Ja, GFG war lange ein Kandidat, bei dem eine Insolvenz realistisch im Raum stand. Aber genau deshalb finde ich es wichtig, das Unternehmen heute zu betrachten und nicht das GFG von vor zwei Jahren. Der entscheidende Unterschied:
Sie haben inzwischen sehr viel von dem umgesetzt, was ein Unternehmen tun muss, um eben nicht in der Insolvenz zu landen.
Die Kostensenkungen sind nicht kosmetisch, sondern strukturell tiefgreifend, sowohl in den Regionen als auch im HQ.
Die operative Profitabilität hat sich deutlich verbessert und das in einem schwachen Marktumfeld für Online-Modehändler.
Der Cashburn wurde in mehreren Quartalen hintereinander spürbar reduziert.
Das Entfernen der defizitären Einheiten war ein notwendiger Befreiungsschlag. Das schwächt die Größe, aber stärkt die Überlebensfähigkeit.
Damit steht GFG heute nicht mehr „kurz vor der Pleite“, sondern an einem Punkt, an dem das Überleben inzwischen überwiegend von der Umsatzstabilisierung abhängt – und nicht mehr vom reinen Kostenproblem.
Und genau das war auch mein Punkt in meinem ursprünglichen Beitrag:
Wenn es ihnen gelingt, den Umsatz auf einer profitablen Basis zu stabilisieren oder in 2026 sogar zu steigern, dann kippt das Bild sehr schnell. Ich glaube, dass hat das Management auch sehr gut verstanden und arbeitet massiv an genau dieser Stellschraube.
Und nochmal zum Thema Bewertung:
Wir stehen aktuell bei einem Niveau, bei dem der Markt ein komplettes Scheitern praktisch einpreist.
Genau darin liegt die asymmetrische Chance: Das Unternehmen muss nicht plötzlich wachsen wie verrückt. Es reicht, nicht zu sterben und den Umsatz langsam aber sicher zur stabilisieren – und genau dafür hat GFG in den letzten Quartalen sehr viel getan.