den letzten Monaten schon arg
verunsicherten Investoren quittierten die Korrekturankündigung
dennoch mit einer Verkaufswelle. Lucents Kurs fiel an der New
Yorker Börse infolge der schlechten Nachrichten um rund 16
Prozent auf 17,56 US-Dollar, erholte sich aber am drauffolgenden
Tag wieder etwas auf 17,69 US-Dollar. Allerdings reicht dieses
Plus nicht einmal, um den Schein einer Stabilisierung zu erzeugen.
Seit März dieses Jahres, als die Wertpapiere von Lucent noch
über 70 US-Dollar kosteten, ist der Kurs kontinuierlich gefallen.
Was genau der Grund für die nachträgliche Korrektur des
Geschäftsberichts ist, hat Lucent noch nicht mitgeteilt – lediglich,
dass es sich um ein Problem der Verrechnung von Verkäufen
handele, teilte der Konzern in einer Presseveröffentlichung mit.
Das Problem sei aufgetaucht, als Lucent die offizielle Fassung
seines Berichts für die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange
Commission (SEC) vorbereitet habe. Man sei aufgrund des
Bilanzierungsproblems derzeit auch nicht im Stande, eine Umsatz-
oder Gewinnprognose für das bereits laufende Quartal abzugeben.
(chr/c't)
www.heise.de/newsticker/data/chr-24.11.00-000/
Der Telekommunikationsausrüster Lucent hat Anleger und
Analysten mit der Mitteilung geschockt, seine Umsatzzahlen für
das vierte Geschäftsquartal 2000, das am 30. September geendet
hat, nachträglich um 125 Millionen US-Dollar nach unten
korrigieren zu müssen. Erst vor einem Monat hatte der Konzern
seinen Geschäftsbericht vorgestellt. Schon kurz vor der
Vorstellung hatte der damalige Chef des Konzerns, Richard
McGinn, die Erwartungen deutlich nach unten korrigiert – was eine
seiner letzten öffentlichen Handlungen an Spitze von Lucent sein
sollte. Die Vorstellung des Geschäftsberichts konnte er schon nicht
mehr als CEO erleben.
Die erneute Korrektur der Umsatzzahlen zieht vermutlich eine
weitere Verminderung des operativen Quartalsergebnisses um
zwei Cent pro Aktie nach sich. Damit würden von den
ursprünglich für das Quartal erwarteten 27 Cent nur noch 16
tatsächlich übrig bleiben und das sowieso negative Nettoergebnis
von 225 Millionen US-Dollar noch tiefer in den roten Bereich
treiben.
Verglichen mit dem berichteten Umsatz von 9,4 Milliarden
US-Dollar sind 125 Millionen US-Dollar eigentlich verhältnismäßig
wenig – die ohnehin in den letzten Monaten schon arg
verunsicherten Investoren quittierten die Korrekturankündigung
dennoch mit einer Verkaufswelle. Lucents Kurs fiel an der New
Yorker Börse infolge der schlechten Nachrichten um rund 16
Prozent auf 17,56 US-Dollar, erholte sich aber am drauffolgenden
Tag wieder etwas auf 17,69 US-Dollar. Allerdings reicht dieses
Plus nicht einmal, um den Schein einer Stabilisierung zu erzeugen.
Seit März dieses Jahres, als die Wertpapiere von Lucent noch
über 70 US-Dollar kosteten, ist der Kurs kontinuierlich gefallen.
Was genau der Grund für die nachträgliche Korrektur des
Geschäftsberichts ist, hat Lucent noch nicht mitgeteilt – lediglich,
dass es sich um ein Problem der Verrechnung von Verkäufen
handele, teilte der Konzern in einer Presseveröffentlichung mit.
Das Problem sei aufgetaucht, als Lucent die offizielle Fassung
seines Berichts für die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange
Commission (SEC) vorbereitet habe. Man sei aufgrund des
Bilanzierungsproblems derzeit auch nicht im Stande, eine Umsatz-
oder Gewinnprognose für das bereits laufende Quartal abzugeben.
(chr/c't)
www.heise.de/newsticker/data/chr-24.11.00-000/