Europa ruhig

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Peet:

Europa ruhig

 
09.05.02 10:36
09.05.2002 10:25
Himmelfahrt war gestern
Europa ruhig  


In Europa ist trotz Himmelfahrt ein regulärer Handelstag. Für die Kurse ist es dagegen kein weiterer "Himmelfahrtstag". Und Arcelor will die Mehrheit an dem US-Stahlkocher Bethlehem Steel übernehmen.

Der Eurostoxx50 verliert 0,3 Prozent auf 3.531 Zähler.

Die europäischen Börsen nutzen den Feiertag für eine Verschnaufpause. Am Mittwoch hatten die gut aufgenommenen Quartalszahlen des US-Internetausrüsters Cisco Systems haben die Kurse am Mittwoch rund um den Globus nach oben geführt. Und zwar so deutlich, wie lange nicht mehr. Vor allem die Technologiewerte konnten kräftige Zugewinne verbuchen. Aber die kommen von ganz weit unten, waren sie doch in den vergangenen Wochen und Monaten das Opfer heftiger Kursverlustes.

Genau die aber lassen technisch orientierte Analysten hoffen, dass es zu einer ausgedehnten Gegenreaktion der Kurse kommt. Und dass die "Explosion der Notierungen" vom Mittwoch der Auslöser hierfür war.

Der europäische Stahlriese Arcelor will die Mehrheit an dem bankrotten US-amerikanischen Mitbewerber Bethlehem Steel übernehmen. Das verlautete aus unternehmensnahen Kreisen am frühen Mittwoch Morgen. Wie es heißt, befinden sich die Gespräche noch in einem frühen Stadium. Ziel sei ein Joint-Venture, das die Bethlehem-Niederlassung Burns Harbour zum Gegenstand haben soll. Der Kurs von Arcelor kann 1,9 Prozent zulegen auf 15,18 Euro.

Eine solche Zusammenarbeit würde für beide Seiten Sinn machen: Die in Konkurs befindliche Bethlehem Steel könnte ihre Zahlungsschwierigkeiten lösen und eine Insolvenz damit abwenden. Für Arcelor wäre das Joint-Venture mit Sitz in den USA die ideale Gelegenheit, die jüngst eingeführten US-Zölle auf Stahlimporte zu umgehen. Arcelor ist nicht nur der größte Stahlkocher Europas, sondern gleichzeitig auch die Nr. 1 der Branche weltweit. Arcelor war durch die Fusion der französischen Usinor, der spanischen Aceralia und der luxemburgischen Arbed entstanden.

Renault kann von guten Geschäftszahlen des japanischen Autobauers Nissan profitieren. Den Franzosen gehört ein Anteil von gut 44 Prozent an Nissan und über diesen "Umweg" kommen die rekordverdächtigen Nissan-Zahlen den Renault-Aktionären zugute. Der japanische Partner hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. März 2002) seinen operativen Gewinn um 68 Prozent steigern können und damit sämtliche Erwartungen von Analysten in den Schatten gestellt.

Auch die Zielsetzungen von Nissan gefallen den Aktionären gut - die Japaner wollen in den kommenden zwei bis drei Jahren ihren Marktanteil in den USA von aktuell 4,2 auf 6,2 Prozent steigern. Und die Vertriebskosten sollen innerhalb desselben Zeitraums um drei Prozentpunkte reduziert werden von aktuell 27 Prozent des Umsatzes auf 24 Prozent. Insgesamt verhilft das der Aktie des Partners Renault zu einem Plus von 3,7 Prozent auf 55,30 Euro.

An Neuigkeiten ist am Himmelfahrtstag von Seiten der Unternehmen ansonsten wenig zu erwarten. Zu Feiern gibt es aber trotzdem was am Feiertag. Der Euro bekommt nämlich den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen für das Jahr 2002 verliehen. Und aus diesem Anlass wird der Chef der Europäischen Zentralbank EZB, Wim Duisenberg, eine Rede halten. Möglicherweise wird er dabei auch Stellung nehmen zur aktuellen "wirtschaftlichen Lage der Euro-Nation".


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