Heard in New York am Montag

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zit1:

Heard in New York am Montag

 
12.02.02 10:48

Nach oben tendierten die Kurse an den amerikanischen Börsen zum Wochenbeginn. Investoren halten die Unsicherheit der Anleger nach der Pleite des US-Energiehändlers Enron für übertrieben und zudem erst einmal für überwunden. Es wird nicht vermutet, dass es allzu viele Konzerne darauf angelegt haben, ihre Anleger zu täuschen. Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung bei Enron hatten zunächst zu einem großen Vertrauensverlust in die Unternehmen geführt. Die Reaktion an den Börsen wird aber mittlerweile als übertrieben eingeschätzt und so wurde ein Großteil der Verluste wieder gutgemacht. Der Verdacht unsauberer Bilanzen war zeitweise auch auf den Mobilfunkhersteller Qualcomm (QCOM: WKN 883121), den Elektronik-Hersteller Tyco (TYC: WKN 907902) und sogar auf den Netzwerkausrüster Cisco (CSCO: WKN 878841) Systems gefallen. Die Aktien der drei Unternehmen hatten aufgrund dieser schlechter Nachrichten nachgegeben. Nun, da die erste Aufregung vorüber ist und nachdem sich der Glaube an eine regelkonforme Buchführung mehr und mehr durchsetzte, stiegen sie wieder. Qualcomm gewannen um $ 3.82 auf $ 41.28, Cisco um $ 0.93 auf $ 17.69 und Tyco verteuerten sich um $ 1.92 auf $ 31.80, nachdem sie am vergangenen Dienstag ein 52-Wochen-Tief markiert hatten.


Deutlich zulegen konnten auch die Werte des zweitgrößten US-Chemiekonzerns Du-Pont (DD: WKN 852046). Mit einem Plus von $ 1.84 auf $ 44.56 belegten sie Platz drei der Gewinner im Dow Jones. Du-Pont will sich bis Ende 2003 von seiner Nylon-Sparte und anderen weniger profitablen Bereichen trennen, um sich auf Wachstumssektoren konzentrieren zu können. Analysten reagierten positiv: Die Großbank Salomon Smith Barney verbesserte ihre Du-Pont-Bewertung von „Neutral“ auf „Outperform“. “Sie haben endlich die Idee aufgegeben, dass sie der größte Chemiekonzern werden können”, wurde von Analystenseite gelobt.


Der Kursanstieg des gelben Metalles in den letzten Handelswochen wurde von vielen Anlegern kaum bemerkt. In den letzten Jahren wurde ihnen schliesslich immer wieder eingetrichtert, dass Gold eine tote Anlage sei. Der Kursverlauf von Goldminenaktien der letzten Wochen spricht für den Moment jedoch dagegen. Warum steigt der Goldpreis also und wird er es in Tandem mit Goldminenaktien weiter tun ?


Hier ein paar Gedanken zu diesem Thema :


Platzt die letzte grosse Finanzblase ?


Wie ein in Zeitlupe entgleisender Zug, beobachten wir nun schon seit Jahren wie die japanische Volkswirtschaft versucht, ihrer Dauerrezession Herr zu werden. Dies spiegelt sich auch im japanischen Aktienindex Nikkei wider, welcher in diesem Jahr, zum ersten Male seit 1957, unter den Indexstand des Dow Jones fiel.Die Weltfinanzmärkte sind an nationale Finanzkrisen gewöhnt und konnten diese in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder verkraften. Sei es Russland, oder nun zum wiederholten Male Argentinien gewesen. Müssen wir uns also vor einem japanischen Desaster fürchten. Die Antwort ist ein klares und lautes JA. Japan ist die zweitgrösste Volkswirtschaft der Erde und der Yen ist, nach dem Dollar und dem Euro, die drittgrösste Handelswährung der Welt. Am schwerwiegensten ist jedoch, dass Japan der mit Abstand grösste Gläubiger der Welt ist.


Gegenwärtig befindet sich Japan in der dritten Rezession in nur 10 Jahren. Bereits in den letzten 10 Jahren vermochte es Japan nicht, sich dem, durch die amerikanische Volkswirtschaft geführten, Wachstumszyklen anzuhängen. Der nun in den USA begonnene Wachstumszyklus wird von allen Analysten als sehr mild beurteilt. Japans gegenwärtige Rezession könnte so leicht seine schlimmste der letzten 10 Jahre werden.


In der vergangenen Woche wurde die Kreditwürdigkeit (Rating) von 7 der grössten Banken Japans von der Ratingagentur S&P herabgestuft. Grund dafür sind niedrige Eigenkapitalquoten der Banken und die Erosion der Kreditportfolien der Banken. Japanische Banken haben über $ 1 Billionen schlechter Kredite in den Büchern. Dies paart sich mit schlechtem Timing der Gesetzgeber. Ab ersten April 2002 versichert der japanische Staat Kontoguthaben der Anleger nur noch bis zu einem Gegenwert von ca. $ 75.000,--. Dies kann den Glauben der Anleger in die Sicherheit ihrer Finanzinstitute kaum bestärken. Auch wenn wir gegenwärtig den Gedanken kaum aussprechen können, ohne massive Hilfe des japanischen Steuerzahlers, rückt das japanische Bankensystem einem Kollaps (Zahlungsunfähigkeit) immer näher. Der japanische Handelsminister Takeo Hiranuma versuchte die Marktteilnehmer in der vergangenen Woche zu beruhigen. “Wir haben einen Plan, sollte der Nikkei auf ein Niveau von 9.000 Punkten fallen. Natürlich sollten wir frühzeitig Entscheidungen treffen (etwas wofür die Verantwortliche Nippons nun wirklich nicht bekannt sind) sollte ein stark fallender Yen den Kursverfall am Aktienmarkt beschleunigen.“Die Marktteilnehmer konnte diese Äusserung nur so interpretieren, als würde die Regierung nichts unternehmen, bis der Aktienindex bis auf 9.000 Punkte fällt. Nicht gerade eine vertrauensbildende Massnahme, welche ausländische Investoren massiv abschreckt, auch nur einen Dollar oder Yen in japanische Aktien zu investieren.


Seit September 2001 hat der Yen 14% gegenüber dem Dollar verloren. Trotzdem pumpt die japanische Zentralbank weiter Liquidität in das Finanzszstem. Allein dieser weiter ansteigenden Angebotsüberhang übt weiter Druck auf den Wechselkurs des Yen’s aus. Der Anstieg der Geldmenge führte nun auch zu Kurseinbussen japanischer Staatsanleihen, die Renditen zogen an. Die ausstehenden japanischen Staatsanleihen representieren 140% des Bruttoinlandsproduktes ! Sollte sich die Rezession verschärfen, während der Staatshaushalt weiter defizitär beleibt, wird sich diese Ratio weiter verschlimmern. Die Frage ist nicht ob, sondern wann japansiche Staatsanleihen von den internationalen Ratingagenturen herabgestuft werden.


Sollten Banken in diesem Umfeld ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, oder Anleger ihre Gelder von den Institutionen abziehen wollen könnte es im japanischen Finanzsystem zu einer „Todesspirale“ kommen. Die illiquiden Banken müssten ihre Staatsanleihen auf den Markt werfen, ihre Aktien (und damit der Index) würden fallen, Aktien ihrer Kunden würden fallen, weil deren Zahlungsfähigkeit in Zweifel gezogen würde. Ausländer würden ihre japanischen Anlagen abstossen - der Yen bräche zusammen.Was soll ein japanischer Anleger da kaufen, um seine Ängste im Griff zu behalten? GOLD. Es muss nicht in einer Bank liegen, und wenn dann wenigstens im gemieteten Schliessfach, an welches die Bank allein nicht heran kommt. Zur Not kommt es zuhause in die Schublade. Es glänzt, man kann es in die Hand nehmen und, was noch viel schöner ist, es wird nicht in der eigenen, kranken Währung, sonder in Dollars notiert.


Gold war schon immer auch ein psycholigisches Anlagemedium und könnte nun wieder eine (kurze?) Glanzzeit haben. Die Zentralbanken der Welt haben in den vergangenen 10 Jahren ihre Goldbestände massiv abgebaut. Im Umfeld einer Weltwährungsvertrauenskrise werden sie nicht in der Lage sein Gold zu verkaufen, da sie selber daran interessiert sein müsen ihre Währungen psychologisch zu unterstützen – eben mit ihren Goldreserven.


Was kann der Anleger tun, um sich gegen ein eventuelles Platzen der japanischen Blase zu schützen? Zur Diversifizierung wäre zu überlegen ein paar Goldminenaktien mit ins Depot aufzunehmen. Barrick Gold Corp. (ABX, WKN 870450), Newmont Mining (NEM, WKN : 853823), Placer Dome (PDG, 873850) und Anglogold Ltd (AU, WKN : 915102), sowie kleinere Werte wie Meridian Gold Inc. (MDG, WKN : 902257) haben in den letzten Wochen bereits den Anstieg des Goldpreises reflektiert. Anders als physisches Gold (Barren oder Münzen) reflektieren Minenaktien die Kursbewegungen des gelben Metalles überproportional. Der Preis der Minenaktien bewegt sich gemäss der Ertragsspanne zwischen Goldpreis und Schürfkosten. So hat ein $10 Kurssprung pro Feinmünze prozentual einen grösseren Einfluss auf die Ertragskraft der Minen, als von der Preisbasis der Feinunze Gold selber. Auch die Insider der Industrie beobachten ein höheres Interesse an ihrer Industrie. Die jährliche Goldminenkonfernz in Kapstadt (Südafrika), welche in dieser Woche stattfindet kann sich über 30% mehr Teilnehmer als im Vorjahr freuen.

Reinyboy:

Anfang März ist die letzte ........

 
12.02.02 10:55
Goldversteigerung der Bank of England.

Dann geht der Goldpreis erst richtig ab !!!

Von den Shorteindeckungen, Rezessionängste, anstehenden neue Kriegsgefahren, usw..., getrieben wird der Goldpreis bis auf 1000$ !!!! steigen, bevor die Blase platzt.

Ich leg mir noch ein paar langlaufende Calls zu.




Mfg           Reiny
zit1:

Anfang März kommt auch der...

 
12.02.02 11:04
japanische Tankan-Bericht, oder?

Sicherheit durch Gold ist nicht verkehrt in Zeiten wie diesen. Aktien wie Newmont Mining oder physisches Gold sind erste Wahl.  
Reinyboy:

@Zit // Hätte einen Schein für dich

 
12.02.02 11:15
709032 LZ 28.06.2005 !!!  Basis 450 $     Omega 6,67


oder hälst du von solchen Scheinen nichts ???







Grüße       Reiny
Reinyboy:

@Zit

 
12.02.02 11:27
Immerhin bringt das Scheinchen über 6000%, wenn wir die 1000$ in den nächsten 3 Jahren sehen sollten.



Ich steck mal 2000 Euro rein, könnten 120000 Euro werden.



Mfg          Reiny
zit1:

Hi Reinyboy!

 
12.02.02 11:59
Interessant und gar nicht abwegig. Ich schau mir diesen OS mal genauer an, die Laufzeit macht ihn wirklich hochinteressant.  Man könnte es auch als eine "günstige Versicherung" bezeichnen.
Gruß,
Zit  
Reinyboy:

@Zit

 
12.02.02 12:07
Jetzt brauchen wir nur noch die 1000$ bei Gold und dann rein in die Gold-Puts.

Hihihihihi........

...denn was hoch steigt, fällt tief...........




.... aber mit der Versicherung, da liegste wohl schon richtig.




Grüße        Reiny
Pichel:

Starke Nachfrage nach Gold treibt Preis in die Höh

 
12.02.02 19:26
Heard in New York am Montag 574703


 
 
 
Bern. SDA/BaZ. Gold erlebt dank seiner Funktion als sicherer Hafen ein Comeback bei den Investoren. Diese hatten das Edelmetall zwar lange links liegen gelassen. Letzte Woche kletterte jedoch der Goldpreis wegen der grossen Nachfrage über die Marke von 300 Dollar. Am Montag kostete eine Feinunze Gold am London Bullion Market 301,5 Dollar, nach 304,30 Dollar zum Wochenschluss. Am Dienstag gab das Edelmetall am Dienstag zwar auf 299,9 Dollar je Feinunze nach. Händler rechnen jedoch mit einem erneuten Anstieg: Eine Konsolidierung nach dem schnellen Anstieg sei keine Überraschung gewesen.

Gold statt Aktien

Gold profitiert in einer von der Börsenflaute geprägten Zeit von seiner Funktion als sicherer Hafen. Viele Investoren ziehen das Edelmetall den riskanten Aktien vor. Für den Preisanstieg beim Gold gibt es aber noch weitere Gründe. Die Goldproduktion stagniere, weil die Ausbeute aus den Goldminen in den letzten Jahren klein gewesen sei, erklärt Roland Duss, Analyst bei Ferrier & Lullin Cie. Das Angebot reiche deshalb nicht aus, um die globale Nachfrage nach Gold zu befriedigen.

Japan und China wollen Gold

Besonders in Fernost erfreut sich das Gold grosser Beliebtheit. In Japan übernimmt der Staat ab dem 1. April keine Garantie mehr für Spareinlagen bei den Banken. Weil das japanische Bankensystem sehr verletzlich sei, wichen die japanischen Sparer auf Gold aus, sagt Jacqueline Grenon, Analystin bei Pictet & Cie. Zu einer wichtigen Käuferin von Gold ist auch die chinesische Zentralbank geworden. «Im letzten Jahr hat sie 105 Tonnen aufgekauft», erklärt Duss. Mittelfristig dürften noch weitere 500 Tonnen dazu kommen. Die Zentralbank in Taiwan und Japan könnten ihrem Beispiel folgen, schätzt Duss.

Keine Termingeschäfte

Ein weiterer Grund für die Übernachfrage nach Gold liegt in den Interessen der Goldminen-Betreiber. Diese wollen keine Termingeschäfte mehr abwickeln, weil sie lieber von den täglich auf dem Goldmarkt erzielten Preisen profitieren wollen, wie Duss sagt. Die südafrikanische AngloGold etwa hatte deshalb letzte Woche eine drastische Kürzung ihrer Vorverkäufe angekündigt. Vom gestiegenen Goldpreis profitiert auch die Schweizerische Nationalbank (SNB), die im Mai 2000 mit dem Verkauf von 1300 Tonnen Gold begonnen hat.

Ende September 2001 hatte die Nationalbank 320 Tonnen Gold verkauft und dabei rund 4,8 Milliarden Dollar eingenommen. Über 300 Dollar Ziel der SNB sei es, bis Ende September 2002 weitere 283 Tonnen zu veräussern. «Wir verkaufen jeden Tag etwa die gleiche Menge», sagt SNB-Mediensprecher Werner Abegg. Spezialisten gehen davon aus, dass sich der Preis für eine Feinunze Gold mindestens für die nächsten sechs Monate um die Marke von 300 Dollar bewegen wird.
MOTORMAN:

@zit:

 
12.02.02 20:50
Danke nochmals für diesen Bericht. Weist ja, lese sowas gerne.

Grüße
aus
Mainz
mm
SoLaR:

lang aber interessant

 
12.02.02 21:21
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen für den steigenden Goldpreis"

Der Preis für Gold hat in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt. Eine Feinunze des Edelmetalls kostet wieder rund 300 Dollar. Davon profitieren Minenaktien und Rohstofffonds, die den Schwerpunkt auf Goldminenaktien legen. Der Capital Invest Gold Stock (WKN: 970962) hat von Anfang 2001 bis Februar 2002 um 70 Prozent im Kurs zugelegt. Stock-World sprach mit Fondsmanager Alfred Grusch über die Gründe für den Goldrausch und die weiteren Aussichten.

Stock-World: Herr Grusch, seit einigen Monaten steigen die Goldpreise. Was sind die Gründe für die positive Entwicklung.

Alfred Grusch: Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, es ließen sich womöglich 30 verschiedene Ursachen aufzählen. Die Hälfte davon existiert aber bestimmt schon ein Jahr.

Stock-World: Können Sie die wichtigsten Faktoren aufzählen?

Alfred Grusch: Eine bedeutende Ursache ist im abnehmenden Hedging der Goldminen zu sehen. Beim Hedging verkauft ein Unternehmen Gold, das noch gar nicht produziert wurde, im voraus, um sich ein bestimmtes Preisniveau zu sichern. Im Jahr 1999 erreichte das Volumen der weltweiten Hedging-Geschäfte 500 Tonnen und drückte damit das Preisniveau. Schon in 2000 nahm das Hedging ab, in 2001 wurden kaum mehr neue Hedgegeschäfte getätigt. Stattdessen beginnen Minen - beispielsweise Newmont oder Anglogold - sogar alte Positionen zu schließen. Dadurch nimmt das Angebot ab.

Stock-World: Welche Aspekte wirken noch unterstützend?

Alfred Grusch: In den vergangenen mageren Jahren hat eine Konsolidierung in der Branche stattgefunden. Unternehmen machten dicht oder fusionierten, Kosten wurden gesenkt. Die weltweite Produktion stagniert seit drei Jahren. Die Liberalisierung des Goldmarktes in Shanghai hat zuletzt deutliche Impulse bei der Nachfrage gebracht. Es ist damit zu rechnen, dass die Verkäufe nach China weiterhin stark steigen werden. Als 1992 der indische Markt liberalisiert wurde, verdreifachten sich die Goldkäufe in dem Land. Aus Golfstaaten wie Saudi-Arabien ist ebenfalls mit stärkeren Käufen zu rechnen. Schließlich sind die Gold Loans stark rückläufig und auch das Abkommen führender Nationalbanken aus dem Jahr 1999, den Verkauf von Goldreserven für fünf Jahre zu begrenzen, hilft.

Stock-World: Dann spricht alles für weiter steigende Notierungen?

Alfred Grusch: So einfach ist das leider nicht. Zwei wichtige positive Faktoren wirken inzwischen nicht mehr so unterstützend wie im vergangenen Jahr. Die Realzinsen sind zuletzt gestiegen und nähern sich wieder dem historischen Durchschnitt. Wenn Kapital hoch verzinst wird, sinkt der Anreiz, in Gold zu investieren. Dazu ist die Entwicklung des CRB-Rohstoffindex eher negativ. Der CRB-Index beinhaltet einen breiten Warenkorb, von Stahl über Baumwolle bis zu Schweinbauchhälften und gefrorenem Orangensaft. Der Index notiert sehr tief, was bedeutet, dass die Konjunktur nach wie vor schlecht läuft und keine Inflationsgefahren bestehen. Anhand des CRB-Index erhält man eine Indikation für eine Über- oder Unterbewertung von Gold und der Fair Value läge demnach etwa bei 275 Dollar. Allerdings überwiegen insgesamt die positiven Faktoren deutlich.

Stock-World: Alle Faktoren zusammengerechnet: Wo sehen Sie den Goldpreis Ende des Jahres?

Alfred Grusch: Wir halten es nicht für seriös, beim Goldpreis bestimmte Zielmarken anzugeben. Da steht allein schon der unberechenbare Faktor des potenziellen Angebots der Notenbanken im Weg. Entschließen sich Notenbanken zu Verkäufen, übersteigt das Angebot schnell wieder die Nachfrage. Wir glauben aber, dass die Aussichten für weiter steigende Goldpreise gut sind.

Stock-World: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Minenaktien aus?

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          §[Anfang]

Alfred Grusch: Ein sehr entscheidender Faktor sind die Gesamtkosten eines Unternehmens in der Produktion. Ist der Goldpreis niedrig, sind Aktien zu bevorzugen, die auch niedrige Kosten haben. Unternehmen aus Nordamerika und Australien haben in der Regel niedrigere Kosten als südafrikanische Wettbewerber. In Südafrika wird das Gold in bis zu vier Kilometer Tiefe abgebaut. Steigt der Goldpreis, werden die Produzenten mit hohen Kosten interessanter, weil die Aktien dann eine deutliche Hebelwirkung haben. Daneben gibt es eine generelle Einteilung der Unternehmen in drei Kategorien.

Stock-World: Wie sieht die aus?

Alfred Grusch: Die Kategorisierung erfolgt nach Größe und Solidität der Unternehmen. Unter dem Begriff Tier 1 werden die ganz großen Player wie Barrick, Newmont, Placer Dome usw subsumiert. Mit Tier 2 werden mittelgroße Unternehmen wie Buenaventura bezeichnet, bei denen ein Investment schon etwas riskanter erscheint. Tier 3 sind sehr spekulative Titel. In einer Goldhausse tendiert man dazu, vermehrt spekulative Titel ins Depot zu nehmen.

Stock-World: Welche Einzeltitel halten Sie für besonders aussichtsreich?

Alfred Grusch: Wir geben grundsätzlich keine Einzelwertempfehlungen. Im Goldgeschäft gibt es so viele Unwägbarkeiten - vom Goldpreis bis zu Streiks, politischen Unruhen oder Bürgerkriegen - dass Anleger ihr Investment möglichst breit diversifizieren sollten. Ein Goldfonds ist deshalb die bessere Alternative. Wegen der geringen Korrelation mit der Börsenentwicklung sind Goldfonds außerdem gut zur Diversifikation eines Portfolios geeignet.

stock-world.de
zit1:

Langfristig sowieso,

 
12.02.02 22:34
bei 250$ war der absolute Boden erreicht, denke ich.
Pichel:

G E L D A N L A G E: Glänzende Gewinne

 
13.02.02 11:10
G E L D A N L A G E

Glänzende Gewinne

Goldminen-Fonds trotzen mit kräftigen Wachstumsraten dem Bärenmarkt. Die Kurse klettern weiter.


Frankfurt am Main - Goldminen-Fonds haben im vergangenen Monat die Augen der Anleger zum Glänzen gebracht. Während sich die weltweiten Aktienmärkte im Januar seitwärts bewegten oder den Rückwärtsgang einlegten, kletterten Fonds wie der "DWS Goldminenaktien Typ 0" oder der österreichische "CI Gold Stock", beflügelt vom weltweit anziehenden Goldpreis, um deutlich mehr als 20 Prozent.

"Das Jahr 2001 war wirklich erfolgreich für uns", zieht Alfred Grusch, Fondsmanager bei Capital Invest in Wien, zufrieden Resümee. Wie die übrigen Fonds der Branche investiert er mit seinem "CI Gold Stock" überwiegend in Goldminenbetreiber aus Südafrika, Australien und Nordamerika. Auch so genannte Explorationswerte, also Unternehmen, die neue Rohstoffvorkommen entdecken und erschließen, sind seinem Portfolio beigemischt. Der Erfolg eines Goldminen-Fonds sei vom Geschäft der Minenbetreiber und damit indirekt vom Goldpreis abhängig, so der Manager.

Goldpreis hat noch Potenzial nach oben

     
Trotz der jüngsten Goldhausse ist Grusch auch für die kommenden Monate zuversichtlich: "Der Goldpreis hat eine mehrjährige Durststrecke hinter sich. Gemessen an der jüngeren Historie ist der derzeitige Preis pro Unze immer noch vergleichsweise niedrig." Hinter dem Kursanstieg im vergangenen Jahr vermutet er eine "Vielzahl von Faktoren", darunter die deutlich rückläufigen Gold-Sicherungsgeschäfte, die steigende Goldnachfrage aus den islamischen Staaten und der Golfregion sowie weltpolitische Krisen wie den Krieg in Afghanistan oder die Spannungen zwischen Indien und Pakistan.

Zudem träten asiatischen Zentralbanken zunehmend als Käufer auf, um ihre Reservedeckung in Gold aufzustocken. "Die Europäische Zentralbank hält derzeit rund 14 Prozent ihrer Reserven in Gold, während die chinesische und die japanische Zentralbank bei einer Deckung von rund zwei Prozent noch viel Nachholbedarf haben", sagte der Manager.

Gold gilt als sicherer Hafen

Sein Kollege Pierre Martin von der DWS, der Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, sieht in der Schwäche der japanischen Währung einen weiteren Grund für die gute Wertentwicklung der Goldminen-Fonds. "Viele japanische Anleger investieren in Gold, um dem Wertverfall des Yen zu entgehen", sagte er. Sein "DWS Goldminenaktien Typ 0" habe, insbesondere wegen der schwachen südafrikanischen Währung Rand, südafrikanische Titel untergewichtet. Auf diese Weise könnten Währungsrisiken in dem Euro-notierten Fonds minimiert werden, so der Fondsmanager.

Beide Experten sehen einen Zusammenhang zwischen den schwächelnden Aktienmärkten und den Erfolgen ihrer Fonds. "Gold ist immer dann ein sicherer Hafen, wenn es an den Börsen turbulent zugeht", sagte Pierre Martin. Die zunehmende Angst vor "intransparenten Bilanzierungspraktiken" in USA habe die "Flucht in Gold" noch verstärkt. Alfred Grusch sieht das ähnlich: "Die Entwicklung der Börsen und die des Goldpreises verlaufen meist entgegengesetzt."

Ingo Schenk, dpa-AFX
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