Hydroponik ist eine Art des Gartenbaus, bei welchem die Pflanzen nicht in Boden gepflanzt werden, sondern in einer Nährlösung.
GrowGeneration wurde im Jahr 2014 gegründet und ist mittlerweile der größte Hydroponik-Lieferant in den USA mit 36 Einzelhandels- und Vertriebszentren. Die Produkt-Palette von GrowGeneration ist umfangreich - im Sortiment befinden sich organische Nährstoffe und Böden, Beleuchtungstechnik sowie Hydroponik-Ausrüstung.
Das Unternehmen nutzt mehrere Vertriebswege, um die Produkte an den Kunden zu verkaufen. Zum einen ist das Unternehmen im B2C und B2B Bereich tätig. Zum anderen expandiert das Unternehmen stark und öffnet neue Filialen. Im Oktober 2020 hatte GrowGeneration beispielsweise noch acht Filialen weniger als im Dezember 2020 (28 vs. 36). Neben den Geschäften betreibt GrowGeneration auch eine E-Commerce-Plattform, über welche Kunden die Produkte online bestellen können.
GrowGeneration ist nicht abhängig von einem Produkt. 27 % des Umsatzes wird mit Nährstoffen für Pflanzen, 21 % mit Beleuchtungstechnik und 14 % mit Tools für die Umweltkontrolle erwirtschaftet. Ein Faktor, der für Planbarkeit und wiederkehrende Einnahmen sorgt, ist, dass 60 % der Produkte Konsum-Produkte sind. Nährstoffe, Garten-Tools, Kultursubstrate und dergleichen werden von Kunden immer wieder benötigt. Dies macht das Geschäftsmodell attraktiv, denn der Produktlebenszyklus der meisten GrowGeneration-Produkte ist relativ lang, während der Kundenrückkaufzyklus relativ kurz ist. Dies führt dazu, dass das Geschäft stabil ist, aber einen relativ geringen Kapitaleinsatz benötigt.
Der Umsatz von GrowGeneration ist in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 115,38 % gestiegen. Der Gewinn je Aktie stieg im gleichen Jahr um durchschnittlich 47,36 %. Das Unternehmen war im Jahr 2019 das erste Mal profitabel und hat mit einer Nettogewinnmarge von 2,36 % gearbeitet.
GrowGeneration hat ein Marken-Portfolio erworben und startet nun ein Eigenmarken-Programm, um die Margen zu verbessern. Das Programm läuft bereits seit dem vierten Quartal 2019. Laut des Managements könne man mit dem Programm hochqualitative Produkte zu geringeren Preisen als Konkurrenten anbieten. Des Weiteren arbeitet GrowGeneration an den Vertriebskanälen. Im Jahr 2018 hat das Unternehmen HeavyGarden.com übernommen und den Namen zu GrowGen.Pro geändert. Diese Operation dient als Basis für die Multi-Channel-Vertriebsstrategie von GrowGeneration. Kunden sollen entscheiden können, ob sie die Produkte im Geschäft abholen oder geliefert bekommen wollen. GrowGeneration verspricht sich von diesem Schritt vor allem professionelle Züchter als Kunden zu gewinnen. Außerdem kann sich durch die E-Commerce-Website ein treuer Kundenstamm aufgebaut werden, denn zu Produkten werden Videos, Blogs und Artikelbeiträge generiert.
Ein weiterer Katalysator für GrowGeneration könnte der momentan leicht aufflammende Cannabis-Boom sein. Unter Joe Biden dürfte die Legalisierung weitergehen, was manche Cannabis-Unternehmen dazu anregen könnte, weitere Kapazitäten auszubauen. GrowGeneration ist nicht abhängig von diesem Geschäftszweig, hat allerdings Produkte im Sortiment, die von Cannabis-Unternehmen benötigt werden. Dies könnte sich m.E. günstig auf GrowGeneration auswirken.
Ein weiterer Faktor, der die Aktie in den kommenden Jahren treiben dürfte, ist die noch relativ geringe Analysten-Coverage.
Vom derzeitig optisch hohen KGV sollte man sich meiner Meinung nach nicht allzu sehr abschrecken lassen - bei den enormen Wachstumsraten spielt auch ein dreistelliges KGV keine Rolle, wenn man langfristig denkt.
Der derzeitige Rücksetzer bietet meiner Meinung nach eine tolle Einstiegsmöglichkeit in den Wert, wenngleich man hier freilich mit starken Kursschwankungen klarkommen sollte.