Veritas ETF-Dachfonds unter der Lupe
Quelle: DAS INVESTMENT.com
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Markus Kaiser setzt auf Passivität: Zumindest bei der Auswahl von Investmentfonds, berichten die Experten von "DAS INVESTMENT.com".
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Der von ihm gemanagte Veritas ETF-Dachfonds sei ausschließlich mit börsengehandelten Indexfonds bestückt. Diese so genannten Exchange Traded Funds (ETFs) würden sich dadurch auszeichnen, dass Anleger die Fondsanteile wie Einzeltitel an der Börse kaufen und verkaufen könnten. Dafür würden Transaktionskosten der jeweiligen Börse anfallen, ein Ausgabeaufschlag werde aber nicht fällig.
Fondsgesellschaft des ersten Dachfonds in Deutschland, der nur in ETFs investiere, sei die Veritas SG Investment Trust. Sie sei zwar ein Unternehmen der Société Générale, doch im Portfolio des Dachfonds würden sich nicht nur Produkte der Lyxor Asset Management, der ETF-Tochter des französischen Finanzkonzerns, befinden.
Kaiser könne sich alle in Deutschland zugelassenen ETFs ins Portfolio holen. Zurzeit seien das 325. Gebe es für einen Index mehrere Produkte, die ihn abbilden würden, entscheide sich Kaiser für dasjenige mit den niedrigsten Verwaltungsgebühren. Wenn er über Futures günstiger als mit einem ETF in einen bestimmten Markt investieren könne, entscheide sich Kaiser für die Derivate.
Das so zusammengestellte Portfolio aus etwa 30 passiven Anlageprodukten werde von Kaiser aktiv gemanagt. Das heiße, er bestimme wie ein Vermögensverwalter, welche Anlageklassen, Branchen und Regionen in den Fonds kommen würden und welches Gewicht sie im Gesamtportfolio ausmachen würden.
Den Aktienanteil des Fonds könne Kaiser flexibel zwischen 0 und 100 Prozent hoch- und herunterfahren. Zurzeit betrage er 44,5 Prozent. Die Barquote liege bei 5,4 Prozent. Die restliche Hälfte des Fonds würden Renten (32,5 Prozent) und Geldmarkttitel (17,5 Prozent) ausmachen.
Größter Zielfonds des Portfolios sei mit einem Anteil von 13,5 Prozent ein ETF der Deutsche-Bank-Tochter X-Trackers, der den europäischen Geldmarktsatz Eonia abbilde. Auf Platz 2 und 3 würden Produkte der Barclays-Tochter Ishares für amerikanische (8,8 Prozent) und Euro-Staatsanleihen (6,7 Prozent) folgen.
"Engagements in Europa bilden unseren Anlageschwerpunkt", erkläre Kaiser. Europäische Renten würden mit 23,7 Prozent die wichtigste Anlageklasse des Fonds darstellen. Genau ein Fünftel des Fonds sei außerdem in den europäischen Aktienmarkt investiert. Ein Lyxor-ETF für den MSCI Europa mache 5,2 Prozent des Fondsvolumens aus und komme damit auf Platz 4 der größten Zielfonds.
"Durch einen Positionsaufbau im Easy ETF für den GSCI profitierten wir vom aktuellen Höhenflug der Energie- und Rohstoffpreise, obwohl der Ölpreis von nahe 100 US-Dollar pro Barrel belastend auf den Aktienmarkt wirkt", so Kaiser weiter. "Außerdem lieferte ein Engagement in erneuerbaren Energien über den Ishares-ETF für den Global Clean Energy Index einen positiven Ergebnisbeitrag."
"Beim ETF-Dachfonds stehen nicht Fondsmanager, sondern Märkte im Vordergrund", erläutert Kaiser seine Investmentphilosophie. "Dabei legen wir größten Wert auf die Mischung der Anlageklassen und auf das Timing, also die Entscheidung, wann in welche Märkte investiert werden soll."
Diese Entscheidung treffe Kaiser mit Hilfe eines mathematischen Trendphasenmodells. Dazu würden verschiedene Kapitalmarktdaten mit unterschiedlichen Gewichten in eine Gesamtnote für den untersuchten Markt einfließen. "Das gibt uns Ausgangspunkte für antizyklische Investments", erläutere Kaiser.
"Bildet sich aus einer Trendumkehr ein neuer Abwärtstrend aus, überwiegt in der Regel das Risiko, dass sich die Abwärtsbewegung fortsetzt." Dann sei dieser Markt konsequent zu meiden. "Zeichnet sich aber nach einem Abwärtstrend eine Bodenbildung ab, überwiegt die Chance auf Kurssteigerungen das Risiko."
Der Fonds sei am 2. April vergangenen Jahres aufgelegt worden. Seitdem habe er Anlegergelder von 24,5 Millionen Euro eingesammelt. In den ersten 9 Monaten habe Fondsmanager Kaiser mit seiner quantitativen ETF-Strategie eine Rendite von 4,7 Prozent erwirtschaftet.
Ebenso wie für die einzelnen ETFs würden Anleger auch beim ETF-Dachfonds keinen Ausgabeaufschlag bezahlen. Fondsanteile könnten sie aber nicht nur über die Börse bekommen, sondern über alle gängigen Vertriebskanäle. Die jährliche Verwaltungsgebühr betrage 1,5 Prozent. Hinzu komme eine 15-prozentige Erfolgsgebühr: Sie werd für denjenigen Teil der Rendite fällig, der über 5 Prozent liege.
Quelle: aktiencheck.de