Nach Ansicht der Experten von "Finanzwoche" ist die Aktie der Hannover Rück günstig bewertet.
Der viertgrößte Rückversicherer der Welt habe das Geschäftsjahr 2006 mit einem Rekordergebnis beenden können. Die sehr guten Resultate seien sowohl von der Schaden-Rückversicherung, als auch von der Personen-Rückversicherung, sowie vom Kapitalanlageergebnis getragen worden. Nach dem in der Schaden-Rückversicherung von Hurrikans geprägten Geschäftsjahr 2005, in dem 26,3% der Nettoprämieneinnahmen auf Großschäden entfallen seien, sei das Jahr 2006 genau gegenteilig gelaufen. Hier seien lediglich 2,7% der Nettoprämieneinnahmen für Großschäden zu entrichten gewesen (Zehn-Jahres Durchschnitt 8,9%).
Vor diesem Hintergrund komme die kombinierte Schadenkostenquote auf 98,4% (gegenüber 112,8% in 2005). Diese erscheine im Vergleich zu Wettbewerbern wie der Münchener Rückversicherung mit zuletzt 92,6% nicht besonders hervorhebenswert, sei aber auch durch die Auffüllung des "Comfortlevels" (Pufferreserve für auftretende Schäden) bedingt. Langfristig trage dies zur Glättung der Quote bzw. zu einer geringeren Volatilität beim Ergebnis bei.
Nicht zuletzt auf Grund des Katastrophenjahres 2005 sei es dem Versicherer in 2006 jedoch erneut möglich gewesen, im mittlerweile siebten Jahr in Folge die Prämien nach oben zu schrauben. Dementsprechend habe sich der Jahresüberschuss auf 514,4 Mio. EUR bzw. 4,27 EUR je Aktie verzehnfacht. Dies entspreche einer 2006er PE von 7,5. Im Rahmen des sehr guten Ergebnisses werde für das Geschäftsjahr 2006 wieder eine Dividende von 1,60 EUR an die Aktionäre ausgezahlt. Dies entspreche einer im aktuellen Marktumfeld stattlichen Dividendenrendite von 5%.
Das Management strebe in 2007 erneut eine Eigenkapitalrendite von über 15% an (2006: 18,7%). Unter den Voraussetzungen, dass es keine größeren Verwerfungen an den Kapitalmärkten sowie eine Belastung aus Großschäden von nicht mehr als dem langfristigen Mittel entsprechenden 8% (über zehn Jahre hinaus) gebe, rechne die Unternehmensführung mit einem Ergebnisanstieg von 10%. Dies wäre im Idealfall eine 2007e PE von unter 7 bei einer Dividendenrendite von 5,5%, aber selbst bei einem stagnierenden Ergebnis wäre der Titel wohl nicht zu hoch gepreist. Belastend für den Kurs wirke sich momentan die von den Wertpapierexperten schon früh erwähnte Problematik bei den US-Hypothekenkrediten aus, die zu einem wirtschaftlichen Dominoeffekt führen könnten und so die Ausfälle bei Anleihen steigern würden.
Die Hannover Rück-Aktie ist für das Jahr 2007 unter der Annahme eines stabilen Kapitalmarktumfeldes und eines durchschnittlichen Katastrophenjahres (8% Großschäden) eine auf dem aktuellen Niveau günstig bewertete konjunkturunabhängige Renditebeimischung, so die Experten der "Finanzwoche". (Ausgabe 11 vom 21.03.07)
Gruß
uS
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Zeitpunkt: 29.03.07 00:56
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