Ich persönlich glaube nicht, dass Obama die amerikanischen Probleme grundlegend lösen wird, zumindest nicht in 2009. Selbst wenn er sie angehen wird - soweit er das überhaupt kann - wird das viel länger dauern.
Japan hat in der japanischen Finanzkrise ähnliche Mittel eingesetzt wie jetzt die USA (sicherlich nicht so aggressiv und so drastisch, aber im Grunde die gleichen Mittel): Zinsenkung auf Null, massive Staatsverschuldung zur Finanzierung immenser Konjunkturprogramme, Stützung von Unternehmen in Not - unterm Strich hat es den Niedergang der Wirtschaft und vor allem den Fall der Börsen (Nikkei alltime high: ca. 40k) nicht aufhalten können. Die strukturellen Probleme waren einfach zu tiefgreifend. Ähnliche Probleme sehe ich aktuell in den USA - natürlich nicht die gleichen, aber von der Bedeutung her ähnlich schwerwiegend. Die massive Überschuldung der öffentlichen wie der Unternehmens- und Privathaushalte ist ein Riesenproblem. Bei vielen Unternehmen wurde zudem mehr Geld in Aktienrückkaufprogramme als in die Entwicklung neuer, innovativer Produkte investiert, was bei vielen Unternehmen zu einer rückständigen Produktpalette geführt hat, die so schnell nicht erneuert werden kann (z.B. Autobauer). Daran wird auch ein weiteres Millardenprogramm meiner Meinung nach nichts ändern. Und Obama ist kein Zauberer.
Ganz ehrlich, ich wünsche mir, dass Du Recht und ich Unrecht habe - besser wäre das für uns alle. Ich bin genauso gerne Bulle wie Bär. Aber ich halte Amerikas Probleme für zu grundlegend, als dass ein Konjunkturprogramm - und sei es auch noch so groß - oder ein Regierungswechsel die lösen könnte, wenn die Amerikaner nicht die Wurzel der Probleme selbst, vor allem die Überschuldung, angehen.
Just my opinion.
Zwei Dinge sind unendlich - Die menschliche Dummheit und das Universum. Aber bei letztem bin ich mir noch nicht ganz sicher (Albert Einstein)