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Eine neue Woche, voll von Konjunkturdaten
3. Sep. 2001 Schonfrist für den Dax
Dem Dax steht angesichts des Feiertags „Labor Day“ in den USA ein relativ ruhiger Handelsverlauf bevor. Auch von Unternehmensseite wird es wenig Impulse geben, mit dem August ist auch in Deutschland die Quartalsberichts-Saison fast abgeschlossen. Mit großer Spannung werden aber einige amerikanische Konjunkturdaten erwartet, allen voran die Arbeitsmarktdaten am Freitag.
Bund-Future unverändert
Für den Rentenmarkt werden in der kommenden Woche eine Reihe von Konjunkturdaten den Ton angeben. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche geht es für die Rentenpapiere und den Bund-Future darum, ob diese Daten ein weiteres Anhalten der Konjunkturflaute bestätigen. Tun sie das nicht, werden die Rentenkurse nachgeben und die Renditen steigen. Die wichtigsten Daten sind der NAPM-Einkaufsmanagerindex in den USA am Dienstag und die amerikanischen Arbeitsmarktzahlen am Freitag.
Euro in Fernost mit leichtem Minus
Der Euro ist am Montag im frühen Fernosthandel zum Dollar etwas unter Druck geraten, nachdem die Gemeinschaftswährung vergangene Woche die 0,92 Dollar Marke nicht hatte dauerhaft überwinden können. Bereits am Freitag hatte der Euro wegen des überraschend besser als erwartet ausgefallenen Chicagoer Einkaufsmanagerindex nachgegeben. Der Feiertag in den USA am Montag hielt das Handelsvolumen Händlern zufolge jedoch gering. Gegen 6.40 Uhr MESZ kostete ein Euro 0,9084/89 Dollar nach einer letzten Notiz am Freitag in New York bei 0,9120/30 Dollar.
Börse Tokio mit erneutem 17-Jahrestief
Die Börse in Tokio hat am Montag zum Wochenauftakt erneut schwächer tendiert. Gegen 6.35 Uhr MESZ notierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,70 Prozent niedriger auf 10.638,77 Punkten. Händler sagten, dass am Markt eine zweite Welle von Gewinnwarnungen befürchtet werde, nachdem vergangene Woche unter anderem bereits der Elektronikkonzern Hitachi seine Ergebnisprognosen deutlich nach unten revidiert hatte. „Die ökonomischen Daten sind ziemlich hart", sagte ein Analyst und fügte hinzu: „Das einzige was helfen könnte, wäre eine entsprechende Wirtschaftspolitik verbunden mit strukturellen Reformen. Aber die Regierung zeigt keine Eile."
Aktien in Hongkong schwach
Schwach notieren die Aktien in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index büßt bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte 1,4 Prozent auf 10.939,23 ein. Unterstützung wird bei 10.800 Zählern gesehen. Vor allem die chinesischen Telekommunikationswerte drücken den Index, aber auch Immobilientitel notieren mit Abschlägen. Es wird befürchtet, dass der verschlechterte Konjunkturausblick belastet; die BIP-Zahlen zum ersten Quartal am Freitag hatten einen deutlichen Rückgang ausgewiesen.
Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nach der Schlussglocke legten einige große Werte leicht zu, was dem Nasdaq 100 After Hours Indicator einen leichten Aufschlag von 0,19 Prozent auf 1.472,42 Punkte bescherte. BroadVision gewannen 2,33 Prozent auf 1,32 Dollar, Oracle 1,06 Prozent auf 12,34 Dollar und Intel 0,72 Prozent auf 28,16 Dollar.
Wall Street am Freitag leicht erholt
Die Kurse an der Wall Street sind am Freitag vor dem verlängerten Feiertagswochenende - wegen des Labor Day sind die Börsen am Montag geschlossen - etwas fester aus dem Markt gegangen. Der Dow Jones (DJIA) stieg um 0,3 Prozent oder 30,17 Stellen auf 9.949,75 Punkte. Der S&P-500-Index gewann 0,4 Prozent auf 1.133,58 Zähler. Die Nasdaq legte 0,8 Prozent auf 1.805,43 Indexpunkte zu.
Die US-Märkte schafften zumindest zum Schluss einer Woche mit starken Verlusten wieder leichte Gewinne. Hintergrund waren am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten, nach denen die US-Wirtschaft doch etwas robuster zu sein scheint als zuletzt angenommen. Der DJIA bewegte sich aber weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten, während die Nasdaq die 1.800-Punkte-Marke wieder überwinden konnte. Die Auftragseingänge in der Industrie waren im Juli um 0,1 Prozent gestiegen, nachdem Analysten von einem um 0,5 Prozent niedrigeren Wert ausgegangen waren. Marktbeobachter interpretierten dies als mögliches Zeichen dafür, dass ein Boden erreicht sei. Auch der Chicago Einkaufsmangerindex war im August auf 43,5 von zuvor 38,0 geklettert. Händler sagten, die Investoren würden überall nach guten Meldungen Ausschau halten.
Zu den größten Gewinnern im Dow gehörten Intel, die um 3,1 Prozent auf 27,96 zulegten. AOL erhöhten sich 3,8 Prozent 37,35 Dollar. Procter & Gamble fielen dagegen um 0,6 Prozent auf 74,15 Dollar. Das Unternehmen hatte eingeräumt, auf unlauterem Wege Informationen über Entwicklungen im Haarpflegebereich von Unilever erworben zu haben.
Auch einzelne Nasdaq-Unternehmen warteten erneut mit negativen Nachrichten auf. So hatte der Zulieferer für die Halbleiterproduktion Novellus Systems am Vorabend auf einer Mittquartalskonferenz bekannt gegeben, dass der Auftragseingang am unteren Ende der Erwartungen liegen werde. Die Aktie büßte 5,2 Prozent auf 44,31 Dollar ein. Starbucks fielen auf ein neues 52-Wochen-Tief. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass der Umsatzanstieg im August mit 18 Prozent auf 214 Millionen Dollar unter den avisierten 20 Prozent Plus geblieben sei. Analysten hatten daraufhin Bedenken geäußert, das Unternehmen können in den kommenden Monaten unter der Wirtschaftsflaute leiden. Die Aktie verlor 3,3 Prozent auf 16,87 Dollar.
US-Anleihen schließen uneinheitlich
Uneinheitlich bei nur geringen Umsätzen haben die US-Treasurys am Freitag im späten US-Geschäft notiert. Das Handelsende war wegen des anstehenden Labor-Day-Feiertagswochenendes zwei Stunden vorverlegt worden. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent verloren 7/32 auf 101-10/32 und rentierten mit 4,828 Prozent nach 4,793 Prozent am Donnerstag. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent erhöhte sich dagegen um 2/32 auf 99-31/32. Die Rendite sank auf 5,375 Prozent nach 5,377 Prozent am Vortag. Tagesgeld wurde zu 3-3/4 Prozent gehandelt. Kleine Zeichen für eine konjunkturelle Erholung hätten die Treasurys am Freitag etwas unter Druck gehalten, sagten Händler.
Medienschau
3. Sep. 2001
Unternehmensnachrichten
Spekulationen um Commerzbank-Zukunft mehren sich
Nachdem die „Welt am Sonntag“ von einer „fast perfekten“ Vollfusion des Instituts mit der italienischen UniCredito Italiano wissen wollte, heißt es in einem Bericht der „Financial Times Deutschland“, nach ihren Informationen sei mit einem Ergebnis der Verhandlungen über einen Zusammenschluss frühestens Ende des Monats zu rechnen. An den Gesprächen soll auch der italienische Versicherer Assicurazioni Generali beteiligt sein, der zehn Prozent an der Commerzbank besitzt. Die Investorengruppe CoBra, die rund zehn Prozent an der Commerzbank hält, soll einer Fusion mit UniCredito aufgeschlossen gegenüber stehen. (vwd)
KPN weitet Verlust aus
Der niederländische Telekomkonzern weist einen Nettoverlust von 1,04 Milliarden Euro nach minus 19 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum aus. Er begründet dies vor allem mit Akquisitionskosten. Das Umsatzziel von 15 Prozent über den 11,2 Milliarden Euro aus dem Jahr 2000 hat KPN bekräftigt. (Bloomberg)
Zuvor sagte ein KPN-Sprecher, ein Verkauf von E-Plus stehe für die KPN auch nach der gescheiterten Fusion mit der Belgacom nicht zur Debatte. Das hoch verschuldete Unternehmen prüfe aber, ob einzelne Unternehmensteile verkauft werden können. (FTD S. 3)
NTT DoCoMo will KPN Mobile finanziell nicht unterstützen
Die NTT DoCoMo hat derzeit keine Pläne, KPN Mobile, die Mobilfunktochter der hoch verschuldeten KPN, finanziell zu unterstützen. Wie ein Sprecher des japanischen Mobilfunkanbieters am Montag sagte, soll der Anteil am niederländischen Mobilfunkpartner zum aktuellen Zeitpunkt nicht abgeschrieben werden. Ein Erhöhung oder Verringerung des 15-prozentigen Anteils werde nicht erwogen. (vwd)
HSBC vor radikalem Umbau des Researchs
Die Investmentbank reagiert damit auf Kritik an der Qualität der Wertpapieranalyse. Künftig sollen Analysten ebenso viele Verkaufs- wie Kaufempfehlungen veröffentlichen. (FT S. 1)
Viag Interkom will Runden Tisch gegen UMTS-Kostenexplosion
Der Telekom-Konzern setzt sich für die Bildung eines Runden Tisches ein, um die drohende Kostenexplosion beim Aufbau der UMTS-Netze noch rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Die Kräfte am Markt müssten dringend gebündelt werden, sagte Viag-Finanzvorstand Dietrich Beese. Die Finanzbelastungen für sein Unternehmen und die fünf anderen künftigen Netzbetreiber seien extrem hoch. Auch die Bundesregierung sollte an dieser konzertierten Aktion teilnehmen. (Die Welt S. 11)
Telekom-Kabelnetz-Verkauf verzögert sich weiter
Der potenzielle Käufer des restlichen Telekom-Kabelnetzes, der US-Konzern Liberty Media, hat am Wochenende erneut eine selbst gesetzte Frist für den Vertragsabschluss verstreichen lassen und damit das Gelingen des Geschäfts in Frage gestellt. Ursprünglich sollte der Vertrag Ende Juli unterschrieben werden. Am Freitag hatte Liberty-Media-Gründer John Malone dann in einem Interview eine Entscheidung für das vergangene Wochenende angekündigt. Vermutlich haken die Verhandlungen an der Frage von Ausstiegsklauseln für Liberty Media, die sich der Medienkonzern einräumen lassen will, falls seine Geschäfte nicht wie geplant laufen. (FTD S. 3)
Kinowelt will auch Tochter Sportwelt verkaufen
Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ sucht Vorstandschef Michael Kölmel auch für die Kinowelt-Tochter Sportwelt einen finanzkräftigen Partner. An dem Unternehmen sind Kölmel und sein Bruder Rainer gemeinsam mit 90 Prozent, Kinowelt mit zehn Prozent beteiligt. Für Sportwelt soll ein Beitrag in zweistelliger Millionenhöhe fließen. Das Unternehmen hat 14 Fußballvereine unter Vertrag. Bereits seit Wochen wird über eine mögliche Insolvenz von Kinowelt spekuliert. Nach der Schätzung von Analysten muss das Unternehmen in diesem Jahr noch rund 300 Millionen Euro Schulden zurückzahlen. (FTD S. 5)
USU entwickelt Wissensmanagement-System für Volkswagen
Der Anbieter von Knowledge Business-Lösungen USU wird für Volkswagen ein Wissensmanagement-System im Bereich Qualitätssicherung entwickeln und einführen., das Auftragsvolumen an Produktlizenzen sowie Projekt- und Consultingleistungen belaufe sich in der ersten Stufe des Projektes auf mehrere Millionen Mark. (Ad-hoc)
Vietnam will fünf Airbus A-320 kaufen
Die vietnamesische Fluggesellschaft Vietnam Airlines will fünf Airbus des Typs A-320 kaufen. Frankreich unterstützt mit einem Kredit über 22 Millionen Franc (rund sieben Millionen Mark) die Ausbildung von 20 Piloten und die Wartung der Airbus-Flugzeuge. (Reuters)
Swissair-Beteiligung LOT in finanziellen Schwierigkeiten
Die polnische Fluggesellschaft LOT, an der Swissair mit 37,6 Prozent beteiligt ist, befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Wie der “Tagesanzeiger“ berichtet, wird die Gesellschaft im ersten Halbjahr 2001 einen Verlust schreiben. Die Höhe werde nächste Woche bekannt gegeben. (vwd)
Crossair-Zahlen bringen Mutter Swissair in Bedrängnis
Die Swissair Group könnte in erhebliche Erklärungsnot kommen, wenn ihre Tochter Crossair am Mittwoch ihre neuesten Zahlen vorlegt. Wie die “Sonntagszeitung“ berichtete, wird dabei ersichtlich, dass die meisten operativen Gewinne, welche die Swissair Group vorstellte, in Wirklichkeit Verluste sind. So hätten Beobachter bei der Präsentation der konsolidierten Zahlen am vergangenen Donnerstag durch die Swissair bereits erstaunt festgestellt, dass für die Crossair ein Gewinn ausgewiesen wurde, nachdem das Crossair-Management zuvor mitgeteilt hatte, im ersten Halbjahr rote Zahlen zu schreiben. (vwd)
Wirtschaftsnachrichten
Telekom-Werte vom Stoxx-Abstieg bedroht
Von der Anpassung der Blue-Chip-Indizes der Stoxx-Familie an diesem Montag werden vermutlich vor allem die Aktien von Telekom-Gesellschaften betroffen, schätzen Analysten. Sie rechnen damit, dass KPN aus dem Euro Stoxx 50 fällt. Ersetzt werden könnte das Unternehmen durch Saint Gobain. France Telecom und Marconi könnten aus dem Stoxx 50 fallen. Dieser Index gilt jedoch als weniger marktbewegend, weil Fonds sich in erster Linie nach dem Euro Stoxx 50 richten. Nur das Ausscheiden von Marconi gilt unter Experten jedoch als sicher. Für Marconi gelten Unilever als Nachfolgekandidaten, für France Telecom die Titel des Versorgers Suez. (vwd)
Handelsblatt-Frühindikator auf niedrigstem Wert seit fünf Jahren
Der Handelsblatt-Frühindikator hat ebenso wie das Handelsblatt-Konjunkturbarometer für die neuen Länder im September seine Talfahrt fortgesetzt. Während das Ostbarometer nur leicht von 1,5 Prozent auf 1,4 Prozent nachgab, sank der Frühindikator von 1,3 Prozent im Vormonat auf nur noch ein Prozent. Dies sei sein niedrigster Wert seit September 1996. (Handelsblatt S. 9)
Eine neue Woche, voll von Konjunkturdaten
3. Sep. 2001 Schonfrist für den Dax
Dem Dax steht angesichts des Feiertags „Labor Day“ in den USA ein relativ ruhiger Handelsverlauf bevor. Auch von Unternehmensseite wird es wenig Impulse geben, mit dem August ist auch in Deutschland die Quartalsberichts-Saison fast abgeschlossen. Mit großer Spannung werden aber einige amerikanische Konjunkturdaten erwartet, allen voran die Arbeitsmarktdaten am Freitag.
Bund-Future unverändert
Für den Rentenmarkt werden in der kommenden Woche eine Reihe von Konjunkturdaten den Ton angeben. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche geht es für die Rentenpapiere und den Bund-Future darum, ob diese Daten ein weiteres Anhalten der Konjunkturflaute bestätigen. Tun sie das nicht, werden die Rentenkurse nachgeben und die Renditen steigen. Die wichtigsten Daten sind der NAPM-Einkaufsmanagerindex in den USA am Dienstag und die amerikanischen Arbeitsmarktzahlen am Freitag.
Euro in Fernost mit leichtem Minus
Der Euro ist am Montag im frühen Fernosthandel zum Dollar etwas unter Druck geraten, nachdem die Gemeinschaftswährung vergangene Woche die 0,92 Dollar Marke nicht hatte dauerhaft überwinden können. Bereits am Freitag hatte der Euro wegen des überraschend besser als erwartet ausgefallenen Chicagoer Einkaufsmanagerindex nachgegeben. Der Feiertag in den USA am Montag hielt das Handelsvolumen Händlern zufolge jedoch gering. Gegen 6.40 Uhr MESZ kostete ein Euro 0,9084/89 Dollar nach einer letzten Notiz am Freitag in New York bei 0,9120/30 Dollar.
Börse Tokio mit erneutem 17-Jahrestief
Die Börse in Tokio hat am Montag zum Wochenauftakt erneut schwächer tendiert. Gegen 6.35 Uhr MESZ notierte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,70 Prozent niedriger auf 10.638,77 Punkten. Händler sagten, dass am Markt eine zweite Welle von Gewinnwarnungen befürchtet werde, nachdem vergangene Woche unter anderem bereits der Elektronikkonzern Hitachi seine Ergebnisprognosen deutlich nach unten revidiert hatte. „Die ökonomischen Daten sind ziemlich hart", sagte ein Analyst und fügte hinzu: „Das einzige was helfen könnte, wäre eine entsprechende Wirtschaftspolitik verbunden mit strukturellen Reformen. Aber die Regierung zeigt keine Eile."
Aktien in Hongkong schwach
Schwach notieren die Aktien in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index büßt bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte 1,4 Prozent auf 10.939,23 ein. Unterstützung wird bei 10.800 Zählern gesehen. Vor allem die chinesischen Telekommunikationswerte drücken den Index, aber auch Immobilientitel notieren mit Abschlägen. Es wird befürchtet, dass der verschlechterte Konjunkturausblick belastet; die BIP-Zahlen zum ersten Quartal am Freitag hatten einen deutlichen Rückgang ausgewiesen.
Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nach der Schlussglocke legten einige große Werte leicht zu, was dem Nasdaq 100 After Hours Indicator einen leichten Aufschlag von 0,19 Prozent auf 1.472,42 Punkte bescherte. BroadVision gewannen 2,33 Prozent auf 1,32 Dollar, Oracle 1,06 Prozent auf 12,34 Dollar und Intel 0,72 Prozent auf 28,16 Dollar.
Wall Street am Freitag leicht erholt
Die Kurse an der Wall Street sind am Freitag vor dem verlängerten Feiertagswochenende - wegen des Labor Day sind die Börsen am Montag geschlossen - etwas fester aus dem Markt gegangen. Der Dow Jones (DJIA) stieg um 0,3 Prozent oder 30,17 Stellen auf 9.949,75 Punkte. Der S&P-500-Index gewann 0,4 Prozent auf 1.133,58 Zähler. Die Nasdaq legte 0,8 Prozent auf 1.805,43 Indexpunkte zu.
Die US-Märkte schafften zumindest zum Schluss einer Woche mit starken Verlusten wieder leichte Gewinne. Hintergrund waren am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten, nach denen die US-Wirtschaft doch etwas robuster zu sein scheint als zuletzt angenommen. Der DJIA bewegte sich aber weiter unter der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten, während die Nasdaq die 1.800-Punkte-Marke wieder überwinden konnte. Die Auftragseingänge in der Industrie waren im Juli um 0,1 Prozent gestiegen, nachdem Analysten von einem um 0,5 Prozent niedrigeren Wert ausgegangen waren. Marktbeobachter interpretierten dies als mögliches Zeichen dafür, dass ein Boden erreicht sei. Auch der Chicago Einkaufsmangerindex war im August auf 43,5 von zuvor 38,0 geklettert. Händler sagten, die Investoren würden überall nach guten Meldungen Ausschau halten.
Zu den größten Gewinnern im Dow gehörten Intel, die um 3,1 Prozent auf 27,96 zulegten. AOL erhöhten sich 3,8 Prozent 37,35 Dollar. Procter & Gamble fielen dagegen um 0,6 Prozent auf 74,15 Dollar. Das Unternehmen hatte eingeräumt, auf unlauterem Wege Informationen über Entwicklungen im Haarpflegebereich von Unilever erworben zu haben.
Auch einzelne Nasdaq-Unternehmen warteten erneut mit negativen Nachrichten auf. So hatte der Zulieferer für die Halbleiterproduktion Novellus Systems am Vorabend auf einer Mittquartalskonferenz bekannt gegeben, dass der Auftragseingang am unteren Ende der Erwartungen liegen werde. Die Aktie büßte 5,2 Prozent auf 44,31 Dollar ein. Starbucks fielen auf ein neues 52-Wochen-Tief. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass der Umsatzanstieg im August mit 18 Prozent auf 214 Millionen Dollar unter den avisierten 20 Prozent Plus geblieben sei. Analysten hatten daraufhin Bedenken geäußert, das Unternehmen können in den kommenden Monaten unter der Wirtschaftsflaute leiden. Die Aktie verlor 3,3 Prozent auf 16,87 Dollar.
US-Anleihen schließen uneinheitlich
Uneinheitlich bei nur geringen Umsätzen haben die US-Treasurys am Freitag im späten US-Geschäft notiert. Das Handelsende war wegen des anstehenden Labor-Day-Feiertagswochenendes zwei Stunden vorverlegt worden. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent verloren 7/32 auf 101-10/32 und rentierten mit 4,828 Prozent nach 4,793 Prozent am Donnerstag. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent erhöhte sich dagegen um 2/32 auf 99-31/32. Die Rendite sank auf 5,375 Prozent nach 5,377 Prozent am Vortag. Tagesgeld wurde zu 3-3/4 Prozent gehandelt. Kleine Zeichen für eine konjunkturelle Erholung hätten die Treasurys am Freitag etwas unter Druck gehalten, sagten Händler.
Medienschau
3. Sep. 2001
Unternehmensnachrichten
Spekulationen um Commerzbank-Zukunft mehren sich
Nachdem die „Welt am Sonntag“ von einer „fast perfekten“ Vollfusion des Instituts mit der italienischen UniCredito Italiano wissen wollte, heißt es in einem Bericht der „Financial Times Deutschland“, nach ihren Informationen sei mit einem Ergebnis der Verhandlungen über einen Zusammenschluss frühestens Ende des Monats zu rechnen. An den Gesprächen soll auch der italienische Versicherer Assicurazioni Generali beteiligt sein, der zehn Prozent an der Commerzbank besitzt. Die Investorengruppe CoBra, die rund zehn Prozent an der Commerzbank hält, soll einer Fusion mit UniCredito aufgeschlossen gegenüber stehen. (vwd)
KPN weitet Verlust aus
Der niederländische Telekomkonzern weist einen Nettoverlust von 1,04 Milliarden Euro nach minus 19 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum aus. Er begründet dies vor allem mit Akquisitionskosten. Das Umsatzziel von 15 Prozent über den 11,2 Milliarden Euro aus dem Jahr 2000 hat KPN bekräftigt. (Bloomberg)
Zuvor sagte ein KPN-Sprecher, ein Verkauf von E-Plus stehe für die KPN auch nach der gescheiterten Fusion mit der Belgacom nicht zur Debatte. Das hoch verschuldete Unternehmen prüfe aber, ob einzelne Unternehmensteile verkauft werden können. (FTD S. 3)
NTT DoCoMo will KPN Mobile finanziell nicht unterstützen
Die NTT DoCoMo hat derzeit keine Pläne, KPN Mobile, die Mobilfunktochter der hoch verschuldeten KPN, finanziell zu unterstützen. Wie ein Sprecher des japanischen Mobilfunkanbieters am Montag sagte, soll der Anteil am niederländischen Mobilfunkpartner zum aktuellen Zeitpunkt nicht abgeschrieben werden. Ein Erhöhung oder Verringerung des 15-prozentigen Anteils werde nicht erwogen. (vwd)
HSBC vor radikalem Umbau des Researchs
Die Investmentbank reagiert damit auf Kritik an der Qualität der Wertpapieranalyse. Künftig sollen Analysten ebenso viele Verkaufs- wie Kaufempfehlungen veröffentlichen. (FT S. 1)
Viag Interkom will Runden Tisch gegen UMTS-Kostenexplosion
Der Telekom-Konzern setzt sich für die Bildung eines Runden Tisches ein, um die drohende Kostenexplosion beim Aufbau der UMTS-Netze noch rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Die Kräfte am Markt müssten dringend gebündelt werden, sagte Viag-Finanzvorstand Dietrich Beese. Die Finanzbelastungen für sein Unternehmen und die fünf anderen künftigen Netzbetreiber seien extrem hoch. Auch die Bundesregierung sollte an dieser konzertierten Aktion teilnehmen. (Die Welt S. 11)
Telekom-Kabelnetz-Verkauf verzögert sich weiter
Der potenzielle Käufer des restlichen Telekom-Kabelnetzes, der US-Konzern Liberty Media, hat am Wochenende erneut eine selbst gesetzte Frist für den Vertragsabschluss verstreichen lassen und damit das Gelingen des Geschäfts in Frage gestellt. Ursprünglich sollte der Vertrag Ende Juli unterschrieben werden. Am Freitag hatte Liberty-Media-Gründer John Malone dann in einem Interview eine Entscheidung für das vergangene Wochenende angekündigt. Vermutlich haken die Verhandlungen an der Frage von Ausstiegsklauseln für Liberty Media, die sich der Medienkonzern einräumen lassen will, falls seine Geschäfte nicht wie geplant laufen. (FTD S. 3)
Kinowelt will auch Tochter Sportwelt verkaufen
Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ sucht Vorstandschef Michael Kölmel auch für die Kinowelt-Tochter Sportwelt einen finanzkräftigen Partner. An dem Unternehmen sind Kölmel und sein Bruder Rainer gemeinsam mit 90 Prozent, Kinowelt mit zehn Prozent beteiligt. Für Sportwelt soll ein Beitrag in zweistelliger Millionenhöhe fließen. Das Unternehmen hat 14 Fußballvereine unter Vertrag. Bereits seit Wochen wird über eine mögliche Insolvenz von Kinowelt spekuliert. Nach der Schätzung von Analysten muss das Unternehmen in diesem Jahr noch rund 300 Millionen Euro Schulden zurückzahlen. (FTD S. 5)
USU entwickelt Wissensmanagement-System für Volkswagen
Der Anbieter von Knowledge Business-Lösungen USU wird für Volkswagen ein Wissensmanagement-System im Bereich Qualitätssicherung entwickeln und einführen., das Auftragsvolumen an Produktlizenzen sowie Projekt- und Consultingleistungen belaufe sich in der ersten Stufe des Projektes auf mehrere Millionen Mark. (Ad-hoc)
Vietnam will fünf Airbus A-320 kaufen
Die vietnamesische Fluggesellschaft Vietnam Airlines will fünf Airbus des Typs A-320 kaufen. Frankreich unterstützt mit einem Kredit über 22 Millionen Franc (rund sieben Millionen Mark) die Ausbildung von 20 Piloten und die Wartung der Airbus-Flugzeuge. (Reuters)
Swissair-Beteiligung LOT in finanziellen Schwierigkeiten
Die polnische Fluggesellschaft LOT, an der Swissair mit 37,6 Prozent beteiligt ist, befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Wie der “Tagesanzeiger“ berichtet, wird die Gesellschaft im ersten Halbjahr 2001 einen Verlust schreiben. Die Höhe werde nächste Woche bekannt gegeben. (vwd)
Crossair-Zahlen bringen Mutter Swissair in Bedrängnis
Die Swissair Group könnte in erhebliche Erklärungsnot kommen, wenn ihre Tochter Crossair am Mittwoch ihre neuesten Zahlen vorlegt. Wie die “Sonntagszeitung“ berichtete, wird dabei ersichtlich, dass die meisten operativen Gewinne, welche die Swissair Group vorstellte, in Wirklichkeit Verluste sind. So hätten Beobachter bei der Präsentation der konsolidierten Zahlen am vergangenen Donnerstag durch die Swissair bereits erstaunt festgestellt, dass für die Crossair ein Gewinn ausgewiesen wurde, nachdem das Crossair-Management zuvor mitgeteilt hatte, im ersten Halbjahr rote Zahlen zu schreiben. (vwd)
Wirtschaftsnachrichten
Telekom-Werte vom Stoxx-Abstieg bedroht
Von der Anpassung der Blue-Chip-Indizes der Stoxx-Familie an diesem Montag werden vermutlich vor allem die Aktien von Telekom-Gesellschaften betroffen, schätzen Analysten. Sie rechnen damit, dass KPN aus dem Euro Stoxx 50 fällt. Ersetzt werden könnte das Unternehmen durch Saint Gobain. France Telecom und Marconi könnten aus dem Stoxx 50 fallen. Dieser Index gilt jedoch als weniger marktbewegend, weil Fonds sich in erster Linie nach dem Euro Stoxx 50 richten. Nur das Ausscheiden von Marconi gilt unter Experten jedoch als sicher. Für Marconi gelten Unilever als Nachfolgekandidaten, für France Telecom die Titel des Versorgers Suez. (vwd)
Handelsblatt-Frühindikator auf niedrigstem Wert seit fünf Jahren
Der Handelsblatt-Frühindikator hat ebenso wie das Handelsblatt-Konjunkturbarometer für die neuen Länder im September seine Talfahrt fortgesetzt. Während das Ostbarometer nur leicht von 1,5 Prozent auf 1,4 Prozent nachgab, sank der Frühindikator von 1,3 Prozent im Vormonat auf nur noch ein Prozent. Dies sei sein niedrigster Wert seit September 1996. (Handelsblatt S. 9)