US-Aktien
Gute Nachrichten aus dem Biotechsektor
13. April 2001 Das Schlimmste scheint zunächst ausgestanden - auch bei den US-Biotechnologieaktien. Darauf deuten zumindest die neuesten Quartalszahlen von Genentech und Biogen hin. Beide Branchenvertreter erfüllten die Erwartungen der Analysten und überzeugten mit guten Absatzzahlen bei ihren wichtigsten Medikamenten.
Von besonders wichtiger Bedeutung waren dabei die Zahlen von Genentech. Gilt das älteste Biotechunternehmen der Welt doch als Leitfigur für den gesamten Sektor. Und dieser Leitfunktion wurde die Gesellschaft gerecht. Das Ergebnis fiel mit einem Gewinn je Aktie von 17 Cents nach 14 Cents im Vorjahr zwar ebenso wie die Gesamtjahresprognose von einem Ergebnisplus zwischen 20 und 25 Prozent lediglich exakt wie von Analysten vorhergesagt aus. Aber dafür überzeugten die Umsatzzahlen mit den beiden wichtigen Krebsmedikamenten Rituxan und Herceptin um so mehr. So explodierte der Umsatz mit Rituxan in den ersten drei Monaten förmlich von 85,1 auf 172,1 Millionen Dollar, während der Umsatz von Herceptin von 68,7 auf 81,4 Millionen Dollar vorankam.
Entscheidend ist die Produkt-Pipeline
Dass sich das Ergebnis trotz dieser Erfolge nicht besser entwickelte als erwartet, hängt mit den hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung zusammen. Diese sollten sich langfristig aber bezahlt machen. Immerhin hat Genentech 20 Produkte in der Pipeline. Entscheidend für die kurzfristigen Aussichten ist aber das Asthma-Mittel Xolair. Bekommt dieses Medikament wie erhofft Ende 2000 oder Anfang 2001 die Zulassung erteilt, ist das laut Analysten der Schlüssel für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft für Genentech. Die Börsianer zeigten sich aber schon jetzt zufrieden und hievten im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag die Aktien von 45,65 auf 50,50 Dollar.
Ebenfalls zufrieden äußerten sich Analysten zu den von Biogen vorgelegten Ergebnissen. Auch hier entsprach der von 41 auf 46 Cents je Aktie gestiegene Gewinn genau den Erwartungen. Ähnlich wie bei Genentech überzeugte Biogen mit Erfolgen bei seinem wichtigsten Produkt Avonex. Der Umsatz des Multiple Sklerose-Mittels stieg um 26 Prozent auf 220 Millionen Dollar. Aber auch bei Biogen hängt die weitere Entwicklung von den Erfolgen mit den in der Pipeline steckenden Medikamenten ab. Besonders dem Mittel gegen Schuppenflechte, Amevive, trauen Analysten Umsätze von über eine Milliarde Dollar jährlich, und damit Blockbuster-Potenzial zu.
Hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse
Neben den überlebenswichtigen Erfolgen bei neuen Produkten bleibt damit eigentlich nur ein Problem für die Biotechaktien bestehen. Und zwar sind das die trotz des verbuchten Kursrutsches noch immer hohen Bewertungen. So steht bei Genentech einem voraussichtlichen Umsatz in diesem Jahr von rund zwei Milliarden Dollar eine Marktkapitalisierung von über 26 Milliarden gegenüber. Nur wenig besser sieht es bei Biogen aus: Hier beträgt das Verhältnis von Umsatz (rund eine Milliarde Dollar) und Marktkapitalisierung (rund 9,3 Milliarden Dollar) in etwa 1:9. Diese Relationen dürften jeden Kursanstieg, der über eine Kurserholung hinausgeht, vorerst erschweren.
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gruß
proxi
Gute Nachrichten aus dem Biotechsektor
13. April 2001 Das Schlimmste scheint zunächst ausgestanden - auch bei den US-Biotechnologieaktien. Darauf deuten zumindest die neuesten Quartalszahlen von Genentech und Biogen hin. Beide Branchenvertreter erfüllten die Erwartungen der Analysten und überzeugten mit guten Absatzzahlen bei ihren wichtigsten Medikamenten.
Von besonders wichtiger Bedeutung waren dabei die Zahlen von Genentech. Gilt das älteste Biotechunternehmen der Welt doch als Leitfigur für den gesamten Sektor. Und dieser Leitfunktion wurde die Gesellschaft gerecht. Das Ergebnis fiel mit einem Gewinn je Aktie von 17 Cents nach 14 Cents im Vorjahr zwar ebenso wie die Gesamtjahresprognose von einem Ergebnisplus zwischen 20 und 25 Prozent lediglich exakt wie von Analysten vorhergesagt aus. Aber dafür überzeugten die Umsatzzahlen mit den beiden wichtigen Krebsmedikamenten Rituxan und Herceptin um so mehr. So explodierte der Umsatz mit Rituxan in den ersten drei Monaten förmlich von 85,1 auf 172,1 Millionen Dollar, während der Umsatz von Herceptin von 68,7 auf 81,4 Millionen Dollar vorankam.
Entscheidend ist die Produkt-Pipeline
Dass sich das Ergebnis trotz dieser Erfolge nicht besser entwickelte als erwartet, hängt mit den hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung zusammen. Diese sollten sich langfristig aber bezahlt machen. Immerhin hat Genentech 20 Produkte in der Pipeline. Entscheidend für die kurzfristigen Aussichten ist aber das Asthma-Mittel Xolair. Bekommt dieses Medikament wie erhofft Ende 2000 oder Anfang 2001 die Zulassung erteilt, ist das laut Analysten der Schlüssel für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft für Genentech. Die Börsianer zeigten sich aber schon jetzt zufrieden und hievten im nachbörslichen US-Handel am Donnerstag die Aktien von 45,65 auf 50,50 Dollar.
Ebenfalls zufrieden äußerten sich Analysten zu den von Biogen vorgelegten Ergebnissen. Auch hier entsprach der von 41 auf 46 Cents je Aktie gestiegene Gewinn genau den Erwartungen. Ähnlich wie bei Genentech überzeugte Biogen mit Erfolgen bei seinem wichtigsten Produkt Avonex. Der Umsatz des Multiple Sklerose-Mittels stieg um 26 Prozent auf 220 Millionen Dollar. Aber auch bei Biogen hängt die weitere Entwicklung von den Erfolgen mit den in der Pipeline steckenden Medikamenten ab. Besonders dem Mittel gegen Schuppenflechte, Amevive, trauen Analysten Umsätze von über eine Milliarde Dollar jährlich, und damit Blockbuster-Potenzial zu.
Hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse
Neben den überlebenswichtigen Erfolgen bei neuen Produkten bleibt damit eigentlich nur ein Problem für die Biotechaktien bestehen. Und zwar sind das die trotz des verbuchten Kursrutsches noch immer hohen Bewertungen. So steht bei Genentech einem voraussichtlichen Umsatz in diesem Jahr von rund zwei Milliarden Dollar eine Marktkapitalisierung von über 26 Milliarden gegenüber. Nur wenig besser sieht es bei Biogen aus: Hier beträgt das Verhältnis von Umsatz (rund eine Milliarde Dollar) und Marktkapitalisierung (rund 9,3 Milliarden Dollar) in etwa 1:9. Diese Relationen dürften jeden Kursanstieg, der über eine Kurserholung hinausgeht, vorerst erschweren.
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gruß
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