Quelle: www.wirtschaftsblatt.at
02.05.2003 07:36
Offiziell: Heineken kauft Mehrheit an BBAG
Pro BBAG-Aktie zahlt Heineken 124 Euro, für Brau Union 127,27 Euro und für GeBAG-Anteile 11,4 Euro - Aktien und Derivate vom Handel ausgesetzt
Die Vorstände von BBAG und Heineken haben eine weitreichende strategische Partnerschaft vereinbart. Sämtliche Brauaktivitäten von BBAG und Heineken in Zentraleuropa werden unter dem Dach der Brau Union zusammengeführt, wie die BBAG ad hoc mitteilt.
Heineken hat an die Aktionäre der GeBAG (Getränkebeteiligungs AG) ein Kaufangebot für ihre Aktien in der Höhe von 11,40 Euro je Aktie gerichtet. Das Angebot an die Aktionäre läuft sechs Wochen, also bis zum 13. Juni 2003. Der GeBAG Syndikatsausschuss empfiehlt einstimmig den Aktionären der GeBAG, das Angebot anzunehmen. Voraussetzung für das Zustandekommen der Transaktion ist die Annahme für mindestens 75 Prozent des GeBAG-Aktienkapitals. Die GeBAG vereint die Interessen der Kerneigentümer der BBAG. Sie hält über die Brauerei Schwechat AG rund 69 Prozent der BBAG-Aktien. Die BBAG ist zu rund 63 Prozent an der Brau Union AG (BU) beteiligt.
Wird das Angebot angenommen und genehmigen die Kartellbehörden den Zusammenschluss der Brauaktivitäten von BBAG und Heineken, kommt es durch die Aktienübertragung zu einem mittelbaren Kontrollwechsel bei der BBAG und der BU. Daher beabsichtigt Heineken, in einem öffentlichen Übernahmeangebot für Aktien der BBAG und BU den Minderheitsaktionären 124,00 Euro pro BBAG Stammaktie und 127,27 Euro pro BU-Stammaktie zu bezahlen. Damit bietet Heineken den Minderheitsaktionären einen Preis, der 93 Prozent über dem BBAG- Durchschnittskurs des letzten Jahres und 122 Prozent über dem BU- Durchschnittskurs des letzten Jahres liegt. Dieses Angebot steht in engem Zusammenhang mit der heute verlautbarten Einigung des BBAG-Vorstandes mit Heineken über den CEBRA-Partnerschaftsvertrag. In diesem Vertrag hat sich Heineken verpflichtet, seine gesamten zentraleuropäischen Brauaktivitäten unter dem Dach der neuen Brau Union einzubringen.
Die gemeinsame Gruppe ist in sechs Ländern Marktführer und klar die Nummer Eins in Zentraleuropa. Gleichzeitig mit der Umsetzung des Partnerschaftsvertrags erlangt Heineken einen Mehrheitsanteil an der BBAG, was vom BBAG-Vorstandsvorsitzenden Karl Büche begrüsst wird.
Die künftigen Aktivitäten in dieser Region werden in der Brau Union gebündelt. Die Unternehmenszentrale für Zentraleuropa wird in Österreich etabliert. Alle Gesellschaften berichten direkt an die Brau Union. Brau Union Generaldirektor ist Karl Büche. Er wird ausserdem in den Heineken-Vorstand berufen und ist verantwortlich für die gesamten Aktivitäten der Heineken-Gruppe in Zentraleuropa. Weiters gehören Wolfgang Berger-Vogel und Markus Liebl sowie drei Manager von Heineken dem neuen Vorstand der Brau Union an.
Die Geschäftsbereiche Alkoholfreie Getränke und Immobilien sind ebenso Bestandteil der Vereinbarung: Für beide Bereiche werden weiterführende Strategien entwickelt. Für die Sicherstellung und Einhaltung dieser Kernpunkte wurde eigens die Funktion des Hüters des CEBRA-Partnerschaftsvertrages geschaffen. Diese Rolle übernimmt Ludwig Beurle als Repräsentant der BBAG-Kernaktionäre.
Die weiteren Kernpunkte des CEBRA-Partnerschaftsvertrages sind: Die Zuständigkeit der Brau Union für Zentraleuropa umfasst folgende Länder: Österreich, Ungarn, Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Slowakei, Bulgarien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro, Slowenien und Albanien.
Die neue Gruppe trägt den Namen Brau Union. Sie bildet eine selbständige Einheit innerhalb des Heineken-Konzerns sowie rechtlich und wirtschaftlich einen Teilkonzern. Die Spezialitätenmarke Edelweiss sowie die internationalen Marken Zipfer und Gösser werden in das Vertriebsnetz der Heineken-Gruppe in Zentraleuropas und darüber hinaus eingebunden. Gleichzeitig werden die internationalen Marken von Heineken in Zentraleuropa stärker verankert.(ad hoc)
Was für ein tolles Finale....
Viele Grüße
Guru Brauni