Erinnerung an den 19. Oktober 1987

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Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Erinnerung an den 19. Oktober 1987

3
11.10.99 21:21
#1
Manche Teilnehmer am Ariva-Board haben noch nie einen Crash erlebt. Mit diesem Beitrag möchte ich zum Jahr 1987 zurückblenden, an das ich mich noch recht gut erinnern kann. In einer Fortsetzungsgeschichte wird so dem regelmässigen Leser die Entwicklung im Oktober 1987 näher gebracht.
Ich hoffe, dass dieser Beitrag auf reges Interesse stösst.

Die Staats- resp. Regierungschefs im Oktober 1987 waren:
USA: Ronald Reagan
UdSSR: Michail Gorbatschow
UK: Margaret Thatcher
D: Helmut Kohl
DDR: Erich Honecker
A: Franz Vranitzky
F: François Mitterrand

Allgemeine Lage
1987 war immer noch in der Zeit des kalten Kriegs. Im Gegensatz zu heute wo Hunderte von Millionen Asiaten und Osteuropäer auch am Wohlstand teilhaben wollen, herrschte auch weltwirtschaftlicher Frost.

Der erste Golfkrieg
Irak und Iran lieferten sich ein Gemetzel wie selten ein Krieg zuvor. Die Amerikaner, die mit dem Iran seit dem Sturz des Schahs und vor allem seit der Besetzung ihrer Botschaft in Teheran, mit von der Regierung geduldeten Geiselnahme des Botschaftspersonals, verfeindet waren, unterstützen den Irak mehr oder weniger offen in diesem Konflikt. Der Iran hat begonnen, den Persischen Golf zu verminen, damit die Erdölausfuhr vom Irak unterbunden werde. Dies hat generell den Handel mit den anderen Golfstaaten erschwert, was auch auf den Ölpreis seinen Einfluss hatte. Am 22. September kommt es zu einem Zwischenfall, als US-Hubschrauber ein iranisches Schiff beschiessen. Dieses war nach amerikanischer Darstellung beim Minenlegen erwischt worden. Am 8. Oktober kommt die Eskalation zu einem weiteren Höhepunkt, als amerikanische Kampfhubschrauber im persischen Golf drei iranische Schnellboote beschiessen, von denen eines untergeht.

Die Zinsen ***

Damals erhöhte sich die Inflationsrate ziemlich steil von einem Tiefstpunkt unter eins auf über vier Prozent. Diesem Inflationsanstieg konnte der frischgebackene US-Notenbankchef Alan Greenspan (seit August 1987) nicht tatenlos zusehen und erhöhte die kurzfristigen Zinssätze. Das katapultierte am Euromarkt die Sätze für 3-Monats-Dollargeld vom 17. Juli bis zum 16. Oktober 1987 von 6,8 auf 9,2 Prozent.

Der Dollar
Der amerikanische Finanzminister James Baker war auf Kriegsfuss mit den Deutschen. Er warf ihnen vor, sie seien Trittbrettfahrer der amerikanischen Wirtschaftslokomotive. Statt dessen sollten sie etwas unternehmen, um die eigene Binnennachfrage zu erhöhen. Aus diesem Grund hatten die Amerikaner auch nichts gegen den Dollarzerfall unternommen. Seit März 1985, als der Dollar fast 3 Schweizer Franken notierte und fast Parität mit dem englischen Pfund erreichte, liess Baker die US-Valuta in die Tiefe sausen. Im Oktober notierte der Dollar gegenüber den europäischen Hartwährungen dann etwa nur noch die Hälfte von seinen Höchstkursen vor etwa zweieinhalb Jahren.

Kennziffern

Bis zum 9. Oktober 1987 standen die Indices in den USA folgendermassen:
DJIA
- Ende 1986: 1895.95
- Jahreshoch 1987: 2729.10
- Jahrestief 1987: 1919.00
- 9. Oktober: 2482.21 (seit Jahreshoch -246.89 Punkte, resp. -9,05%)
S&P 500
- Ende 1986: 242.17
- Jahreshoch 1987: 337.89
- Jahrestief 1987: 242.17
- 9. Oktober: 311.07 (seit Jahreshoch -7,94%)
NASDAQ
- Ende 1986: 348.83
- Jahreshoch 1987: 456.07
- Jahrestief 1987: 351.66
- 9. Oktober: 438.43 (seit Jahreshoch -3,87%)

Frankfurt:
FAZ-Index
- Ende 1986: 676.37
- Jahreshoch 1987: 676.84
- Jahrestief 1987: 538.32

Schweiz:
Swissindex
- Ende 1986: 1093.79 (adj.)
- Jahreshoch 1987: 1206.23
- Jahrestief 1987: 978.40

Quellen
* Neue Zürcher Zeitung
** Finanz und Wirtschaft
*** Tages Anzeiger
**** Blick

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Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

1. - 9. Oktober 1987

 
11.10.99 21:24
#2
Dow Jones Industrial Average

Donnerstag, 1. Oktober 1987
Hoch: 2648.99
Tief: 2593.18
Schluss: 2639.20 (+42.92; 1,65%)

Freitag, 2. Oktober 1987
Hoch: 2662.37
Tief: 2622.06
Schluss: 2640.99 (+1.79; 0,07%)

Montag, 5. Oktober 1987
Hoch: 2658.78
Tief: 2610.97
Schluss: 2640.18 (-0.81; -0,03%)

Dienstag, 6. Oktober 1987
Hoch: 2632.83
Tief: 2542.59
Schluss: 2548.63 (-91.55; -3,47%)

Mittwoch, 7. Oktober 1987
Hoch: 2570.99
Tief: 2511.75
Schluss: 2551.08 (+2.45; +0,10%)

Donnerstag, 8. Oktober 1987
Hoch: 2561.36
Tief: 2491.51
Schluss: 2516.64 (-34.44; -1,35%)

Freitag, 9. Oktober 1987
Hoch: 2531.66
Tief: 2472.26
Schluss: 2482.21 (-34.43; -1,37%)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Montag, 12. Oktober 1987

 
11.10.99 21:26
#3
Wirtschaft

Düstere Dollarprognosen *
Feldstein erwartet eine Abschwächung
In den ersten acht Monaten dieses Jahres haben die Zentralbanken Europas und Asiens an den internationalen Devisenmärkten rund 70 Mia. $ gekauft, um die Abwertung des Dollars zu verlangsamen, wie Martin Feldstein, ehemaliger Chef des Wirtschaftsberaterstabes von Präsident Reagan, am Montag in Zürich erklärte. Der Dollar müsse in den nächsten fünf Jahren um mindestens 30% fallen, damit das amerikanische Zahlungsbilanzdefizit überhaupt finanzierbar werde. Mit ihren Interventionen hätten die Zentralbanken rund zwei Drittel des Zahlungsbilanzdefizits der Vereinigten Staaten finanziert, sagte Feldstein an einem Seminar über Schweizer Aktien- und Indexoptionen. Der restliche Drittel sei durch private Investitionen gedeckt worden. Dies sei erstaunlich, denn die Zinsdifferenz zwischen den USA und beispielsweise Deutschland sei derart klein, dass Investitionen in dieser Grössenordnung eigentlich nicht zu rechtfertigen seien. Zudem müsse in Anbetracht des Wachstums der amerikanischen Geldmenge damit gerechnet werden, dass die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten steigen werde, so dass die reale Verzinsung des in den USA angelegten Kapitals weiter sinken werde.
Gegenwärtig betrügen die Netto-Schulden der USA gegenüber dem Ausland etwa 400 Mia. $. Diese Zahl sei zwar etwas übertrieben, da ihr historische Buchwerte der amerikanischen Investitionen im Ausland zugrunde lägen. Die USA könnten jedoch das Zahlungsbilanzdefizit schon heute nicht mehr selber finanzieren. Und bei den gegenwärtigen Wachstumsraten des Defizits werde Amerika nach den Worten Feldsteins in rund 5 Jahren eine Auslandschuld von rund 1 Bio. $ zu bedienen haben. Damit dies überhaupt machbar sei, müsse der Dollar mindestens um 30% fallen.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2504.90
- Tief: 2433.91
- Schluss: 2471.44 (-10.77; -0,43%)
S&P 500: 309.55 (-0,49%)
NASDAQ: 433.04 (-1,23%)

Wie es weiter geht, erfahrt ihr morgen!
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Edelmax
Edelmax:

Danke für die Erinnerung, CHF,

 
11.10.99 21:35
#4
aber so richtig hilft mir das bei meiner jeztigen Anlageentscheidung auch nicht weiter. Also einen Crash wird es wohl nicht mehr geben, aber da wir nun auch keinen am Board haben, der uns seine Aktienerfahrungen bei einem Jahrtausendwechsel mitteilen kann, stellt ich mir da schon wieder andere Fragen. Wie kann es sein, daß die Näs heute schon wieder ein All time high ausbilden kann. Wo soll das hinführen? Soll das heißen, das die großen Technologiewerte jetzt das Doppelte wert sein sollen wie vor einem Jahr. Das kann mir doch keiner erzählen. Vor 5 Monaten sprach man von der großen Internetblase, dann kamen die großen zurück, jetzt stehen sie wieder nahe ihren All time highs und jetzt findet es fast jeder normal. Sorry, aber auf Dauer geht das nicht gut. Aber langsdam wird man trotzdem ein bißchen mehr investieren müssen. Die Bewertung in Amerika gibt mir allerdings stark zu denken.  
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Dienstag, 13. Oktober 1987

 
12.10.99 21:06
#5
Nachrichten

Friedensnobelpreis *
Der Friedensnobelpreis geht an den Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias Sanchez.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2528.39
- Tief: 2456.92
- Schluss: 2508.16 (+36.72; +1,49%)
S&P 500: 314.52 (+1,61%)
NASDAQ: 434.81 (+0,41%)
FAZ-Index: 631.39 (seit Jahreshoch -6,72%)
Swissindex: 1183.37 (seit Jahreshoch -1,90%)
DM/$: 1.8216
sFr/$: 1.5090
Gold $/oz: 459.50
Rendite 30 jährige Staatsanleihen: 9,53%

Nach drei aufeinander folgenden Tagen mit negativen Vorzeichen hat der DJIA wieder mit einem Plus geschlossen. Konnte der Abwärtstrend nun gebrochen werden? Oder handelt es sich nur um eine technische Gegenbewegung? War der punktemässige Rekordtaucher von Dienstag letzter Woche nur ein Ausrutscher? Oder war das ein böses Omen für was noch auf uns zukommt? Wie es weiter geht, erfahrt ihr morgen.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Mittwoch, 14. Oktober 1987

 
13.10.99 21:29
#6
Wirtschaft

Leichte Reduktion des US-Handelsdefizits *
Das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz ist im August um 0,8 Mia. auf 15,7 Mia. $ zurückgegangen. Vor einem Jahr hatte es 14 Mia. $ betragen.

Auswirkungen auf den Dollarkurs *
Der Dollar hat in Zürich nach Bekanntgabe des US-Handelsbilanzdefizits für August mehr als 1 Rp. eingebüsst, aber vor Schluss dank Deckungskäufen und Gewinnmitnahmen sich noch leicht erholt.

Arbeitsminister Brock verlässt das US-Kabinett *
Arbeitsminister William Brock will seinen Kabinettsposten aufgeben, um die Präsidentschaftskampagne von Senator Robert Dole zu leiten.

Deutsche Zinsen in sanftem Aufwind *
Das Zinsniveau in der Bundesrepublik tendiert weiter nach oben. Die Deutsche Bundesbank hat im Rahmen ihres neuen Wertpapier-Pensionsgeschäftes am Mittwoch der Kreditwirtschaft Liquidität zu einem Effektivsatz von 3,85% zur Verfügung gestellt.

Börse

Indexrekord in Tokio *
Die Tokioter Börse hat bei aktivem Handel auf einem neuen Rekordstand geschlossen. Die Erholung in Wallstreet vom Dienstag und Mutmassungen, dass eine mögliche Erhöhung des japanischen Diskontsatzes verschoben werde, lösten breitgestreute Käufe aus, wie Händler erklärten.

Zürich *
Nach einem erneut freundlichen Start pendelten sich die Aktienkurse während der Sitzung auf leicht höherem Niveau ein.

Frankfurt knapp behauptet *

Der Frankfurter Aktienmarkt hat in zumeist knapp behaupteter Verfassung geschlossen. Händler sprachen von einem relativ ruhigen Geschäft. Obwohl im vorbörslichen Handel die Titel noch freundlicher tendiert hatten, habe bereits zur Eröffnung das Thema "Quellensteuer" die Anleger erneut verunsichert. Zudem hätten die Zinsspekulationen wieder neue Nahrung erhalten, nachdem die Deutsche Bundesbank bei ihrem neuen Zinstender den Mindestsatz auf 3,85% erhöht hat.

Ein Tagesverlust von über 95 Punkten *
Der Dow-Jones der Industriewerte schloss bei 2412,70 Punkten, um 95,46 Zähler unter dem Stand des Vortages. Damit wurde der bisher höchste absolute (aber nicht prozentuale) Tagesverlust von 91,55 Punkten vom Dienstag letzter Woche deutlich übertroffen. Das Handelsvolumen weitete sich auf rund 209 Mio. Stück aus, wobei die Zahl der nachgebenden die der zulegenden Titel im Verhältnis von 5:1 übertraf. Der Kurssturz folgte einem andauernden Krebsgang seit dem 5. Oktober, der das meistbeachtete Börsenbarometer um 228 Punkte zurückgestuft hat. Die einzige Erholung war am Vortag mit einem Gewinn von 37 Zählern erzielt worden.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2485.15
- Tief: 2400.46
- Schluss: 2412.70 (-95.46; -3,81%)
S&P 500: 305.23 (-2,95%)
NASDAQ: 428.28 (-1,5%)
FAZ-Index: 633.52 (+0,34%)
Swissindex: 1188.30 (+0,42%)
DM/$: 1.8088
sFr/$: 1.4995
Gold $/oz: 459.50
Rendite 30 jährige Staatsanleihen: 9,55%

Fortsetzung folgt...
Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 HAHAHA
HAHAHA:

Sehr interessant, aber BITTE, was hilft uns das ?Welche Schlussfolg.

 
13.10.99 22:10
#7
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 checkit
checkit:

Die Parallelen zur derzeitigen Lagen sind ja recht dürftig. Aber jeder su.

 
13.10.99 22:25
#8
natürlich immer die Kennzahlen raus, die seiner Intension entsprechen.
Übrigens: CHF hast du nur Index-PUTS im Depot, oder warum machst Du den Markt so schlecht ?????????

mit catastrofalen krüssen
euer checkit
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 checkit
checkit:

Hi HAHAHA: Bist Du schon im Bett, oder warum brauchst Du so lange .

 
13.10.99 22:31
#9
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Froschkopf
Froschkopf:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987 o.T.

 
13.10.99 22:39
#10
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Turbo
Turbo:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
13.10.99 22:41
#11
Hallo zusammen,
basteln wir uns mal wieder einen Crash, oder wie soll ich die Postings deuten?
Gruß
Turbo, der investierte
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 BenNox
BenNox:

An CHF:...weiter machen.... ein toller Überblick !!!

 
13.10.99 23:13
#12
Hallo CHF,

....großartige Zusammenfassung bislang - ich hoffe Du bringst die Geschichte auch tatsächlich zu Ende.

Gerade weil ich nicht so recht an einen großen Crash glauben mag – mein Depot ist schon rot genug !!!! Dennoch, man kann viel aus Deiner Erzählung lernen. Zumal einige - so auch ich - 1987 nicht investiert waren.  Mir sind deshalb viele Zusammenhänge von 1987 nicht so gut in Erinnerung wie es bei Dir zu sein scheint.
Also schreib‘ schön fleißig weiter...


Beste Wünsche BenNox !
(ein 170% investierter ;_) )

Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Zitrone
Zitrone:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
13.10.99 23:32
#13
Lieber CHF !
Wer hier im Board gibt sich die allergrösste Mühe, wer bringt die interessantesten Berichte, in erster Linie CHF.

Hier an dieser Stelle möchte ich das einmal sagen dürfen, im Namen von einigen hier und in meinem Namen, ein grosses Danke für Deine Mühe, für
dieses Board bist Du der Gewinn, den man nicht mehr missen möchte.
zsst,zsst,
Zitrone
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Danke für eure Postings. Hier ein paar Antworten auf eure Fragen.

 
14.10.99 11:34
#14
An Edelmax, HAHAHA:
Erfahrung hat noch keinem geschadet. Auch wenn ihr für eure heutigen Investments nichts daraus nehmen könnt, so lest den Beitrag einfach als eine Dokumentation zum Crash von 1987 ohne jede Wertung!

An MaMoe, BenNox, Zitrone:
Vielen Dank für eure lobenden und aufmunternden Worte. Ja, ich bringe die Sache zu Ende. Bis zum Freitag, 23. Oktober 1987, habe ich das Material schon bereit. Auch wenn andere Ariva-Teilnehmer kommen, die diesen Beitrag schlecht, nutz- oder wertlos finden; für euch werde ich weiter machen (ausser JP sperrt meine ID ;o)).

An checkit, Turbo:
Ich glaube, ihr missversteht mich. Bitte schaut euch mal den Thread
An CHF, Edelmax, Rest ... Ich weiß zum erstenmal auch nicht, was ich tun soll !!! - MaMoe 11:29 12.10.99
http://www.ariva.de/cgi-bin/f_anz.pl?nr=3402&795
an! Vielleicht versteht ihr dann meine Motivation.

An Froschkopf:
Danke auch dir, dass du den Thread am Leben erhälst. Deinen "Beitrag" werte ich als Zustimmung. Quack! Quack!

Grüsse aus der Schweiz,
Euer Schweizer Franken (CHF)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Donnerstag, 15. Oktober 1987

 
14.10.99 21:38
#15
Wirtschaft

Ende des Booms in den USA? ***
Der Dow-Index der 30 führenden Industriewerte fiel am Mittwoch um 95 Punkte (3,8%) und stellte damit einen neuen Fallrekord auf. Mit 2412,7 Punkten ist der Dow nun 310 Punkte oder 11% tiefer als Ende August. Gleichzeitig stieg der Zins für langjährige Schatzscheine über 10%, und das Wirtschaftsministerium meldete für den August das dritthöchste Aussenhandelsdefizit. Eine langfristige Analyse im Wall Street Journal sieht ein Ende des Börsenbooms und erwartet eine Rezession Ende 1988.

Wallstreet desavouiert Washington ***
Trotz den Beschwörungen von Finanzminister Baker, dass die US-Wirtschaft auf gutem Kurs sei, tauchte der Dow-Index nochmals 57,61 Punkte (2,39%). Gleichzeitig hob die viertgrösste US-Bank, Chemical Bank, ihren Basiszins um ein halbes Prozent an auf 9 3/4%.

Börse

Verluste in Tokio.
Die Tokioter Börse hat bei mässigem Handel deutlich schwächer geschlossen. Dabei wurden Käufe von binnenwitschaftlich orientierten Aktien durch Verkäufe von exportorientierten Titeln, die im Zusammenhang mit dem schwächeren Dollar standen, mehr als aufgewogen.

Zürich *
Nach dem Kurssturz in New York sowie nach der weiteren Abschwächung der US-Valuta befürchteten einige Börsenbeobachter das schlimmste. Die Vorbörse zeigte jedoch schon einigen Widerstand, und am Haupttableau hielten sich die Abschläge dann in Grenzen, wenn auch die Kursverlierer die Gewinner ganz klar übertrafen.

Kursrutsch in Frankfurt *
Die Kurse an der Frankfurter Aktienbörse haben nach dem Kurseinbruch an der New Yorker Wallstreet auf Grund des hohen US-Handelsdefizits schwächer geschlossen. Die Titel gaben auf breiter Front zum Teil kräftig nach.

New York *

Die New Yorker Aktienbörse hat bei regem Handel mit schwacher Kurstendenz geschlossen. Die Aktiennotierungen sind in der letzten halben Handelsstunde um über 50 Dow-Jones-Punkte zurückgefallen. Die anhaltenden Befürchtungen über steigende Zinssätze waren wiederum der Anstoss für die Aktienverkäufe. "Die letzte halbe Stunde ist ein Gemetzel gewesen", kommentierte eine Analystin.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2439.78
- Tief: 2345.63
- Schluss: 2355.09 (-57.61; -2,39%)
S&P 500: 298.08 (-2,34%)
NASDAQ: 422.51 (-1,35%)
FAZ-Index: 621.64 (-1,88%)
Swissindex: 1173.00 (-1,29%)
DM/$: 1.8014
sFr/$: 1.4948
Gold $/oz: 465
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,68%

Wieder Hat der Dow(n) Jones mit einem kräftigen Minus geschlossen. Ist die Talfahrt wirklich noch nicht zu Ende? Wann ist endlich der Boden gefunden? Kommt es wenigstens zu einer technischen Gegenbewegung? Ein paar Antworten auf diese Fragen erfahrt ihr schon morgen.
Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 checkit
checkit:

Hi CHF: Deine "Reportage" ist schon super recherchiert. Trotzdem gibt.

 
14.10.99 21:54
#16
Chrash.
Der Markt wird m.E. noch bis Mitte November vor sich hin dümpeln und dann geht die Post ab. Alle werden unseren "Greenspan" abwarten, und dann geht es los. Die derzeitige Volalität ist - außer bei bestimmten Branchen - einfach nur durch die derzeitige extreme Marktenge gegeben. Derzeit sind einfach alle Anleger zu sehr verunsichert. Daytrader machen vielleicht eine gute "Mark" (sorry: oder Franken, Schilling). Es gibt eigentlich zur Zeit die groessten Chancen, man nur jeden Tag schnell genug sein.
CHECKIT
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Freitag, 16. Oktober 1987

 
15.10.99 21:29
#17
Nachrichten

Golf-Krieg
Von der Halbinsel Fau im von Iran besetzten irakischen Delta hat eine iranische "Silkworm"-Rakete ein Schiff unter US-Flagge beschädigt. 17 Personen wurden verletzt.

Wirtschaft

Ein schwarzer Freitag an der Wallstreet *
Ein neues "Oktober-Massaker"?
Der Dow-Jones-Industrial-Average hat seit dem 25. August, als er mit 2722,42 Punkten seinen Höchststand erreicht hatte, rund 18% verloren. In der letzten zwei Wochen begannen sich die Tagesverluste der Börsen zu akzentuieren. Gleichzeitig erfuhr die Prime rate innert kürzester Zeit zwei Erhöhungen, und bei den langfristigen Regierungsobligationen ist die Rendite-"Schallmauer" von 10% wieder durchbrochen worden. Schliesslich ist der Dollar an den Devisenmärkten wieder unter Druck geraten.
Schaut man sich die Tageseinbussen der New Yorker Stock Exchange der letzten Zeit einzeln an, so kann von dramatischen Verlusten nicht die Rede sein. Vielmehr handelte es sich trotz eindrücklicher absoluter Zahlen um Prozentzahlen in der Grössenordnung von "nur" 3-4%. Dennoch ist nunmehr zunehmende Besorgnis über die fundamentale Verfassung des Marktes nicht mehr zu übersehen. Man spricht jetzt plötzlich von einer kritischen Periode des seit 5 Jahren nach oben drängenden Marktes. Weder die Tatsache, dass die Zinsen hierzulande wieder im Steigen begriffen sind, noch jener, dass die USA neben einem nicht unbeträchtlichen Budgetdefizit auch ein hartnäckiges Handelsbilanzdefizit haben, kommt dabei irgendwelcher Neuheitswert zu. Im Unterschied zu den letzten Tagen hat sich der Aktienmarkt aber um diese Fingerzeige vorher während langer Zeit nicht gekümmert.

Börse

Tokio **

Seit Beginn des neuen Fiskaljahres Anfang Oktober lässt der japanische Aktienmarkt die Muskeln spielen. Bis am letzten Mittwoch, als der Nikkei Index mit 26'646,40 Punkten einen neuen Rekord markierte, wurde an Gewinnmitnahmen kaum gedacht. Erst die doch massive Kurskorrektur in Wallstreet, das Erstarken des Yen und die unablässige Zinsunsicherheit bewirkten einen Marschhalt. Bis am Freitag krebste das Börsenbarometer wieder auf 26'366,74 Punkte und liegt damit 0,1% unter dem Stand von Dienstag.

Zürich ***
Die Zürcher Börse hat zum Wochenende bei mittleren Umsätzen schwächer geschlossen. Die Verluste hielten sich allerdings in Grenzen. Für die Baissestimmung sind nach wie vor die starken Verluste an der Wallstreet und der wieder schwächere Dollar verantwortlich.

Frankfurt **
Schon wieder verunsichert
Am Frankfurter Aktienmarkt setzten sich am Freitag die Kursrückgänge von Vortag zunächst fort, im späten Verlauf kam es jedoch zu einer Erholung. Die Unsicherheit hält allerdings an. Das Geschäft blieb ruhig. Für die Woche errechnet sich ein Verlust von 2,8%.

New York: Rekordverluste ***
An der New Yorker Aktienbörse kam es zum Wochenschluss zu Rekordverlusten. 1741 Titel verloren an Wert. Nur gerade 100 Titel avancierten und 201 schlossen gehalten. Der Dow-Jones-Index fiel um den Rekordwert von 108,41 Punkten. Das Handelsvolumen erreichte mit 352 Mio. Aktien ebenfalls einen Rekordwert. Sämtliche anderen Indizes gaben zum Teil ebenfalls massiv nach. Die am Freitag veröffentlichten Zahlen zur US-Industrieproduktion waren zwar schlechter als erwartet, den massiven Kurssturz haben diese Zahlen nicht ausgelöst. Gegen den Schluss dürften Programmverkäufe für ein Anschnellen der Umsätze gesorgt haben. Kurz nach Eröffnung hatte der Dow-Jones-Index noch zulegen können. In den beiden letzten Handelsstunden rissen alle Stricke.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2396.21
- Tief: 2207.73
- Schluss: 2246.74 (-108.35; -4,60%)
S&P 500: 282.70 (-5,16%)
NASDAQ: 406.35 (-3,82%)
FAZ-Index: 613.67 (-1,28%)
Swissindex: 1158.50 (-1,24%)
DM/$: 1.8020
sFr/$: 1.4900
Gold $/oz: 467.50

Oje, schon wieder ein Rekordverlust. Und dann noch dieser Golf-Krieg, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt! Der breit gestreute S&P 500 büsste überdurchschnittlich mit über 5% ein! In den letzten beiden Wochen hatten wir nur schon drei Mal einen (punktemässigen) Rekordtaucher des DJIA und zum ersten Mal einen Tagesverlust von über 100 Punkten. In dieser Zeitspanne verlor der Dow satte 375 Zähler oder fast 15%! Haben wir es jetzt nicht mit günstigen Einstiegskursen zu tun? Zum Glück haben wir jetzt ein Wochenende dazwischen, bis zur Börseneröffnung am Montag. Hoffen wir, dass die Anleger sich wieder beruhigen. In der Wochenendpresse können wir dann auch Analysen zur aktuellen Situation nachlesen. Allerdings muss für Europa wieder mit massiven Abschlägen gerechnet werden. Das kennen wir ja; wir können uns nicht von Wallstreet abkoppeln.
Wie es weiter geht, könnt ihr morgen nachlesen.
Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Al Bundy
Al Bundy:

Super CHF!!! Mach bitte weiter! o.T.

 
15.10.99 21:34
#18
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 HAHAHA
HAHAHA:

Danke CHF, sehr interessant - bin schon auf MONTAG (!) gespannt o.

 
15.10.99 21:45
#19
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 BenNox
BenNox:

...was für eine Geschichte... die Spannung steigt ! o.T.

 
15.10.99 22:27
#20
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Samstag, 17. Oktober 1987

 
16.10.99 21:00
#21
Wirtschaft

Warten auf Montag *
Dramatische Korrektur an der New Yorker Börse
Wochenverlust von 235 Punkten
Die New York Stock Exchange hat, wie in einem Teil der Auflage bereits gemeldet, eine dramatische Woche hinter sich. Nachdem der DJIA bereits am Dienstag der Vorwoche als Reaktion auf eine Erhöhung der Prime rate auf 9 1/4% einen Abschlag von über 90 Punkten zu verkraften gehabt hatte, brachte die Woche vom 12. bis zum 16. Oktober erneut eine Reihe von Einbrüchen mit sich, welche den Dow Jones um nicht weniger als 235,47 Punkte oder 9,5% zurechtstutzten.
In Anbetracht der Ereignisse kann es nicht erstaunen, wenn am Wochenende von "Oktober-Massakern" und "schwarzen Freitagen" die Rede war. Die grosse, unmittelbarste und vorläufig unbeantwortete Frage ist jene, wie es weitergehen soll. Darüber gibt es zwar nach wie vor unterschiedliche Meinungen, aber sie werden erst am Montag erstmals geprüft werden. Viel wird in den nächsten Tagen insbesondere davon abhängen, wie sich die institutionellen Anleger verhalten werden. Möglicherweise sind dabei dort die Weichen bereits gestellt: Merrill Lynch zum Beispiel hat die eigene Anlagestrategie als Folge der veränderten Marktverhältnisse offenbar bereits korrigiert und hält fest, dass Obligationen mittlerweile attraktiver sein können als Aktien; entsprechend ist der Anteil der Festverzinslichen im Musterportfeuille von 35% auf 40% erhöht worden. Man darf zweifellos darauf gespannt sein, ob dieses Beispiel Schule macht.

Dem will ich nichts hinzufügen.
Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 abc1
abc1:

Na endlich, habe schon den ganzen Tag gewartet... o.T. o.T.

 
16.10.99 21:28
#22
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
17.10.99 04:59
#23
meine persönliche einschätzung lautet:

sollte der s & p futur auch am montag 2stellig im roten bereich rangieren, werden wir ein massacker erleben, da charttechnisch und nach elliottwave die dinge gefährlich aussehen.

auch die fundamentals lassen eine bewertung der amerikanischen aktien auf diesem niveau nicht zu.

da ergebnis wird sein, daß technologiewerte und internetwerte wegen zu hoher kgv`s wieder richtung 20 mrschieren.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Sonntag, 18. Oktober 1987

 
17.10.99 21:31
#24
Nachrichten

Schweiz *
Bei den eidgenössischen Wahlen ergeben sich nur geringe Verschiebungen im Nationalrat. Auf der Verliererseite figurieren namentlich die Sozialdemokraten mit 6 und die Freisinnigen mit 3 Sitzverlusten. Sitzgewinne registrieren die Grüne Partei (+5) und die Schweizerische Volkspartei (+2). Insgesamt bleibt die beherrschende Position der bürgerlichen Parteien unangetastet. Auch im Ständerat ändern sich die Stärkeverhältnisse nicht.

Wirtschaft

Zunehmende Beunruhigung der Anleger *
Kritik an unzureichend koordinierter Wirtschaftspolitik
In ausserordentlich schlechter Verfassung befanden sich in der letzten Woche sowohl die internationalen Kapitalmärkte als auch die meisten Aktienbörsen. Inflationsängste und die aus dem internationalen wirtschaftspolitischen Dissens entstanden Spannungen haben global die Zinsen in die Höhe getrieben und zu Kursverlusten geführt.
Aber nicht nur Inflationsängste liegen der Instabilität der Kapitalmärkte zugrunde. Zur Unruhe tragen auch die anhaltende bzw. sogar verschärft zutage tretenden Meinungsverschiedenheiten zwischen den wichtigsten Industrieländern in der Analyse der weltwirtschaftlichen Lage und der einzuschlagenden Wirtschaftspolitik bei. Immer mehr werden die Regierungen und Notenbanken der Kurzsichtigkeit beschuldigt. Je nach Beurteilung der globalwirtschaftlichen Lage unterscheiden sich natürlich auch die als sinnvoll angesehenen wirtschaftspolitischen Massnahmen. Nach der auf den Kapitalmärkten verbreiteten Ansicht verlangen in den USA das hohe Aussenhandelsdefizit, die steigende Inflation und die rasche wirtschaftliche Entwicklung eine Kombination von höheren Zinsen und sinkendem Dollarkurs.

Dollarpolitische Spannungfelder **

Der amerikanische Finanzminister James Baker kritisierte erstmals offen das Verhalten der Deutschen Bundesbank. Die in der vergangenen Woche vollzogenen Zinserhöhungen bezeichnete Baker als widersprüchlich zu den deutschen Beteuerungen während der letzten G-7-Treffen, durch eine lockere Zinspolitik eine Stabilisierung der Wechselkurse zu erreichen. Baker deutete gleichzeitig an, mit einer Fortsetzung des nicht abgestimmten deutschen Verhaltens würden auch die USA das Louvre-Abkommen als nicht mehr verbindlich betrachten. Zudem seien die Vereinigten Staaten nicht mehr bereit, die Zinsen weiter anzuheben.


Pah, was interessieren mich schon die Schweizer Wahlen. Wie heisst es so schön im Song "Gina, Gina" von Kid Creole and the Coconuts: "There's been no action here since William Tell!"
Wenigstens gab es am Golf heute keine Schlagzeilen. Allerdings stört mich das Gekläffe von Baker. Sieht er denn nicht, wie labil die ganze Situation ist? Mich interessiert sehr, wie es morgen an der Börse weiter geht. Wenn auch ihr das wissen wollt, vergesst nicht, euch in diesen Thread einzuklicken!
Bis bald, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
17.10.99 22:34
#25
hallo chf
gute arbeit bitte fortführen.

sehe aktuell für dieses jahr schwarz. leider kann ich nicht erkennen, wo eine bodenbildung in dow und dax stattfinden wird, sicher sind noch mehr als 20 % potential vorhanden.

für den nemax sehe ich besonders schwarz, da keine unterstützungslienen wegen fehlender historie vorhanden sind.  
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
17.10.99 22:34
#26
hallo chf
gute arbeit bitte fortführen.

sehe aktuell für dieses jahr schwarz. leider kann ich nicht erkennen, wo eine bodenbildung in dow und dax stattfinden wird, sicher sind noch mehr als 20 % potential vorhanden.

für den nemax sehe ich besonders schwarz, da keine unterstützungslienen wegen fehlender historie vorhanden sind.  
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Montag, 19. Oktober 1987

 
18.10.99 21:37
#27
Nachrichten

Amerikanischer Angriff auf iranische Ziele *
Vergeltung für den Raketenbeschuss gegen umgeflaggten Tanker
Als Vergeltungsschlag gegen Iran hat die amerikanische Schutzflotte nach Angaben des Pentagons zwei Ölplattformen angegriffen. Es hiess, die Plattform Rustam sei mir Schiffsartillerie vernichtet worden; eine benachbarte Plattform wurde von Marinesoldaten geentert, die dort Funkanlagen zerstörten. Die beiden Anlagen, etwa 120 Seemeilen östlich von Bahrain, dienten nach amerikanischer Darstellung als Stützpunkt für die Marine der Revolutionswächter.

Erläuterungen Weinbergers im Pentagon *
Verteidigungsminister Weinberger hat im Pentagon den vergleichsweise milden Vergeltungsschlag der US Navy im Persischen Golf erläutert und zugleich betont, dass ohne neue iranische Attacken das Kapitel damit abgeschlossen sei. Im Weissen Haus machte der Sprecher Marlin Fitzwater im Namen Reagans klar, die Vereinigten Staaten hätten kein Interesse daran, mit dem Iran Feindseligkeiten zu beginnen. Weinberger und Fitzwater bezeichneten die Aktion als "angemessen, verhältnismässig und zurückhaltend" und verwiesen darauf, dass es sich um ein militärisches Ziel gehandelt habe. Die Administration nimmt damit einerseits auf die Stimmung im Kongress Rücksicht, wo man wieder eine langsame Eskalation à la Vietnam befürchtet, andererseits will man weiterhin nicht die Möglichkeit einer Beendigung des Kriegs zwischen Iran und dem Irak verbauen.

Wirtschaft

Der Dollar als Spielball zwischen Baker und Pöhl *

Der Dollar hat in Zürich mit Fr. 1.4755/65 über dem Tagestief von 1.4695/4705 geschlossen, lag aber weiterhin deutlich unter dem Stand von noch Fr. 1.4950/60 vom Freitag abend. Die amerikanische Währung hatte wegen der von US-Finanzminister James Baker gegenüber der Politik der höheren Zinsen der Bundesrepublik Deutschland geäusserten Kritik über das Wochenende einen Schwächeanfall erlitten.

Schweigen in Bonn und Frankfurt zu Bakers Kritik *
Zu der Kritik des amerikanischen Finanzministers Baker an der deutschen Zins- und Geldpolitik und der Feststellung, man müsse vor dem Hintergrund dieser Entwicklung das Louvre-Abkommen überprüfen, gab es in Bonn und Frankfurt nur spärliche Reaktionen. Finanzminister Stoltenberg liess durch seinen Pressesprecher wissen, dass die Bonner Regierung zuversichtlich ist bezüglich einer Fortführung der im Rahmen des Louvre-Abkommens vereinbarten Kooperation. Bundesbankpräsident Karl Otto Pöhl wird möglicherweise am Dienstag in einer Adresse an die International Capital Market Conference in Frankfurt auf die jüngste Entwicklung eingehen.

Börse

Relativ moderate Korrektur ohne Panik in Tokio *
Die Kurseinbrüche an der Wallstreet haben Kabutocho, Tokios Börsendistrikt, erst am Montag erschüttert. Das Beben, das durch eine neuerliche, als konjunkturgefährdend interpretierte Verteuerung des Yen verstärkt wurde, hielt sich aber in relativ engen Grenzen und löste keine Panik aus. Der 225 Titel der ersten Sektion berücksichtigende Nikkei-Index, der letzten Mittwoch noch ein Rekordniveau erreicht und auf die darauffolgenden "Taucher" in New York lediglich mit einer Seitwärtsbewegung (im Wochenvergleich) reagiert hatte, sackte zwar absolut um imposante 620,18 Yen auf 25'746,56 Yen ab, doch entsprach das lediglich dem sechstgrössten absoluten Tagesrückschlag an der traditionell äusserst volatilen Tokioter Börse.
Erst recht nicht "apokalyptisch" wirkt der relative Taucher des Nikkei von 2,35%; der schlimmste prozentuale Kurssturz an einem Tag war in Tokio 1953 zu verzeichnen gewesen, als die Aktienkurse ob der Nachricht vom Tode Stalins um 10% einbrachen.
Trotz der Korrekturbewegung vom Montag haben sich der Nikkei- und TSE-Index seit Ende 1986 immer noch um überaus stattliche 37,2% bzw. 35,0% verbessert, nachdem sie bereits im Vorjahr um 40% bzw. fast 50% zugelegt hatten.

Rapider Zerfall in Zürich *
Mit einem Kursverlust von 10,8% nach Massgabe des Bankverein-Indexes und von 11,3% gemessen am neuen SwissIndex nimmt die Zürcher Börse unter den geschädigten ausseramerikanischen Börsenplätzen einen Spitzenplatz ein. Es ist denn auch das Ausmass dieses Einbruchs, der, da für hiesige Verhältnisse ungewohnt, eine beträchtliche Schockwirkung hinterliess. Zwar hatten Analytiker am Freitag bereits eine weitere Korrektur in Aussicht gestellt, sollte die New Yorker Leitbörse die Woche mit einem Kursabbau grösseren Stils beenden. Doch hatte offenbar niemand mit einer derart scharfen Korrektur gerechnet. Diese hinterlässt - so ist aus Kommentaren aus Börsenkreisen zu schliessen - einen um so dumpferen Nachhall, als eine vom Ursprung her nicht genau zu ortende und deshalb auch weitestgehend unkontrollierbare Verkaufswelle eine durchaus bestehende Nachfrage buchstäblich überrollte.
Neben der negativen Vorgabe aus New York drückte im besonderen der nachgebende Dollar auf die Stimmung. Vereint hatten diese Einflüsse zur Folge, dass eine ganze Reihe von Titeln abgeläutet werden mussten, weil sie mehr als 10% tiefer eröffneten. Dieser Tatbestand und auch ein hohes Umsatzvolumen führten dazu, dass sich der Handel weit über die offizielle Handelszeit hinaus bis 17.00 Uhr erstreckte - mit dem Effekt, dass die ersten Handelsstunden an der Wallstreet nochmals auf den hiesigen Handel durchschlugen.

Frankfurt *
In Frankfurt gab das Kursniveau um durchschnittlich 8% nach, wobei die Verluste bei zahlreichen Blue Chips ausgeprägter waren. Wegen des erheblichen Verkaufsdruckes und um das enorme Umsatzvolumen bewältigen zu können, mussten die Börsenzeiten an den acht deutschen Plätzen um eine halbe Stunde auf 14 Uhr verlängert werden.

Panikstimmung in London: 12%-Einbruch ***
Auch in London war das Börsengeschehen am Montag von Panikstimmung gekennzeichnet. Innerhalb der ersten Börsenminuten verlor der Financial Times 100 führender Aktienwerte, der FTSE, über 80 Punkte. Bis zum Mittag hatte sich der Verlust auf über 200 Punkte ausgeweitet. Als dann noch die Wallstreet erneut schwach eröffnete und die US-Angriffe auf die iranische Militärinstallationen bekannt wurden, gab es auch in London kein Halten mehr. Bis zum frühen Nachmittag hatte der FTSE über 290 Punkte eingebüsst, mehr als das Vierfache seines bisherigen Rekordverlusts an einem Tag und über 12% gegenüber Vorwochenschluss. Analysten beziffern den Kursverlust auf über 50 Mrd. Pfund.

Massivster Einbruch aller Zeiten *
Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag rund eineinhalb Stunden vor Schluss bei einem absoluten Rekordvolumen - es wurden rund 605 Mio. Stück umgesetzt - schwere Kursverluste verzeichnet. Die Verkaufspanik hat laut Händlern die gesamte Spannweite des Markes erfasst. Die Investoren hätten nahezu jeden gebotenen Preis akzeptiert, hiess es weiter. Ein kraftloser Rallyversuch unter den Blue Chips sei misslungen, und jegliche technische Unterstützung sei zusammengebrochen. Der Dow-Jones-Index der Industriewerte lag zum Schluss bei 1738,41 Punkten, um 508,33 Zähler unter dem schon überaus schlechten Ergebnis vom Freitag, als er bereits deren mehr als 108 eingebüsst hatte.
Den Kurssturz vom Montag will der Chairman der New Yorker Stock Exchange (NYSE), John Phelan, nicht als Börsenkrach gewertet wissen. (Hä? - CHF) Die massiven Kurseinbrüche nannte er eine markante "Kurskorrektur"; die Aktiennotierungen seien ohne eine solche fünf Jahre lang gestiegen, sagte er. Aber auch Inflationsängste, steigende Zinsen, ein schwacher Dollar und Probleme mit Iran seien für die Ereignisse zu Wochenbeginn verantwortlich.

Dramatischer Kurssturz ***
New Yorker Börse minus 23 Prozent
An den Aktienbörsen kam es am Montag zu einem gewaltigen und im Ausmass von niemandem erwarteten Kurssturz. In Zürich fiel der Swiss-Index um 11,5%, der höchste Tagesverlust seit Bestehen einer täglichen Indexberechnung. Doch im Vergleich zur New Yorker Börse, die am Montag um 21 Uhr europäischer Zeit schloss, nimmt sich dies wie ein Pappenstiel aus. An der Wallstreet fielen die Kurse um 22,7 Prozent. Der Dow Jones der Industriewerte steht damit noch auf 1737 Punkten, beinahe 1000 Punkte unter dem Rekord vom 25. August 1987. Damit büssten die Aktien im Durchschnitt innerhalb von knapp zwei Monaten über ein Drittel ihres Wertes ein. Der Verlust vom Montag von 22,7 Prozent stellt den Kursverlust vom "Schwarzen Freitag" am 28. Oktober 1929 bei weitem in den Schatten. Damals fiel der Dow-Jones-Index um 12,9 Prozent. Die Auswirkungen dieses gewaltigen Rückschlags auf die Weltwirtschaft sind noch unabsehbar.
Der Grund für diese in der Börsengeschichte einmaligen Baisse liegt in Inflations- und Zinsängsten, in der Befürchtung, der Dollar könnte weiter sinken und eine Rezession auslösen. Verstärkt wurden diese Argumente durch die Beschiessung einer iranischen Bohrinsel im Persischen Golf und der Angst, der Golfkrieg könnte eskalieren.
Eine entscheidende Rolle kommt nach Angaben von Brokern aber den neuen Finanzierungsinstrumenten Options und Futures zu und dem computerunterstützten, programmierten Handel. Während der Sitzung erwog die Aufsichtsbehörde SEC die Börse zu schliessen. Nach langen Diskussionen entschloss man sich, nicht einzugreifen.

Anmerkung CHF
Der "Schwarze Freitag" von 1929 war ein Montag und kein Freitag; der Crash damals dauerte zwei aufeinander folgende Tage. Kennziffern DJIA:
Samstag, 26. Oktober 1929: Schluss 298.97
Montag, 28. Oktober 1929; Hoch: 295.18; Tief: 256.75; Schluss: 260.64 (-38.33; -12,82%)
Dienstag, 29.10.1929; Hoch 252.38; Tief 212.33; Schluss 230.07 (-30.57; -11,73%)
Wie wir in der Schule gelernt haben, war der Börsenkrach von 1929 der Auftakt zur Weltwirtschaftkrise. Dazu noch ein paar Kennziffern.
Donnestag, 31. Oktober 1929: Schluss 273.51 (höchste unmittelbare Erholung seit Crash)
Mittwoch, 13. November 1929: Schluss 198.69 (nächster Tiefpunkt)
Donnerstag, 17. April 1930: Schluss 294.07 (höchster Kurs seit Crash vor Depression)
Freitag, 8. Juli 1932: Schluss 41.22 (tiefster Kurs seit Crash und so tief wie seit dem 5. Juni 1897 nicht mehr)
Samstag, 1. Juli 1933: Schluss 100.92 (erstmals wieder über 100 Punkte geschlossen)
Freitag, 11. Januar 1946: Schluss 200.04 (erstmals wieder über 200 Punkte)
Freitag, 5. März 1954: Schluss 299.45 (erstmals über dem Stand von vor dem Börsenkrach geschlossen)

Börsenkrach rund um die Welt ****
PANIK: Milliarden futsch!
Dramatische Entwicklung an allen Aktienbörsen der Welt. Bei den New Yorker Wertpapierhändlern brach Panik aus. In Zürich kam es zu einem Tagesverlust von rund 35 Milliarden Franken. Börsenhändler fanden nur ein Wort: "grauenvoll"!
Die Aktienkurse sackten in Zürich gegenüber dem Freitag im Durchschnitt um 15 Prozent ab. In der  über 150jährigen Geschichte der Börse ist das der mit Abstand grösste Tagesverlust.
Die Verkaufspanik hat alle Börsen der Welt ergriffen. In London kam es zu einem Tagesverlust von 185 Milliarden Franken. In Paris mahnte der französische Parlamentspräsident Jacques Chaban-Delmas im Radio: "Bitte keine Panik. Verlieren Sie den Mut nicht, wenn die Börse heruntergeht."
Alles deutet darauf hin, dass die Börsenzusammenbrüche, die jetzt eine fünfjährige Phase grosser Kurssteigerungen ablösen, noch nicht abgeschlossen sind. Henry Kaufmann, einer der berühmtesten amerikanischen Börsenfachleute: "Jetzt hat die Zeit der grossen Kursrückschläge begonnen."

Der Crash und die Dritte Welt
In den USA alleine kam es an diesem einen Tag zu Buchverlusten von ca. 500 Milliarden Dollar. Ich mag mich erinnern, dass man Vergleiche herumgeboten hat, dass an diesem Crash-Tag an den Börsen mehr Vermögen vernichtet wurde, als die gesamte Dritte Welt Schulden hat!

KOMMENTAR ***
Programmierte Panik
Was sich am Montag an den Börsen von Zürich, Frankfurt, London, Paris und vor allem am Montagabend europäischer Zeit an der Wallstreet abspielte und wohl Dienstag eine traurige Fortsetzung finden könnte, lässt sich mit realwirtschaftlichen Begebenheiten nicht erklären. Es ist schlicht grenzenlose Panik, gekoppelt und verstärkt durch jene Instrumente, die bis anhin als Wunderwerkzeuge für Finanzanlagen gepriesen wurden: dem Computer und den Optionen und Futures.
Obwohl die Konjunktur weltweit durchaus zufriedenstellend läuft, die Unternehmen in diesem Jahr höhere Gewinne erwarten, die Inflation zwar etwas steigt, aber meilenweit von der einstigen Hochinflationsphase entfernt ist und obschon auch ein zufriedenstellendes 1988 prognostiziert wird, sind die Börsen, nicht ganz überraschend zwar, aber im Ausmass in keiner weise erwartet, in einen unheilvollen Strudel geraten.
Die Gründe für das Desaster sind beim Computer und den neuen Finanzinstrumenten zu suchen. Was am Montag zu beobachten war, ist die Kehrseite davon. Diese neuen Hebelwerkzeuge Optionen und Futures, die mit wenig Einsatz riesige Gewinne versprechen, geben namentlich in New York den Ton an, dirigieren, unterstützt von blitzschnellen Computerentscheiden, das Geschehen der Börse. Entscheidend für Kauf oder Verkauf ist nicht mehr in erster Linie, ob eine Firma mehr Gewinn macht, sondern ob der Futures-Index gemäss Computerprogramm nach oben oder unten zeigt. Und weil ein Softwareprogramm dem andern gleicht, entscheiden alle Computer gleich. Entsprechend geraten die Aktien in den freien Fall.
Um rund 30% ist die New Yorker Börse innerhalb von knapp zwei Monaten gefallen. Das bedeutet Hunderte von Milliarden Dollar Verlust. Auch wenn der Grossteil davon lediglich auf dem Papier zustande gekommen ist, so sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft nicht auszuschliessen.
Montag, der 19. Oktober , wird in die Geschichte eingehen. Das Datum wird den Beginn einer neuen Diskussion markieren müssen, die zu führen wir verpflichtet sind. Wenn Finanzinstrumente die Weltwirtschaft dirigieren, stimmt etwas nicht mehr. Das muss auch Politiker interessieren.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2164.16
- Tief: 1677.55
- Schluss: 1738.74 (-508.00; -22,61%)
S&P 500: 224.97 (-20,42%)
NASDAQ: 360.21 (-11,34%)
FAZ-Index: 569.85 (-7,14%)
Swissindex: 1027.88 (-11,27%)
DM/$: 1.7760
sFr/$: 1.4725
Gold $/oz: 482.00
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,75%

Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
18.10.99 21:44
#28
1929 ist sicherlich als gute erinnerung anzuführen, aber ich persönlich sehe solche kursausschläge allenfalls als ergebnisse eines bankenrunns in den usa beginnend frühestens dez 1999 wegen y2k.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Was für ein Tag!

 
19.10.99 15:09
#29
Doch die Geschicht ist noch nicht zu Ende. Ihr wollt sicher wissen, wie es am "day after" zu und her ging. Kommt jetzt endlich eine technische Gegenreaktion, haben wir vielleicht sogar einem Rekordgewinn? Oder geht es weiter abwärts? Die Fortsetzung werde ich heute kurz nach 21.00 Uhr posten.

Gruss, CHF


An Al Bundy, ocjm:
Auch euch danke für die Komplimente.

An HAHAHA:
Freut mich, dass dich die Geschichte doch noch packt!

An abc:
Jeder Tag wird ein weiterer Tag der Geschichte geschrieben. Am abend jeweils zwischen 21.00 und 22.00 hänge ich den analogen Folgetag ein. So kannst du deine "Wartezeit" besser einteilen.

Nochmals Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Dienstag, 20. Oktober 1987

 
19.10.99 21:10
#30
Nachrichten

Das Dilemma der US-Politik im Golf ***
Die USA haben den am Montag erfolgten Angriff ihrer Golf-Flotte auf zwei iranische Ölplattformen bei den Vereinten Nationen als Akt der Selbstverteidigung gerechtfertigt. Iran drohte unterdessen erneut mit Vergeltung. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa 500 Millionen Dollar, hiess es von amtlicher iranischer Seite. Diplomaten aus den arabischen Golfstaaten sagten, die amerikanische Aktion werde Iran kaum beeindrucken. Gleichzeitig äusserten sie die Befürchtungen, Iran könnte in Zukunft die Ölbohrinseln anderer Länder attackieren. Washingtons Vorgehen offenbarte einmal mehr das Dilemma der US-Aussenpolitik.

Wirtschaft

Gegenseitige Schuldzuweisungen in Washington *
Kein Anlass für wirtschaftspolitische Sofortmassnahmen
Washington hat die wirtschaftspolitische Kernmannschaft zusammengezogen, will jedoch den Eindruck von "Krisenberatungen" nicht aufkommen lassen. Ungeachtet der realen Krisenstimmung an der Wallstreet zeichnet sich zwischen Kongress und Administration keine Einigung in der Frage der Defizitbekämpfung ab, obwohl Experten die unverändert hohen Zwillingsdefizite beim Budget und im Aussenhandel für den "schwarzen Montag" mitverantwortlich machen.

Börse

"Schwarzer Dienstag" an der Börse in Tokio *

Der "schwarze Montag" an der Wallstreet hat Tokios Börse einen "schwarzen Dienstag" beschert: Die Aktienkurse brachen am Kabutocho so stark ein wie nie zuvor. an einem einzigen Tag. Die Panik an den Überseemärkten schwappte auf Japan über und dezimierte den Nikkei-Index für 225 ausgewählte Titel der ersten Sektion um rekordhohe 14,9% bzw. um 3836,48 Yen auf 21'910,08 Yen. Dabei soll die Panikstimmung in erster Linie Einzelanleger erfasst haben, während die kapitalgewaltigen institutionellen Anleger einen verhältnismässig kühlen Kopf bewahrt hätten; das im Vergleich mit dem Freitag deutlich reduzierte Handelsvolumen von rund 500 (Freitag 767; Montag 619) Mio. Titeln sei deshalb nicht allein darauf zurückzuführen, dass sich fast keine Käufer gefunden hätten.
Trotz dem Rekord-"Taucher" vom Dienstag zeigte sich der Markt in Tokio aber im Vergleich mit anderen grossen Börsenplätzen jedenfalls bisher erstaunlich resistent, obwohl er gemäss traditionellen Börsenkennziffern seit längerem als reichlich überbewertet gilt und immer wieder als ein gefährliches potentielles Epizentrum für einen internationalen "big crash" bezeichnet worden ist.

Bedingte Stabilisierung an den Börsen ***
An den internationalen Börsenplätzen ist nach dem dramatischen Kurssturz am Montag eine leichte Beruhigung eingetreten. Der Dollar erholte sich, die Zinsen gaben nach. In Zürich verlor der Bankverein-Index zwar nochmals 28,8 Punkte oder 4,6%. Das ist aber deutlich weniger als befürchtet. Einzelne Aktienkurse verbesserten sich wieder markant. In New York schloss die Börse sogar deutlich besser. Der Dow-Jones-Index legte 102,27 Punkte zu und schloss auf 1841,01 Punkten. Von einer erneuten Trendwende kann allerdings nicht die Rede sein, nachdem der Index während dem Handel zunächst über 200 Punkte zulegte, diesen Zuwachs wieder verlor und sich erst kurz vor Schluss wieder erholte.
Die Besserung an den europäischen Börsen trat ein, nachdem die Zinsen im Verlauf des Tages bis zu einem viertel Prozentpunkt nachgaben. Amerikanische Pensionskassen haben ihre Aktien verkauft und dafür in grossem Ausmass US-Staatsanleiehn gekauft. Diese Nachfrage nach Obligationen hat die Zinsen gedrückt. Entsprechend haben zwei Grossbanken sofort die Prime Rate gesenkt.

Meist überwundene Tagestieftkurse in Frankfurt *
Die Frankfurter Aktienbörse hat sich am Dienstag vom massiven Einbruch am Vortag wieder erholen können, schloss aber ohne einheitliche Tendenz. Im Handel sprach man von erheblichen Kursschwankungen im Verlauf, wobei sich die meisten Titel von ihren Tiefstkursen zu lösen vermochten. Das Geschäft verlief indessen hektisch und nervös. Der Commerzbank-Index, der zur Kasse festgelegt wird, fiel auf 1669,4 (Vortag: 1744,1) Punkte. Bei Eröffnung des Handels waren die meisten Kurse zunächst bis zu 8% unter die Notizen vom Montag gefallen. Am Frankfurter Rentenmarkt schossen die Kurse nach dem Sturz vom Montag kräftig in die Höhe.

Wallstreet-Panik fürs erste überwunden *
Etwas erholter Dow Jones bei Riesenumsätzen
Nach der katastrophalen Vorstellung, die die New York Stock Exchange am Montag gezeigt hatte, zeigte sie sich am Dienstag per saldo wieder von der freundlichen Seite, wobei allerdings markante Schwankungen stattfanden. Die Kennzahl lag eine Stunde nach Börsenbeginn um fast 200 Punkte höher; um die Mittagszeit schien die Begeisterung indessen wieder in Pessimismus umzuschlagen, und der gesamte Gewinn ging verloren. Schliesslich schloss der Dow Jones aber doch deutlich höher als am Vortag. Der Umsatz erreichte dabei wieder ein Rekordniveau von diesmal 614 Mio. Aktien. Festzuhalten bleibt, dass insbesondere die Indizes der American Stock Exchange und die OTC-Kennzahl der Berechnung hinten nachhinkten. Der breitere Markt konnte somit von den Avancen des Dienstags nur bedingt profitieren.

ohne Titel **
Hätte der amerikanische Finanzminister James Baker geahnt, was er mit seinen Bemerkungen über einen weiteren Dollar-Kurszerfall auslösen würde, hätte er sich wohl etwas vorsichtiger ausgedrückt oder gar nichts gesagt. Die massivsten Kurseinbrüche an den internationalen Aktienbörsen werden denn ihm allein in die Schuhe geschoben. Baker mag zwar mit seinen Worten das randvolle Fass zum Überlaufen gebracht haben, doch ihm allein den Schwarzen Peter zuschieben zu wollen, erscheint ungerecht, hat er doch nichts gesagt, was nicht schon alle gewusst hätten. Ohne einen Funken Wahrheit hätte eine solch gigantische Verkaufswelle, wie sie über die Börsen hinweggefegt ist, kaum ausgelöst werden können. Einem Orkan ähnlich vernichteten computergesteuerte Arbitrage-Programme und unbesonnene Panikverkäufe in wenigen Tagen Milliardenwerte. Das Chaos war perfekt. Wusste jemand bislang nicht, wie es im Oktober 1929 zu und her ging, so dürfte er es nun wissen. Einer rationalen Kursbildung war jeder Boden entzogen. Rette sich, wer kann, hiess die Losung. Wie chaotisch es dabei zuging, demonstrierten am Dienstag die US-Bondmärkte. Der wegweisende 30jährige Treasury-Bond eröffnete gleich um 13 Prozentpunkte (!) über dem Schlusskurs des Vortages, um danach wieder um drei Punkte zurückzufallen. Bis vor wenigen Tagen noch hätten solche Sprünge selbst in Aktien für Aufsehen gesorgt.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2067.47
- Tief: 1616.21
- Schluss: 1841.01 (+102.27; +5,88%)
S&P 500: 236.83 (+5,27%)
NASDAQ: 327.79 (-9,00%)
FAZ-Index: 540.90 (-5,08%)
Swissindex: 994.17 (-3,28%)
DM/$: 1.8070
sFr/$: 1.5000
Gold $/oz: 463.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,78%

Fortsetzung folgt ...
Grüsse, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Mittwoch, 21. Oktober 1987

 
20.10.99 21:45
#31
Nachrichten

Nobelpreis für Solow ***
Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in die USA. Robert Solow, Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), erhält die Auszeichnung für seinen Beitrag zur ökonomischen Wachstunstheorie.

Wirtschaft

Präsident Reagan zu Budgetkompromiss bereit? *
Neue Direktive mit ungewissen Implikationen
Präsident Reagan hat sein Kabinett aufgefordert, den Dialog mit dem Kongress über mögliche Budgetkürzungen zu suchen. Beamte im Weissen Haus warnen jedoch vor dem Schluss, dies sei das grüne Licht für Steuererhöhungen.

Anlauf Österreichs auf die Budgetkonsolidierung *
Auf 70 Milliarden Schilling reduzierte Neuverschuldung
Finanzminister Lacina hat im Nationalrat am Mittwoch den Entwurf des Bundesfinanzgesetzes 1988 vorgelegt. Dieser entspricht den Vorgaben des Arbeitsprogramms der SPÖ-ÖVP-Koalition, das die Halbierung der Rate der Neuverschuldung des Bundes von jetzt 5% des Brutto-Inlandsprodukts schrittweise bis zum Jahre 1992 vorgibt.

Börse

Rekordavance in Tokio *
Die Tokioter Aktienbörse hat auf das Vortagesrally an der Wallstreet und auf die "Beilegung" des Zinsstreits zwischen Washington und Bonn mit eindeutigen Avancen reagiert. Das Vertrauen der Anleger in den Aktienmarkt soll im weiteren durch einen festeren Bondmarkt und den festeren Dollar gestärkt worden sein. Der Nikkei-Index kletterte um rekordhohe 2037,32 Yen auf 23'947,40 Yen, womit der Einbruch vom Vortag um gut die Hälfte wettgemacht werden konnte.

Die Panik der Vortage dürfte allerdings auch an der im internationalen Vergleich - auch welchen Gründen auch immer - relativ resistenten Börse in Tokio noch beileibe nicht ganz verdaut sein, auch wenn sich Vertreter hiesiger Brokerhäuser in ihrer auch während der letzten Tage bekundeten Zuversicht bestätigt fühlen.

Frankfurt holt auf *
An der Frankfurter Aktienbörse war am Mittwoch eine hektische Aufholjagd nach dem Kurssturz am Wochenanfang zu verzeichnen. Die Kauforders in- und ausländischer Anleger waren derart umfangreich, dass die Börsenzeit bis 14.30 Uhr verlängert werden musste. Dennoch gab es wenig euphorische Stimmen auf dem Parkett.

Erholung in Zürich *
Die Zürcher Börse hat sich bei sehr grossen Umsätzen auf breiter Front erholt. Der festere Dollar, der positive Trend in New York und Käufe auf niedrigem Niveau gaben laut Händlern den Kursen Auftrieb. Der sogenannte permanente Handel wurde um 14.30 Uhr eingestellt; auch wurde nur eine Lesung durchgeführt. Die Regel, wonach der Handel bei einer mehr als zehnprozentigen Kursveränderung abgeläutet wird, blieb ausser Kraft.

Erneut Rekordsprung nach oben *
Der Dow-Jones-Index der Industriewerte schloss bei 2027,85 Punkten, um 186,84 Zähler über dem Stand des Vortages, als er bereits 102,27 Punkte zugelegt hatte. Damit hat das meistbeachtete Börsenbarometer in nur zwei Sitzungen mehr als die Hälfte des Rekordverlustes von "Schwarzen Montag" aufgeholt.
Die unübertroffenen Tagesavance an der Londoner Börse sowie die zu einem grossen Teil wettgemachten Verluste am Aktienring von Tokio haben laut Händlern die breitangelegte Erholung am Big Board begünstigt. Die institutionellen Anleger hätten sich wieder mit massiven Engagements in den Markt eingekauft, und auch die kleineren Investoren seien bei steigender Zuversicht grössere Verpflichtungen eingegangen. Gespräche im Weissen Haus über eine Verminderung des US-Handelsdefizits seien als weitere positive Faktoren gewertet worden.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2081.07
- Tief: 1951.76
- Schluss: 2027.85 (+186.84; +10,15%)
S&P 500: 258.38 (+9,10%)
NASDAQ: 351.86 (+7,34%)
FAZ-Index: 577.44 (+6,76%)
Swissindex: 1047.52 (+5,37%)
DM/$: 1.8090
sFr/$: 1.5015
Gold $/oz: 466.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,35%

Endlich eine technische Gegenreaktion. Oder ist das schon die Wende? Man soll bekanntlich im Crash Aktien kaufen. Morgen wissen wir dann mehr!

Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Donnerstag, 22. Oktober 1987

 
21.10.99 21:06
#32
Nachrichten

Raketentreffer in einem Ladeterminal Kuwaits *
Der dritte Silkworm-Angriff auf das Scheichtum
Iran hat nach einer Meldung der kuwaitischen Nachrichtenagentur am Donnerstag eine Silkworm-Rakete auf das kuwaitische Ölverladeterminal Sea Isle abgeschossen. In einer Erklärung des kuwaitischen Verteidigungsministeriums hiess es, der neue iranische Angriff habe mehrere Opfer gefordert. Gewährsleute aus diplomatischen Kreisen berichteten, die Rakete habe schweren Schaden angerichtet. Iran meldete den Angriff, ohne eine Verantwortung dafür einzugestehen.

Börse

Leichter Aufschwung im Fernen Osten *
An den Aktienbörsen des fernen Ostens hat sich am Donnerstag die kräftige Kurserholung von den schweren Einbrüchen zu Wochenbeginn fortgesetzt. In Tokio schloss der führende Aktienindex um 457,05 Zähler höher auf 24'404,45 Punkten. Händler sprachen hier aber bereits von wieder einsetzenden Gewinnmitnahmen. Im Tagesverlauf war der Nikkei-Index bis auf fast 25'000 Punkte gestiegen. Deutlich höhere Aktienkurse wurden zudem von den Börsenplätzen in Manila, Seoul, Taipeh und Singapur gemeldet.

Verpuffte Euphorie in Zürich *
Der Swissindex ist bei hektischem Handel wieder unter 1000 Punkte gefallen, nachdem sich die Börse am Vortag deutlich von dem Absturz zu Beginn der Woche erholt hatte. Der durchschnittliche Kursrückgang um 6,9% erstreckte sich auf die gesamte Breite des Marktes. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen auf dem erhöhten Niveau des Vortages.

Auch deutsche Börsen wieder auf Talfahrt *

Auch die deutschen Aktienmärkte wurden nach der Kurserholung vom Dienstag und Mittwoch erneut von einer massiven Verkaufswelle heimgesucht, die auf breiter Front zu Kurseinbrüchen führte. Am Markt konnte man keine plausiblen Gründe für den Vertrauensschwund nennen, nachdem am Morgen vor dem Hintergrund des vortägigen Kursaufschwungs an der Wallstreet die Stimmung noch optimistisch gewesen war. So sollen private Anleger zuerst auch noch als Käufer aufgetreten sein, jedoch vermochte diese relativ bescheidene Nachfrage die umfangreichen Abgabeorders in- und ausländischer Grossanleger bei weitem nicht aufzuwiegen.

Einbussen auf breiter Front *
Der Dow-Jones-Index schloss um 77,42 Zähler unter dem Stand des Vortages. Bei wiederum hohen Umsätzen gaben die Kurse auf breiter Front nach; mehrere Rallyversuche der Blue Chips scheiterten.
Das Geschäft war nach Aussagen von Händlern von starken Schwankungen gezeichnet, in deren Verlauf das wichtigste Börsenbarometer unter die Marke von 1900 Zählern gesunken war. Im Sitzungsverlauf habe eine renommierte Brokerfirma den Investoren eine Reduktion ihrer Aktienbestände um 10% und entsprechende Engagements im Obligationenhandel empfohlen. Als weiterer negativer Faktor wurde ein Bericht des vielbeachteten Börsenexperten Robert Prechter genannt, wonach die Kurse unter das Niveau vom "Schwarzen Montag" fallen könnten. Auch die Meldung über den Raketenbeschuss eines Ölterminals von Kuwait habe Besorgnis ausgelöst.

Börsen schliessen 2 Stunden früher *
Die Aktienbörse in New York wird am Freitag sowie am Montag und Dienstag nächste Woche zwei Stunden früher schliessen. Damit soll der Handel Zeit erhalten, die beispiellose Zahl von Transaktionen zu verarbeiten, wie Sprecher der Börse in New York mitteilten. Dem Schritt New Yorks folgen auch die Börsen in Chicago, Montreal und Toronto.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2004.97
- Tief: 1837.86
- Schluss: 1950.43 (-77.42; -3,82%)
S&P 500: 248.25 (-3,92%)
NASDAQ: 336.13 (-4,47%)
FAZ-Index: 551.57 (-4,48%)
Swissindex: 975.16 (-6,91%)
DM/$: 1.8103
sFr/$: 1.5020
Gold $/oz: 471.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,35%

Morgen geht es dann weiter...
Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
21.10.99 21:08
#33
nicht vergessen, wir werden ähnliches noch bis mitte jan 2000 sehen.

die aktuellen kursausschläge in dow und dax sind hierfür ein guter indikator; und es wird noch schlimmer.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Freitag, 23. Oktober 1987

 
22.10.99 17:41
#34
Börse

Einbusse in Tokio *
Der Nikkei-Aktienindex ist am Freitag um 5% unter den Vortagesschluss gesunken. Nach Angaben von Händlern lösten die Kursverluste an Wallstreet und in London vom Donnerstag eine Panikreaktion bei den Anlegern aus. Im Geschäftsverlauf seien auch grosse japanische Institutionellen als Verkäufer aufgetreten, nachdem sie im Verlauf der Woche durch ihr weitgehendes Stillhalten beruhigend auf den Markt gewirkt hätten. Ausländische Investoren hätten in grossem Umfang Verkäufe getätigt. Das Handelsvolumen sank auf 1 Mia. Aktien im Vergleich zu 1,3 Mia. am Donnerstag.

Beruhigung in Frankfurt *
Die deutschen Aktienmärkte vermochten sich am Freitag von der weiterhin hektischen Entwicklung an den grossen internationalen Börsen abzukoppeln. Zwar tendierte der Markt insgesamt nochmals leicht nach unten, aber der massive Verkaufsdruck des Vortages blieb aus; der Handel verlief in nahezu normalen Bahnen und vor allem wieder im Rahmen der üblichen Börsenzeit.

Beruhigung am Schweizer Aktienmarkt *
Trotz schwachen Vorlagen aus der Wallstreet und Tokio eröffnete der Schweizer Aktienmarkt leicht besser. Im Laufe der Sitzung bröckelten die Kurse leicht ab, so dass der Swissindex per saldo rund 1,5% verlor. Im permanenten Handel waren die Umsätze weiterhin gross.

Minimaler Gewinn an der Wallstreet *

Als wesentliches Element des um 2 Stunden verkürzten Freitaghandels wurde von Händlern die allgemeine Marktberuhigung genannt. Das Handelstempo sei spürbar zurückgegangen und die Lage deutlich übersichtlicher geworden. Der Tagesumsatz belief sich auf rund 246 Mio. Wertpapiere, wobei die Kursverlierer die Gewinner im Verhältnis 3 zu 2 übertrafen. Der von der US-Regierung an den Tag gelegte Eifer zur Beruhigung der Situation an den Börsen hat gemäss Angaben von Analysten wenig Wirkung gezeigt.

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1993.87
- Tief: 1898.54
- Schluss: 1950.76 (+0.33; +0,02%)
S&P 500: 248.22 (-0,01%)
NASDAQ: 328.45 (-2,28%)
FAZ-Index: 541.84 (-1,76%)
Swissindex: 962.60 (-1,29%)
DM/$: 1.7880
sFr/$: 1.4780
Gold $/oz: 473.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,35%

Was für eine Woche! In New York schloss der Dow wenigstens höher als an jenem denkwürdigen Montag, 19. Oktober 1987. Nach einer sehr volatilen Woche hat sich der Markt am Freitag wenigstens etwas beruhigt. Hoffen wir, dass wir das schlimmste jetzt hinter uns haben.

Schönes Wochenende wünscht euch CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
22.10.99 22:17
#35
es wird mittlerweile behauptet, daß die korrektur nur durch massiven einfluß der bigplayer in zusammenhang mit der fed verhindert wurde.

hier die info:

Geschrieben von critic am 22. Oktober 1999 um 21:17:06:

Als Antwort auf: CSP crash Stabilisation pool geschrieben von Smart am 22. Oktober 1999 um 19:20:57:

siehe z.B. www.veryverysecret.com (falls Zugang nicht möglich secret-entry benutzen). Dort gibt es Dokumente die zeigen, dass von der Regierung in Washinton ein gross angelegte Aktion läuft, um den amerikanischen Aktienmarkt nicht zusammmenbrechen zu lassen. Unter anderem wird nachgewiesen, dass Bob Prechter seit Jahren unter Druck gesetzt wird, seine Wavecounts zu ändern. Gewisse supereinflussreiche Investoren sollen auch in die Sache verwickelt sein. Man spricht von englischen, amerikanischen und chinesichen (sic!) Adressen. Diese Leute müssen erst ihre Investments im US-Aktienmarkt glattstellen, bevor sie den Kahn absaufen lassen. E. Gazarelli soll von denen bezahlt werden... Ich wäre vorsichtig, wenn ich mich dieser Website nähere. Der Us-Geheimdienst wird verdächtigt, jeden Server-Zugriff zurück zu verfolgen. Seid vorsichtig. C.

ich hoffe der markt wird nicht nur ein paar wochen stabilisiert und platz mit einem lauten knall.

mfg
ocjm
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 abc1
abc1:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
22.10.99 23:31
#36
Hallo ocjm,

deine bisherigen beiträge waren wirklich höchst interessant, aber ich finde, daß du jetzt doch ein wenig übertreibst:

wer soll diese räuberpistole glauben?

gruß, abc
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
23.10.99 04:04
#37
ich habe nicht behauptet, daß die (siehe ober) veröffentlichten daten einer überprüfung standhalten.

dennoch halte ich es für möglich weil:

SICH BEI DER GOLDPREISFINDUNG IN DEN LETZTEN !( MONATEN EINE ÄHNLICHE ENTWICKLUNG NACHWEISEN LÄ?T, DIE JETZT ZU PLATZEN BEGINNT.

neben bei, die kurssteigerungen im 1. Q diesen jahres im dax hatten wir nachweislich goldman sachs zu werdenken, weil die massiv mit dem 10-fachen des firmenwertes calls auf den dax gekauft hatten.
dieser druck war so stark, daß die anderen marktteilnehmer hinterher laufen mußten.

also glaubt was ihr seht, glaubt was ntv euch erzählt, glaubt einem analysisten und ihr seht nurnoch bruchteile von eurem geld wieder.

ciao bär ocjm, ab jan ganz sicher wieder bulle.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 ocjm
ocjm:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
23.10.99 04:04
#38
ich habe nicht behauptet, daß die (siehe ober) veröffentlichten daten einer überprüfung standhalten.

dennoch halte ich es für möglich weil:

SICH BEI DER GOLDPREISFINDUNG IN DEN LETZTEN !( MONATEN EINE ÄHNLICHE ENTWICKLUNG NACHWEISEN LÄ?T, DIE JETZT ZU PLATZEN BEGINNT.

neben bei, die kurssteigerungen im 1. Q diesen jahres im dax hatten wir nachweislich goldman sachs zu werdenken, weil die massiv mit dem 10-fachen des firmenwertes calls auf den dax gekauft hatten.
dieser druck war so stark, daß die anderen marktteilnehmer hinterher laufen mußten.

also glaubt was ihr seht, glaubt was ntv euch erzählt, glaubt einem analysisten und ihr seht nurnoch bruchteile von eurem geld wieder.

ciao bär ocjm, ab jan ganz sicher wieder bulle.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 abc1
abc1:

kursmanipulationen

 
23.10.99 20:43
#39
Hallo ocjm,

ich stimme dir ja in vielen punkten zu, auch ich glaube nicht an den weihnachtsmann. selbstverständlich handeln merryl lynch und andere nicht nach dem alten pfadfindermotto "jeden tag eine gute tat" wenn sie öffentliche empfehlungen abgeben!
aber aus welchen gründen warnst DU uns in deinen postings ständig vor dem drohenden crash? vielleicht weil du einfach ein guter mensch bist und uns vor schaden bewahren möchtest? nun gut, nehmen wir das einmal an.
was mir daher an deinem letzten beitrag nicht gefallen hat, war der fade beigeschmack nach panikmache. nach meiner einschätzung hast du mit deinen zweifellos fundierten beiträgen zum thema usa bisher fast nichts erreicht. wer von den berufsoptimisten hier am board hat denn die erholung der letzten wochen zur schaffung von liquidität genutzt? die allermeisten warten immer noch voll investiert auf die unmittelbar bevorstehende jahresendrally.
gerüchte über angebliche großangelegte kursmanipulationen werden sie auch nicht überzeugen können, eher im gegenteil.

nichts für ungut, abc
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 HAHAHA
HAHAHA:

Habe gehört, dass die MAfia an kritischen Tagen die Wallstreet stützt

 
24.10.99 01:03
#40
und an de guten ihre Investments abzieht und an der österreichischen Börse investiert.

:0)   HAHAHAHAHAHAHAHHAHA
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

26. - 30. Oktober 1987

 
24.10.99 20:32
#41
Montag, 26. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1887.80
- Tief: 1774.04
- Schluss: 1793.93
S&P 500: 227.67
NASDAQ: 298.90
FAZ-Index: 510.36
Swissindex: 861.07
DM/$: 1.7736
sFr/$: 1.4620
Gold $/oz: 476.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,10%


Dienstag, 27. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1904.68
- Tief: 1806.70
- Schluss: 1846.49 (-156.83; -8,04%)
S&P 500: 233.19 (-8,28%)
NASDAQ: 296.34 (-9,00%)
FAZ-Index: 515.35 (-5,81%)
Swissindex: 897.07 (-10,55%)
DM/$: 1.7717
sFr/$: 1.4620
Gold $/oz: 473.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,10%


Mittwoch, 28. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1904.51
- Tief: 1767.74
- Schluss: 1846.82 (+52.56; +2,93%)
S&P 500: 233.28 (+2,42%)
NASDAQ: 291.88 (-0,86%)
FAZ-Index: 488.98 (+0,98%)
Swissindex: 846.40 (+4,18%)
DM/$: 1.7525
sFr/$: 1.4430
Gold $/oz: 478.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,83%


Donnerstag, 29. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1971.98
- Tief: 1849.30
- Schluss: 1938.33 (+0.33; +0,02%)
S&P 500: 244.77 (+0,04%)
NASDAQ: 307.05 (-1,51%)
FAZ-Index: 468.21 (-5,12%)
Swissindex: 847.08 (-5,65%)
DM/$: 1.7258
sFr/$: 1.4290
Gold $/oz: 471.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,85%


Freitag, 30. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2049.07
- Tief: 1965.68
- Schluss: 1993.53 (+55.20; +2,85%)
S&P 500: 251.79 (+2,87%)
NASDAQ: 323.30 (+5,29%)
FAZ-Index: 479.05 (+2,32%)
Swissindex: 884.33 (+4,40%)
DM/$: 1.7286
sFr/$: 1.4290
Gold $/oz: 468.00
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,75%



Mit diesen Kennziffern beschliesse ich die "Live Dokumentation" vom Oktober 1987. Ich hoffe es hat euch Spass gemacht. Gemäss der jeweils angegebenen Anzahl, wieviele Male der Beitrag gelesen wurde, gehe ich von ca. 200 regelmässigen Lesern aus. Ich danke euch vielmals für das gezeigte Interesse. Selbstverständlich freue ich mich über jedes Lob.

Was können wir nun für 1999 daraus lernen? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Für mich gibt es heute fast keine Parallelen zu 1987; das ganze Umfeld ist völlig anders als dazumal.

Grüsse aus der Schweiz
euer Schweizer Franken (CHF)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 cosinus
cosinus:

Danke, war SEHR SEHR interessant!!! Gruß aus Wien o.T.

 
24.10.99 21:26
#42
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Korrektur: 26. - 30. Oktober 1987

 
25.10.99 14:10
#43
Leider bin ich bei der Berechnung der Abweichungen zum Vortag einen Tag verrutscht. Vollständigkeitshalber findet ihr nochmals alle Kennziffern der Berichtsperiode.

An cosinus:
Danke nach Wien für das Kompliment

Grüsse, CHF



Montag, 26. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1887.80
- Tief: 1774.04
- Schluss: 1793.93 (-156.83; -8,04%)
S&P 500: 227.67 (-8,28%)
NASDAQ: 298.90 (-9,00%)
FAZ-Index: 510.36 (-5,81%)
Swissindex: 861.07 (-10,55%)
DM/$: 1.7736
sFr/$: 1.4620
Gold $/oz: 476.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,10%


Dienstag, 27. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1904.68
- Tief: 1806.70
- Schluss: 1846.49 (+52.56; +2,93%)
S&P 500: 233.19 (+2,42%)
NASDAQ: 296.34 (-0,86%)
FAZ-Index: 515.35 (+0,98%)
Swissindex: 897.07 (+4,18%)
DM/$: 1.7717
sFr/$: 1.4620
Gold $/oz: 473.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 9,10%


Mittwoch, 28. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1904.51
- Tief: 1767.74
- Schluss: 1846.82 (+0.33; +0,02%)
S&P 500: 233.28 (+0,04%)
NASDAQ: 291.88 (-1,51%)
FAZ-Index: 488.98 (-5,12%)
Swissindex: 846.40 (-5,65%)
DM/$: 1.7525
sFr/$: 1.4430
Gold $/oz: 478.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,83%


Donnerstag, 29. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 1971.98
- Tief: 1849.30
- Schluss: 1938.33 (+91.51; +4,96%)
S&P 500: 244.77 (+4,93%)
NASDAQ: 307.05 (+5,20%)
FAZ-Index: 468.21 (+-4,25%)
Swissindex: 847.08 (+0,08%)
DM/$: 1.7258
sFr/$: 1.4290
Gold $/oz: 471.50
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,85%


Freitag, 30. Oktober 1987

Kennziffern

DJIA
- Hoch: 2049.07
- Tief: 1965.68
- Schluss: 1993.53 (+55.20; +2,85%)
S&P 500: 251.79 (+2,87%)
NASDAQ: 323.30 (+5,29%)
FAZ-Index: 479.05 (+2,32%)
Swissindex: 884.33 (+4,40%)
DM/$: 1.7286
sFr/$: 1.4290
Gold $/oz: 468.00
Rendite 30 jährige US-Staatsanleihen: 8,75%
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 BenNox
BenNox:

Tolles Thread - alle Achtung CHF !!! Danke für Deine mühevolle Klein.

 
25.10.99 17:28
#44
...ich habe mir das GANZE DING - abgespeichert !

Grüße BenNox
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 checkit
checkit:

Danke Super-Recherce; Aber was ist mit dem S&P-500. Der SP weist .

 
25.10.99 20:55
#45
schon lange im Voraus den Weg. Wie geht's denn nun weiter ?
Ansonsten, MACH WEITER SO !!!
CHECKIT
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Weitere Quellenangaben

 
26.10.99 17:49
#46
Das Zahlenmaterial stammt vorwiegend aus den schon angegebenen Zeitungen. Sämtliche Dow-Jones-Zahlen habe ich aus dem Buch:

The Dow Jones Averages (c)
1885-1995
Edited by Phyllis S. Pierce
ISBN 0-7863-0974-1

Das Buch ist nur bedingt empfehlenswert. Es beinhaltet fast nur nackte Zahlen. Ich vermisse ein paar Statistiken (z.B. die 100 grössten absoluten und prozentualen Tagesänderungen in beiden Richtungen, Rekordumsätze etc.).

Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Dateraider
Dateraider:

Der seit langem GENIALSTE Thread, den Ich gelesen Hab!

 
26.10.99 18:05
#47
Danke fürs Posten!
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
27.10.99 18:36
#48
An checkit:
Leider habe ich die historischen Daten nicht, um zu überprüfen, ob der S&P den Crash von 1987 vorweggenommen hat. Wie sollte sich das deiner Meinung nach manifestiert haben? Meines Wissens ist der "Value Line 5000" Index als Frühindikator viel interessanter als der S&P. Doch das ist etwas, das wir ausserhalb dieses Threads diskutieren sollten.

An ocjm:
Ob man 1999 durch geschickte Manipulation eine gröbere Korrektur verhindert, dazu kann ich nichts sagen. 1987 hat es das sicher nicht gegeben, sonst wäre es ja am 19. Oktober nicht so gekommen, wie es gekommen ist. Das ist eine interessante These, doch sollte auch dies ausserhalb dieses Threads diskutiert werden.

An BenNox, Dateraider und checkit:
Vielen dank für eure zustimmenden Worte!

An alle:
Es war mir ein Vergnügen, diesen Beitrag zu bringen. Ich wollte schon seit Jahren, eine Zusammenfassung jener denkwürdigen Ereignisse zusammenstellen. Das Ariva-Board und der Monat Oktober 1999 haben mir nun eine prima Gelegenheit gegeben, dies endlich in die Tat umzusetzen. Ich möchte mich bei allen Lesern dieses Beitrages herzlich bedanken.

An JP, MT und die Ariva-Crew:
Danke für die Gelegenheit, diese Arbeit hier veröffentlichen zu können. Es würde mich freuen, wenn ihr den Thread archivieren würdet (alte Postings können jetzt ja auch wieder mit der neuen Suchfunktion geholt werden).

Grüsse aus der Schweiz,
euer CHF


Hier noch ein paar Kennziffern einer anderen Art! (Ihr habt sicher festgestellt, dass ich ein Faible für Zahlen habe.)

Tag und wieviel Mal dieser Beitrag jeweils gelesen wurde (Zeitpunkt von meinem Posting)
13. Oktober:  344
14. Oktober:  698
15. Oktober:  892
16. Oktober: 1151
17. Oktober: 1354
18. Oktober: 1619
19. Oktober: 1935
20. Oktober: 2120
21. Oktober: 2282
22. Oktober: 2421
23. Oktober: kein Posting CHF
24. Oktober: 2870
25. Oktober: 3139
26. Oktober: 3327
27. Oktober: 3551
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Kicky
Kicky:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
28.10.99 16:11
#49
Vielen Dank CHF.Dies ist ein grossartiger Beitrag.Ich war damals auch betroffen .Völlig idiotisch hatte ich japanische Optionsscheine aus Zürich,von denen ich danach nicht mehr viel gesehen habe.Auch meinen spanischen Werten ging es sehr schlecht.Ich habe Bekannte,der Mann war verreist und hatte der Bank Vollmacht gegeben.Sie haben sein Kreditlimit überzogen ,er kam zurück und hatte 1Million Miese.Er hat dann noch jahrelang prozessiert mit dem bekannten Anwalt aus Göttingen.Der Mann war kurz vor dem Selbstmord.Es gab wohl schliesslich einen schlechten Vergleich .Ein anderer meiner Bekannten hatte Kredit auf sein Haus aufgenommen,seine Frau hatte keine Ahnung,sie liess ihn gewähren.Inzwischen hat er kein Haus mehr und keine Frau.Ich hab danach bis jetzt nichts mehr gemacht,na ja und jetzt hab ich mit Optionsscheinen auch wieder verloren.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Kicky
Kicky:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
28.10.99 16:12
#50
Vielen Dank CHF.Dies ist ein grossartiger Beitrag.Ich war damals auch betroffen .Völlig idiotisch hatte ich japanische Optionsscheine aus Zürich,von denen ich danach nicht mehr viel gesehen habe.Auch meinen spanischen Werten ging es sehr schlecht.Ich habe Bekannte,der Mann war verreist und hatte der Bank Vollmacht gegeben.Sie haben sein Kreditlimit überzogen ,er kam zurück und hatte 1Million Miese.Er hat dann noch jahrelang prozessiert mit dem bekannten Anwalt aus Göttingen.Der Mann war kurz vor dem Selbstmord.Es gab wohl schliesslich einen schlechten Vergleich .Ein anderer meiner Bekannten hatte Kredit auf sein Haus aufgenommen,seine Frau hatte keine Ahnung,sie liess ihn gewähren.Inzwischen hat er kein Haus mehr und keine Frau.Ich hab danach bis jetzt nichts mehr gemacht,na ja und jetzt hab ich mit Optionsscheinen auch wieder verloren.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Kicky
Kicky:

Erinnerung an den Schwarzen Freitag von 1929 heute vor 70 Jahren

 
29.10.99 21:23
#51
haben sie vorhin bei CNBC gesagt.
Vielleicht ist das wirklich der beste Tag,um Aktien zu kaufen.
(Entschuldigung für das Doppelklicken zuvor)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 abc1
abc1:

besser spät als nie: herzlichen dank für diesen hochinteressanten threa.

 
30.10.99 15:59
#52
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Re: Erinnerung an den 19. Oktober 1987

 
31.10.99 15:15
#53
An Kicky, abc, Schtonk:
Vielen Dank für die Komplimente (Schtonk aus einem anderen Thread)!

An Kicky:
So schlimm, wie in den Beispielen, die du aufführst, ist es mir zu Glück nicht ergangen, wenn auch schlimm genug. Ich musste mit ansehen, wie mein Depotwert sich in wenigen Tagen um ein Drittel reduziert hat. Ich glaubte den Fachleuten und Medien, man solle nicht in Panik verfallen. Wenn ich am ersten Tag panikartik verkauft hätte, hätte ich viel weniger verloren. Obwohl ich bei meiner Bank Lombardkredit hatte (und heute noch habe), war ich zu jenem Zeitpunkt etwas liquid. Ich habe dann die Gelegenheit genutzt, und Nestlé und Novartis (damals noch Ciba-Geigy) zu Tiefstkursen zu kaufen. Titel, die ich übrigens heute, nach 12 Jahren, immer noch habe.
Noch ein Wort zu 1929. Ja diese Medienfritzen; schon 1987 haben sie Vergleiche mit dem "Schwarzen Freitag" vom 28. Oktober 1929 gezogen, der gar kein Freitag war. Wie ich in meinem Beitrag "Montag, 19. Oktober 1987 - CHF 21:37 18.10.99" unter "Anmerkung CHF" schon geschrieben habe, fand der Crash vom 28./29. Oktober 1929 nicht an einem Freitag, sondern Montag/Dienstag statt.
Einen besonderen Gruss nach Niedersachsen!

Grüsse aus der Schweiz, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 abc1
abc1:

nur keine Panik bei stark fallenden Kursen ...

 
31.10.99 15:54
#54
Hallo CHF,

Deine Aussage bezüglich der Panikverkäufe ist hochinteressant. Obwohl meine Erfahrung nicht derart lange zurückreicht, bin ich mittlerweile zu genau der gleichen Erkenntnis gelangt und habe dies bereits auch schon mit Erfolg praktiziert. Entscheidend dabei (beim Panikverkauf) ist jedoch, daß man sich schnell genug überwinden kann, sich von seinen Papieren zu trennen, wenn nötig auch mit Verlust. Die Tatsache, daß Bankberater auch heute noch zum Gegenteil raten, ... naja, das soll jeder für sich selbst beurteilen.
Wie würdest Du heute reagieren, immer vorausgesetzt daß man natürlich nie vorher weiß wie tief es gehen wird?

Gruß, abc


Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

An abc: Um Ralph Acampora zu zitieren: "If you panic, panic first!" (o.T.) Gr.

 
31.10.99 16:42
#55
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Nur noch einen Monat, bis sich der 19. Oktober

 
19.09.00 18:59
#56
1987 zum 13. Mal jährt.

Gruss, CHF
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Diplomat
Diplomat:

Einer der besten Threads, die dieses Board je sah!

 
20.09.00 03:14
#57
Und nebenbei: Äußerst schade, daß CHF sich so sehr zurückgezogen hat.
Grüße
Diplomat
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Gruenspan
Gruenspan:

DER SCHWARZE FREITAG IST WIEDER DA !!!!!!!!!!! o.T.

 
22.09.00 09:50
#58
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Parocorp
Parocorp:

@gruenspan> hör doch auf mit sowas, was sollen

 
22.09.00 09:53
#59
die neuen & unerfahrenen jetzt denken? hör auf mit dieser übertreibung!
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 major
major:

schwarzer freitag ..

 
22.09.00 09:58
#60
nach einer gewinnwarnung von intel ?!  
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Gruenspan
Gruenspan:

Na gut, nicht schwarz aber fast rot. o.T.

 
22.09.00 10:07
#61
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Kabler
Kabler:

Bin ja kein Schwarzmaler...aber...

 
28.09.00 16:12
#62
die Marktentwicklung macht mir wirklich Angst momentan...die Märkte verlieren nicht soviel wie vor 13 Jahren...aber verlieren immer weiter...ich darf gar nicht daran denken was passieren würde wenn...ich auf jedenfall versuche mich im Moment darin, Cash parat zu halten.

Grüsse Kabler

PS: Dieser Beitrag von CHF erachte ich als einer der besten der hier in diesem Forum je geschrieben wurde. (Grüsse durch die Schweiz)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 jopius
jopius:

der NM wird noch schwer leiden !!

 
28.09.00 16:28
#63
immer mehr billigst-Papiere (im einstelligen Kursbereich)
haben wir seit diesem Sommer am NM - es werden noch viele
folgen. Diese Verluste sind nicht wieder wettzumachen.
Qualität ist (wie immer) Trumpf. Auswahl ist wichtiger
denn je.

Jopius
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Kabler
Kabler:

Dieser Beitrag muss einfach nochmal on the Top... o.T.

 
13.10.00 09:14
#64
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Heute ist der Jahrestag vom grossen Crash 1987 ...

 
19.10.00 05:59
#65
Wie wir aus unten stehenden Zahlen sehen, sind seit dem Crash von 1987 an diesem Tag die Kurse eher gestiegen als gefallen.

Gruss, CHF

Jahr: Indexschlussstand vom DJIA (% Veränderung zu Vortag)
1987: 1738.74 (-22.61%)
1988: 2137.27 (-1.05%)
1989: 2683.20 (+1.50%)
1990: 2520.79 (+2.78%)
1991: Samstag
1992: 3188.45 (+0,44%)
1993:  3601.79 (+0.16%)
1994: 3936.04 (+0.47%)
1995: 4802.45 (+0.52%)
1996: Samstag
1997: Sonntag
1998: Ich habe diese Zahlen leider nicht
1999: Ich habe diese Zahlen leider nicht
2000: Wir werden sehen
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Trueffel-Ferkel
Trueffel-Ferkel:

Meine Geschichte - und ein später Dank an CHF...

 
19.10.00 12:56
#66
...denn letztes Jahr um diese Zeit kannte ich - wie ich glaube - Ariva noch nicht oder gerade erst mal.

Deine Ausführungen sind in jedem Falle lesenswert. Ich werde mir diesen Thread ausdrucken und neben "Allenstein's Memoiren eines Börsenjahres" stellen. Hie und da werde ich hineinschauen und was mit dem Bleistift unterstreichen oder hinzufügen...

Heute passiert nach meiner Einschätzung nix besonderes, aber das ist auch eher zweitrangig. Es geht eher um Grundsätzliches.

Der CRASH als solcher, als Phänomen, ist sicherlich ein Thema fast jeden Traders oder Investors. Die große Ur-Angst sozusagen...

---***---

Ja - der 19. Oktober 1987 ist auch mir noch in guter Erinnerung. Wie war das damals...(Eigentlich ist es Dienstag, der 20. Oktober, der in meiner Erinnerung einen dauerhaften Platz einnimmt)

Also das Trueffel-Ferkel hatte selbst noch garkeine Ahnung von der Börse, und auch keine besondere Meinung und schon gar keine fundierte. Allenfalls, daß diese Leute, die mit Aktien handeln oder spekulieren jedenfalls "irgendwie reich sind" und dieses ganze Metier mir eher unsympathisch war.

Nun - ich übte an jenem Dienstag irgendwo Utpown Manhattan, in einer recht teuren Boutique eine recht niedere handwerkliche Tätigkeit aus (und wußte eigentlich auch noch garnichts so richtig von dem Crash des Vortages). Nun ja, da übte ich also so meine niedere handwerkliche Tätigkeit aus (und das in einem so teuren hochhackigen Laden Uptown Manhattan - < ich glaube es war in der 86ten Strasse, oder war es die 68te...??? > - und das ganze während des Tagesgeschäftes, während da Kunden ein und ausgingen..., eigentlich ein unerhörter Vorgang)...ich übte also aus.

Schließlich kam eine recht hochhackige, langbeinige, kleinschwarzbekleidete New Yorker Schönheit hereinstolziert. Sie unterhielt sich dann bei gedämpfter Stimme mit der Besitzerin, die sie offensichtlich kannte.

Nun ja - gädempfte Stimme hin oder her, bei so einer recht niederen handwerklichen Tätigkeit hat man ja immer ein ein Radar-Ohr frei (Kleine Faustregen: je gedämpfter eine Stimme - um so größer das Radar-Ohr).

"Oh Dear, John lost more than $50.000.- yesterday on Wallstreet...
...(und dann weiter bei sehr hoher Frequenz, eher schon etwas quitschend und auch lauter)...John and I, we wanted to merry next month, and we had looked already at a nice House up in Westchester..."


Tsk tsk tsk - nun ich fuhr fröhlich fort mit meiner niederen handwerklichen Tätigkeit...

---***---

Und was ist nun aus mir geworden...?

Gruß tf

P.S.: Ich weiß, auch diese Geschichte hilft nicht weiter, bei der Entscheidung: Alls jetzt in Cash, in Puts oder in Calls oder und überhaupt...

Erinnerung an den 19. Oktober 1987 Prosecco
Prosecco:

Super Beitrag! Danke schön

 
19.10.00 13:06
#67
ich war damals soweit betroffen, dass bei uns u Hause exterm dicke Luft herschte.
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 chf1
chf1:

Auch dieses Jahr hätten wir den 19. Oktober

 
19.10.00 22:55
#68
überstanden. Unterdessen konnte ich noch die fehlenden Angaben organisieren. Siehe unten!

Nachdem dieser Beitrag auch dieses Jahr gut angekommen ist, werde ich ihn in ca. 11 Monaten wieder ausgraben.

Danke für das entgegengebrachte Interesse und Grüsse aus der Schweiz,
Euer CHF

Jahr: Indexschlussstand vom DJIA am 19. Oktober (% Veränderung zu Vortag)
1987: 1738.74 (-22.61%)
1988: 2137.27 (-1.05%)
1989: 2683.20 (+1.50%)
1990: 2520.79 (+2.78%)
1991: Samstag
1992: 3188.45 (+0,44%)
1993: 3601.79 (+0.16%)
1994: 3936.04 (+0.47%)
1995: 4802.45 (+0.52%)
1996: Samstag
1997: Sonntag
1998: 8466.50 (+0.59%)
1999: 10204.93 (+0.88%)
2000: 10142.98 (+1.68%)

weitere Indizes am 19.10.2000
NASDAQ Composite: 3418.6 (+7.79%)
NASDAQ 100: 3402.95 (+8.40%)
S&P 500: 1388.75 (+3.47%)
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 djones
djones:

13.10.2000

 
19.10.00 23:44
#69
und ich danke dir nochmal für deine mail vom "freitag, dem 13.".

grüße in die schweiz
djones
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 patznjeschniki
patznjeschniki:

Für die Tradition und den Crash - UP! o.T.

 
07.09.01 19:59
#70
Erinnerung an den 19. Oktober 1987 cassiopaia

Sehr interessante Chronik des Oktobercrash v. 1987 o. T.

 
#71

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