Gefunden bei siteboard.de: ohne Hirn weiterleben?

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Ciao.C:

Gefunden bei siteboard.de: ohne Hirn weiterleben?

 
07.12.08 11:46
www.siteboard.de/cgi-siteboard/board.pl?fnr=1764&read=69316


Hallo Querdenker,

da gebe ich dir in all deinen Punkten völlig recht.
Eine Marktbereinigung wäre längst überfällig, wann nicht jetzt,
dann später, aber dann um so heftiger, um so deftiger.

Ob Rohöl, - Aktien, - Rohstoffhausse oder sonstigen Kursblasen der Vergangenheit,
kam nur aus billigen Kredit.
Die Banken haben diese Finanzmisere der heutigen Finanzkrise zu tragen, und zu verantworten.
Riesigengroße billige Kreditvolumen haben die Finanzmärkte total aus der Bahn geworfen, und die Z-Banken gießen immer weiter im großen Stiel immer weiteres billiges Geld der Finanzmärkte nach, wie Öl ins Feuer, so nach dem Motto:
Sie führen ein unbekanntes Finanzmanöver aus, um zu Retten was zu Retten wäre.
Aber, ob dieses Finanzmanöver gelingen wird, steht auf einem anderen Blatt, vermutlich wird alles, wie so üblich, scheitern.
Bin vorerst überzeugt: Rette sich wer kann, rettet euch aus den Finanzmärkten heraus,
billiges Geld war gestern, leichte Kredite wurden aus den Börsen abgezogen, und die kommen nicht mehr. Die Kredite der Banken bleiben aus, weil die Banken kein Geld in den Kassen mehr haben. Jetzt muss zuerst wieder ehrliches Geld verdient werden, damit sie wieder Kredite vergeben werden können, und das Dauert sicherlich, viele, ja sehr viele Jahre.
Aber, solange kann die Industrie nicht warten.
Somit wird also noch viel Ungemach, und ein Unglück nach dem anderen Unglück folgen, und auf den Finanzmärkten geschehen. Die Finanzschäden werden Summa summarum immer höher und größer ausfallen.
In naher Zukunft gehen die Börsen sicherlich noch tiefer auf Tauchfahrt, auch weiterhin bergab.

Merke: Solange die Vergabe leichter Kredite stockt, wird es keine steigenden Börsenkurse geben.

Wer jetzt meint er müsse unbedingt ins Aktiengeschäft einsteigen, hat die Zeichen der Zeit schlichtweg, nicht erkannt.

Noch was:
Kann man ohne Hirn weiterleben?
Jawohl, es geht:
Tausende arbeitslose Banker, können es uns bestätigen. *g*
Ciao.C:

Hallo Querdenker,

 
07.12.08 14:19
Hallo Querdenker,

da gebe ich dir in all deinen Punkten völlig recht.
Eine Marktbereinigung wäre längst überfällig, wann nicht jetzt,
dann später, aber dann um so heftiger, um so deftiger.

Ob Rohöl, - Aktien, - Rohstoffhausse oder sonstigen Kursblasen der Vergangenheit,
kam nur aus billigen Kredit.
Die Banken haben diese Finanzmisere der heutigen Finanzkrise zu tragen, und zu verantworten.
Riesigengroße billige Kreditvolumen haben die Finanzmärkte total aus der Bahn geworfen, und die Z-Banken gießen immer weiter im großen Stiel immer weiteres billiges Geld der Finanzmärkte nach, wie Öl ins Feuer, so nach dem Motto:
Sie führen ein unbekanntes Finanzmanöver aus, um zu Retten was zu Retten wäre.
Aber, ob dieses Finanzmanöver gelingen wird, steht auf einem anderen Blatt, vermutlich wird alles, wie so üblich, scheitern.
Bin vorerst überzeugt: Rette sich wer kann, rettet euch aus den Finanzmärkten heraus,
billiges Geld war gestern, leichte Kredite wurden aus den Börsen abgezogen, und die kommen nicht mehr. Die Kredite der Banken bleiben aus, weil die Banken kein Geld in den Kassen mehr haben. Jetzt muss zuerst wieder ehrliches Geld verdient werden, damit sie wieder Kredite vergeben werden können, und das Dauert sicherlich, viele, ja sehr viele Jahre.
Aber, solange kann die Industrie nicht warten.
Somit wird also noch viel Ungemach, und ein Unglück nach dem anderen Unglück folgen, und auf den Finanzmärkten geschehen. Die Finanzschäden werden Summa summarum immer höher und größer ausfallen.
In naher Zukunft gehen die Börsen sicherlich noch tiefer auf Tauchfahrt, auch weiterhin bergab.

Merke: Solange die Vergabe leichter Kredite stockt, wird es keine steigenden Börsenkurse geben.

Wer jetzt meint er müsse unbedingt ins Aktiengeschäft einsteigen, hat die Zeichen der Zeit schlichtweg, nicht erkannt.

Noch was:
Kann man ohne Hirn weiterleben?
Jawohl, es geht:
Tausende arbeitslose Banker, können es uns bestätigen. *g*
Ciao.C:

Das Öl ist ja wirklich billig geworden...

 
07.12.08 14:38
Der Trebuchet war das größte Geschütz des Mittelalters, vor der Erfindung des Schießpulvers. Er war recht umständlich zu bedienen, hatte keine sehr hohe Feuergeschwindigkeit, aber wer genügend Geduld aufbrachte - und seine Truppen solange versorgen konnte - schaffte es, damit Burgmauern in Trümmer zu legen und einen Sieg zu erringen. In deutschen Landen hieß dieses Gerät Blide oder Pleide - ja , wirklich mit "d". Mit Pleite hatte der Trebuchet nichts zu tun, vielleicht abgesehen von der Tatsache, daß man bei Belagerungen durchaus eine Pleite erleben konnte.

Der Trichet hingegen ist der Chef der Europäischen Zentralbank. Er hat gerade den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte reduziert, die größte Zinssenkung seit Bestehen der EZB. Jetzt ist das Geld billig, es fließt nur so in den Markt. Oder, besser, es könnte fließen, wenn die Banken weniger vorsichtig sein würden. Kredite gibt es nur noch gegen Sicherheiten, Bürgschaften oder Versicherungen. Die Versicherungsprämien sind inzwischen so hoch, daß die gesunkenen Leitzinsen da wenig helfen, denn sie wirken wie extrahohe Sonderzinsen. Unterm Strich hat der Herr Trichet einen Trebuchet auf den Euro abgefeuert. Und ob er damit eine Pleide erlebt oder eine Pleite, muß sich noch herausstellen.

Das Öl ist ja wirklich billig geworden, es kostet weniger als ein Drittel wie noch vor fünf Monaten. So schnell kann das gehen. Daß der Benzinpreis nur um ein paar Groschen herunter gegangen ist, sollte Sie nicht wundern. Jede Tankstelle ist eine Außenstelle des Bundesfinanzministeriums, bei der Sie als Belohnung für die gezahlten Steuern ein paar Liter Treibstoff mitnehmen dürfen. Wie praktisch alles in der Politik - ausgenommen die Flugreisen einer gewissen Bundeskanzlerin - hat der gesunkene Ölpreis einen Sinn. Damit graben die USA so im Vorübergehen dem Iran die Finanzmittel ab. Und Venezuela. Und Rußland, aber Rußland dürfte hinter den Kulissen eine Kompensation erhalten, eine Art Schutz- oder wenigstens Schweigegeld.

Gut ist der niedrige Ölpreis auch für China, die können billig einkaufen und werfen so weniger Dollar auf den Markt. Nur, leider, hat China wenig davon: Da der amerikanische Konsument ebenfalls Pleite ist, kann der leider keine chinesischen Waren mehr kaufen, was den chinesischen Staat vor ein ganz besonderes Dollarproblem stellt: Deren grüne Krätze ist zum größten Teil in US-Staatspapieren angelegt. Dieses Geld kann jedoch nie zurückbezahlt werden, da die US-Regierung hoffnungslos verschuldet ist. Höchstens die Druckerpresse könnte genug Material nachliefern, mit dem Ergebnis, daß die Rückzahlungen nur noch einen Bruchteil des Wertes besitzen. Wirklich liquide ist China nur mit einigen Milliarden Dollar, einem Zehntel bis höchstens einem Sechstel der mittlerweile 1900 Milliarden Dollar, die sie angehäuft haben. Einkaufen kann man nur mit flüssigem Geld...

Was wird China tun? Die "Barmittel" nehmen, um das eigene Volk zu beruhigen, wenn weiterhin die Fabriken schließen? Damit auf Einkaufstour gehen und alles von Bodenschätzen bis Konzernen einsacken, was noch vor dem Untergang des Dollars dafür zu haben ist? Die Armee aufbauen, für den Fall, daß eine Weltmeisterschaft angesetzt werden sollte? Vermutlich von allem ein bißchen.

Auch chinesische Parteifunktionäre sind nicht mehr als das: Parteifunktionäre. Sie sind in einem begrenzten Weltbild ausgebildet, haben sich in der Partei hochgedient und dabei nicht unbedingt Volks- oder gar Weltwirtschaft studiert. Kann ein solcher Parteifunktionär ermessen, welche Macht eine Billion Dollar in US-Staatspapieren darstellen? Es sind finanzpolitische Neutronenbomben, werden sie eingesetzt, stehen im Zielgebiet noch alle Häuser und Fabriken - nur wird darin kaum noch jemand wohnen oder arbeiten.

Es genügt leider nicht am Finanzmarkt zuzuschlagen. So wie die Finanzmärkte auf die reale Wirtschaft durchschlagen, wird ein ökonomischer Angriff mit einer realen militärischen Vergeltung beantwortet. Wer damit beginnt, muß folglich seine Armee in Bereitschaft haben, weil das sterbende Imperium nicht friedlich zusammenbrechen möchte, sondern sich zu einem letzten Rundumschlag aufbäumt.

© Michael Winkler

www.michaelwinkler.de/Kommentar.html
Ciao.C:

Die Geheimnisse der US-Notenbank

2
07.12.08 15:05
Die Geheimnisse der US-Notenbank
von Wolfgang Freisleben, Wien
Entgegen dem allgemeinen Glauben ist die amerikanische «Zentralbank» in Wahrheit eine Geldmaschine für ein privates Bankenkartell, das um so mehr verdient, je höher die Zinsen sind. So nebenbei druckt es billig US-Dollar-Noten und verkauft sie teuer weiter.
Immer wieder steht die «Federal Reserve» beziehungsweise «amerikanische Notenbank» ? gemeinhin als «FED» bezeichnet ? im Blickpunkt, wenn die internationale Finanzwelt gespannt darauf wartet, ob sie die Zinsen verändert oder nicht.
Das Kürzel steht für «Board of Governors of the Federal Reserve System», also die Konferenz der Gouverneure des 93 Jahre alten amerikanischen «Federal Reserve Systems». Darunter ist nicht eine staatliche Nationalbank im herkömmlichen Sinn zu verstehen, sondern ein Zusammenschluss von zunächst fünf und heute zwölf regionalen, über die USA verstreuten Privatbanken, die jeweils den Namen Federal Reserve Bank tragen dürfen und von denen nur ein kleiner Zirkel von Eingeweihten weiss, wem sie gehören. Nur eines ist sicher: Sie gehören nicht dem Staat. Dennoch üben sie die Funktion einer staatlichen Nationalbank aus. Ihre Willensbildung findet im Federal Reserve Board statt, den der Präsident nach aussen repräsentiert und dessen Sitzungen in Washington in einem eigenen, entsprechend imposant gestalteten historischen Gebäude stattfinden. Die wichtigste dieses exklusiven Zirkels von Privatbanken ist die Federal Reserve Bank of New York, die den riesigen Finanzplatz New York kontrolliert.

Privilegien für eine Geldmaschine
Dieses private Bankenkartell verfügt über unglaubliche Privilegien, von denen drei besonders hervorstechen:

?    Mit dem Druck von amerikanischen US-Dollar-Banknoten verwandelt die FED zu minimalen Kosten wertloses Papier in US-Dollar-Noten und leiht diese gegen Schuldverschreibungen an die USA (sowie inzwischen auch an weitere Staaten) und andere Banken. So hat das Kartell im Lauf seiner Geschichte aus dem Nichts Billionen von Forderungen geschaffen, für die es permanent Zinsen kassiert, was einen immerwährenden jährlichen Profit in unvorstellbaren Milliardenhöhen sichert. Dadurch muss sich so nebenbei keine amerikanische Regierung Sorgen um das Staatsdefizit machen, solange die Herren in Nadelstreifen auf der Seite der Regierung stehen und bei Bedarf ? wie gegenwärtig in der Ära Bush zur Finanzierung der Kriege ? jederzeit die Druckerpresse in Gang setzen.
?    Mit dem Zinsprivileg setzt die FED die Höhe der Zinsen selber fest, und es ist einsichtig, dass sie grösstes Interesse daran hat, möglichst hohe Zinsen zu kassieren. Daher reizt sie die Zinshöhe möglichst oft bis zum äussersten aus und verursacht periodisch damit Krisen ? dies ist derzeit der Fall ?, um danach brav als Retter in der Not aufzutreten. Mit den Zinsen wird permanent Kaufkraft von den amerikanischen Bürgern abgeschöpft und zu den FED-Bankiers umverteilt: über Kreditzinsen ebenso wie über die Steuern, die als Zinsen für die riesige Staatsschuld zur FED umgeleitet werden. Mit den ständigen Zinsänderungen verändert die FED daher die Rahmenbedingungen für die grösste Volkswirtschaft der Erde und deren wichtigste Aktienbörse an der New Yorker Wall Street, die als weltweite Leitbörse Signalwirkung für die restlichen Börsen der Welt hat.
?    Um Bankenkrisen wieder stabilisieren zu können, verwaltet die FED Geldreserven ihrer Mitgliedsbanken (die mit 6% pro Jahr verzinst werden), die sie dem Bankensystem bei Bedarf zur Abwehr dieser Krise wieder zur Verfügung stellt. Derzeit ist die FED bemüht, eine weltweite Finanzkrise im Zuge des Crashs im System der amerikanischen Immobilienfinanzierer durch wiederholte Liquiditätszufuhr an die Banken abzuwenden. Da viele US-lmmobilienbanken klugerweise ihre Kreditforderungen zu Wertpapieren gebündelt und ihre Probleme damit an Banken in Europa weitergereicht haben, kamen dadurch auch europäische Banken ins Trudeln.
Doch die FED beziehungsweise ihr früherer Präsident Alan Greenspan hat diese Krise selber provoziert. Denn mit den raschen und geradezu dramatischen Zinssenkungen (nach bis auf 6% völlig überzogenen Leitzinsen) und einer damit verbundenen übermässigen Liquiditätsversorgung der US-Wirtschaft, hatte Greenspan ab 3. Januar 2001 versucht, den gröss­ten Kurssturz an den Börsen seit 50 Jahren zu stabilisieren. Per 25. Juni 2003 hatten die Leitzinsen mit 1% ihr tiefstes Niveau erreicht, was den Banken die Möglichkeit gab, extrem niedrig verzinste Kredite zu vergeben. Dadurch wurden viele Familien in eine «Kreditfalle» gelockt und zu Hauskäufen auf Kredit animiert, die sie sich nur unter den Bedingungen der niedrigen Zinsen leisten konnten.

Krise von der FED provoziert
Ab dem Ende des Zinssenkungszyklus hatte Greenspan ein Problem provoziert, das lawinenartig allmählich immer grösser wurde. Denn ab 30. Juni 2004 erhöhte die FED bis zum 29. Juni 2006 die Leitzinsen zwölf Mal um jeweils 0,25 Prozentpunkte bis auf 5,25%. Diese sind somit jetzt um 525% höher als vor 4 Jahren! Dementsprechend stiegen auch die Zinsen für Immobilienkredite und erreichten ein Niveau, das sich immer mehr Familien nicht mehr leisten können. Da die Sparquote in den USA derzeit negativ ist, die breite Bevölkerung also vorwiegend auf Pump lebt, und Sparbücher kaum eine Rolle spielen, weitet sich die Krise aus. Seit nun ab dem Vorjahr immer mehr Immobilienfinanzierer analog zu ihren Kunden in Zahlungsverzug bei anderen Banken gerieten und Konkurs anmeldeten, war die Krise perfekt und erreichte im August 2007 einen dramatischen Höhepunkt, den die FED und die europäische Notenbank EZB nur mehr durch mehrere Liquiditätsspritzen in das Bankensystem stabilisieren konnten.
Die Liquiditätskrise der Banken hat sich natürlich sofort auf die Börsen übertragen, die generell auf die Zinsbewegungen der FED äusserst sensibel reagieren. Denn steigende Zinsen machen festverzinsliche Wertpapiere als Konkurrenz zu Aktien attraktiver, bremsen die Wirtschaft, sind daher immer Gift für die Börsen und zwingen die Aktienkurse nach unten. So begann der September 2007.

Die Motive der FED-Banken
Um Vorgangsweise und Motive der FED, die manchmal durchaus dubios erscheinen, zu verstehen, ist ein Blick auf die Entstehungsgeschichte hilfreich.
Der Vorschlag zur Etablierung einer Zentralbank stammte von dem deutschen Bankier Paul Warburg. Die durch den Bankrott der Knickerbocker Trust Co. und die bedrohliche Lage der Trust Company of America im Herbst 1907 ausgelöste schwere Finanz- und Bankenkrise riss 243 Banken in den Abgrund, weil es keine Institution gab, die ihnen temporär Geld zur Überwindung ihrer Zahlungsschwierigkeiten zur Verfügung gestellt hätte. Zufällig war diese Krise wenige Monate zuvor von dem Bankier John Pierpont Morgan in einer Rede vor der New Yorker Handelskammer angekündigt worden, verbunden mit dem Ruf nach einer Zentralbank. Die Krise eignete sich bestens zur Unterstützung dieser Forderung. Morgan sollte später bei deren Umsetzung im Hintergrund eine wesentliche Rolle spielen.
Ursprünglich Teilhaber des Bankhauses Warburg in Hamburg, hatte Paul Warburg 1893 während eines Aufenthalts in den USA die Tochter von Salomon Loeb vom New Yorker Bankhaus Kuhn, Loeb & Co. geheiratet, der ihn und seinen Bruder Felix 1902 als Partner in die Bank (1977 zu Lehman Bro­thers fusioniert) holte.
Von der Kuhn-Loeb-Bank grosszügig mit einem Jahressalär von 500 000 US-Dollar ausgestattet, war Paul Warburg nach der Bankenkrise sechs Jahre ausschliesslich damit beschäftigt, eine «Bankreform» mit Einrichtung einer Zentralbank nach Vorbild der Bank of England (die damals noch privaten Bankiers gehörte) zu propagieren und vorzubereiten. Dabei wurde er von Senator Nelson D. Aldrich unterstützt, dem Schwiegervater des ersten amerikanischen Milliardenerben John D. Rockefeller junior, der wiederum als der politische Steigbügelhalter des Bankiers J. P. Morgan in den amerikanischen Kongress bekannt wurde.

Verschwörung im Jagdclub auf Jekyll-lsland
Im November 1910 begab sich schliesslich eine handverlesene Gruppe unter dem Vorwand eines Jagdausfluges in einem Eisenbahnwaggon mit zugezogenen Gardinen in den Jagdclub des Bankiers J. P. Morgan auf Jekyll-Island in Georgia. Auf diesem später als Verschwörung bezeichneten geheimen Treffen gingen Paul Warburg (als Vertreter von Kuhn-Loeb und anderen Banken) und je zwei führende Bankiers von J. P. Morgan (die auch die Interessen der Rothschild-Gruppe wahrzunehmen hatten) und der Rockefeller-Gruppe Senator Aldrich zur Hand, um binnen neun Tagen eine Gesetzesvorlage zu texten, die der überaus eitle Republikaner unbedingt unter seinem Namen in den Kongress einbringen wollte. Anstelle einer Zentralbank war darin aber nur von einer privaten nationalen Reserve-Gesellschaft mit mehreren über Amerika verstreuten Repräsentanzen die Rede, bei denen Geldinstitute, die sich freiwillig anschlossen, Geldreserven für Krisenfälle hinterlegen sollten. Wegen seiner bekannten Verbindungen zum Finanz- und Börsenzentrum an der New Yorker Wall Street scheiterte Aldrich, weil die Mehrheit der misstrauischen Abgeordneten darin zu Recht einen Plan sah, einem kleinen Kreis von mächtigen und untereinander verbundenen Bankiers eine dominierende Stellung und damit enorme Profitmöglichkeiten innerhalb der amerikanischen Wirtschaft zu sichern.
Natürlich liessen sich die Wall Street-Haie nicht so schnell entmutigen und nützten die Präsidentschaftswahlen 1912, um den demokratischen Kandidaten Woodrow Wilson mit üppigen Geldspenden ins Präsidentenamt zu hieven. Nach aussen gab er sich im Wahlkampf noch als Gegner des «Wall-Street-Money-Trusts» und versprach dem Volk ein Geldsystem, das frei von der Herrschaft der internationalen Bankiers der Wall Street sein sollte. Tatsächlich wurde das Zentralbank-Konzept aber von jener Gruppe eingefädelt, die ihrer Macht beraubt zu werden schien.
Die Schiffs, Warburgs, Kahns, Rockefellers und Morgans hatten jedenfalls auf das richtige Pferd gesetzt. Unter dem verharmlosenden Titel «Federal Reserve Act», der angeblich den Wall-Street-Plan einer Zentralbank zunichte machte, schleusten sie die geringfügig umformulierte Gesetzesvorlage von Jekyll-Island über willige Abgeordnete der demokratischen Fraktion mit Unterstützung von Präsident Wilson am 23. Dezember 1913 zur Abstimmung in den Kongress, als viele ahnungslose Abgeordnete bereits ihren Weihnachtsurlaub angetreten hatten und kaum jemand die Gesetzesvorlage zuvor auch tatsächlich gelesen hatte.

Das gigantischste Kartell auf Erden
Die wenigen Abgeordneten, die das üble Spiel durchschauten, fanden kaum Gehör. Der Konservative Henry Cabot Lodge sen. prophezeite in weiser Voraussicht «eine gewaltige Inflation der Zahlungsmittel» und dass «die Goldwährung in einer Flut von nicht einlösbarer Papierwährung» ertrinken werde. Nach der Abstimmung sagte Charles A. Lindberg sen., der Vater des berühmten Fliegers, vor dem Kongress: «Dieses Gesetz etabliert das gigantischste Kartell auf Erden [?], dadurch wird die unsichtbare Regierung der Geldmacht legalisiert sein [?]. Dies ist die verkleidete Aldrich-Gesetzesvorlage [?]. Das neue Gesetz wird Inflation erzeugen, wann immer das Kartell die Inflation wünscht [?].»
Lindberg sollte Recht behalten, wie sich am Beispiel des «Dollar-Privilegs» leicht erkennen lässt. Auch vor der Einrichtung des Notenbank-Systems hatten private Banken Geldscheine gedruckt. In den 1860er Jahren hatte es noch 8000 verschiedene Banknoten gegeben, die von privaten «State Banks» mit besonderer Genehmigung des Staates ausgegeben wurden. Ab 1880 durften noch 2000 Banken eigene Banknoten herausgeben. Ab 1914 aber war es nur mehr das privilegierte Dutzend.
Als der amerikanische Präsident Abraham Lincoln zur Finanzierung des Bürgerkriegs 1861 Geld benötigte und ihm die Kredite der Rothschild-Banken, der traditionellen Kriegs-Financiers, zu teuer waren, unterlief er das Privileg der privaten Banken und liess staatliche Dollarnoten drucken ? den «Greenback». Diese verwegene Tat sollte Lincoln nicht lange überleben. 1865 wurde er von einem Einzeltäter erschossen, der seinerseits auf der Flucht gleichfalls erschossen wurde. Lincolns Nachfolger Andrew Johnson stellte aus unerfindlichen Gründen die Banknotenproduktion ein.
Der nächste Präsident, der das Geldmonopol wieder dem Staat unterordnen wollte, war John F. Kennedy. Davor war die Bank of England, die eigentlich Vorbild für die Zentralbank in den USA hätte sein sollen, bereits 1946 verstaatlicht worden.

Kennedy wollte FED entmachten
Wenige Monate vor seiner Ermordung soll John F. Kennedy laut Aussage einer Zeugin von seinem Vater Joseph Kennedy im Oval Office des Weissen Hauses angeschrieen worden sein: «Wenn du das tust, bringen sie dich um!» Doch der Präsident liess sich von seinem Plan nicht abbringen. Am 4. Juni 1963 unterzeichnete er die «Executive Order Number 111 110», mit der er die frühere «Executive Order Number 10289» ausser Kraft setzte, die Herstellung von Banknoten wieder in die Gewalt des Staates zurückbrachte und damit das exklusive Kartell der Privatbanken weitgehend entmachtete. Als bereits rund 4 Milliarden US-Dollar kleine Noten unter der Bezeichnung «United States Notes» der Geldzirkulation zugeführt worden waren und in der Staatsdruckerei grössere Noten auf die Auslieferungen warteten, wurde Kennedy am 22. November 1963, also 100 Jahre nach Lincoln, ebenso von einem Einzeltäter erschossen, der seinerseits gleichfalls erschossen wurde. Sein Nachfolger hiess Lyndon B. Johnson. Auch dieser stellte aus unerfindlichen Gründen die Banknotenproduktion ein. Die zwölf Federal-Reserve-Banken liessen die Kennedy-Scheine umgehend aus dem Verkehr ziehen und gegen ihr eigenes Schuldgeld austauschen.
Mit dem Monopol zur unbegrenzten Geld-Produktion verfügt das Banken-Kartell des Federal Reserve Systems über eine gigantische Geldmaschine, mit der es Jahr für Jahr prächtig verdient. Wer dahintersteht, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Denn es muss unterschieden werden zwischen den Eigentümerbanken und den einfachen Mitgliedsbanken, die Geldreserven einlegen, um notfalls damit wieder gerettet zu werden. Die Federal Reserve Bank of New York hat vor einigen Jahren wenigstens die Namen dieser «einfachen», aber ansonsten rechtlosen Mitgliedsbanken veröffentlicht. Diese erhalten eine jährliche Verzinsung von 6% auf ihre Einlagen. Doch die Höhe ihrer Anteile wird ebenso geheimgehalten wie die Eigentümer der anfangs nur drei, heute elf weiteren regionalen Federal-Reserve-Banken.

Vorwürfe nach dem Börsenkrach 1929
Den ihm angebotenen ersten Vorsitz des Federal Reserve Board lehnte Paul Warburg als eben erst (1910) eingebürgerter deutscher Jude mit unüberhörbarem deutschem Akzent knapp vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs gegen Deutschland ab. Er wurde jedoch Mitglied des Aufsichtsrates wie auch des mächtigen Council on Foreign Relations, das bis heute als Brutstätte amerikanischer Spitzenpolitiker und FED-Banker gilt.
Seine jahrelange Bemühung um die Gründung des amerikanischen Notenbank-Systems brachte ihm indes nicht nur Geld und Ehre in der Hochfinanz ein, sondern auch die schlimmste Erfahrung seines Lebens. Er forderte 1928 vergebens eine Beschränkung des Geldumlaufs, um die an den Goldrausch von einst erinnernde Spekulation an der Börse zu bremsen. Doch die wenigsten wollten auf ihn hören und nannten ihn «Kassandra der Wall Street». Nach dem Börsenkrach im Oktober 1929 wurde er zur Zielscheibe von Leuten, die ihr Vermögen verloren hatten. Gerüchte, Broschüren und Artikel bezeichneten ihn, der versucht hatte, Finanzkatastrophen vorzubeugen, als den «unamerikanischen Urheber» der damaligen Börsenpanik. Formulierungen wie «Paul Warburg stundete mit seiner Bande das Federal Reserve System, um Amerikas Finanzen in jüdische Hand zu bringen und Amerika bis zum Zusammenbruch auszusaugen» waren an der Tagesordnung und setzten sich in Legenden bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Verbittert über die Angriffe starb er 1932.
Doch auch nach Warburg entstanden immer wieder wirtschaftliche Rezessionen und Kursstürze an der New Yorker Börse (mit gleichartigen Auswirkungen auf alle übrigen Weltbörsen), denen Zinserhöhungen des Federal Reserve System vorangegangen waren: 1936?1937 fielen die Aktienkurse um 50%, 1948 um 16%, 1953 um 13%, 1956 um 13%, 1957 um 19%, 1960 um 17%, 1966 um 25%, 1970 um 25%. Später folgten der Börsen-Crash im Oktober 1987, Kursstürze 1990, 1992, 1998 und zuletzt die schwere Baisse vom April 2000 bis März 2003 sowie die aktuelle Krise im August/September 2007, deren Auswirkungen ungewiss sind.
Heute wird kolportiert ? aber offiziell nicht bestätigt ?, dass die Rockefeller-Bankengruppe gegenwärtig 22% der Aktien der Federal Reserve Bank of New York und 53% der Anteile am gesamten Federal Reserve System hält. Die Bank of Japan als grösster Käufer von US-Staatsanleihen hält angeblich 8%. Den rein amerikanischen Banken insgesamt werden Anteile von 66%, den alten europäischen Bankhäusern 26% (darunter 10% Rothschild-Banken) zugeschrieben. ?

Quelle: International III/2007

http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/...eimnisse-der-us-notenbank/
http://www.zeit-fragen.ch/fileadmin/templates/...agen/img/zf-logo.gif
Ciao.C:

Die US-Notenpresse laufen lassen, wie einst Hitler

2
07.12.08 15:25
Die US-Notenpresse laufen lassen, wie einst Hitler es tat ?
Die Inflation steigt weltweit
von William A.M. Buckler, The Privateer, Australien
gr. William Buckler erklärt in seinem ­Artikel zentrale Mechanismen des gegenwärtigen globalen Wirtschaftssystems. Dieses System ermöglicht letztlich die Privatisierung astronomischer Gewinne für eine kleine Finanzelite, während die Verluste «sozialisiert» werden, also von der Allgemeinheit getragen werden sollen. So scheinen auch die gegenwärtigen Massnahmen zur Bewältigung der «Kreditkrise» (Konjunkturprogramm, Steuer­erleichterungen, Geldmengenausweitung, Geldspritzen und Monetisierung von Verlusten und Kreditausfällen durch die Zentralbanken) in erster Linie dazu zu dienen, die grossen Geschäftsbanken, ­Risikoversicherer und Hedge-Fonds vor den Konsequenzen ihres an Betrug grenzenden Geschäftsgebarens zu retten. Die Rechnung dafür zahlen wir Bürger in Form einer galoppierenden Inflation, durch die der Prozess einer gigantischen Umverteilung von arm zu reich noch weiter angekurbelt wird. Das wertlose (Papier-) Geld fliesst zu den Bürgern, die Sachwerte wandern zu den ­Investmentbanken und Hedge-Fonds. Die von jeglichem realen Wirtschaften völlig abgehobene Finanzindustrie soll ungeschoren bleiben. Längst stellt sich die Aufgabe, eine Rückkehr zu einem ehrlichen Wirtschaften einzufordern und insbesondere die gesunde und produktive mittelständische Wirtschaft vor einem Raubtierkapitalismus zu schützen, der letztlich die Lebensgrundlagen der Menschen und die Rechtsstaatlichkeit zu zerstören droht. Anlass zur Hoffnung geben die sich mehrenden Signale, dass viele Länder (in Asien, Südamerika, aber auch in Europa) immer weniger bereit sind, den Verheissungen der globalisierten Finanzindustrie Glauben zu schenken und sich von deren Ausbeutungssystem abkoppeln wollen.

Die Verbraucherpreise steigen überall auf der Welt. Die Geschwindigkeit des Anstiegs ist unterschiedlich, an manchen Orten schneller, an manchen Orten langsamer, aber sie steigen überall. Zukünftig werden diese Preise noch viel stärker steigen als derzeit.

Gültige Begriffsbestimmungen sind der Schutz des Wissens
Diesen bevorstehenden globalen Ereignissen liegt eine gigantische «Rattenfängerei» zugrunde ? begangen 1936 von Lord Keynes ?, die die historische Definition des Begriffes der Inflation weg von der Zunahme der im Umlauf befindlichen Geldmenge hin zu Preisen verschoben hat!
Nach Keynes gäbe es keine Inflation, wenn die Preise nicht steigen würden. Inflation gäbe es nur, wenn zu beobachten sei, dass die Preise (in Geld) für Güter stiegen. Dieser Trick verlagerte den Fokus der Aufmerksamkeit weg von der wirtschaftlichen Ursache hin zu dem Symptom. Die Aufmerksamkeit wurde von der Zunahme der Geldmenge abgelenkt, die überall und immer die wirkliche Ursache für steigende Preise (in Geld) ist. Seit mehr als drei Generationen haben Regierungen und Zentralbanken die umlaufende Geldmenge aufgebläht und gleichzeitig vergebliche Versuche unternommen, den wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer selbstgeschaffenen Inflation entgegenzuwirken. Sie haben Preiskontrollen, Rationierungen, zusätzliche Regulierungen, höhere Steuern und sogar Subventionen eingesetzt, um einige hohe Preise zum Sinken zu bewegen. Als dies alles nichts half, haben sie sich darauf verlegt, die Bücher zu fälschen, indem sie alle unbequemen Preissteigerungen ignoriert haben.
Es ist eine fundamentale Wahrheit, dass man, um eine Wirkung zu ändern, deren ­Ursache ändern muss. Das ist der Kern des ersten Gesetzes der Kausalität ? des Gesetzes von Ursache und Wirkung. Wenn man nicht will, dass die Preise (in Geld) steigen, darf man vor allem nicht die Geldmenge erhöhen.
Die einzige gültige Definition von «Inflation» ist die Zunahme der Geldmenge. Deflation ist eine Abnahme der Geldmenge. So einfach ist das.

Theorie und Geschichte stabilen Geldes von Ludwig von Mises
«Es ist unmöglich, die Bedeutung der Idee von stabilem Geld zu verstehen, wenn man nicht erkennt, dass es als ein Instrument zum Schutz der bürgerlichen Freiheiten gegen Übergriffe seitens despotischer Regierungen geschaffen wurde. Ideologisch gehört es in die gleiche Kategorie wie politische Verfassungen und Menschenrechtserklärungen.
Das Bedürfnis nach verfassungsmässigen Garantien und Menschenrechtserklärungen war eine Reaktion auf Willkürherrschaft und Missachtung alter Gebräuche seitens der Könige. Die Forderung nach stabilem Geld kam ursprünglich auf als Antwort auf die Praktiken gewisser Prinzen, die Münzen zu entwerten. Sie wurde später sorgfältig ausgearbeitet und perfektioniert in der Zeit, als man durch die Erfahrung mit der amerikanischen kontinentalen Währung, mit dem Papiergeld der Französischen Revolution und der britischen Einfuhrbeschränkungen gelernt hatte, was eine Regierung dem Währungssystem einer Nation antun kann.» Diese Reaktion brachte das Zeitalter der Aufklärung hervor ? und den klassischen Goldstandard.

Der klassische Goldstandard
Der zentrale Vorzug des klassischen Goldstandards ist, dass er die Kaufkraft des Geldes der Kontrolle der Regierung, der Geschäftsbanken und der Zentralbanken entzieht. Es bildet einen wesentlichen Bestandteil der ganzen Idee der Beschränkung von Regierungsmacht. In der amerikanischen Verfassung sind die Kompetenzen der Bundesregierung beispielsweise ausdrücklich einzeln benannt, das heisst zahlenmässig beschränkt. Die Regierung hat ausserhalb dieser Aufzählung keinerlei Machtbefugnisse. Wenn sie ausserhalb dieser bestimmten ihr zugewiesenen Befugnisse handelt, verstösst sie gegen die Verfassung. Der klassische Goldstandard, der ausserhalb der Machtbefugnisse der eingeschränkten Regierungsgewalt liegt, ist das reale wirtschaftliche Mittel, mit dem jedes lebende Individuum ? gleich ob Mann, Frau oder Kind ? seine eigene wirtschaftliche Kaufkraft in Form von Goldmünzen in der Hand behält ? jenseits des Zugriffs jeglicher Regierung.

Die politische Natur der Goldmünzen
Goldmünzen sind anonym. Alles was sie enthalten, ist der Aufdruck auf beiden Seiten, aus dem sich die Qualität, die Reinheit und die Menge des in ihnen enthaltenen Goldes nach dessen Gewicht ergibt. Dies allein befähigt beide Parteien eines jeden Austausches einer Goldmünze, ihre wirtschaftliche Privatsphäre zu wahren. Eine derartige Privatsphäre ist mit von einer Regierung gedrucktem Papier«geld» nicht möglich. Alle diese Banknoten tragen zu ihrer Identifikation Seriennummern.
Austausch ist eine Voraussetzung für Freiheit. Als Tauschmittel ist die Goldmünze der Dreh- und Angelpunkt der Freiheit des Individuums. Lord Acton hat den Wert der Freiheit klar bezeichnet: «Freiheit ist nicht das Mittel zu einem politischen Zweck. Sie ist selbst der höchste politische Zweck.» Ludwig von Mises beschreibt elegant den wichtigsten Punkt des klassischen Liberalismus: «Die Idee des Liberalismus beginnt mit der Freiheit des Individuums. Sie weist jede Herrschaft von einigen Personen über andere zurück; sie kennt keine herrschenden Völker und keine Untertanenvölker, so gut wie sie auch nicht innerhalb des Landes zwischen Herren und Dienern unterscheidet.» Goldmünzen als Geld machen dies möglich.

Das Gegenteil der Freiheit ? und des Gold-Geldes
Das ist Benito Mussolinis Philosophie: «Alle für den Staat, nichts ausserhalb des Staates, nichts gegen den Staat.»
Mussolini war in der Tat ein ausserordentlich intelligenter Mann, wenn man einmal von den operativen Exzessen absieht. Er brachte seine Politik auf den Punkt: «Der totale Staat.» Daher war Mussolini der Vater des Begriffes, der später als Totalitarismus bekannt wurde. Er machte in seinen Reden daraus keinerlei Geheimnis: «Wo der klassische Liberalismus von Individualismus spricht, spricht der Faschismus von Regierungsgewalt.» Mit dieser Stellungnahme starb die individuelle Freiheit in Italien, nachdem er an die Macht gekommen war, weil individuelle Freiheit heisst, ohne irgendeinen von einer Regierung ausgeübten Zwang leben zu können. Der Begriff der gesellschaftlichen Freiheit dehnt den Begriff der individuellen Freiheit lediglich dergestalt aus, dass auch der Zwang aller anderen Menschen ? nicht nur des Staates ? dem Individuum gegenüber ausgeschlossen ist. Wenn ausser dem Staat nichts mehr bleibt, sind sowohl die individuelle als auch die gesellschaftliche Freiheit tot. Die plumpeste Art, dies zu erreichen, besteht in der Situation, in der eine Regierung den Menschen irgendwelche kleinen bedruckten Papierschnipsel mit Zahlen darauf aufzwingt, die sie «Geld» nennt und deren Akzeptanz sie mit Währungsgesetzen durchsetzt, die sie dazu verabschiedet. Anschliessend usurpiert diese Regierung dann triumphierend das Privateigentum dieser Völker und besitzt auch noch die Unverfrorenheit zu behaupten, dass das Volk mit dem Erhalt dieses «Geldes» nicht nur bezahlt worden sei, sondern auch ein Einkommen erzielt habe, das sie zudem noch mit Steuern belegt.
Thomas Paine hat dies genauestens verstanden: «Es gibt zwei unterschiedliche Klassen von Menschen. Diejenigen, die Steuern bezahlen, und diejenigen, die die Steuern erhalten und davon leben.» John Bright, der im Zusammenhang mit der britischen Anti-Corn Law-Bewegung berühmt geworden ist, hat immer gesagt, es gehe um den Kampf zwischen Steuerzahlern und denjenigen, die von den Steuern leben.
Friedrich von Hayek hat sich vor mehr als einem halben Jahrhundert in drei Büchern damit auseinandergesetzt: «Geldtheorie und Konjunkturtheorie», «Preise und Produktion» sowie «Monetärer Nationalismus und internationale Stabilität». Auch hat er sich mit der politischen Richtung, in der wir unterwegs sind, in seinem unsterblichen Buch «Der Weg zur Knechtschaft» auseinandergesetzt.
Heute leiden die meisten Staaten unter rasch steigenden Verbraucherpreisen bei gleichzeitiger tiefer wirtschaftlicher Rezession und sogar Depression. Dies ist nur geschehen, weil die vorgenannten wirtschaftlichen und politischen Kenntnisse zu lange Jahre ignoriert worden sind. Sie können nicht länger ignoriert werden.

Der Konjunkturzyklus
Der inzwischen historische Konjunkturzyklus wurde im späten 17. Jahrhundert in England entdeckt, als dieses gerade mit der Industrialisierung begann. Es wurde beobachtet, dass die realproduzierende Wirtschaft in unregelmässigen Abständen Phasen des Aufschwungs und anschliessenden Abschwungs durchlief. Aufmerksame Menschen jener Zeit begannen sich zu fragen, warum dies so ist. Die British Currency School ? geleitet von Lord Overstone ? entdeckte die Antwort.
Man beobachtete, dass einem Konjunkturaufschwung immer vorausging, dass die britischen Geschäftsbanken neue Kredite vergaben, die als neue Zahlungsmittel ? zusätzlich geliehenes Geld ? in das Finanzsystem einflossen. Tatsächlich ging dem Aufschwung im Konjunkturzyklus immer eine Kreditausweitung innerhalb des Systems der Geschäftsbanken voraus. Heute würden wir sagen, dass der «Kreditzyklus» immer dem Konjunkturzyklus vorauseilt und parallel zu ihm verläuft, bis der Kreditzyklus leicht abebbt und die Neuvergaben von Krediten leicht zurückgehen. Danach schwächt sich der Konjunkturzyklus mit einer kleinen Verzögerung ebenfalls ab. Und dann steuert die allgemeine Wirtschaft entweder auf eine Rezession zu oder befindet sich tatsächlich bereits in einer wirklichen Rezession.

Das Verständnis von Preisen, Kredit und Zinssätzen
Grundsätzlich ist der Begriff des Kredits leicht zu verstehen. Seine Definition lautet: «Gegenwärtige Güter für zukünftige Güter.»
Der Kreditnehmer kann Wirtschaftsgüter erlangen, die gegenwärtig vorhanden sind, nachdem er sich das Geld geliehen hat, mit dem er diese Güter kaufen kann. Nachdem er dies getan hat, steht der Kreditnehmer unter der Verpflichtung, dem Kreditgeber den Kredit mit seinen eigenen Wirtschaftsgütern zu einem zukünftigen Zeitpunkt, auf den man sich geeinigt hat, zurückzubezahlen. An diesem Punkt kommen die Zinssätze ins Spiel. Es ist eine feste Tatsache der menschlichen Existenz, dass ein Apfel, den Menschen heute gegen Geld zu kaufen bereit sind, höher bewertet wird als ein Apfel in der Zukunft, etwa in einem Jahr. Dies führt zu einem niedrigeren Wert des «zukünftigen Apfels». Dieser Abzug ist der Zinssatz.
Wenn zum Beispiel Äpfel, die zum Verkauf stehen, mit 100 Geldeinheiten bewertet werden, und die Menschen bereit sind, 100 Geldeinheiten heute für einen Apfel zu bezahlen, dann stimmen die Bewertung der Äpfel und deren Preise überein. Aber für einen Apfel, von dem versprochen wird, dass er erst in einem Jahr geliefert wird, verhält sich das nicht so. Dieser zukünftige Apfel wird vielleicht mit 90 Geldeinheiten bewertet. Der Abzug für die zukünftige Lieferung beträgt 10 Geldeinheiten. Dieses selbe Prinzip gilt auch bei einer Übertragung von Äpfeln auf Geld. Die Menschen messen zukünftigem Geld einen geringeren Wert zu als dem Geld, das sie heute in den Händen halten, weil sie zukünftiges Geld nicht heute ausgeben können. Also macht man bei allem zukünftigen Geld einen Wertabzug, genauso wie bei den zukünftigen Äpfeln. Preise in Geld sind immer das Verhältnis, in dem Geld gegen gegenwärtige Wirtschaftsgüter getauscht wird. Sieben Geldeinheiten tauscht man gegen das Gut A, siebentausend Geldeinheiten gegen das Gut B usw. Weitere Voraussetzung für einen Austausch von Waren gegen Geld zwischen Verkäufer und Käufer ist, dass der Käufer dem zu erwerbenden Gut mehr Wert beimisst als der Summe Geldes, die er dafür hingibt, und dass der Verkäufer dem Geld, das er bekommt, mehr Wert beimisst als dem Wirtschaftsgut, das er dem Käufer gibt.
Wo das nicht der Fall ist, wird kein Verkauf und kein Austausch stattfinden. Der potentielle Käufer würde den Preis als zu hoch ansehen und den Kauf verschieben, während der Verkäufer das Angebot der Geldsumme als zu niedrig ansehen würde und den Verkauf verschieben würde. Tatsächlich ist es der Unterschied in der Bewertung durch Käufer und Verkäufer, der den Austausch fördert. Und das trifft auch für den Austausch von gegenwärtigem Geld gegen zukünftiges Geld zu.
Wenn das Beispiel des zukünftigen Abzuges im Fall des Apfels von 100 zu 90 in den Bereich des gegenwärtigen und zukünftigen Geldes übertragen wird, wird es ausgedrückt als ein Zinssatz von 11,1 Prozent pro Jahr. Potentielle Kreditnehmer, denen 111 Geldeinheiten in einem Jahr weniger wert sind als 100 Geldeinheiten in der Hand heute, werden dies als eine Gelegenheit ansehen, sich Geld zu leihen. Dies ist die grundlegende Wurzel der Beschäftigung von Geschäftsbanken. Sie bieten «Kredit» zu einem Zinssatz an, der niedriger ist als der Wertabzug, den viele der potentiellen Kreditnehmer machen.
Wenn politisch gesteuerte Zentralbanken die Macht übernehmen, können sie eine zusätzliche Kreditausweitung herbeiführen, indem sie einfach den Geschäftsbanken Reserven zur Verfügung stellen. Das wiederum erlaubt den Geschäftsbanken, ihre Zinssätze noch weiter zu senken, und der Kreditzyklus und der Konjunkturzyklus werden angetrieben. Je mehr man dies tut, um so näher kommt der sicher bevorstehende wirtschaftliche Zusammenbruch. Diese tragische Situation besteht derzeit weltweit.

Das Ungeheuer der US-Kreditmaschinerie
Ein Geldungeheuer geht in der Welt um. Es handelt sich um eine enorme Kreditgeneration, die aus den USA stammt, wegen der zahlreichen Kreditgeber im US-Finanzsystem. Das kann man deutlich erkennen, wenn man den dritten Quartalsbericht des Fed [Federal Reserve System ? Zentralbank-System der Vereinigten Staaten] mit dem Titel «Flow of Funds» aufmerksam liest. Darin informiert das Fed die Welt oder jedenfalls den Teil der Welt, der sich die Mühe macht, das zu lesen, so nebenbei, dass die gesamte Kreditvergabe im US-System auf einem Jahresbetrag von 4,99 Billionen [exakt: 4 988,5 Milliarden, S. 11 oben rechts des Berichts] US-Dollar für neu vergebene Kredite innerhalb einer US-Wirtschaft angekommen ist, deren Bruttosozialprodukt bei gerade einmal 14 Billionen US-Dollar liegt. Wenn diese gesamte völlig ausser Kontrolle geratene Kreditinflation plötzlich gestoppt würde, würde die US-Wirtschaft im Hinblick auf das Bruttosozialprodukt auf 64,2 Prozent ihres gegenwärtigen Nominalwertes schrumpfen. Die Bankkredite innerhalb der USA haben im letzten Jahr um fast 12 Prozent zugenommen. Anleihen von Handel und Industrie wurden um fast 21 Prozent aufgebläht. Kein Wunder, dass Amerikas Verbraucherpreisindex im November eine Inflation von 4,3 Prozent angezeigt hat. Die Preise für Nahrungsmittel und nicht­alkoholische Getränke sind in den USA seit Anfang 2007 bis zum November um 4,7 Prozent gestiegen. Das ist die Auswirkung der Inflation, von der behauptet wird, es handele sich um die Inflation selbst. Wenn die beiden zentralen vorgenannten wirtschaftlichen Fakten zusammengebracht werden, ist klar, dass die US-Wirtschaft auf eine inflatorische Depression zuläuft, hervorgerufen durch den falschen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch die vorangegangene Kreditexpansion und die steigenden inländischen Preise verursacht wurde. Das Endresultat dieser Kreditausweitung ist der Verzehr des internen Kapitals der USA. Das ist das, was geschieht ? und zwar genau jetzt.

Den Preis dafür bezahlen ? in US-Dollar
Der US-Dollar hat gegenüber den meisten ausländischen Währungen dramatisch an Wert verloren. Im Verlauf des vergangenen Jahres hat er gegenüber dem Euro um 12 Prozent, gegenüber dem Yen um 7 Prozent, gegenüber dem Pfund um 8 Prozent, gegenüber dem kanadischen Dollar um 15 Prozent und gegenüber dem Schweizer Franken um 10 Prozent verloren. Dieser Rückgang des internationalen Wertes des Dollars schlägt sich nun in den Preisen nieder, die die US-Wirtschaft bei Importen aus dem Ausland zahlen muss. Ende des vergangenen Jahres waren die Importpreise für die USA um 11,4 Prozent gestiegen. Die Preise für Inlandsprodukte der USA sind daraufhin ebenfalls gestiegen. Der Preisindex der US-Hersteller ist im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent gestiegen und hat zur Beschleunigung des Verbraucherpreisanstieges in den USA beigetragen.

Gold ? der ewige Wächter
In US-Dollar gerechnet ist 2007 der Preis für Gold um 31,8% gestiegen; das ist die grösste jährliche Zunahme seit 1979 und das siebte Wachstumsjahr hintereinander. Hier sieht man die Kraft des Goldes in Privathänden während Inflationen und Kreditexpansionen. Am ersten Handelstag 2008 ist der Goldpreis auf 860 Dollar pro Unze gestiegen.

Was Sie bald an Ihrer Ladenkasse sehen werden
Inflation, die hier gewöhnlich mit steigenden Preisen gleichgesetzt wird, beschleunigt sich auf der ganzen Welt.
Die Weizenpreise sind letztes Jahr um 77% gestiegen. Sojabohnen sind um 79% teurer geworden und kosten jetzt soviel wie 1973. Die Preise für Mais haben 2007 um 16% zugelegt, nachdem sie im Jahr zuvor bereits um 80% zugenommen hatten. Etwa 25% der jährlichen Maisernte werden zur Produktion von Biotreibstoffen, zum Beispiel Methanol, verwendet. Eines der Ergebnisse davon war die Verdopplung des Preises von Tortillas in Mexiko City, die zu Massendemonstrationen geführt hat.
Um zu demonstrieren, dass heute ökonomische Dummheiten mit ökonomischen Verrücktheiten korrigiert werden, hat die Regierung von Mexiko prompt die Tortillahersteller subventioniert, um die Preise niedrigzuhalten und dabei völlig ausser acht gelassen, dass es die vorangehenden Subventionen für die Methanolhersteller und Maisbauern waren, die etwa 25% der globalen Maisernte in die Treibstoffherstellung umlenkten. Aber Subventionen haben noch eine andere wirtschaftliche Folge: Wenn sie ehrlich finanziert werden und von der Regierung voll abgesichert sind, führen Subventionen zu höheren Steuern.
Aber wenn die echten wirtschaftlichen Kosten der Subventionen in unehrlicher Weise damit «bezahlt» werden, dass man die Geldmenge aufbläht und/oder eine weitere Kreditexpansion einleitet, indem die Regierung Geld leiht und mit diesem geliehenen Geld den Wirtschaftsaufschwung fördern möchte («deficit spending»), dann zeigen sich die echten Kosten erst später, wenn an den Ladenkassen noch höhere Konsumpreise bezahlt werden müssen.
In Dollar gerechnet ist der Preis von Rohöl im letzten Jahr um 59% gestiegen. Heizöl ist um 62%, Benzin um 54% und Erdgas um 17% teurer geworden. Amerikaner bezahlen jetzt diese höheren Preise, und jetzt, wo die interne US-Kreditexpansion das hysterische Stadium bereits überschritten hat, werden all diese internen US-Preise sicherlich weiter steigen. Aber, weil das Einkommen der meisten Amerikaner auch nicht annähernd so viel gestiegen ist, besteht der reale Effekt darin, dass die Amerikaner jetzt ärmer sind als vorher.
Ciao.C:

Die Welt wird von einer Flutwelle von US-Dollars ü

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07.12.08 15:25
Die Welt wird von einer Flutwelle von US-Dollars überschwemmt
Die andauernde interne US-Kreditexpansion befeuert den Strom von Dollars in den Rest der Welt durch das amerikanische Handels- und Währungsbilanzdefizit (das letztere beläuft sich auf 860 Milliarden US-Dollar pro Jahr). Man kann dies am besten am massiven Anstieg der Bestände an Dollars bei den meisten anderen Zentralbanken auf der Welt ablesen. Von Anfang 2007 bis September 2007 waren die Reserven Chinas um 45% auf 949 Milliarden Dollar gestiegen. Die russischen Reserven stiegen letztes Jahr um 56% auf 466 Milliarden, und selbst die indischen Reserven wuchsen um 56% auf 264 Milliarden. Diese angehäuften Mengen an «Reserven» sind an und für sich bemerkenswert. Sie kommen daher, dass die meisten anderen Zentralbanken auf der Welt verzweifelt versuchen, mit der Flutwelle von US-Dollars fertigzuwerden, die ihr monetäres System überschwemmt. Im Rahmen dieser Versuche klettern die Bestände der anderen Zentralbanken an «Reserven» (US-Dollars) fast im gleichen Masse. Noch bemerkenswerter sind die Zunahmen der Zentralbankbestände an sogenannten US-Dollar-Reserven in ihrem enormen prozentualen Anstieg!

Sehen Sie nicht auf die Mengen ? schauen Sie auf die Zunahmen

Sehen Sie auf die riesige Zunahme der «Reserven» dieser Zentralbanken: China 45%, Russland 56%, Indien 56%. Mit Ausnahme der Eurozone ist dies nun ein globales Phänomen bei allen Zentralbanken auf der Welt, die «Reserven» mit schnelleren oder etwas langsameren Raten anhäufen wie die drei erwähnten Beispiele. Tatsächlich ist dies eine Explosion des Erwerbs von zusätzlichen US-Dollars, der nicht lange so weitergehen kann. Während sie diese Dollar-Reserven zu ihren Beständen hinzufügen, blähen all diese Zentralbanken auch ihre eigenen nationalen Währungssysteme auf. Der Anstieg der Reserven führt zu einer schnelleren internen Kreditexpansion und zu schneller steigenden internen Preisen. Dies ist der Grund, weshalb die «Inflation» ? hier wieder die steigenden Konsumpreise ? jetzt ein weltweites Phänomen ist. Deshalb versagt jetzt auch das globale Finanzsystem.
Sachkundige Nicht-Amerikaner haben im dritten Quartal netto langfristige US-Anleihen verkauft, wie die neuesten Zahlen des US-Finanzministeriums zeigen. Die monatlichen Verkäufe betrugen in diesem Zeitraum im Mittel 11,8 Milliarden Dollar. Noch ist dies ein Tröpfeln, aber es zeigt, was vor uns liegt, wenn Ausländer bemerken, dass ihre Dollar-dominierten «Anlagen» an Wert verlieren.

Weltweit können Sie sich auf folgendes einstellen
Irgendwann in diesem Jahr werden wir unsere weltweiten Abonnenten davon unterrichten können, dass eine grössere Zentralbank oder eine Gruppe von Zentralbanken sich weigert, weiter US-Dollars zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Wert des Dollars zusammenbrechen! Seine Pirouetten nach dem ersten Sturz werden ein interessanter Anblick sein. Bei diesem Vorgang wird der Dollarcrash globale Zweifel am tatsächlichen Wert ihres eigenen ungedeckten Papiergelds und an der Sicherheit der Anlagen in den Banken dieser Länder und ihren finanziellen Institutionen enorm verstärken.
Dann wird es chaotisch werden. Alle ökonomischen Wertbegriffe werden zweifelhaft sein und der Wert des Geldes mehr als fragwürdig. Zunehmend verzweifelte Regierungen werden Verzweifeltes versuchen, nur um die internen Probleme in ihren eigenen Volkswirtschaften anzugehen. Und an einem gewissen Punkt wird eine Nation oder eine Gruppe von Nationen in den sauren Apfel beissen, wenn es ihr klar wird, dass sie keine Wahl hat als zu realem ? solidem ? Geld zurückzukehren.
Dies wird wahrscheinlich nicht 2008 geschehen, aber es wird geschehen ? so wie es historisch immer geschehen ist. ?

Quelle: The Privateer, Band 2008, Nummer 594

(Übersetzung Zeit-Fragen)

In den USA: Der letzte Pfeiler ? die Wirtschaft ? fällt
Der erste richtige Handelstag 2008 in den USA begann mit einem Paukenschlag, als das Institut für Versorgungsmanagement berichtete, dass sein Gradmesser für die Produktion in den USA auf das tiefste Niveau seit fünf Jahren gefallen war. Der Produktionsindex fiel auf 47,7 ? der niedrigste Wert seit April 2003. Die Wall Street wurde unsanft aus ihrer Selbstgefälligkeit geweckt, und US-Aktien fielen auf breiter Front. Auf der anderen Seite schnellten globale Konsumgüter in die Höhe. Öl berührte die 100-Dollar-Marke, während der Goldpreis um 22 Dollar auf 860 Dollar sprang und der gesamte Komplex der globalen Getreidesorten in die Höhe stieg. Weltweit sind höhere Nahrungsmittelpreise garantiert. Die amerikanische Wirtschaftsrezession kommt bei den Leuten an, und der letzte Pfeiler der Bush-Präsidentschaft stürzt. Das Bruttosozialprodukt der USA, von dem es schon einmal hiess, es wäre im dritten Quartal (aufs Jahr umgerechnet) um unglaubliche 4,9% gestiegen, wird für das vierte Quartal 2007 vermutlich nur bei höchstens 1% Steigerung liegen. Natürlich rechnet in der Wall Street noch niemand mit der Aussicht auf eine negative Zahl für das Bruttosozialprodukt. Das wäre eine Rezession!
Die Gewinne der Firmen werden fallen, ganz zu schweigen von den Banken und dem Finanzsektor, die sich in Strömen von roter Tinte und Abschreibungen wälzen. Der US-Aktienmarkt wird als nächstes dran sein. Der Dow Jones hat noch einiges nachzuholen ? bei den Verlusten. Die reale US-Wirtschaft ist schon seit einigen Quartalen geschrumpft. Es herrscht Rezession.

Fehlschläge der US-Politik auf der ganzen Welt
Mit der Ermordung Benazir Bhuttos in Pakistan ist die gesamte militärische ­Position der USA aus den Angeln gehoben worden. Pakistan hat eine Bevölkerung von etwa 160 bis 170 Millionen Menschen. Es hat auch eine nukleare Bewaffnung von 60 bis 70 einsatzbereiten Sprengköpfen! Es zirkulieren Gerüchte, dass US-Spezialkräfte in Bereitschaft versetzt wurden, möglicherweise bei den 10 bis 14 Installationen in Pakistan zu landen, um diese Kernwaffen zu «sichern», falls Pakistan im Chaos versinkt. Die völlig offene strategische Frage ist, ob die pakistanischen Streitkräfte alle ankommenden Amerikaner als Freunde begrüssen werden und sich entwaffnen lassen oder ob die pakistanische Armee eine solche Ankunft der Amerikaner mit Gewehrfeuer begrüssen wird.
Wenn die US-Streitkräfte den Irak, der nur 26 Millionen Menschen hat, nicht wirksam befrieden können, oder Iran mit seinen 75 Millionen Menschen und einer grossen und intakten eigenen Armee nicht einschüchtern können, gibt es keine strategische Hoffnung, dass die USA mit einer Implosion in Pakistan umgehen kann. Und mit einer Türkei, die Luftschläge in kurdisches Gebiet im Nordirak unternimmt, kann der gesamte muslimische Bogen von der Türkei bis zur pakistanisch-indischen Grenze an vielen Orten gleichzeitig aufflammen, was sich zu einem allgemeinen Krieg ausweiten kann ? mit den USA mittendrin.

Mehr als 9 Billionen Dollar Schulden
Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlingsfragen (UNHCR) schätzte, dass es im Irak mehr als 2,3 Millionen interne Flüchtlinge gibt und dass mehr als 2,3 Millionen Iraker aus dem Land geflohen sind. Nachdem die ernstzunehmenden Schätzungen der Zahl der Iraker, die seit der US-Invasion getötet wurden oder gestorben sind, jetzt bei 1 bis 1,3 Millionen Toten liegen, blickt Präsident Bush auf ein Blutbad.
Fiskalisch ist die Bush-Präsidentschaft längst jenseits jeder Rettungsmöglichkeit angelangt, nachdem sie mehr als 4 Billionen Dollar zu den Schulden des Finanzministeriums hinzugefügt hat, die jetzt über 9,2 Billionen betragen, wobei für sein letztes Amtsjahr noch mehr Schulden erwartet werden. Auf der Geldseite hat Präsident Bush bei der Zerstörung des internationalen Werts des Dollars den Vorsitz geführt, wobei dieses Jahr weitere Verluste sicher sind.
Wirtschaftlich hat Präsident Bush eine innere Kreditexpansion zugelassen, die immer noch im Gang ist. Ihr Umfang übertrifft alle historischen Beispiele. Die Verluste aus diesem durch schlechte Kredite verursachten Zyklus von Boom und Pleite entziehen den amerikanischen Banken und anderen Hypothekenkreditgebern Kapital. Diese Abschreibungen haben erst begonnen. Man kann davon ausgehen, dass eine grössere US-Finanzinstitution ihren Bankrott erklären wird.
Präsident Bush hat in nur acht Jahren den globalen Musterknaben USA in die Armut heruntergewirtschaftet.

Quelle: The Privateer, Band 2008, Nummer 594

(Übersetzung Zeit-Fragen)

In der EU: Der transatlantische Währungskrieg beginnt
Es begann mit einem massiven monetären Paukenschlag, als am 18. Dezember 2007 die Europäische Zentralbank (EZB) weltweit Investoren verschreckte, indem sie die Rekordsumme von 348,6 Milliarden Euro in die EU-Märkte pumpte.

Die drastische Kurskorrektur der EZB
Kurz danach begann die EZB eine umfassende monetäre Kurskorrektur, die die US-Fed sicherlich in Angst und Schrecken versetzt. Durch die anfängliche Aktion hatte die EZB sichergestellt, dass das Euro-Zahlungssystem flüssig genug bleiben würde, um zu funktionieren, aber so schnell wie sie einen Ozean an frischen Euros über dem Zahlungssystem der Eurozone ausschüttete, so schnell pumpte sie ihn auch wieder heraus. Am 19. Dezember zog sie über 133 Milliarden Euro zurück. Am 20. Dezember zog sie weitere 150 Milliarden Euro zurück, nachdem die Tagesgeldzinsen für Geschäfte zwischen den Banken auf 3,75% gefallen waren ? ein Zeichen für überschüssige Geldmittel. Und bis zum 21. Dezember hatte sie weitere 141,56 Milliarden Euro aus den Geldmärkten der Eurozone zurückgezogen. Es gab also an drei aufeinanderfolgenden Tagen Aktionen, um überschüssige Liquidität trockenzulegen. Der Präsident der EZB, Jean-Claude Trichet, hat signalisiert, dass die schnellere (Preis-)Inflation ein Fallen der Zinsen in der EU vermeiden wird und möglicherweise zu einem Anwachsen führen kann. Die EZB wird weiter auf Preisanstiege achten und wird sich durch Zinssenkungen bei ihren Gegenstücken in den USA und in Grossbritannien nicht beirren lassen, teilte Trichet der Londoner «Financial Times» in einem am 23. Dezember veröffentlichten Interview mit. Dies bedeutet einen Krieg der Währungen.

Währenddessen bei der US-Federal Reserve
Im Dezember führte die US-Fed ein neues Werkzeug ein, die sogenannte «Term Auction Facility» [eine Art Versteigerung von Krediten zum höchsten Zinssatz, der Übers.], um amerikanischen Banken Geldmittel über die tägliche Fälligkeit hinaus zur Verfügung zu stellen. Im Dezember hielt die Fed zwei Auktionen über insgesamt 40 Milliarden Dollar ab. Am 21. Dezember kündigte sie an, dass sie in diesem Monat zwei Auktionen plant und weitere, «so lange wie nötig». Die Fed machte ein noch nie dagewesenes Angebot, gewöhnliche Banksicherheiten gegen frisches Bargeld einzutauschen, ein erster Schritt zur Verstaatlichung der von allen amerikanischen Banken gehaltenen Schulden!
Die Verstaatlichung der Schulden gegenüber amerikanischen Banken ist nur eine freundliche Art zu sagen, dass die US-Fed bereit ist, die schlechten Schulden in den Büchern der US-Geschäftsbanken mit neugeschaffenem Geld zu bezahlen.
Bei der US-Fed werden die schlechten Schulden in den Büchern der amerikanischen Geschäftsbanken als das Problem angesehen. Die EZB sieht ganz klar, dass die Menge des in Umlauf befindlichen Geldes das Problem ist.

Keinerlei Bedarf nach einem Devisenaustauschhandel mit der Fed
Am 12. Dezember kündigten Sprecher der US-Fed einen brandneuen «Devisenaustauschhandel» über 24 Milliarden Dollar mit der EZB und der Schweizer Nationalbank an, die helfen soll, den Bedarf an US-Dollars bei den Banken in Europa zu decken. Der letzte Teil ist es, der solche Heiterkeit auslöst. Wie der Rest der Welt schwimmt Europa in einem Meer von Dollars, das im Bauch der EZB und anderer europäischer Zentralbanken herumschwappt.
Die EU hat keinerlei Bedarf nach einem Devisenaustauschhandel mit der Fed. Eu­ropa kann überall mit den Dollars bezahlen, die es hält. Die EU kann weltweit auch direkt mit ihren eigenen Euros bezahlen. Es ist nicht Europa, das mehr Dollars braucht ? es ist die Fed, die mehr Euros braucht, für den Fall, dass sie bei einer massiven Störung im Währungsgefüge den internationalen Wert des Dollars stützen müsste.
Während Europa an den «Reserven» (das heisst US-Dollars) beinahe ertrinkt, hält die Fed nur etwa 41 Milliarden Dollar an Währungen anderer Nationen. Diese 41 Milliarden würden in Minuten aus den Währungs-Parketts der Welt gefegt werden, wenn die Fed selbst gezwungen wäre, den Dollar zu stützen.
Der Devisenaustauschhandel mit der EZB und der Schweizer Nationalbank soll lediglich der Fed einen Zugang zu Geldreserven in Währungen anderer Länder gewähren, die sie selbst nicht hat. All dies dient der Stützung des US-Dollars.

Quelle: The Privateer, Band 2008, Nummer 594

(Übersetzung Zeit-Fragen)

www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/...n-wie-einst-hitler-es-tat/
Ciao.C:

Ein regional verankertes Bankenwesen ist solider

 
07.12.08 16:09
Ein regional verankertes Bankenwesen ist solider
Lehren aus dem Bankrott der US-Banken Fannie Mae und Freddie Mac
von Dr. rer. publ. W. Wüthrich, Zürich
«Wer kann das bezahlen,
wer hat soviel Geld,
wer hat soviel Pinke Pinke …»
(Schlager aus den 1950er Jahren)

Wir erleben heute eine Finanzkrise – wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Informationen aus den Führungsetagen der betroffenen Banken sind nur bruchstückhaft und lassen noch viele Fragen offen. Manchmal sind sie auch falsch. In den Finanzzeitungen sind Horrorzahlen über den vor allem in den USA aufgehäuften Schuldenberg, über die täglich neuen Schulden, über zweifelhafte Hypotheken, die Krise des Immobilienmarktes, über die rasante Verschlechterung der Wirtschaftslage, über massive Abschreibungen der Geschäftsbanken und über Zusammenbrüche auch von Grossbanken zu lesen. Trotzdem ist es schwierig, sich ein Bild über die wahre Situation zu machen. In diesen Tagen sind zwei Grossbanken, die beiden US-Hypothekarinstitute mit den Spitznamen Fannie und Freddie, kurz vor dem Bankrott verstaatlicht worden. Die Hintergründe sollen hier ausgeleuchtet werden.

Ausgangspunkt meiner Untersuchung sind vier Banken – zwei in den USA und zwei in der Schweiz: Es sind dies Fannie Mae und Freddie Mac, beide grosse Hypothekarfinanzierer in den USA, und zwei Banken mit weniger poetischen Namen aus der Schweiz – die Pfandbriefbank Schweizerischer Hypothekarinstitute und die Pfandbriefzentrale der Schweizerischen Kantonalbanken. Gemeinsam ist allen: Sie beschaffen Geld, das sie den Banken in der jeweiligen Region zur Verfügung stellen. Damit sollen diese günstige Hypothekardarlehen gewähren und so den Wohnbau fördern. Der Unterschied besteht darin: Die beiden US-Banken sind in diesen Tagen kurz vor dem Bankrott verstaatlicht worden. Sie stehen im Zentrum der heutigen Finanzkrise. Die beiden Schweizer Banken arbeiten dagegen mit Erfolg.  

Zur Geschichte von Fannie und Freddie
Fannie Mae (Federal National Mortgage ­Association) wurde 1938 gegründet. Sie war Teil des New Deal von F. D. Roosevelt. Der Hypothekarmarkt war in der Wirtschaftskrise weitgehend zusammengebrochen, und Roosevelt versuchte – allerdings spät – mit staatlichen Mitteln Gegensteuer zu geben. Fannie Mae als staatliches Hypothekarinstitut hatte die Aufgabe, Geld zu beschaffen und den regionalen und lokalen Banken zur Verfügung zu stellen, was die Bank über dreissig Jahre erfüllte. 1968 privatisierte Lyndon B. Johnson die Bank. Ihre Aktien kamen an die Börse, was dem Staat einiges Geld einbrachte. 1970 wurde Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation) – quasi als Bruderorganisation – gegründet. Die beiden Hypothekarbanken wurden – auch als private Aktiengesellschaften – weiter vom Staat unterstützt. Diese Hilfe bestand darin, dass die beiden Banken bei der Regierung Kredite aufnehmen konnten, keine Steuern bezahlen mussten und weniger streng beaufsichtigt wurden als andere Banken. Eine explizite Staatsgarantie für ihre Schulden gab es jedoch nicht, was fälschlicherweise oft angenommen wurde.

Zur Geschichte der Schweizer Hypothekarbanken
Die beiden schweizerischen Hypothekarinstitute wurden zu Beginn der Wirtschaftskrise 1931 als Aktiengesellschaften gegründet. Ihre Aufgabe ist es bis heute, Gelder für den Wohnungsbau zu beschaffen und den Kredit-gebenden Banken zur Verfügung zu stellen. Sie machen dies, indem sie Obligationen herausgeben. Man nennt sie Pfandbriefe, weil ihnen die Liegenschaften als Pfand für die Rückzahlung dienen. Diese Aufgabe wurde im Gesetz von 1931 genau definiert und reglementiert.
Wie ist die Situation heute? Die beiden schweizerischen Hypothekarinstitute erfüllen nach wie vor mit Erfolg ihre Aufgabe. Sie können sich rühmen, dass im Zusammenhang mit Pfandbriefen in den 78 ereignisreichen Jahren ihrer Geschichte niemand auch nur einen einzigen Franken verloren hat.

Fannie und Freddie heute
Die beiden US-Hypothekarbanken aber haben einen Schuldenberg in gigantischem Ausmass aufgehäuft und sind pleite. Ihre Aktien haben in den letzten Wochen mehr als 99% ihres Wertes eingebüsst. In diesen Tagen wurden die beiden Geldinstitute verstaatlicht – samt ihren Schulden. Das in diesem Geschäft nötige Vertrauen haben sie weitgehend verloren. Versuche, neues Eigenkapital zu beschaffen, sind gescheitert.

Wie kam es dazu?
Warum erledigen die beiden US-Banken nicht nach wie vor ihre Aufgabe (die ihnen Roosevelt 1939 aufgetragen hat), nämlich für die lokalen und regionalen Banken Gelder zu beschaffen, mit denen diese günstig Hypothekarkredite gewähren, und den Wohnungsbau zu fördern?
Man wird hier vielleicht schnell sagen, die Amerikaner hätten mit dem Schuldenmachen einfach übertrieben. Schulden gehörten in den USA zum Alltag wie Burger und Pommes. – Das trifft den Sachverhalt nicht ganz. Weltmeister in Sachen «Hypotheken» sind die Schweizer. Die hypothekarische Verschuldung je Einwohner beträgt hier ungefähr 90 000 Franken – deutlich mehr als in den USA. Zentrum und Ausgang der Hypothekar- und Finanzkrise ist jedoch nicht die Schweiz, sondern sind die USA.

Was ist schiefgelaufen?
Prof. Dr. Thomas J. Jordan, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, hat am 15. Mai 2008 an der Generalversammlung der Pfandbriefbank Schweizerischer Hypothekarinstitute einen Vortrag gehalten mit dem Titel «Finanzierung von Hypotheken: Pfandbriefe und Verbriefungen im Lichte der Finanzkrise». Darin sind Antworten enthalten. Ich folge inhaltlich seinen Ausführungen. Dabei sind in dieser komplizierten Materie Vereinfachungen unerlässlich. Für weitere Vertiefungen verweise ich auf den klaren und sehr informativen Vortrag.  

Zauberwort «Verbriefung»
Fannie und Freddie und auch andere Hypothekarinstitute, die ähnlich arbeiten, haben in der ersten Hälfte der 1990er Jahre begonnen, die Hypotheken zu «verbriefen». Dies war damals eine neuartige Methode, Hypotheken zu finanzieren. Was heisst das? Es soll an einem konkreten Beispiel erläutert und veranschaulicht werden:

Ben Johnson in Santa Barbara (Kalifornien) will ein Haus bauen. Er nimmt bei seiner Regionalbank einen Hypothekarkredit von einer halben Million Dollar auf. Nun – so könnte man meinen – beginnt eine langjährige Geschäftsbeziehung von Ben Johnson zu seiner Bank. So ist es jedoch nicht. Die Regionalbank verkauft das Hypothekarguthaben, das sie gegenüber Ben Johnson besitzt, an einen sogenannten Hypothekarfinanzierer, wie z. B. Freddie oder Fannie, weiter. Was machen diese damit? Freddie «verbrieft» die Hypothek. Das heisst: Die Bank wählt eine grössere Zahl Hypotheken von verschiedenen Personen aus (darunter die von Ben Johnson), fügt sie zusammen zu einem Pool (einem gemeinsamen «Gefäss») und bildet damit ein Wertpapier. Dieses verkauft sie weiter an Finanzinstitute (vor allem Banken, Versicherungen, Hedge Funds, Pensionskassen) auf der ganzen Welt. So kommt es, dass Ben Johnson in Santa Barbara seine halbjährlichen Hypothekarzinsen an Freddie bezahlt. Das Finanzinstitut in Schanghai oder sonst irgendwer auf der Welt erhält den vereinbarten Zins aus dem Wertpapier. Ben Johnson weiss gar nicht, wer sein Geld bekommt. Aus der persönlichen Geschäftsbeziehung in Santa Barbara ist eine globale Beziehung geworden, in der sich Schuldner und Gläubiger gar nicht kennen.

Was passiert nun, wenn Ben Johnson seinen Job verliert und die Zinsen nicht mehr bezahlen kann? Die Regionalbank, die die Hypothek ursprünglich gewährt hat, hat damit nichts mehr zu tun. Sie hat ja die Hypothek weiterverkauft und das Kreditrisiko an Freddie übertragen. Es ist niemand da, mit dem man die Situation in Ruhe besprechen könnte. Das Finanzinstitut in Schanghai ist schon gar nicht in der Lage, dies zu tun, weil sie Ben Johnson gar nicht kennt. Es besteht keinerlei Beziehung zwischen dem Geldgeber in Schanghai und dem Kreditnehmer Ben Johnson in Santa Barbara. Deshalb kommt es recht schnell zur Zwangsverwertung seines Hauses. Weil die Immobilienpreise in den USA massiv eingebrochen sind, ist der Erlös gering, und Freddie erleidet einen Verlust. Das Wertpapier (das sie ausgestellt hat) verliert an Wert.

Vorteil der Verbriefung
Wo liegt der Vorteil für die beteiligten Banken? – Bleiben wir bei unserem Beispiel: Die Regionalbank in Santa Barbara verkaufte die Hypothek von Ben Johnson weiter und erhielt Geld dafür. Mit diesem Geld konnte sie gleich nochmals eine Hypothek gewähren, die sie dann wieder verkaufte usw. Das Kreditvolumen lässt sich so vervielfachen. Entsprechend nehmen die Gewinnmöglichkeiten zu. Freddie und Fannie denken ähnlich. Auch sie verkaufen die Hypotheken (als Wertpapiere) weiter, auch sie bekommen dafür Geld, auch sie kaufen dafür neue Hypotheken usw. – Diese und ähnliche Mechanismen dürften der Hauptgrund sein, weshalb Fannie und Freddie so unkontrollierbar gross geworden sind und die Hälfte aller US-Hypotheken finanziert haben.
Welche Vorteile hatten die beteiligten Banken? Die Verbriefungen waren lukrativ – für alle, die damit zu tun hatten. Die Angestellten haben wahrscheinlich Boni (Lohnzuschüsse) bekommen. Auch die Aktionäre haben massiv profitiert. Im Jahr 1990, als das «Verbriefen» und der Handel mit Hypotheken begann, konnte man die Aktie von Fannie für 10 Dollar kaufen. Im Jahr 2000 musste man bereits 100 Dollar bezahlen. In den letzten Wochen kam der tiefe Fall. Die Aktien von Fannie und Freddie sind noch ein paar Cents wert. Die Aktionäre verlieren ihren gesamten Einsatz, weil der Staat nun der neue Eigentümer ist.

Ausmass
Nun – welches Ausmass hat dieses «Verbriefungsgeschäft» angenommen? Thomas ­J. Jordan nennt eine Zahl. US-Hypotheken im Gesamtbetrag von 6500 Milliarden Dollar wurden auf diese oder eine ähnliche Art verbrieft und an Finanzinstitute (vor allem Banken, Versicherungen, Hedge Funds usw.) auf der ganzen Welt weiterverkauft. Dies ist deutlich mehr als die US-Staats- und Unternehmensobligationen zusammengenommen. Die Hypothekarverschuldung der USA wurde auf diese Weise zu einem grossen Teil ausgelagert. Das heisst, Asien und Europa finanzieren in einem hohen Masse die Wohnungen und Häuser in den USA.

Übermässige und unvorsichtige Kreditgewährung
Kehren wir zurück zur Geschichte von Ben Johnson: Der Bankangestellte in Santa Barbara, der Ben Johnson die Hypothek gewährt hatte, hat die Einkommenssituation und die Vermögensverhältnisse von Ben Johnson nicht oder nur oberflächlich abgeklärt. Eigentlich ist dies in diesem Geschäft sonst üblich. Schliesslich geht es um grosse Geldbeträge. Warum hat er dies nicht getan? Der Bankangestellte weiss, er wird diese Hypothek weiterverkaufen an Freddie. Danach hat er nichts mehr damit zu tun. Wenn Ben Johnson seine Zinsen nicht mehr bezahlt, wird ihm das keine schlaflose Nacht bereiten. Andere sind dann zuständig. Der Angestellte bei Freddie denkt genauso. Er verpackt die Hypothek in ein Wertpapier und verkauft sie so weiter. Dieses landet dann irgendwo auf diesem Erdball bei einem Finanzinstitut, das damit eine attraktive Rendite erzielen will.
So oder ähnlich muss es sich millionenfach abgespielt haben. Wie Thomas J. Jordan ausführte, kam es immer wieder vor, dass Hauskäufe mit Hypotheken finanziert wurden, ohne dass der Schuldner über eigenes Vermögen verfügte und ohne dass der Bankangestellte sein Einkommen seriös abklärte. Es war fast für jedermann kinderleicht, an eine Hypothek zu kommen. Es wurde Mode, mit fremdem Geld Häuser zu kaufen. Die Banken nahmen es ja nicht so genau. So kam es in den Jahren 2003 bis 2006 zu einem eigentlichen Immobilienboom. Die Preise stiegen von Jahr zu Jahr rasant an. Ebenfalls kam es vor, dass Hypotheken aufgenommen wurden, um Ferien und Autos zu finanzieren. Warum nicht? Die Banken nahmen es ja nicht so genau. Die amerikanische Notenbank heizte den Boom zusätzlich an, indem sie viel neues Geld in den Kreislauf pumpte. Die Jahre 2003 bis 2006 waren wie eine grosse «Party». Jede Party endet. Im Juli 2007 war es soweit.
Bevor unsere Geschichte weitergeht, ein paar Worte zu den Wertpapieren, die Fannie und Freddie und andere ähnlich arbeitende Hypothekarinstitute ausgaben.

MBS und CDO
Auch dies vereinfacht: Wie bereits ausgeführt, fasst die Bank eine grössere Zahl von Hypotheken in einem Pool zusammen und bildet daraus ein Wertpapier. Die klassische Form ist die MBS (Mortgage Backed Securities). Weniger reglementiert und mit noch mehr Risiko behaftet sind die CDO (Collateral Debt Obligations). Wo liegt das Problem? Wenn man zahlreiche persönliche Hypotheken zu einem einzigen Wertpapier zusammenfügt, verliert man leicht den Überblick: Was sind das für Personen, die mir Geld schulden? Sind sie vertrauenswürdig? Richtig schwierig wird es, wenn diese Personen auf der anderen Seite der Welt und in einem anderen Kulturraum wohnen. So entsteht Unsicherheit, wieviel diese Wertpapiere überhaupt wert sind. Dies gilt auch für den Fachmann, der nichts anderes macht als Wertpapiere auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Es sind Fälle bekannt, dass renommierte Rating-Agenturen wie Moody’s und Standard and Poors solche Wertpapiere als mündelsicher (Note AAA) beurteilt haben. In Wirklichkeit waren sie aber nur halb soviel wert wie angenommen. MBS und CDO bekamen so den Ruf von «Wundertüten».
Inzwischen wirken Abkürzungen wie CDO oder MBS wie Warnfarben im Tierreich. Das knallige Gelb des Salamanders signalisiert an alle Räuber: «Lass mich ja in Ruhe, sonst wirst du dir den Magen verderben». CDO und MBS werden gemieden und verlieren ihren Wert. Die Banken und Versicherungen, die diese Papiere besitzen, müssen massive Abschreibungen vornehmen.

«So etwas verkraftet die stärkste Bank nicht»
Diese nachlässige Kreditvergabe US-amerikanischer Banken kam nach und nach ans Tageslicht, und die krass überhöhten Immobilienpreise begannen zu sinken. Es kam dazu, dass die Hypotheken nicht mehr gedeckt waren. Die Banken erhöhten die Zinsen und verlangen Rückzahlung – wie in den Verträgen vorgesehen. Zahlungsausfälle und Zwangsverwertungen waren die Folgen.
Die Finanzinstitute rund um die Welt, die in Billionenhöhe im Besitz der MBS oder CDO waren, bekamen Angst und versuchten, die Wertpapiere zu verkaufen. Und es war niemand da, der sie kaufen wollte. – Das war der Beginn der Finanzkrise im Juli 2007. Die Krise dauert an, und ein Ende ist nicht in Sicht.
Seit Januar 2008 haben über 1,4 Millionen Zwangsverwertungen stattgefunden. Die Ausfallraten betreffen nicht nur Hypotheken mit geringer Bonität (Subprime). Immer mehr sind auch sogenannte Prime-Hypotheken (1. Hypotheken) betroffen. Weil die Immobilienpreise massiv eingebrochen sind, haben Fannie und Freddie grosse Verluste erlitten, und ihre Wertpapiere haben massiv an Wert verloren. Deshalb kam es zum Bankrott.

Verbriefung – ein globaler Trend
Verbriefungen von Hypothekardarlehen sind nicht nur in den USA zu beobachten. Wir finden diesen Trend – wie Thomas J. Jordan in seinem Vortrag ausführte – auch in Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden, Italien und Spanien. In der Schweiz kamen Verbriefungen praktisch nicht vor. So fällt auf, dass sich die Hypothekarabteilung der UBS zum Beispiel zurückgehalten hat, ihre eigenen Hypotheken zu verbriefen und global auszulagern. Ihre Investmentbanker (in den USA) dagegen haben – wie man hört – für den horrenden Betrag von 80 Milliarden Franken MBS, CDO und ähnliches gekauft. Die Bank hat inzwischen etwa 40 Milliarden Franken davon abschreiben müssen und durchleidet die grösste Krise seit ihrer Gründung.

Ende der Verbriefungen?
Seit Beginn der 1990er Jahre werden Hypotheken verbrieft und auf dem globalen Kapitalmarkt gehandelt. Sie sind im Rahmen des WTO-Prozesses quasi zu einem Handelsgut geworden. Fannie und Freddie haben für etwa 2000 Milliarden Dollar MBS herausgegeben. Sie wurden damit zu Börsenstars und ihre CEO (Geschäftsführer) sonnten sich im Scheinwerferlicht der Wallstreet. Die Folgen sind verheerend – wie wir heute sehen. Eignen sich Hypotheken wirklich für den globalen Freihandel? Bedeutet das heutige Debakel das Ende der sogenannten «Verbriefungen»?
Thomas J. Jordan äusserte sich als Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank im Mai 2008 vorsichtig. Verbriefungen hätten für die Kapitalbeschaffung Vorteile. Man dürfe das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Problematisch sei, dass das Risiko (das mit jeder Hypothek verbunden ist) mit dem Weiterverkauf einfach weitergegeben werde. Er empfahl stärkere Kontrollen und Reglementierungen. Seine Aussage datiert jedoch vom Frühjahr 2008. Seither hat sich die Situation massiv verschärft.
Freddie und Fannie sind pleite und werden mitsamt ihren Schulden verstaatlicht. Die staatliche Aufsichtsbehörde führt die Geschäfte weiter und will das Unternehmen schrittweise verkleinern. Der amerikanische Steuerzahler muss für die Schulden geradestehen. Wie gross sind diese? Niemand weiss es so genau. US-Finanzminister Paulson spricht von 200 Milliarden Dollar, die der Steuerzahler wahrscheinlich übernehmen muss. In den Büchern von Fannie und Freddie sind gegen 2000 Milliarden Schulden aufgeführt, vor allem Obligationenschulden (bonds and notes). Wie die Wirtschaftssendung Eco des Schweizer Fernsehens berichtet, müssen die beiden Banken (und heute der Staat) – direkt oder indirekt – 12 000 Milliarden Dollar Hypotheken garantieren. Das macht je Einwohner 40 000 Dollar Garantieverpflichtungen. Die Folgen sind nicht abschätzbar. «Wer kann das bezahlen, wer hat soviel Geld …»

Warum nicht Konkurs?
Warum gehen Fannie und Freddie nicht einfach Konkurs – so wie es der Swissair passiert ist? Alle Aktionäre verlieren ihr Geld, und die Gläubiger erhalten vielleicht noch 10 oder 15 Prozent ihres Guthabens. Danach wird das Unternehmen – stark verkleinert – irgendwie weitergeführt. Das wäre für die Regierung in Washington das einfachste. – So einfach ist die Sache jedoch nicht. Die Gläubiger sind zu einem grossen Teil im Ausland beheimatet. Die chinesische Zentralbank soll für 600 Milliarden Dollar Wertpapiere von Fannie und Freddie besitzen, die russische Zentralbank für 100 Milliarden. Insgesamt sind mehr als die Hälfte dieser Papiere in Europa und in Asien. «Wenn die US-Regierung den Bankrott zulässt, bedeutet das das Ende des internationalen Finanzsystems», erklärte Yu Yongling, ehemaliger Berater der chinesischen Zentralbank gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Niemand zweifelt, dass die Chinesen in der Lage sind, mit ihren riesigen Dollarreserven das Finanzsystem in Gefahr zu bringen. Die Geschichte ist politisch also hochbrisant.
Weiter wird davon ausgegangen, dass Fannie und Freddie zu gross sind, um in Konkurs gehen zu können (too big to fail). Sie haben mehr als die Hälfte aller Hypotheken in den USA finanziert. Die Folgen eines solchen gigantischen Konkurses wären nicht kalkulierbar. Man erinnere sich an das «Erdbeben», das der im Vergleich kleine Konkurs der Swissair ausgelöst hat. Wallstreet reagierte mit Applaus auf die Verstaatlichung von Fannie und Freddie. Als ob der Staat der liebe Gott ist, der alles richten kann. – Viele Geldgeber auf der ganzen Welt atmeten auf. Sie rechnen und hoffen, dass es ihnen nicht so geht wie den Swissair-Gläubigern. – Der amerikanische Staat hat sich jedoch eine riesige Hypothek aufgeladen. Zudem sind Fannie und Freddie nicht die einzigen Banken, die staatlich aufgefangen werden müssen. Es gibt eine Liste von über 100 US-Banken, die akut gefährdet sind. Fast jeden Tag kommen neue Hiobsbotschaften – auch von Grossbanken. In diesen Tagen ist Lehmann Brothers am Zusammenbrechen.

Hypotheken – persönlich und in der Region verankert
Wie hier aufgezeigt wurde, eignen sich Hypotheken in keiner Weise als Objekt für den globalen Freihandel. Es sprechen handfeste Gründe dagegen, Hypotheken zu verbriefen und als Wertpapiere global auszulagern. Hypotheken sind etwas Persönliches. In der Schweiz wird der Schuldner von seiner Bank beraten, betreut und begleitet, auch wenn Schwierigkeiten auftauchen. Ausgeprägt ist dies der Fall in den genossenschaftlich und regional organisierten Banken. Bei den Raiff­eisenbanken zum Beispiel wird der Hypothekarschuldner Genossenschafter und gehört damit zur «Familie». Die Idee, seine Hypothek auszulagern, zu verbriefen und als Wertpapier nach Schanghai oder sonst irgendwohin zu verkaufen, ist deshalb undenkbar.
Ich will mich – im Unterschied zu Thomas J. Jordan – zum Schluss deutlich äussern. Persönliche Hypotheken zu verbriefen und in die ganze Welt zu verkaufen ist ein verfehltes Konzept. Eine vermehrt regionale und nationale Ausrichtung hat zum Beispiel den Vorteil, dass ein Volk spart und damit seine Häuser und Wohnungen selber finanziert. Genau dies machen die US-Amerikaner nicht.

Positiver Ausblick
Diese Ausführungen sollen nicht so düster enden. Kehren wir deshalb zum Schluss zu den beiden schweizerischen Hypothekarfinanzierern zurück – ohne poetischen Namen: zur Pfandbriefbank Schweizerischer Hypothekarinstitute und zur Pfandbriefzentrale der Schweizerischen Kantonalbanken. Sie machen ihren Job seit 78 Jahren gut. Kein einziger Franken ist in dieser ereignisreichen Zeit verlorengegangen. Ihre Aktien sind nicht an der Börse. Sie sind regional und national ausgerichtet. Sie arbeiten seriös und im stillen, sie haben keine Hypotheken «verbrieft» und damit gehandelt und sind nicht auf Rendite versessen. Viele Schweizerinnen und Schweizer wissen gar nicht, dass sie existieren. Für Thomas J. Jordan sind sie Vorbilder im internationalen Finanzsystem. Ihre Arbeitsweise ist Ausdruck der «alten» Banktugenden. Wer den Ausführungen von Jordan folgt, hat den Eindruck, dass sie noch in hundert Jahren existieren werden. Und das kann man heute wirklich nicht von jeder Bank sagen. •
 

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Wie weiter in der Finanzkrise?Ursache analysieren,

 
07.12.08 16:12
Wie weiter in der Finanzkrise?
Ursache analysieren, Auswege suchen
von Francis Gut und Dr. Vera Ziroff Gut
Für eine breitere Öffentlichkeit hat die derzeitige Finanzkrise zwei Gesichter: den Einbruch der Immobilienpreise in den Vereinigten Staaten und seine Folgen einerseits, den internationalen Börsenkrach andererseits. Auch wenn diese Ereignisse scheinbar Anfang und Ende einer Kette darstellen, sind damit das Ausmass der Krise und deren Ursachen noch nicht erklärt. Nun könnte man sagen: Zyklen am amerikanischen Immobilienmarkt und Krach an der Aktienbörse haben keinen Seltenheitswert. Die Rahmenbedingungen dieser Ereignisse müssen aber erörtert werden, um ihre Tragweite beurteilen und die richtigen Korrekturen vornehmen zu können. Um die Debatte zu erweitern, wird ein lesenswerter Artikel von Michel Chossudovsky1 beigezogen.

Seit Beginn der Globalisierung und mit fortschreitender Konzentration des Kapitals spielen die Hedge Fonds, die keiner Regulierung ausgesetzt sind, eine wichtige Rolle. Sie übernehmen Firmen, gleichgültig ob sich diese Firmen in Schwierigkeiten befinden oder gut geführt sind, und haben keine Angst vor einer Hebelwirkung (tiefes Verhältnis Eigenmittel/Gesamtbilanz; zum Beispiel wird mit relativ wenig Kapital ein gut geführtes Unternehmen übernommen, seine besten Teile werden abgetrennt und mit sattem Gewinn verkauft).

Leerverkäufe und Derivate-Politik

In ihrer Anlagepolitik wetten die Hedge Fonds sowohl auf Gewinne wie auf Verluste der Zielgesellschaften, so dass sie mit Leerverkäufen sehr vertraut sind (Verkauf von Werten wie Aktien auf Termin, obwohl der Verkäufer beim Abschluss des Vertrags die Aktien nicht besitzt; zum Beispiel Abschluss eines Terminverkaufs per Ende Juni 2009 auf CHF 100.- mit der Hoffnung, dass der Kurs inzwischen auf CHF 80.- sinkt; wenn die Wette klappt, kauft man die Aktien damit billiger, als sie Ende Juni 2009 verkauft werden). Durch die geschickte Kombination von Gerüchten und Leerverkäufen kann der Börsenwert einer Grossbank so gesenkt werden, dass sie billig übernommen werden kann. Mehrere der grossen Investmentbanken, die kürzlich in Schwierigkeiten geraten sind, waren Opfer von Leerverkäufen. So erfuhr die Wertpapieraufsicht SEC, dass zum Beispiel der Kollaps von Bear Sterns im März einer Kombination von Leerverkäufen und falschen Gerüchten zuzuschreiben war. Laut «Financial Times» vom 17. September schrieb auch John Mack, CEO von Morgan Stanley, in einem an einige seiner Angestellten geschickten Memo: «Was ist los hier? Für mich ist es ganz klar – wir sind in einem von Angst und Gerücht beherrschten Markt, wo Leute, die Titel leer verkaufen, den Kurs unserer Aktie belasten.»

Kriegskosten
Eine weitere Ursache der Krise bilden natürlich die Kriegsausgaben. Sie betragen USD 500 Mia. pro Jahr, Kosten der ersten Monate der zukünftigen Administration in Höhe von USD 70 Mia. nicht inbegriffen. Es ist weltweit der höchste Kriegsaufwand seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Ausgaben werden aus Steuergeldern finanziert und gehen selbstverständlich zu Lasten der Ausgaben für die zivile Bevölkerung, zu Lasten der Sozial- und Bildungsausgaben.

Dollarwillkür
Die Welthandelsorganisation (WTO) und der Internationale Währungsfonds (IWF) tragen zur Krise bei, indem sie die Entwicklungsländer – deren Wirtschaft gegen den Wettbewerb mit dem Ausland geschützt werden sollte – zwingen, ihre Märkte zu öffnen.
Noch wichtiger war die Verwandlung des internationalen Gold/Dollar-Systems in ein System flexibler Wechselkurse, die 1971 erfolgte. Damals lehnten plötzlich die Vereinigten Staaten ab, die Dollars, die dem Federal Reserve System eingereicht wurden, gegen Gold einzutauschen. Das daraus folgende System flexibler Wechselkurse, das nur auf dem Dollar beruht, das heisst auf einer Währung, deren Wert nur durch die Streitkräfte dieses Landes erzwungen wird, bedeutet reine Willkür. In diesem System kann der Betrag der Geldmenge eines Landes beliebig hoch werden, bis eine Hyperinflation an die Wirklichkeit erinnert.

Deregulierung: die Entmachtung des Staates zugunsten der Finanzkonzerne
Diese Veränderung stellt eine Deregulierung des internationalen Währungsmarktes dar, die uns zur Hauptursache der Krise führt: der allgemeinen Deregulierung der Märkte. Wenn diese nach dem Zweiten Weltkrieg unter der ideologischen Leitung der OECD und dank dem GATT-Abkommen in der Realwirtschaft anfing, so wurde diese Bewegung in der Finanzwirtschaft unter Reagan durch den Börsenkrach von 1987 beschleunigt. Damals bat die Wall Street das Finanzministerium und den Kongress, sich freundlicherweise abseits zu halten, das heisst, Finanzministerium und Kongress wurden entmachtet. Die Zeit der «Selbstregulierung» war gekommen: Die Vorschriften des Gesetzgebers wurden durch eigene, von Natur aus schwächere Regelungen ersetzt. Dies förderte die Entstehung grosser Finanzkonzerne.

Unkontrollierte Bankriesen
Zur Wirtschaftskonzentration trug auch die Abschaffung der Trennung zwischen Bankentypen bei. Nach der grossen Wirtschaftskrise von 1929 hatte Franklin D. Roosevelt durch den Kongress das Glass-Steagall-Gesetz bewilligen lassen, das Investment Banking (Wertschriften- und Währungsgeschäft sowie weitere Kapitalanlagen für institutionelle Kunden – Versicherungsgesellschaften, Pensionskassen usw.) vom Retail Banking (weitere Geschäfte, insbesondere Kreditgeschäfte) trennte. Damit wollte man Finanzmanipulationen und Insidergeschäfte verhindern, mit denen sich Bankiers auch auf Kosten ihrer Kunden sanierten. In den letzten Jahrzehnten haben die Banken diese Gesetzgebung mit dem Segen der US-Regierung mehr und mehr ignoriert. Schliesslich wurde sie 1999 durch das Financial Services Modernisation-Gesetz abgeschafft. Darüber hinaus wurden unter der Leitung der Wall Street internationale Bündnisse abgeschlossen, die zur Bildung weiterer Bankenkonzerne führten.
Die Wall-Street-Riesen wurden so mächtig, dass sie jede Kontrolle weitgehend verhindern konnten und nur ihrer eigenen Regulierung folgten. Im Ausland profitierten sie von ähnlichen Gesetzgebungen. Die WTO- und IWF-Abkommen öffneten ihnen die Türen zu den Entwicklungsländern.

Insider-Informationsmanipulationen: ein Milliardengeschäft für wenige
Chossudovsky sieht die Macht der Wall-Street-Riesen vor allem in ihrer frühzeitigen Information, ihrer Insider-Information, ihrer Fähigkeit zu manipulieren und Ergebnisse vorauszusehen, ihrer Fähigkeit, falsche Informationen zur Wirtschaft und zu Markttendenzen zu verbreiten, kurz, in ihrer Fähigkeit irrezuführen. Kein Wunder, dass die CIA dabei eine grosse Rolle spielt.
Das «Notgesetz zur Wirtschaftsstabilisierung», der sogenannte Auffangfonds, den die Bush-Regierung zur Lösung der Krise jetzt verabschiedet hat, ist dabei nur eine Verlängerung des gleichen schmutzigen Spiels: Man bittet die übriggebliebenen Finanzgesellschaften (Grossbanken, Versicherungsgesellschaften usw.), sich noch einmal zu bedienen. Die Gewinner der Krise sind die Bank of America, JP Morgan Chase (Rockefeller), die Federal Reserve Bank of New York, diese nicht zuletzt dank ihrer Insider-Information, sowie alle Spekulanten, die von Insider-Informationen, insbesondere am Schwarzen Montag (29. September, Kurseinbruch) und am folgenden Tag (Kurserholung), profitierten. Einige Analysten-Stimmen behaupten, die Gewinner haben die Krise bewusst ausgelöst, um noch mehr zu verdienen, noch mehr Macht zu konzentrieren. Andere sagen sogar, die Bush-Regierung will damit den politischen Feind (Russland und China, die umfangreiche amerikanische Staatsobligationen besitzen) schwächen.

Chancen für einen echten neuen Anfang
Auch die Verlierer kennen wir: die Angestellten der bankrotten Banken und Versicherungsgesellschaften, deren Kader sich nicht selten goldene Fallschirme versprechen liessen, die Hauseigentümer, deren Häuser von den Gläubigerbanken übernommen wurden und die jetzt in Wohnwagen und Zelten vor den Städten leben, die Arbeitnehmer, die auf Grund der Krise entlassen wurden und zum Teil bereits heute am Hinterausgang der Supermärkte nach Essbarem suchen, und die Steuerzahler, die durch die kommende Rezession noch mehr belastet werden.
Auch wenn einzelne europäische und amerikanische Politiker heute nach mehr Regulierung auf den Finanzmärkten rufen, ja sogar nach einer Abkehr von Deregulierung und Wirtschaftskonzentration, so bleibt es in einem ersten Schritt Aufgabe des Bürgers, dies mit Nachdruck zu verlangen. Darüber hinaus muss in Europa jeder Versuchsballon, einen 300-Milliarden-Euro-Auffangfonds «à l’américaine» zu kreieren, wie ihn Frankreichs Bush-Marionette Sarkozy losgelassen hat, heruntergeholt werden. In einem zweiten Schritt müssen die Bürger, muss der Souverän erörtern, welches bürgernahe Geld- und Währungssystem das gegenwärtige ersetzen könnte.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden im deutschen Sprachraum mehrere Modelle für ein Geld- und Kreditsystem erprobt (z.B. WIR-Geld, Chiemgauer, Schwundgeld, Freigeld, genossenschaftliche Modelle), die sich lohnen, für einen Neuanfang überprüft zu werden. Wesentlich ist dabei, Lösungen mit kleinräumigen, kontrollierbaren und unabhängigen Einheiten zu berücksichtigen. •
 

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www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2008/...weiter-in-der-finanzkrise/
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Bürgerkrieg und Zerfall der USA, und der Dollar wi

 
07.12.08 17:45
Bürgerkrieg und Zerfall der USA, und der Dollar wird abgeschafft
Geschrieben von: Ducks Pleite Bank (85.216.18.11) am Freitag, 5 Dezember 2008, um 10:23 p.m.
Dienstag, 02.12.2008
Bürgerkrieg und Zerfall der USA, Dollar wird abgeschafft
Moskau. US-Katastrophenszenario: wenn 2009 klar werde, dass Obama kein Wundertäter ist, könne die Krise voll ausbrechen, meint der Politologe Panarin. Die USA könnten in sechs Regionen zerfallen, der Dollar werde abgeschafft.

"Die US-Wirtschaft bricht bereit zusammen. Bisher wurde die Unzufriedenheit von den Wahlen und der Hoffnung darauf gebremst, dass Obama Wunder vollbringen wird. Gegen Frühjahr wird aber klar werden, dass es kein Wunder gibt", sagt Igor Panarin, Dekan der Fakultät für Internationale Beziehungen der Diplomatischen Akademie des russischen Außenministeriums in einem Interview für die Zeitung Iswestija.

„Millionen von Bürgern haben ihre Ersparnisse eingebüßt. Die Preise und die Arbeitslosigkeit werden steigen. General Motors und Ford stehen am Rande des Zusammenbruchs. Das bedeutet, dass ganze Städte arbeitslos werden."


Ein weiterer Faktor sei die verletzbare politische Struktur der USA, sagt Panarin. Das Land habe kein einheitliches Rechtssystem. Es gebe nicht einmal einheitliche Straßenverkehrsregeln. Außerdem seien auch die US-Eliten unter den Bedingungen der Krise gespalten.


Russland könnte Alaska zurückverlangen ...

Laut Panarins-Prognose könnten die USA in sechs Teile zerfallen: die Pazifikküste mit der wachsenden chinesischen Bevölkerung; den Süden mit den mehrheitlich Spanisch sprechenden Einwohnern; Texas, wo die Unabhängigkeitsbewegung wächst; die Atlantikküste, die völlig andere Völkerschaften und eine andere Mentalität vertritt und eventuell in zwei Teile zerfällt; die fünf ärmeren zentralen Bundesstaaten und den Norden, wo der kanadische Einfluss stark ist.

Wir könnten übrigens Alaska zurückverlangen, das seinerzeit bekanntlich von Russland an die USA nur verpachtet wurde", freut sich Panarin.


Dollar wird durch „Amero“ ersetzt

So wie die USA selbst, könnte auch der Dollar in naher Zukunft untergehen, meint der Diplomatie-Professor. "2006 haben Kanada, Mexiko und die USA ein Geheimabkommen über die Emission einer neuen Währung geschlossen, die Amero heißen wird. Die 100-Dollar-Scheine, die die Welt überflutet haben, könnten einfach eingefroren werden - etwa unter dem Vorwand, dass sie von Terroristen gefälscht würden und deshalb überprüft werden müssten.“


Die Seile kappen, die uns an die Finanz-Titanic binden

"Wir müssen die Seile kappen, die uns an die Finanz-Titanic binden, weil sie nach meiner Ansicht schon bald sinken wird", betonte der Experte. Russland müsste stattdessen den Rubel als eine regionale Währung festigen und dazu unter anderem eine vollwertige Ölbörse gründen, die Öl gegen Rubel verkaufen würde.


"Die jüngste Umstellung des Öl- und Gashandels zwischen Russland und Weißrussland auf den Rubel ist der Beginn dieses Prozesses. Für 2009 sollten möglichst viele auf Rubel lautende Verträge geschlossen werden. In diesem Fall könnte Russland die wachsende globale Krise umgehen."
Die USA, prognostiziert der Professor, würden jedenfalls die Rolle des globalen Regulators verlieren. An deren Stelle könnten China und Russland treten.

(mig/.rufo/Moskau)


Die globale Krise ist das Ende der Weltmacht USA, meint der Moskauer Politologe Igor Panarin (Foto: Archiv)


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