H A F T B E F E H L G E G E N S A B R I N A
Vom "Big Brother"-Container in
den Knast?
Das "Big Brother"-Spektakel hat einen neuen
Skandal: Gegen Nachrückerin Sabrina bestand
neun Monate lang ein Haftbefehl, weil sie als
Angeklagte zwei Mal nicht zu einem Strafprozess
erschienen war. Die Staatsanwaltschaft zeigt sich
gnädig: "Wir werden sie jetzt nicht aus dem
Container heraus verhaften."
Köln - Der 32-jährigen Dachdeckerin werde Betrug in
drei Fällen vorgeworfen, erklärte die Kölner
Oberstaatsanwältin Regine Appenrodt am Mittwoch in
Köln. 1995 soll die neueste Kandidatin der TV-Show
Baumaterial bestellt und nicht bezahlt haben. "Wir
werden sie jetzt nicht aus dem Container heraus
verhaften", betonte Appenrodt. Der Haftbefehl sei
inzwischen außer Vollzug gesetzt. "So dringend ist das
mit dem Verfahren nicht."
Die Juristin erläuterte, mit dem
Haftbefehl solle in erster Linie
sichergestellt werden, dass die
Dachdeckerin beim nächsten
Prozesstermin tatsächlich anwesend
sei. Bei zwei angesetzten
Verhandlungsterminen im
Amtsgericht Kerpen im Juli und
August vergangenen Jahres sei sie
nicht erschienen.
In derartigen Fällen werde eine Art
"Ungehorsamshaftbefehl" erlassen,
erklärte Appenrodt. Vollstreckt werde
er in der Regel erst kurz vor dem neuen Prozesstermin,
um die Anwesenheit am Verhandlungstag
sicherzustellen. "Alles andere wäre nicht
verhältnismäßig", so die Staatsanwältin.
Sabrinas Schwester Claudia hatte erst am Wochenende
im Fernsehsender Sat 1 berichtet: "Sabrina hat bisher
nur Pech gehabt. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie
jetzt auf der Sonnenseite." Sabrina habe schon immer
zum Fernsehen gewollt. "Das Geld, die Siegesprämie,
ist ihr eigentlich egal."
Dabei könne Sabrina das Geld dringend brauchen, denn
in den letzten Jahren habe sie nur Schicksalsschläge
erlebt. "Als ihre kleine Dachdeckerfirma gut lief, hat sie
einen schweren Autounfall gehabt, konnte lange Zeit
nicht arbeiten, und so musste sie unverschuldet in den
Konkurs gehen", berichtete Claudia.
Dass Sabrina die Rolle eines Sex-Symbols spiele,
mache sie garantiert nicht glücklich. "Sabrina ist
eigentlich sehr sensibel und romantisch", betonte ihre
Schwester. "Sie flirtet gerne, weiß aber auch immer,
wann und wo Schluss ist. Eigentlich war Sabrina ein
Spätzünder, den ersten Sex hatte sie ziemlich spät."
Derzeit wohnen noch fünf Kandidaten in dem Container.
Wer es am längsten in der auf 100 Tage angesetzten
TV-Show aushält, gewinnt 250.000 Mark. Sabrina liegt
zurzeit allerdings auf der Beliebtheitsskala der "Big
Brother"-Homepage mit neun Prozent an letzter Stelle.
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