Severstal wollte sich doch heute zum weiteren Vorgehen beraten und melden,
mal sehen ob die das Angebot für Arcelor auf 43 oder mehr erhöhen.
Also beobachten und bei guten News zuschlagen,
bei schlechten besser nicht.
News - 27.06.06 11:30
Severstal hat noch eine Chance
Der russische Stahlkonzern Severstal will sich nicht damit abfinden, dass Konkurrent Mittal ihm Arcelor vor der Nase weggeschnappt hat. Die Russen beharren auf ihrem Fusionsvertrag mit den Luxemburgern. Und tatsächlich: Es gibt noch Hoffnung für Severstal.
HB PARIS. Der Arcelor-Verwaltungsratspräsident Joseph Kinsch erklärte, wenn Severstal ein Angebot für das ganze Arcelor-Kapital vorlege, müsste der Verwaltungsrat das Angebot mit dem von Mittal vergleichen. Letztlich entschieden die Aktionäre, sagte Kinsch dem "Figaro" (Dienstagsausgabe). Auch das mit Severstal entwickelte Modell sei gut gewesen, doch Mittal habe das bessere Angebot vorgelegt.
Am Freitag werden die Arcelor-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Severstal-Fusion abstimmen. Den Zusammenschluss mit dem größten russischen Stahlkonzern hatte die Arcelor-Führung Ende Mai eingefädelt. Nur wenn mehr als die Hälfte der Aktionäre mit Nein stimmt, wäre sie blockiert. Andernfalls wäre Severstal-Eigner Alexej Mordaschow wieder im Rennen.
Allerdings können auch noch danach die Arcelor-Aktionäre der Severstal-Offerte ein schnelles Ende bereiten - wenn sie mehr als die Hälfte der Arcelor-Aktien an Mittal übertragen. Dann wäre der Vertrag mit Severstal hinfällig, sagte Kinsch. "Doch man wird in jedem Falle die Aktien in Rechnung stellen müssen, die zu Gunsten Mordaschows ausgegeben wurden."
Nach fünfmonatiger Übernahmeschlacht hatten Arcelor und Mittal am Sonntagabend das Kriegsbeil begraben und streben nun einen Zusammenschluss unter Gleichen an. Arcelor hatte aber bereits im Mai mit Severstal eine Fusion vereinbart, um Mittal abzuwehren. Severstal-Haupteigner Mordaschow beklagt, dass Arcelor sein verbessertes Angebot nicht angehört habe. Angeblich erwägt er nun gemeinsam mit anderen russischen Stahlfirmen ein neues Übernahmeangebot. "Wir prüfen eine Reihe von Möglichkeiten, die von der Erhöhung des Angebots bis zu einer Schadensersatzklage reichen", sagte Thomas Veraszto, Stellvertreter des Vorstandschefs, dem Handelsblatt.
Nach Angaben Severstals hat sich Arcelor bei der Fusionsvereinbarung Ende Mai vertraglich verpflichtet, den Aktionären auf der Hauptversammlung am 30. Juni die Fusion mit Severstal zu empfehlen. Sollte die Konzernleitung diese Empfehlung nun nicht mehr aussprechen, so könnte dies eine Vertragsverletzung darstellen. "Die Summe des Schadensersatzes dürfte deutlich über der so genannten Break-up fee von 140 Mill. Euro liegen", fügte Veraszto hinzu. Diese Entschädigungssumme muss Arcelor an Severstal zahlen, wenn die Luxemburger die Fusionsvereinbarung mit den Russen brechen.
Russische Politiker verurteilten die Entscheidung Arcelor fürs Mittal: "Ich möchte nicht, dass in dieser Frage Russophobie eine Rolle gespielt hat oder die Ablehnung der Expansion russischer Firmen ins Ausland", sagte Industrieminister Wiktor Christenko.
Mittal wird bei der Transaktion zunächst mehr als die Hälfte der Arcelor-Aktien erwerben, anschließend wird Mittal auf den neuen Konzern, der Arcelor Mittal heißen soll, verschmolzen. Arcelor wird insgesamt mit 25,8 Mrd. Euro bewertet. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 40 Prozent auf das erste Gebot Mittals von Ende Januar.
Am Montag präsentierten der indische Unternehmer Lakshmi Mittal, Gründer und Chef von Mittal Steel, sein Sohn Adiya Mittal, der Finanzchef des fusionierten Konzerns werden soll, und Arcelor-Verwaltungsratschef Kinsch die Einzelheiten der Fusionsvereinbarung am künftigen Konzernsitz in Luxemburg. Danach wird Arcelor-Chef Guy Dollé überraschend nicht an die Spitze des gemeinsamen Managements-Boards aufrücken. Wie Kinsch sagte, habe Dollé ihn darum gebeten, von dieser Aufgabe entbunden zu werden. Der Franzose, dessen Vertrag noch gut ein Jahr läuft, gilt als einer der schärfsten Kritiker einer Fusion mit Mittal. Noch am Sonntag hatte es allerdings geheißen, Dollè werde bis Herbst 2007 die Integration der Unternehmen vorantreiben. Wer den Konzern künftig führen soll, ist noch nicht entschieden. Als Favorit gilt in Arcelor-Kreisen der bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michel Wurth.
Mittal und seine Familie werden an Arcelor Mittal einen Anteil von 43 Prozent halten. Um den Einfluss auf den Konzern zu begrenzen, haben sie sich verpflichtet, in den ersten drei Jahren nach der Fusion im Sinne des Verwaltungsrats zu stimmen. Außerdem dürfen sie fünf Jahre lang ihren Anteil nicht erhöhen.
Arcelor Mittal wird mit 320 000 Mitarbeiten einen Umsatz von knapp 60 Mrd. erzielen. Der Konzern kann pro Jahr bis zu 120 Millionen Tonnen Stahl produzieren und ist damit fast viermal so groß wie der nächste Konkurrent Nippon Steel. Experten erwarten, dass die Fusion eine Konzentrationswelle in der Branche auslöst.
Die Partner rechnen mit fusionsbedingten Einsparungen von knapp 1,3 Mrd. Euro. Diese sollen im dritten Jahr nach dem Zusammenschluss erreicht werden. Auffällig ist, dass die Synergieerwartungen um die Hälfte höher ausfallen als bei Mittals erstem Gebot. Beide Konzerne rechen mit einer schwierigen Integration.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) begrüßt den geplanten Zusammenschluss. Eine monatelange Hängepartie mit zahlreichen Unwägbarkeiten für die deutschen Stahlstandorte in Duisburg, Bremen, Hamburg und Eisenhüttenstadt sei damit beendet. Auch die IG Metall äußerte sich zuversichtlich.
Quelle: Handelsblatt.com
News druckenName Aktuell Diff.% Börse
ARCELOR 37,25 -1,46% Paris
MITTAL STEEL CO NV 31,40 -2,39% NYSE
Severstal' Reg.Shs (GDRs REG S) 1/5 RL-25 40,50 -1,70% Frankfurt
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News - 27.06.06 11:30
Severstal hat noch eine Chance
Der russische Stahlkonzern Severstal will sich nicht damit abfinden, dass Konkurrent Mittal ihm Arcelor vor der Nase weggeschnappt hat. Die Russen beharren auf ihrem Fusionsvertrag mit den Luxemburgern. Und tatsächlich: Es gibt noch Hoffnung für Severstal.
HB PARIS. Der Arcelor-Verwaltungsratspräsident Joseph Kinsch erklärte, wenn Severstal ein Angebot für das ganze Arcelor-Kapital vorlege, müsste der Verwaltungsrat das Angebot mit dem von Mittal vergleichen. Letztlich entschieden die Aktionäre, sagte Kinsch dem "Figaro" (Dienstagsausgabe). Auch das mit Severstal entwickelte Modell sei gut gewesen, doch Mittal habe das bessere Angebot vorgelegt.
Am Freitag werden die Arcelor-Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Severstal-Fusion abstimmen. Den Zusammenschluss mit dem größten russischen Stahlkonzern hatte die Arcelor-Führung Ende Mai eingefädelt. Nur wenn mehr als die Hälfte der Aktionäre mit Nein stimmt, wäre sie blockiert. Andernfalls wäre Severstal-Eigner Alexej Mordaschow wieder im Rennen.
Allerdings können auch noch danach die Arcelor-Aktionäre der Severstal-Offerte ein schnelles Ende bereiten - wenn sie mehr als die Hälfte der Arcelor-Aktien an Mittal übertragen. Dann wäre der Vertrag mit Severstal hinfällig, sagte Kinsch. "Doch man wird in jedem Falle die Aktien in Rechnung stellen müssen, die zu Gunsten Mordaschows ausgegeben wurden."
Nach fünfmonatiger Übernahmeschlacht hatten Arcelor und Mittal am Sonntagabend das Kriegsbeil begraben und streben nun einen Zusammenschluss unter Gleichen an. Arcelor hatte aber bereits im Mai mit Severstal eine Fusion vereinbart, um Mittal abzuwehren. Severstal-Haupteigner Mordaschow beklagt, dass Arcelor sein verbessertes Angebot nicht angehört habe. Angeblich erwägt er nun gemeinsam mit anderen russischen Stahlfirmen ein neues Übernahmeangebot. "Wir prüfen eine Reihe von Möglichkeiten, die von der Erhöhung des Angebots bis zu einer Schadensersatzklage reichen", sagte Thomas Veraszto, Stellvertreter des Vorstandschefs, dem Handelsblatt.
Nach Angaben Severstals hat sich Arcelor bei der Fusionsvereinbarung Ende Mai vertraglich verpflichtet, den Aktionären auf der Hauptversammlung am 30. Juni die Fusion mit Severstal zu empfehlen. Sollte die Konzernleitung diese Empfehlung nun nicht mehr aussprechen, so könnte dies eine Vertragsverletzung darstellen. "Die Summe des Schadensersatzes dürfte deutlich über der so genannten Break-up fee von 140 Mill. Euro liegen", fügte Veraszto hinzu. Diese Entschädigungssumme muss Arcelor an Severstal zahlen, wenn die Luxemburger die Fusionsvereinbarung mit den Russen brechen.
Russische Politiker verurteilten die Entscheidung Arcelor fürs Mittal: "Ich möchte nicht, dass in dieser Frage Russophobie eine Rolle gespielt hat oder die Ablehnung der Expansion russischer Firmen ins Ausland", sagte Industrieminister Wiktor Christenko.
Mittal wird bei der Transaktion zunächst mehr als die Hälfte der Arcelor-Aktien erwerben, anschließend wird Mittal auf den neuen Konzern, der Arcelor Mittal heißen soll, verschmolzen. Arcelor wird insgesamt mit 25,8 Mrd. Euro bewertet. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 40 Prozent auf das erste Gebot Mittals von Ende Januar.
Am Montag präsentierten der indische Unternehmer Lakshmi Mittal, Gründer und Chef von Mittal Steel, sein Sohn Adiya Mittal, der Finanzchef des fusionierten Konzerns werden soll, und Arcelor-Verwaltungsratschef Kinsch die Einzelheiten der Fusionsvereinbarung am künftigen Konzernsitz in Luxemburg. Danach wird Arcelor-Chef Guy Dollé überraschend nicht an die Spitze des gemeinsamen Managements-Boards aufrücken. Wie Kinsch sagte, habe Dollé ihn darum gebeten, von dieser Aufgabe entbunden zu werden. Der Franzose, dessen Vertrag noch gut ein Jahr läuft, gilt als einer der schärfsten Kritiker einer Fusion mit Mittal. Noch am Sonntag hatte es allerdings geheißen, Dollè werde bis Herbst 2007 die Integration der Unternehmen vorantreiben. Wer den Konzern künftig führen soll, ist noch nicht entschieden. Als Favorit gilt in Arcelor-Kreisen der bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michel Wurth.
Mittal und seine Familie werden an Arcelor Mittal einen Anteil von 43 Prozent halten. Um den Einfluss auf den Konzern zu begrenzen, haben sie sich verpflichtet, in den ersten drei Jahren nach der Fusion im Sinne des Verwaltungsrats zu stimmen. Außerdem dürfen sie fünf Jahre lang ihren Anteil nicht erhöhen.
Arcelor Mittal wird mit 320 000 Mitarbeiten einen Umsatz von knapp 60 Mrd. erzielen. Der Konzern kann pro Jahr bis zu 120 Millionen Tonnen Stahl produzieren und ist damit fast viermal so groß wie der nächste Konkurrent Nippon Steel. Experten erwarten, dass die Fusion eine Konzentrationswelle in der Branche auslöst.
Die Partner rechnen mit fusionsbedingten Einsparungen von knapp 1,3 Mrd. Euro. Diese sollen im dritten Jahr nach dem Zusammenschluss erreicht werden. Auffällig ist, dass die Synergieerwartungen um die Hälfte höher ausfallen als bei Mittals erstem Gebot. Beide Konzerne rechen mit einer schwierigen Integration.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) begrüßt den geplanten Zusammenschluss. Eine monatelange Hängepartie mit zahlreichen Unwägbarkeiten für die deutschen Stahlstandorte in Duisburg, Bremen, Hamburg und Eisenhüttenstadt sei damit beendet. Auch die IG Metall äußerte sich zuversichtlich.
Quelle: Handelsblatt.com
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