"Genug von Aktien - aber immer nur für drei Wochen

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"Genug von Aktien - aber immer nur für drei Wochen

 
01.07.01 21:12
"Genug von Aktien - aber immer nur für drei Wochen"

Schauspieler, Profisportler, TV-Moderatoren und Politiker geben Einblick in ihre Depots

Hans Eichel, Bundesfinanzminister
Die Entscheidung, wie man sein Geld anlegt, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Ich denke, sie sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Meine Anlagestrategie ist vermutlich eher konservativ. Ich spekuliere nicht und wünsche mir eher mittel- und langfristig kalkulierbare Erträge. Deshalb bevorzuge ich sichere Anlageformen, zum Beispiel in Form von Sparbriefen oder Bundesobligationen. Dazu gehört für mich im übrigen auch der Erwerb von Wohnungseigentum - und in Zukunft die Anlagen zur privaten Altersvorsorge, wie sie die Bundesregierung jetzt neu geschaffen hat. ur

Birgit Schrowange, "Extra"-Moderatorin (RTL)

Ich habe am Neuen Markt ganz schön was versenkt. Aber dafür habe ich auch ein paar Mal ein wirklich gutes Händchen gehabt. Mit Adva Optical habe ich zum Beispiel 700 Prozent gemacht. Dafür hatte ich mit Infomatec praktisch einen Totalverlust. Das schlimmste war eigentlich Emprise. Vor dem Boom gekauft, 1000 Prozent im Plus gewesen, nicht verkauft und jetzt 80 Prozent im Minus. In meinem Zockerdepot geht es aber immer nur um kleine Summen. Für die Altersvorsorge habe ich ein Langfristportfolio mit DaimlerChrysler, Telekom, SAP und so. Steht zwar auch im Minus. Aber das sieht in zwei Jahren ganz anders aus. Ich kaufe nicht nach, weil ich durch mein neunmonatiges Kind derzeit andere Ausgaben habe. Dax am Jahresende? Ich sag mal 6500 Punkte. hö

Guido Westerwelle, FDP-Vorsitzender

Zur Börse fallen mir derzeit nur zwei Worte ein: Ärger und Verzweiflung. cs

Frank Busemann, Olympiaheld von Atlanta

Ich hatte zuletzt öfter genug von Aktien. Aber das hält bei mir immer nur drei Wochen an, dann entdecke ich die nächste große Chance. Ich habe mich schon mit elf Jahren an den Käufen meines Vaters beteiligt, habe dann selbst begonnen, an der Börse zu investieren. Meine ersten Werte waren Herlitz Vorzüge und Lufthansa - mein erstes Erfolgserlebnis. Der Nemax ist irgendwie an mir vorbeigerauscht. Als ich den entdeckt habe, war der Zug abgefahren. Ich habe aber jetzt Biodata und Pfeiffer Vacuum eingesammelt - und leider auch Refugium, kurz bevor die richtig einbrachen. Das hat mich in meiner Vermutung bestätigt, ein Kontra-Indikator zu sein. Leider habe ich während der Baisse nicht mit Stopp-Kursen gearbeitet, weil ich damit zuvor mal auf die Fresse gefallen bin. Da hatte ich GPC Biotech für 28 Euro gekauft, die sind bei 25 ausgestoppt worden. Kurz danach standen sie bei 100. So was prägt. Der Dax am Jahresende? 6500 Punkte. hö

Laurenz Meyer, Generalsekretär der CDU

Ich würde derzeit allenfalls in festverzinsliche Wertpapiere und seriöse Standardwerte investieren. Da die Börsenentwicklung die Wirtschaftsentwicklung in der Regel vorwegnimmt, deutet alles darauf hin, dass wir das Tal noch nicht erreicht haben. Die Wachstumsschwäche, die drohende Regierungsbeteiligung der PDS in Berlin und die Signalwirkung auf den Bund tragen schließlich zur Unsicherheit an den Märkten bei. bos

Thomas Helmer, 68-facher Fußball-Nationalspieler

Ich sehe meine Anlage in Aktien langfristig, daher verfalle ich nicht in Panik, wenn es mal nicht so läuft. Allerdings habe ich auch kaum Aktien vom Neuen Markt. Die Dax-Kurse lasse ich mir aufs Handy schicken, ansonsten bekomme ich von der Börse gar nicht viel mit. Hin und wieder experimentiere ich ein wenig, um Erfahrung zu sammeln. Ganz zufrieden bin ich mit der Allianz, das gleichen SAP und Infineon aber leider mehr als aus. Ab und zu arbeite ich auch mit Stopp-Kursen, zum Beispiel bei den volatilen Aktien an der Nasdaq. Da beiße ich bei 20 Prozent minus eben in den sauren Apfel und verkaufe. Mal klappt der Turnaround zwar, oft aber auch nicht. Meine Strategie ist darauf angelegt, auch mal kleinere Gewinne mitzunehmen. Aktien ohne Zukunft verkaufe ich ohne Rücksicht auf Verluste. Was den Dax angeht: Ich bin ein Optimist, von daher tippe ich mal auf 6500 Punkte. hö

Anton Börner, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA)

Privat lege ich mein Geld immer in meiner Firma an. Früher war ich aber mal Devisenhändler an der Wall Street. Ich denke immer langfristig, deswegen würde ich derzeit eher abwarten. Momentan ist nämlich noch nicht klar, wohin die deutsche Politik steuert. Ich sehe es äußerst skeptisch, dass die Sozialdemokraten mit der PDS kungeln. Das könnte auch auf die Aktienkurse Auswirkungen haben - und auf den Arbeitsmarkt sowieso. Auch die Wachstumsentwicklung und die Inflationsrate in Deutschland stimmen mich nachdenklich. Abwarten ist da wohl das Beste. cs

Markus Lanz, RTL-Moderator ("Explosiv")

Ich habe als EMTV-Geschädigter gelernt, mit Stopp-Kursen zu arbeiten. Das hat mich zuletzt bei Infineon gerettet. Die sind kurz vor der Gewinnwarnung aus meinem Depot geflogen. Für 34 Euro, zu dem Kurs hatte ich sie auch zugeteilt bekommen bei der Zeichnung. Das Aktienfieber hat mich eigentlich fast auf der Höhe der Euphorie gepackt. Seitdem geht es ständig bergab. Trotzdem glaube ich, dass ich mit 20 Prozent Miesen sicher noch zu den Gewinnern gehöre. Was mich gerettet hat: Ich habe bis auf EMTV ziemlich konservativ investiert, weil ich nie daran geglaubt habe, dass man über Nacht reich werden kann. Deshalb habe ich zum Beispiel Nokia, Philips, General Electric, EADS oder Microsoft. Was ich nicht habe, ist Philip Morris. Und das ärgert mich, weil ich im Prinzip die richtige Idee hatte. Wie so oft macht man es dann nicht. Wären bis heute rund 100 Prozent gewesen. Am Neuen Markt bin ich nur mit einem Fonds dabei. Neulich habe ich dann eine echte Anlage-Alternative entdeckt. Nennt sich Sparbuch, bringt satte zwei Prozent im Jahr. Das ist doch in diesen Zeiten eine Top-Performance. hö

Jörg Wontorra, Moderator bei SAT 1 ("ran")

Börse? Zurzeit echt eine Katastrophe. Einen so langen Abwärtszyklus habe ich auch noch nicht erlebt, aber Klagen nützt jetzt auch nichts. Im Moment darf man nicht verkaufen, da muss man durchhalten. Das fällt leichter, wenn man langfristig orientiert ist. Das bin ich bei 90 Prozent meiner Werte. Ab und zu habe ich Lust zu gamblen, dann probier ich's mal mit Day-Trading. Aber nicht online. Ich brauche da schon meinen Banker, den ich auch mal zusammenfalten kann, wenn's nicht so läuft. Dafür lässt er dann bei den Gebühren mit sich reden. Am Neuen Markt hat's mich selbstverständlich auch nicht verschont. DCI habe ich bei 45 Euro gekauft, auf Zuruf der Kollegen von n-tv. Der klassische Geheimtipp: Heute stehen sie bei zwei Euro. Mit QSC, dem Sponsor von Werder Bremen, läuft es auch nicht wirklich gut. Da will ich aber noch mal verbilligen, weil ich von deren Konzept überzeugt bin. Auf meiner Watchlist habe ich zurzeit Nokia. Für 23 Euro nehme ich die sofort. hö

Christine Scheel, finanzpolitische Sprecherin der Grünen

Ich habe zur Absicherung meiner Kinder eine Lebensversicherung abgeschlossen, außerdem habe ich einen Bausparvertrag. Das, was ich darüber hinaus anlegen kann, investiere ich in Einzelwerte oder Fonds, aber immer breit gestreut. cs

Sahra Wagenknecht, PDS

Es gibt wichtigere Probleme für mich, als an diesem spekulativen Spiel teilzunehmen, zumal gerade Kleinanleger an der Börse meist den Kürzeren ziehen. Beispiel dafür ist der Neue Markt: Großanleger sind in der Regel frühzeitig ausgestiegen, viele Kleinanleger reagierten zu spät und mussten große Verluste hinnehmen. Außerdem ist es für mich ein Problem, dass die Unternehmen auf Shareholder-Value getrimmt sind und dafür Arbeitsplätze abbauen. Das ändert sich dadurch, indem man keine Aktien kauft, um über diesen Weg den Kapitalismus auszuhebeln. cs

zombi17:

Am besten ist die Grüne

 
01.07.01 21:34
Lebensversicherung und Bausparvertrag !
Das es das noch gibt ! Und ich Troll dachte immer das ist Megaout.
Wenn ich noch Sterne hätte , würde ich dir dafür einen grünen geben.
Gruß Zombi
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