habe dazu einen etwas älteren artikel gefunden (12.11.08)
HINTERGRUND: 'Gutes Wetter' - BASF und Gazprom fördern mehr Gas
12.11.2008 - 14:25
NOWY URENGOI/KASSEL (dpa-AFX) - Der Mann scheint Einiges gewohnt zu sein: Er freue sich, dass "gutes Wetter" herrsche, sagt Gazprom-Chef Alexej Miller. Dabei steht er in der westsibirischen Tundra, es pfeift ein eisiger Wind und das Thermometer zeigt minus 17 Grad. Fernab von Deutschland hat der weltgrößte Gasproduzent nahe der Stadt Nowy Urengoi gemeinsam mit dem zu BASF gehörenden Kasseler Unternehmen Wintershall eine weitere Gas-Lagerstätte angezapft. Ein Beitrag mehr zu einer sicheren Gasversorgung für Deutschland und das restliche Europa, wie Miller und BASF-Chef Jürgen Hambrecht betonen. Schönes Wetter hin oder her - Illusionen will Miller niemandem machen: "Die Ära des billigen Öls und Gases ist vorbei."
Es ist nach Juschno Russkoje die zweite Gas-Lagerstätte in Russland, an deren Ausbeutung Gazprom die BASF-Tochter beteiligt hat. Der Ludwigshafener Chemiekonzern sieht sich hier als ausländischer Vorreiter. Er lässt sich das Projekt einiges kosten. Die Anschubfinanzierung, rund 300 Millionen Dollar (238 Mio Euro) kam von der BASF, die auf 700 Mio Dollar (556 Mio Euro) veranschlagten Gesamtkosten wollen sich beide Unternehmen letztlich teilen.
STABILE PARTNERSCHAFT
Gleich mehrfach umarmen sich Hambrecht und Miller vor den Arbeitern und Journalisten, die sich vor der Produktionsanlage versammelt haben. Immer wieder werden in Europa Zweifel wach, wie zuverlässig russisches Gas auch in Zukunft nach Deutschland fließen wird. Rund ein Drittel des Erdgases, das in Deutschland verbraucht wird, stammt von Gazprom. Miller und Hambrecht betonen die Stabilität ihrer Partnerschaft - schließlich profitierten beide Seiten von dem Geschäft.
Die BASF und ihre Tochter Wintershall sichern sich Gas direkt an der Quelle, im Gegenzug hat Gazprom einen finanzkräftigen Partner im Boot und bekommt über ein Joint-Venture mit Wintershall leichteren Zugang zu den attraktiven europäischen Märkten.
Man muss die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie zu nehmen wünscht.