Experten: Frühling bringt ersten Hoffnungsschimmer für Arbeitsmarkt
Nürnberg (dpa) - Der Frühling bringt nach Einschätzung von Fachleuten für den deutschen Arbeitsmarkt erste leichte Hoffnungsschimmer. Nach Berechnungen von Arbeitsmarktexperten ist die Zahl der Arbeitslosen im März um knapp 150 000 auf rund 4,15 Millionen gesunken.
Der hauptsächlich saisonal bedingte Rückgang der Erwerbslosenzahlen fiel damit deutlich stärker aus als im März 2001. Dennoch lag die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen immer noch um rund 150 000 höher als vor einem Jahr.
Die offiziellen Zahlen gibt an diesem Dienstag (9. April) erstmals der neue Vorstandschef der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, bekannt. Die monatliche Arbeitsmarktpressekonferenz ist zugleich sein erster öffentlicher Auftritt in seiner neuen Funktion als BA- Vorstandsvorsitzender. Er tritt die Nachfolge des früheren BA- Präsidenten Bernhard Jagoda an, der nach der Affäre um geschönte Vermittlungsstatistiken in den Ruhestand versetzt worden war.
Derweil sind Experten unschlüssig in der Bewertung der März- Arbeitsmarktzahlen. Zwar hätten schon die Februar-Werte eine leichte Besserung angedeutet. Und auch der stärkere Rückgang im Vergleich zum Vormonat überrasche. Dennoch sei es noch zu früh davon zu sprechen, dass die Talsohle auf dem Arbeitsmarkt bereits durchschritten sei. Dazu seien die März-Zahlen im langjährigen Vergleich noch zu schlecht, hieß.
Mit 4,15 Millionen liege die Arbeitslosigkeit nämlich immer noch auf dem höchsten März-Niveau seit drei Jahren. Auch der Rückgang von rund 150 000 Jobsuchern liege unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. In diesem Zeitraum war die März-Arbeitslosigkeit im Schnitt um 163 260 zurückgegangen.
Auch der Zuwachs von 150 000 Erwerbslosen im Vergleich zum März 2001 sei noch zu hoch, urteilen die Fachleute. In den vergangenen fünf Jahren war die Erwerbslosigkeit im März im Schnitt um mehr als 28 000 zurückgegangen.
Im Februar waren nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeit 4 296 200 Männer und Frauen arbeitslos gewesen. Dies war der höchste Stand seit drei Jahren und zugleich der Höhpunkt der diesjährigen Winterarbeitslosigkeit. Allerdings lag die Zahl trotz zurückgefahrener aktiver Arbeitsmarktpolitik nur noch um 6200 über dem Wert vom Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Zahl der amtlich registrierten Arbeitslosen um 183 500 gestiegen. Der Anstieg war damit etwas geringer ausgefallen als im Januar.
dpa
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