Dax vor einem Test der Jahrestiefs
05. März 2003
Wie schon am Montag sind auch am Dienstag die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt ungünstig. Denn nachdem sich die Wall Street praktisch auf dem Tagestief aus dem Handel verabschiedet hat, wird auch hierzulande mit Verlusten gerechnet. Dem Dax könnte dabei ein Test der Jahrestiefs bei 2.433 Punkten bevorstehen, heißt es. Derzeit gebe es zumindest keine Impulse, die zumindest im Eröffnungsgeschäft nachgebende Notierungen verhindern könnten.
Anleihen weiter der sichere Hort
Am Montag ist dem Rentenmarkt im Verlauf zwar etwas die Puste ausgegangen, nachdem es nicht gelungen war, das Kontrakthoch bei 107 Prozent zu überwinden. Doch wie die gut behauptete Tendenz am US-Rentenmarkt andeutet, bleiben die Anleihekurse grundsätzlich gut unterstützt. Die stärkenden Elemente wie Irak-Krise und schwache Konjunktur seien schließlich unverändert intakt. Gleichzeitig sei aber auch nicht damit zu rechnen, dass der Markt jeden Tag auf Rekordjagd gehe.
Euro rüttelt an 1,10 Dollar
Der Euro ist in der Nacht zum Mittwoch auf ein neues Vierjahreshoch gestiegen. Zum Dollar ist er in der Spitze auf Kurse von 1,0990 Dollar geklettert und gegen 7.30 Uhr werden 1,0967 Dollar gezahlt nach Kursen um 1,0878 Dollar im späten New Yorker Handel am Dienstag. Der Dollar wurde zudem mit 117,40 Yen genannt nach einem New Yorker Niveau von 117,90 Yen.
Aussagen von US-Finanzminister John Snow, der derzeitige Dollarkurs bereite keine Sorgen, hat die US-Devise weiter unter Druck gesetzt. Die Furcht vor neuerlichen Interventionen der Bank von Japan bremste den Kursrückgang des Dollar gegenüber dem Yen. Snow hatte am Dienstagabend in Washington gegenüber Journalisten zum Kursrückgang der US-Devise erklärt: „Ich bin nicht besonders besorgt darüber.“ Es gebe keine ungewöhnlichen oder gar alarmierende Bewegungen. „Der Dollar steigt mal etwas und sinkt mal.“ Die US-Devise bewege sich in normalen Grenzen. „Ich sehe darin nichts Besorgnis erregendes.“ Snow räumte ein, dass Sorgen über einen bevorstehenden Irak-Krieg „viele Aspekte der amerikanischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft heute“ berührten.
Ein Sprecher des US-Finanzministeriums versicherte wenig später, dass sich die Haltung Snows zum Dollar nicht geändert habe. Der Finanzminister trete weiterhin für einen starken Dollar ein, sagte der Sprecher. Gleichwohl stellen sich Marktteilnehmer nach dem jetzt vollzogen Ausbruch nach oben auf eine weiter anhaltende Stärke des Euro ein.
Börse Japan etwas leichter
Etwas leichter zeigte sich der Tokioter Aktienmarkt am Mittwoch nach der Sitzung des Geldpolitischen Rats der Bank of Japan. Der Nikkei-225-Index verlor 0,1 Prozent auf 8.473 Punkte, der Topix-Index fiel um 0,6 Prozent auf 823 Punkte. Die Bank of Japan habe wie mehrheitlich am Markt erwartet, die gegenwärtige Zinspolitik bestätigt, sagt ein Teilnehmer. Die Hoffnungen auf einen Schritt der Zentralbank, was dem Aktienmarkt zugute kommen würde, seien nach den Aussagen von Hayami gering gewesen. Der Gouverneur der Zentralbank sieht keine Notwendigkeit den Kauf von Bankenaktien zu steigern, heißt es. Wegen des höheren Yen hielten sich die Investoren im Moment bei den Blue-Chips aus dem Technologiebereich zurück, hieß es weiter am Markt.
Aktien Hongkong zum Mittag schwächer
Negative Wall-Street-Vorgaben und Kursverluste bei den Telekommunikationswerten führen am Aktienmarkt in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit) zu einer schwächeren Tendenz. Der Hang-Seng-Index notiert zum Ende der ersten Sitzungshälfte 1,1 Prozent niedriger bei 9.079 Punkten. Die Indexschwergewichte aus dem Telekommunikationsbereich ziehen den Markt nach unten, heißt es. China Mobile fallen um 4,5 Prozent und China Unicom geben 3,1 Prozent ab. Die Anleger sorgten sich über die anscheinende Gleichgültigkeit der Regulierungsbehörde in Bezug auf die Expansion des Mobile-Service von China Telecom. Ein charttechnisch orientierter Händler sieht nach dem Bruch der Unterstützung bei 9.100 Punkten nun die nächste Unterstützung bei 8.950 Punkten. Dies liege in der Nähe des Oktober-Tief 2002, fügt er hinzu.
Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA
Weitgehend unverändert zeigten sich per saldo die Kursen am Dienstag im nachbörslichen Handel in den USA. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich mit plus 0,01 Prozent und einem Stand von 983,09 Punkten kaum bewegt.
Unter den Einzeltiteln fielen Tibco Software um 6,9 Prozent auf 4,20 Dollar, nachdem das Unternehmen eine schwache Prognose für das erste Quartal vorgelegt hatte. Es rechnet mit einem Verlust von 0,01 Dollar je Aktie oder Break-even und mit einem pro-forma-Ergebnis von Break-even bis 0,01 Dollar Gewinn je Aktie. Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 0,02 Dollar gerechnet. Das Unternehemn sagte, das Umfeld für den Verkauf von Unternehmenssoftware bleibe schwierig.
Die Aktien von 3Com kletterten dagegen um 3,6 Prozent auf 4,44 Dollar. Hier gab es Berichte, dass Teile des CommWorks-Geschäftes für 100 Millionen Dollar in bar an UTStarcom verkauft würden. Dabei würde 3Com die Lizenz für alle an UTStarcom übergebenen Patente und geistigen Eigentümer behalten. Das Geschäft soll innerhalb der nächsten 60 bis 120 Tage stattfinden. UTStarcom fielen auf Grund dessen um 0,12 Dollar auf 18,55 Dollar, obwohl das Unternehmen gesagt hatte, dass der Kauf im dritten Quartal gewinnneutral sein werde.
US-Börsen schwächer- Anleger sorgen sich um Verbraucher
Schwache Absatzzahlen der US-Autohersteller auf dem heimischen Markt haben am Dienstag an der Wall Street erneut Sorgen um die US-Konjunkturentwicklung geweckt und die Kurse gedrückt. Händler sagten, Äußerungen von US-Notenbankchef Alan Greenspan zum Immobilienmarkt hätten zudem die Aktien der Baubranche belastet. Der Dow Jones fiel zum Handelsschluss 1,7 Prozent auf rund 7.704,87 Zähler und damit so tief wie seit fast fünf Monaten nicht mehr. Der Nasdaq-Composite gab 0,95 Prozent ab auf 1.307,77 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 1,5 Prozent auf 821,99 Punkte.
Ein drohender Irak-Krieg, die fragile Wirtschaftslage, eine höhere Arbeitslosigkeit und schlechtes Wetter hatten nach Angaben der Autohersteller im Februar in den USA die Absatzzahlen der Branche belastet. Händler sagten, die Daten hätten erneute Befürchtungen aufkommen lassen, dass die Verbraucher ihre Ausgaben drosseln könnten. „Es gibt außerhalb des weltpolitischen Bereiches Sorgen, dass die US-Wirtschaft immer noch mit fundamentalen Problemen zu kämpfen hat", sagte Charles Payne, Marktanalyst bei Wall Street Strategies. „Die Firmen investieren nicht, und das wird zum wirklichen Problem, weil es scheint, dass dem Verbraucher letztlich die Luft ausgeht.“
Die Automobilbranche ist eine Schlüsselindustrie der US-Wirtschaft, an der direkt oder indirekt einer von sieben Arbeitsplätzen in den USA hängt. Die Herabstufung der Aktien der Autokonzerne Ford und General Motors auf „sell“ von „hold“ durch die Deutsche Bank und DB Securities habe der Stimmung der Anleger einen zusätzlichen Dämpfer versetzt, sagten Händler. General Motors (GM) hatte am Vortag zudem einen deutlichen Absatzrückgang im zweiten Quartal vorausgesagt. GM-Aktien verloren rund 5,7 Prozent auf 31,27 Dollar und waren der größte Verlierer bei den Standardwerten. Ford-Papiere büßten rund vier Prozent auf 7,74 Dollar ein und waren der umsatzstärkste Wert an der New Yorker Börse.
Bauwerte gaben nach Händlerangaben in Reaktion auf Äußerungen von US-Notenbankchef Alan Greenspan zum US-Immobilienmarkt nach. Greenspan hatte gesagt, der bereits fünf Jahre anhaltende Boom auf dem US-Immobilienmarkt werde wahrscheinlich in diesem Jahr nachlassen. Dies könne die Ausgaben der Verbraucher drücken, die unter anderem vom lebhaften Immobiliengeschäft angetrieben worden seien. Die Papiere der weltgrößten Baumarktkette Home Depot büßten daraufhin rund 4,3 Prozent auf 22,10 Dollar ein, die Titel des Konkurrenten Lowe's fielen rund 4,4 Prozent auf 37,55 Dollar. Die Aktien des Bauunternehmens Lennar Corp verloren rund sieben Prozent auf 50,55 Dollar.
Marktteilnehmer verwiesen auch auf Belastungen durch die anhaltenden weltpolitischen Spannungen. Bei einem Bombenanschlag auf einem Flughafen der südphilippinischen Insel Mindanao wurden am Dienstag mindestens 19 Menschen getötet und 144 verletzt. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo und die US-Regierung sprachen von einem Terroranschlag. Auf Mindanao befinden sich Spezialeinheiten der US-Armee, die philippinische Einheiten im Anti-Terrorismus-Kampf ausbilden. „Investitionsentscheidungen sind schon seit sechs bis neun Monaten aufgeschoben worden, aber jetzt, wo wir buchstäblich vor einer militärischen Auseinandersetzung stehen könnten, halten sich die Anleger sehr zurück", sagte Mike Driscoll, Händler bei Bear Stearns.
US-Anleihen im späten New Yorker Geschäft gut behauptet
Überwiegend gut behauptet haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel präsentiert. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 3,875 Prozent gewannen 6/32 auf 101-27/32, die Rendite fiel von 3,678 auf 3,654 Prozent. Der Longbond mit einer Verzinsung von 5,375 Prozent ermäßigte sich hingegen leicht um 2/32 auf 110-26/32. Die Rendite lang kaum verändert bei 4,677 Prozent. Bei den Treasurys habe angesichts fehlender marktbewegender Meldungen die Strategie vorgeherrscht: verkaufe die Hochs, kaufe die Tiefs, sagte ein Beobachter. Die fallenden Aktienkurse und anhaltende Sorgen um einen baldigen Irak-Krieg hätten die Anleihen aber eher gestützt.
Die Umsätze blieben sehr gering und überwiegend auf Intraday-Positionen beschränkt. “Es ist, als ob der Markt geschlossen ist“, sagte John Spinello, Analyst bei Merrill Lynch. Zu Beginn der Sitzung waren die Kurse - besonders am kurzen Ende - auf ihre bisherigen Tageshochs angestiegen. Die Rendite der Zehnjährigen fiel hier bis auf 3,65 Prozent. Dies reflektiere das wachsende Momentum für einen Krieg im Irak, sagt ein Händler. In der “Washington Post“ hatte es geheißen, die USA und Großbritannien sähen keinen Sinn mehr in einer weiteren Debatte im UN-Sicherheitsrat und hätten wohl kein Interesse an einer zweiten Resolution, sofern sie für diese keine Mehrheit bekämen. Die etwas schwächere Performance des Longbond wurde dem Einfluss noch in dieser Woche anstehender Unternehmensanleihen zugeschrieben. So wird News America ein siebenjähriges Papier über 150 Millionen Dollar und ein 30-jähriges über 350 Millionen Dollar begeben.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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@cri
05. März 2003
Wie schon am Montag sind auch am Dienstag die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt ungünstig. Denn nachdem sich die Wall Street praktisch auf dem Tagestief aus dem Handel verabschiedet hat, wird auch hierzulande mit Verlusten gerechnet. Dem Dax könnte dabei ein Test der Jahrestiefs bei 2.433 Punkten bevorstehen, heißt es. Derzeit gebe es zumindest keine Impulse, die zumindest im Eröffnungsgeschäft nachgebende Notierungen verhindern könnten.
Anleihen weiter der sichere Hort
Am Montag ist dem Rentenmarkt im Verlauf zwar etwas die Puste ausgegangen, nachdem es nicht gelungen war, das Kontrakthoch bei 107 Prozent zu überwinden. Doch wie die gut behauptete Tendenz am US-Rentenmarkt andeutet, bleiben die Anleihekurse grundsätzlich gut unterstützt. Die stärkenden Elemente wie Irak-Krise und schwache Konjunktur seien schließlich unverändert intakt. Gleichzeitig sei aber auch nicht damit zu rechnen, dass der Markt jeden Tag auf Rekordjagd gehe.
Euro rüttelt an 1,10 Dollar
Der Euro ist in der Nacht zum Mittwoch auf ein neues Vierjahreshoch gestiegen. Zum Dollar ist er in der Spitze auf Kurse von 1,0990 Dollar geklettert und gegen 7.30 Uhr werden 1,0967 Dollar gezahlt nach Kursen um 1,0878 Dollar im späten New Yorker Handel am Dienstag. Der Dollar wurde zudem mit 117,40 Yen genannt nach einem New Yorker Niveau von 117,90 Yen.
Aussagen von US-Finanzminister John Snow, der derzeitige Dollarkurs bereite keine Sorgen, hat die US-Devise weiter unter Druck gesetzt. Die Furcht vor neuerlichen Interventionen der Bank von Japan bremste den Kursrückgang des Dollar gegenüber dem Yen. Snow hatte am Dienstagabend in Washington gegenüber Journalisten zum Kursrückgang der US-Devise erklärt: „Ich bin nicht besonders besorgt darüber.“ Es gebe keine ungewöhnlichen oder gar alarmierende Bewegungen. „Der Dollar steigt mal etwas und sinkt mal.“ Die US-Devise bewege sich in normalen Grenzen. „Ich sehe darin nichts Besorgnis erregendes.“ Snow räumte ein, dass Sorgen über einen bevorstehenden Irak-Krieg „viele Aspekte der amerikanischen Wirtschaft und der Weltwirtschaft heute“ berührten.
Ein Sprecher des US-Finanzministeriums versicherte wenig später, dass sich die Haltung Snows zum Dollar nicht geändert habe. Der Finanzminister trete weiterhin für einen starken Dollar ein, sagte der Sprecher. Gleichwohl stellen sich Marktteilnehmer nach dem jetzt vollzogen Ausbruch nach oben auf eine weiter anhaltende Stärke des Euro ein.
Börse Japan etwas leichter
Etwas leichter zeigte sich der Tokioter Aktienmarkt am Mittwoch nach der Sitzung des Geldpolitischen Rats der Bank of Japan. Der Nikkei-225-Index verlor 0,1 Prozent auf 8.473 Punkte, der Topix-Index fiel um 0,6 Prozent auf 823 Punkte. Die Bank of Japan habe wie mehrheitlich am Markt erwartet, die gegenwärtige Zinspolitik bestätigt, sagt ein Teilnehmer. Die Hoffnungen auf einen Schritt der Zentralbank, was dem Aktienmarkt zugute kommen würde, seien nach den Aussagen von Hayami gering gewesen. Der Gouverneur der Zentralbank sieht keine Notwendigkeit den Kauf von Bankenaktien zu steigern, heißt es. Wegen des höheren Yen hielten sich die Investoren im Moment bei den Blue-Chips aus dem Technologiebereich zurück, hieß es weiter am Markt.
Aktien Hongkong zum Mittag schwächer
Negative Wall-Street-Vorgaben und Kursverluste bei den Telekommunikationswerten führen am Aktienmarkt in Hongkong am Mittwochmittag (Ortszeit) zu einer schwächeren Tendenz. Der Hang-Seng-Index notiert zum Ende der ersten Sitzungshälfte 1,1 Prozent niedriger bei 9.079 Punkten. Die Indexschwergewichte aus dem Telekommunikationsbereich ziehen den Markt nach unten, heißt es. China Mobile fallen um 4,5 Prozent und China Unicom geben 3,1 Prozent ab. Die Anleger sorgten sich über die anscheinende Gleichgültigkeit der Regulierungsbehörde in Bezug auf die Expansion des Mobile-Service von China Telecom. Ein charttechnisch orientierter Händler sieht nach dem Bruch der Unterstützung bei 9.100 Punkten nun die nächste Unterstützung bei 8.950 Punkten. Dies liege in der Nähe des Oktober-Tief 2002, fügt er hinzu.
Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA
Weitgehend unverändert zeigten sich per saldo die Kursen am Dienstag im nachbörslichen Handel in den USA. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator zeigte sich mit plus 0,01 Prozent und einem Stand von 983,09 Punkten kaum bewegt.
Unter den Einzeltiteln fielen Tibco Software um 6,9 Prozent auf 4,20 Dollar, nachdem das Unternehmen eine schwache Prognose für das erste Quartal vorgelegt hatte. Es rechnet mit einem Verlust von 0,01 Dollar je Aktie oder Break-even und mit einem pro-forma-Ergebnis von Break-even bis 0,01 Dollar Gewinn je Aktie. Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 0,02 Dollar gerechnet. Das Unternehemn sagte, das Umfeld für den Verkauf von Unternehmenssoftware bleibe schwierig.
Die Aktien von 3Com kletterten dagegen um 3,6 Prozent auf 4,44 Dollar. Hier gab es Berichte, dass Teile des CommWorks-Geschäftes für 100 Millionen Dollar in bar an UTStarcom verkauft würden. Dabei würde 3Com die Lizenz für alle an UTStarcom übergebenen Patente und geistigen Eigentümer behalten. Das Geschäft soll innerhalb der nächsten 60 bis 120 Tage stattfinden. UTStarcom fielen auf Grund dessen um 0,12 Dollar auf 18,55 Dollar, obwohl das Unternehmen gesagt hatte, dass der Kauf im dritten Quartal gewinnneutral sein werde.
US-Börsen schwächer- Anleger sorgen sich um Verbraucher
Schwache Absatzzahlen der US-Autohersteller auf dem heimischen Markt haben am Dienstag an der Wall Street erneut Sorgen um die US-Konjunkturentwicklung geweckt und die Kurse gedrückt. Händler sagten, Äußerungen von US-Notenbankchef Alan Greenspan zum Immobilienmarkt hätten zudem die Aktien der Baubranche belastet. Der Dow Jones fiel zum Handelsschluss 1,7 Prozent auf rund 7.704,87 Zähler und damit so tief wie seit fast fünf Monaten nicht mehr. Der Nasdaq-Composite gab 0,95 Prozent ab auf 1.307,77 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index fiel um 1,5 Prozent auf 821,99 Punkte.
Ein drohender Irak-Krieg, die fragile Wirtschaftslage, eine höhere Arbeitslosigkeit und schlechtes Wetter hatten nach Angaben der Autohersteller im Februar in den USA die Absatzzahlen der Branche belastet. Händler sagten, die Daten hätten erneute Befürchtungen aufkommen lassen, dass die Verbraucher ihre Ausgaben drosseln könnten. „Es gibt außerhalb des weltpolitischen Bereiches Sorgen, dass die US-Wirtschaft immer noch mit fundamentalen Problemen zu kämpfen hat", sagte Charles Payne, Marktanalyst bei Wall Street Strategies. „Die Firmen investieren nicht, und das wird zum wirklichen Problem, weil es scheint, dass dem Verbraucher letztlich die Luft ausgeht.“
Die Automobilbranche ist eine Schlüsselindustrie der US-Wirtschaft, an der direkt oder indirekt einer von sieben Arbeitsplätzen in den USA hängt. Die Herabstufung der Aktien der Autokonzerne Ford und General Motors auf „sell“ von „hold“ durch die Deutsche Bank und DB Securities habe der Stimmung der Anleger einen zusätzlichen Dämpfer versetzt, sagten Händler. General Motors (GM) hatte am Vortag zudem einen deutlichen Absatzrückgang im zweiten Quartal vorausgesagt. GM-Aktien verloren rund 5,7 Prozent auf 31,27 Dollar und waren der größte Verlierer bei den Standardwerten. Ford-Papiere büßten rund vier Prozent auf 7,74 Dollar ein und waren der umsatzstärkste Wert an der New Yorker Börse.
Bauwerte gaben nach Händlerangaben in Reaktion auf Äußerungen von US-Notenbankchef Alan Greenspan zum US-Immobilienmarkt nach. Greenspan hatte gesagt, der bereits fünf Jahre anhaltende Boom auf dem US-Immobilienmarkt werde wahrscheinlich in diesem Jahr nachlassen. Dies könne die Ausgaben der Verbraucher drücken, die unter anderem vom lebhaften Immobiliengeschäft angetrieben worden seien. Die Papiere der weltgrößten Baumarktkette Home Depot büßten daraufhin rund 4,3 Prozent auf 22,10 Dollar ein, die Titel des Konkurrenten Lowe's fielen rund 4,4 Prozent auf 37,55 Dollar. Die Aktien des Bauunternehmens Lennar Corp verloren rund sieben Prozent auf 50,55 Dollar.
Marktteilnehmer verwiesen auch auf Belastungen durch die anhaltenden weltpolitischen Spannungen. Bei einem Bombenanschlag auf einem Flughafen der südphilippinischen Insel Mindanao wurden am Dienstag mindestens 19 Menschen getötet und 144 verletzt. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo und die US-Regierung sprachen von einem Terroranschlag. Auf Mindanao befinden sich Spezialeinheiten der US-Armee, die philippinische Einheiten im Anti-Terrorismus-Kampf ausbilden. „Investitionsentscheidungen sind schon seit sechs bis neun Monaten aufgeschoben worden, aber jetzt, wo wir buchstäblich vor einer militärischen Auseinandersetzung stehen könnten, halten sich die Anleger sehr zurück", sagte Mike Driscoll, Händler bei Bear Stearns.
US-Anleihen im späten New Yorker Geschäft gut behauptet
Überwiegend gut behauptet haben sich die US-Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel präsentiert. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 3,875 Prozent gewannen 6/32 auf 101-27/32, die Rendite fiel von 3,678 auf 3,654 Prozent. Der Longbond mit einer Verzinsung von 5,375 Prozent ermäßigte sich hingegen leicht um 2/32 auf 110-26/32. Die Rendite lang kaum verändert bei 4,677 Prozent. Bei den Treasurys habe angesichts fehlender marktbewegender Meldungen die Strategie vorgeherrscht: verkaufe die Hochs, kaufe die Tiefs, sagte ein Beobachter. Die fallenden Aktienkurse und anhaltende Sorgen um einen baldigen Irak-Krieg hätten die Anleihen aber eher gestützt.
Die Umsätze blieben sehr gering und überwiegend auf Intraday-Positionen beschränkt. “Es ist, als ob der Markt geschlossen ist“, sagte John Spinello, Analyst bei Merrill Lynch. Zu Beginn der Sitzung waren die Kurse - besonders am kurzen Ende - auf ihre bisherigen Tageshochs angestiegen. Die Rendite der Zehnjährigen fiel hier bis auf 3,65 Prozent. Dies reflektiere das wachsende Momentum für einen Krieg im Irak, sagt ein Händler. In der “Washington Post“ hatte es geheißen, die USA und Großbritannien sähen keinen Sinn mehr in einer weiteren Debatte im UN-Sicherheitsrat und hätten wohl kein Interesse an einer zweiten Resolution, sofern sie für diese keine Mehrheit bekämen. Die etwas schwächere Performance des Longbond wurde dem Einfluss noch in dieser Woche anstehender Unternehmensanleihen zugeschrieben. So wird News America ein siebenjähriges Papier über 150 Millionen Dollar und ein 30-jähriges über 350 Millionen Dollar begeben.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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