Gratis war Gestern!!!!!!

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calexa:

Gratis war Gestern!!!!!!

 
02.05.02 11:48
Die Werbeflaute macht E-Mail-Diensten wie Yahoo oder Web.de zu schaffen. Mit kostenpflichtigen Services wollen die Anbietern die Krise überwinden. Doch der Großteil der User will für E-Mails nicht zahlen.

Eigentlich hatte Terry Semel Grund zur Freude. Als der Yahoo-Chef Mitte Januar die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr vorlegte, konnte er Umsatz- und Ergebnisziele leicht nach oben korrigieren.

Was Semel dann aber zu Protokoll gab, klang nicht gerade optimistisch: "Es sieht zwar so aus, als wenn der Markt seinen Boden gefunden hat, doch stellen wir auch noch keine Zeichen für eine Erholung fest."

Die Aussagen sind bezeichnend für die krisengeschüttelte Internet-Branche. Nach wie vor stehen Web-Portale wie Yahoo unter Druck. Vor allem der massive Einbruch auf dem Werbemarkt bereitet den Anbietern Probleme. Die Agenturen kündigten an, die Ausgaben für Anzeigen bestenfalls auf dem Vorjahreslevel zu stabilisieren. Nun rächt sich die Abhängigkeit der Angebote vom Anzeigengeschäft.

Anbieter wie Yahoo, Web.de oder GMX arbeiten derzeit fieberhaft daran, diese Abhängigkeit zu verringern. Dabei profitieren gerade die Mail-Dienste vom Umstand, dass sie den Usern eine Dienstleistung anbieten können.

Reine Content-Provider haben es schwerer, die vormaligen Gratis-Inhalte plötzlich kostenpflichtig ins Netz zu stellen. Mail-Dienste dagegen können ihr Angebot durch Premiumdienste mit Nutzwert anreichern und so zumindest theoretisch die Einführung von Bezahldiensten glaubhaft begründen.

Der Trend zum Pay-per-Service-Angebot ist derzeit bei allen Mail-Anbietern zu beobachten. Yahoo will den Umsatzanteil der Werbung bis 2004 von derzeit 70 Prozent auf 50 bis 60 Prozent senken. Neben E-Commerce, Internet-Zugängen und Geschäftskundenservice sollen bezahlte Dienste bei der Umstellung eine zentrale Rolle spielen.

Schon jetzt müssen US-Kunden für einige Leistungen in die Tasche greifen. 29,99 Dollar zahlt der User, wenn er seinen Yahoo-Account auf ein E-Mail-Programm wie Outlook umleiten möchte. Neue Funktionen sollen die Preiseinführung versüßen: Die bisherige Begrenzung der Attachements erhöht sich von 1,5 Megabytes auf fünf und es werden keine lästigen Werbebotschaften in die Mail integriert.
(Quelle: www.manager-magazin.de)

So long,
Calexa
calexa:

Teil 2

 
02.05.02 11:50
Yahoo Deutschland kündigte an, im Laufe des Jahres ebenfalls kostenpflichtige Angebote mit Neuerungen im technischen und redaktionellen Bereich auf den Markt zu bringen. Dazu passt die am Montag verkündete Kooperation mit der Fifa. So können Fußballfans auf der von Yahoo betriebenen Web-Seite www.fifaworldcup.com die Highlights der WM 2002 im Internet sehen – gegen Aufpreis.

Auch Web.de will 2002 mit neuen Angeboten die Bezahldienste zur dritten Ertragssäule neben Werbung und E-Commerce ausbauen. "Hier liegt ein extrem hohes Potenzial", sagte Richard Berg, Investor Relations Manager bei bei dem Karlsruher Unternehmen. Das aktuelle kostenpflichtige Club-Angebot kombiniert unter anderem klassische Mail-Angebote mit Fax- oder SMS-Diensten.

Der Mail-Service GMX hat ebenfalls ein kostenpflichtiges Angebote im Programm. Der Pro-Mail-Tarif bietet mehr Speicherplatz, SMS und Werbfreiheit. Zuletzt wurde das Paket Ende April mit weiteren Features aufgestockt.

Analysten geben sich optimistisch

Allerdings ist der Anteil an zahlenden Usern bei GMX äußerst gering. Von insgesamt 11 Millionen angemeldeten Teilnehmern nutzen nur 35.000 Pro-Mail. Auch Yahoo tut sich schwer mit der Integration von kostenpflichtigen Services. Die Einführung neuer Tarife und Angebote wird meistens von Protesten geiziger Nutzer begleitet.

An der Börse wird der neue Strategiekurs überwiegend positiv beurteilt. Mary Meeker, Star-Analystin bei Morgan Stanley, rief unlängst die Wende für die angeschlagene Internet-Branche aus und begründete ihre Prognose unter anderem mit dem Paradigmenwechsel bei Yahoo zu Gunsten von Bezahlangeboten. Ein anderer Wall-Street-Experte hingegen beurteilte die Einführung von Bezahlangeboten kritisch: "Yahoo wird eventuell einige Kunden abschrecken, die an den kostenfreien E-Mail-Dienst gewöhnt sind."

Jens Schott, Analyst für Telekommunikations- und Medienwerte bei der BHF-Bank, gab sich gegenüber manager-magazin.de optimistisch: "Die Erfolgsaussichten sind gut, zumal in der Branche ein Konsens über die Verfahrensweise herrscht. Freie Angebote werden aussterben."

Über 50 Prozent wollen nicht zahlen

Die User selbst stehen der Entwicklung unterschiedlich gegenüber. Nach einer aktuellen Studie des Hamburger Marktforschungsinstitutes Fittkau & Maaß wollen über 50 Prozent zwar nach wie vor nicht für Internetdienste jeglicher Art zahlen. Doch der Trend entwickelt sich zu Gunsten der Mail-Anbieter. "Die grundsätzliche Ablehnung gegen Bezahlangebote sinkt. Die öffentliche Diskussion zu diesem Thema trägt zur Akzeptanz bei", erklärte Susanne Fittkau gegenüber manager-magazin.de.

Zwischen einzelnen Nutzergruppen gibt es zudem deutliche Unterschiede in Sachen Zahlungsbereitschaft. So sind männliche, ältere User, die das Web auch beruflich nutzen, eher bereit für nutzwerte Services wie E-Mail oder SMS zu zahlen.

So long,
Calexa
calexa:

Teil 3

 
02.05.02 11:51
Innovationen sollen der Online-Werbung auf die Beine helfen

Trotz der Richtungsänderung zum Bezahldienst bleibt Online-Werbung weiterhin die zentrale Einnahmequelle für die Mail-Services. Bis sich die kostenpflichtigen Angebote etabliert haben, wird es noch eine Weile dauern. Bis dahin bleibt Reklame das wichtigste Finanzierungselement der Anbieter. So geht der Analyst Jeffrey Fieler von Bear Stearns davon aus, dass Werbung im laufenden Jahr zwei Drittel des Umsatzes des Internet-Portalbetreibers Yahoo ausmachen wird.

Deswegen arbeiten die Portale parallel zur Einführung von Bezahldiensten an innovativen Werbekonzepten, um dem Markt frischen Schwung zu geben.

Neue Standards für die Online-Werbung

Zudem entwickelt die Branche neuen, praxisnahe Maßstäbe für den Online-Werbemarkt. Im Mai 2001 gründeten mehrere große Internet-Unternehmen die Arbeitsgemeinschaft Internet Research e.V. (AGIREV), um Studien und Forschungsprojekte in den Bereichen Online-Nutzung und Werbeträgerleistung von Websites auf den Weg zu bringen.

In jedem Fall werden die bisherigen Gratis-Services verändert aus der aktuellen Krise hervorgehen – wenn sie überhaupt überleben. Der User wird seine Nutzungsgewohnheiten umstellen müssen.

Denn was für die Mail-Services gilt, betrifft beispielsweise auch reine Informationsangebote die sich bis dato nur über Reklame finanziert haben. Insofern gilt für das Web mittelfristig, was im normalen Alltag bereits Gang und Gebe ist: Ohne Moos, nichts los.

So long,
Calexa
www.carstenlexa.de
calexa:

up o.T.

 
02.05.02 17:37
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