22. Februar 2005 Investmentfonds haben im vergangenen Jahr weltweit netto rund 600 Milliarden Dollar an Mitteln eingesammelt - das sind rund 17 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das ergab eine Erhebung des Analysehauses Strategic Insight aus New York. Zählt man noch die Mittel hinzu, die 2004 in Geldmarktfonds geflossen sind, so liegen die Zuflüsse sogar um 40 Prozent höher.
Haupttreiber des Wachstums der Fondsindustrie war Strategic Insight zufolge Asien: Rund 50 Milliarden Dollar an Nettomittelzuflüssen verbuchte die Region im vergangenen Jahr, nachdem man dort im Jahr 2003 noch Nettomittelabflüsse hinnehmen mußte. Rund 34 Milliarden Dollar flossen in Aktienfonds und gemischte Fonds; 6 Milliarden strömten in Anleihefonds. Die restlichen Mittel investierten die asiatischen Investoren in Geldmarktfonds und sonstige Produkte.
Europa und Asien verbuchen hohe Zuflüsse in Aktienfonds
Deutliches Wachstum verbuchte allerdings auch die europäische Fondsindustrie: Insgesamt waren es fast 200 Milliarden Euro, die netto in Fondsprodukte flossen. Vor allem die europäischen Aktienfonds verzeichneten einen rasanten Anstieg der Mittelzuflüsse; insgesamt 88 Millionen Euro wanderten netto in Aktienfonds oder gemischte Fonds - das ist ein Plus von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Anleihefonds hingegen verbuchten Nettomittelzuflüsse in Höhe von 63 Milliarden Euro - das ist ein Rückgang um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Unter dem Strich lagen die Nettomittelzuflüsse in Fonds (ohne Geldmarktfonds) in Europa 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 15 Milliarden Euro investierten die Europäer in Geldmarktfonds - das sind rund 76 Prozent weniger als noch im Vorjahr.
In den Vereinigten Staaten lagen die Nettomittelzuflüsse ohne Geldmarktfonds um 9 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 325 Milliarden Dollar sind der Branche dort im vergangenen Jahr zugeflossen. Geldmarktfonds verbuchten - im Gegensatz zur übrigen Welt - Nettomittelabflüsse in Höhe von 147 Milliarden Dollar. Die Zuflüsse in Rentenfonds hingegen waren mit 5 Milliarden Dollar recht bescheiden.
Die Deutschen zogen wie die Italiener Gelder aus Aktienfonds ab
Innerhalb Europas bilden Deutschland und Italien mit Nettomittelabflüssen in der Gruppe der Aktienmarktfonds und der gemischten Fonds die Schlußlichter: Laut Strategic Insight verbuchte die deutsche Fondsbranche hier Nettomittelabflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, in Italien waren es sogar 6,3 Milliarden Euro. Die meisten Nettomittelzuflüsse innerhalb Europas gab es in Luxemburg (48,7 Milliarden Euro) und Irland (11 Milliarden Euro), was allerdings nur dem Umstand geschuldet ist, daß diese beiden Länder die Hauptstandorte der europäischen Fondsindustrie sind - hier legen fast alle europäischen Fondsgesellschaften Produkte auf, um sie dann europaweit und in ihren Heimatländern zu vertreiben.
Läßt man Luxemburg außen vor, so verzeichneten die deutschen Gesellschaften mit einem Plus von fast 13 Milliarden Euro europaweit die höchsten Nettomittelzuflüsse in Rentenfonds. Bei den Geldmarktfonds hingegen verbuchte der deutsche Fondsmarkt Nettomittelabflüsse in Höhe von mehr als 9 Milliarden Euro und war damit auch hier das Schlußlicht in Europa.
Text: F.A.Z., 23.02.2005, Nr. 45 / Seite 22
Bildmaterial: F.A.Z.
Haupttreiber des Wachstums der Fondsindustrie war Strategic Insight zufolge Asien: Rund 50 Milliarden Dollar an Nettomittelzuflüssen verbuchte die Region im vergangenen Jahr, nachdem man dort im Jahr 2003 noch Nettomittelabflüsse hinnehmen mußte. Rund 34 Milliarden Dollar flossen in Aktienfonds und gemischte Fonds; 6 Milliarden strömten in Anleihefonds. Die restlichen Mittel investierten die asiatischen Investoren in Geldmarktfonds und sonstige Produkte.
Europa und Asien verbuchen hohe Zuflüsse in Aktienfonds
Deutliches Wachstum verbuchte allerdings auch die europäische Fondsindustrie: Insgesamt waren es fast 200 Milliarden Euro, die netto in Fondsprodukte flossen. Vor allem die europäischen Aktienfonds verzeichneten einen rasanten Anstieg der Mittelzuflüsse; insgesamt 88 Millionen Euro wanderten netto in Aktienfonds oder gemischte Fonds - das ist ein Plus von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Anleihefonds hingegen verbuchten Nettomittelzuflüsse in Höhe von 63 Milliarden Euro - das ist ein Rückgang um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Unter dem Strich lagen die Nettomittelzuflüsse in Fonds (ohne Geldmarktfonds) in Europa 4 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 15 Milliarden Euro investierten die Europäer in Geldmarktfonds - das sind rund 76 Prozent weniger als noch im Vorjahr.
In den Vereinigten Staaten lagen die Nettomittelzuflüsse ohne Geldmarktfonds um 9 Prozent über dem Vorjahreswert. Rund 325 Milliarden Dollar sind der Branche dort im vergangenen Jahr zugeflossen. Geldmarktfonds verbuchten - im Gegensatz zur übrigen Welt - Nettomittelabflüsse in Höhe von 147 Milliarden Dollar. Die Zuflüsse in Rentenfonds hingegen waren mit 5 Milliarden Dollar recht bescheiden.
Die Deutschen zogen wie die Italiener Gelder aus Aktienfonds ab
Innerhalb Europas bilden Deutschland und Italien mit Nettomittelabflüssen in der Gruppe der Aktienmarktfonds und der gemischten Fonds die Schlußlichter: Laut Strategic Insight verbuchte die deutsche Fondsbranche hier Nettomittelabflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, in Italien waren es sogar 6,3 Milliarden Euro. Die meisten Nettomittelzuflüsse innerhalb Europas gab es in Luxemburg (48,7 Milliarden Euro) und Irland (11 Milliarden Euro), was allerdings nur dem Umstand geschuldet ist, daß diese beiden Länder die Hauptstandorte der europäischen Fondsindustrie sind - hier legen fast alle europäischen Fondsgesellschaften Produkte auf, um sie dann europaweit und in ihren Heimatländern zu vertreiben.
Läßt man Luxemburg außen vor, so verzeichneten die deutschen Gesellschaften mit einem Plus von fast 13 Milliarden Euro europaweit die höchsten Nettomittelzuflüsse in Rentenfonds. Bei den Geldmarktfonds hingegen verbuchte der deutsche Fondsmarkt Nettomittelabflüsse in Höhe von mehr als 9 Milliarden Euro und war damit auch hier das Schlußlicht in Europa.
Text: F.A.Z., 23.02.2005, Nr. 45 / Seite 22
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