Francotyp - Nun ist die Katze aus dem Sack

Francotyp hat die erste Einschätzung zum Jahresabschluss veröffentlicht.
Daraus sieht man deutlich den weiteren Absturz des Unternehmens.
Trotz nur leicht steigender Umsätze werden die Kosten (Material und Personal) nicht proportional angepasst. Die Laienspieler sind offensichtlich weiter am Ruder.
Wer interessiert ist, sollte sich das Elend in der veröffentlichten Präsentation anschauen (www.francotyp.com/de/downloads/Presentation_prel_numbers.pdf).

Da offenbart sich auch wieder wie dilettantisch teilweise gearbeitet wird. Man möge sich einfach einmal die grafischen Überleitungen von Umsatz und Ergebnis anschauen. Diese stimmen überhaupt nicht in den Proportionen! Da gibt es einen Block der mit 3,5 Mio. EUR genauso groß ist wie ein Block mit 1,2 Mio. EUR. Das ist ganz offensichtlich Powerpoint for runaways.

Und die Ziele? Alles nur Geschwätz. Effizienz steigern und Prozesse verschlanken sind keine Strategie sondern betriebswirtschaftliches Handwerkszeug. Und es ist schon Klasse wenn man im Mailroom-Geschäft die Expansionsmöglichkeiten und im Mailstream-Geschäft ein Business Model sucht!!! Was ist da eigentlich in den letzten Jahren gemacht worden?

Ich dachte immer Veröffentlichungen sollen ein Unternehmen im besten Licht erscheinen lassen. Wenn dies das Beste ist was Francotyp hat, kann man sich wohl bald von der Firma verabschieden.

Und die angekündigte Dividende dürfte nun auch Essig sein. Das Jahresergebnis ist immerhin um 1.200% gesteigert worden! Nur leider von -0,3 auf -3,9 Mio. EUR.
Und wenn man sich den Free Cashflow anschaut bleiben auch nur noch schlappe 1,4 Mio. EUR übrig (immerhin noch positiv!)

Kollaps vom EBIT im Vorjahresvergleich von +7 auf -1,9 mio. EUR. Da stellt sich doch die Frage, wie werthaltig die Ertragslage in 2006 tatsächlich war und ob 2006 richtig dargestellt wurde. Mit Francotyps Ertragslage, Hockeysticks und Verkaufsbroschüren für Aktionäre sollte sich der CFO Hiemenz auskennen: War er bei Röchling für Francotyp als M&A- Verantwortlicher und als Aufsichtrat zuständig.
Ob die angegebenen Zahlen für 2006 und zuvor tatsächlich werthaltig waren, müssen möglicherweise Rechtsanwälte klagender Aktionäre evaluieren. Fest steht, die Vorstände Neumann Hiemenz Schwarze konnten genau das nicht, was sie vorgaben zu können und wofür sie ein falsches Zeugnis veröffentlicht haben: "... mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Herrn Hiemenz, Herrn Neumann und Herrn Schwarze der Turnaround eingeleitet und wieder Gewinne gemacht" (www.francotyp.com/de/media_relations_2.php). Und mit umgelabelten museumsreifen Frankiermaschinen, wie die centormail und optimail lassen sich offensichtlich Aktionäre und Kunden kaum täuschen.

Sluma hat wohl zwischenzeitlich entdeckt, was in der Öffentlichkeit schon im 3. Qaurtal 07 bekannt war: FP wolle 250 Mitarbeiter abbauen. Wenn damit nicht die Überführung des (norddeutschen) Vertiebs zu Neopost gemeint war, steht der wohl noch aus. Mal abgesehen davon, dass FP seit fast einem Jahrzent keine neue Frankiermaschine entwickelt hat.